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Antrieb für Schütztafeln von Schützenwehren Die Erfindung betrifft
einen Antrieb für Schütztafeln von Schützenwehren, der aus entlang den beiden Seitenkanten
der Schütztafel auf der Vorderseite und Rückseite der Schütztafel angebauten Zahnstangen
und aus oberhalb der beiden seitlichen Schütztafelführungen auf dem Wehrfundament
angeordneten Zahnstangenwinden besteht, von denen jede zwei synchron antreibbare
Antriebsritzel besitzt, die mit den entlang einer Seitenkante angebauten Zahnstangen
im Eingriff stehen.
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Ein Antrieb der vorgenannten Art ist bereits bekannt. Dabei sind die
Zahnstangenwinden fest mit dem Wehrfundament verbunden und werden getrennt voneinander,
jedoch synchron laufend, angetrieben.
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Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Antrieb
der eingangs erwähnten Art derart auszugestalten, daß.unabhängig von der Richtung
des Wasserdruckes immer eine selbsttätige Abdichtung der Schütztafeln erzielt und
bei Verschiebung der Schütztafel in den Führungsnuten des Fundamentes ein Verklemmen
der Schütztafeln wirksam verhindert werden kann.
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Dies wird nun erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß jede Zahnstangenwinde
auf Gleitlagern ruht, die nur eine Bewegung der Zahnstangenwinde in einer horizontalen,
senkrecht zur Schütztafelebene verlaufenden Richtung zulassen, und die beiden Zahnstangenwinden
in an sich bekannter Weise über eine gemeinsame Antriebswelle synchron antreibbar
sind.
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Bei einem Schützenwehr mit dem erfindungsgemäß gelagerten Antrieb
wird die Schütztafel bei einem entweder von dem Oberwasser oder bei einem von dem
Unterwasser aus wirkenden Wasserdruck gleichmäßig gegen die entsprechenden Dichtungsflächen
in den Führungsnuten des Wehrfundamentes gedrückt. Der synchrone Antrieb der beiden
Zahnstangenwinden erfolgt in bekannter Weise über eine gemeinsame Antriebswelle,
die von einem Antrieb aus antreibbar ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt
und nachstehend näher beschrieben. Es zeigt F i g. 1 den Aufriß eines Schützenwehrs
mit dem erfindungsgemäß gelagerten Zahnstangenantrieb, F i g. 2 den Seitenriß des
Schützenwehrs nach F i g. 1, F i g. 3 die Draufsicht auf das Schützenwehr nach F
i g. 1, F i g. 4 die Draufsicht der Schütztafelöffnung im festen Wehr, F i g. 5
den Aufriß der Zahnstangenwinde des Schützenwehrs nach F i g. 1, F i g. 6 den Seitenriß
der Zahnstangenwinde nach F i g. 5, F i g. 7 die Draufsicht auf die beiden Zahnstangenwinden
des Schützenwehrs nach F i g. 1.
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In einer Staumauer befindet sich ein rechteckiger Ausflußkana110,
der durch eine Schütztafe112 ganz oder teilweise abgesperrt werden kann. In den
beiden Seitenwänden 14 des Ausflußkanals 10 ist in bekannter Weise
je eine lotrecht verlaufende Führungsnut 16 für die Schütztafel 12 eingelassen.
Die Kanaldecke 18 besitzt in. bekannter Weise eine schlitzförmige öffnung
20, durch welche die Schütztafe112 hindurchgeführt wird. Entlang den beiden
Seitenkanten der Schütztafe112 sind ober- und unterwasserseitig der Schütztafel
an dieser in bekannter Weise Zahnstangen 22 angebaut. Die Zahnstangen
22 sind in bekannter Weise drucksteif mit der Schütztafe112 verbunden, so
daß sie sich bei einer Druckbelastung nicht verbiegen können.
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Etwas oberhalb der Unterkante der Schütztafe112 befindet sich auf
den beiden Schmalseiten der Schütztafel je eine an sich bekannte Seitenführung in
Form einer kleinen rechteckigen Aussparung 24, in der eine Rolle
26 sitzt. Die Rollenachsen liegen in einer zur Tafelebene senkrechten Richtung.
Jede Rolle 26 ragt etwas über die entsprechende Seitenkante der Schütztafe112
hinaus und liegt auf der Innenfläche der entsprechenden Führungsnut 16 an.
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Bei geschlossenem Wehr ragen die Zahnstangen 22
in bekannter
Weise durch die Öffnung 20 noch ein Stück über die Schütztafeloberkante hinaus.
Oberhalb der schlitzförmigen Öffnung 20 ist über jeder Führungsnut 16 eine
Zahnstangenwinde 28 angebracht. Jede Zahnstangenwiride 28 treibt in. bekannter Weise
die auf einer Tafelseite liegenden Zahnstangen 22 an.
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Die F i g. 5 und 6 zeigen eine gemäß der Erfindung gelagerte Zahnstangenwinde
28 für die an einer Seitenkante der Schütztafe112 angebrachten Zahnstangen
22. Die Zahnstangenwinde 28 hat, wie der bekannte Antrieb, zwei Antriebsritzel
30, die voneinander
einen festen Abstand haben. Die Wellen
32, auf denen die Antriebsritze110 sitzen, liegen bekanntlich waagerecht und verlaufen
parallel zur Schütztafelebene. Der Achsabstand der beiden Antriebsritze130 ist,
wie bei dem bekannten Antrieb, so bemessen, daß ein Antriebsritzel in die auf der
Vorderseite der Schütztafel 12 befestigte Zahnstange 22 und das andere Ritzel in
die auf der Rückseite der Schütztafel befestigte Zahnstange eingreift. Jede Antriebswelle
32 ist bei dem Antrieb gemäß der Erfindung auf beiden Seiten des entsprechenden
Ritzels 30 in einer unteren Lagerschale 34 gelagert. Die beiden unteren Lagerschalen
34 einer Antriebsritzelwelle 32 sind durch das Antriebsritzelgehäuse
36 miteinander starr verbunden. Durch das Windengehäuse 37 sind aber auch die Lagerschalen
34 und Ritzelgehäuse 36 der beiden Wellen 32 miteinander fest verbunden.
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Von der Unterseite jeder der vier Lagerschalen 34 erstreckt sich ein
schienenförmiger Bauteil 38 nach unten. Die verbreiterte Unterseite 40 jedes
Bauteils 38 verläuft senkrecht zur Schütztafelebene und ruht auf Kugeln 42, die
in einem Lagerblock 44 angeordnet sind. Die Lagerblöcke 44 sind so ausgebildet,
daß die Bauteile 38 nur in einer senkrecht zur Schütztafelebene verlaufenden Richtung
beweglich sind. Die Bauteile 38 werden durch Backen 46 an den Lagerblöcken
44 geführt, welche durch eine Trägerkonstruktion 45 am Wehrfundament befestigt
sind. Durch eine derartige Lagerung wird erreicht, daß die Zahnstangenwinde 28 in
einer senkrecht zur Schütztafelebene verlaufenden Richtung beweglich ist und dadurch
den Bewegungen der starr mit der Schütztafel verbundenen Zahnstangen folgen kann.
Es wird dadurch weitgehend eine unerwünschte Belastung der Zahnstangen und der Zahnstangenwinde
vermieden, wenn der Staudruck des Wassers die Schütztafel etwas bewegt.
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Auf jeder Ritzelwelle 32 sitzt, wie bei dem bekannten Antrieb, ein
großes Zahnrad 48 bzw. 49. Diese beiden gleich großen Zahnräder 48 und 49 greifen
ineinander, so daß bei Bewegung des Zahnrades 49 die beiden Zahnstangenantriebsritze130
gleichzeitig mit derselben Geschwindigkeit bewegt werden. Der Antrieb des Zahnrades
49 erfolgt, wie bei dem bekannten Antrieb, durch ein kleineres Zahnrad 50, dessen
Welle 52 parallel zur Welle des Zahnrades 49 verläuft, jedoch senkrecht darüberliegt.
Auf der Welle 52 ist ein weiteres Zahnrad 54 befestigt, dessen Durchmesser ungefähr
so groß ist wie der Durchmesser des Zahnrades 49 bzw. 48. Die Lagerschalen
56 der Welle 52 werden durch das Windengehäuse 37 gebildet.
Das Zahnrad 54 wird durch ein auf der Windenantriebswelle 58 sitzendes kleines
Ritzel 60 angetrieben. Die Lagerschalen 62 der Windenantriebswelle 58 werden ebenfalls
vom Windengehäuse gebildet.
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Wie aus F i g. 1 ersichtlich ist, sind die Windenantriebswellen 58
der beiden Zahnstangenwinden 28 in bekannter Weise an ein in der Mitte zwischen
den Winden angebrachtes Getriebe 64 angekuppelt und dadurch synchron antreibbar.
Der Antrieb des Getriebes 64 erfolgt über eine senkrecht nach oben verlaufende Welle
66, die an ein Motorgetriebe 68 angekuppelt ist. Dieses Motorgetriebe 68 kann wahlweise
entweder durch einen Motor 70 oder durch eine Handkurbel 72 angetrieben werden.
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Wird der Motor 70 eingeschaltet oder die Handkurbel 72 betätigt, so
werden die beiden Zahnstangenantriebsritzel30 jeder Winde 28 gleichzeitig und in
bekannter Weise synchron bewegt. Durch die sich drehenden Zahnstangenritze130 werden
die an der Schütztafel 12 befestigten Zahnstangen 22 je nach Drehrichtung nach oben
oder nach unten verschoben. Die Schütztafel kann auf diese Weise hochgezogen oder
heruntergelassen werden. Wird bei der Abwärtsbewegung der Schütztafel die Reibung
zwischen Schütztafel und Führung so groß, daß das Gewicht der Tafel nicht mehr für
die Abwärtsbewegung ausreicht, so drücken in bekannter Weise zusätzlich die Antriebsritze130
die drucksteifen Zahnstangen 22 und damit die Schütztafel 12 nach unten. Wird durch
den Staudruck des Wassers oder durch andere Kräfte die Schütztafel etwas aus ihrer
Normallage entfernt, so werden infolge der erfindungsgemäßen Lagerung der Zahnstangenwinden
28 keine zerstörenden Kräfte durch die Zahnstangen 22 auf die Zahnstangenantriebsritzel
30 ausgeübt. Durch die erfindungsgemäße Lagerung des Zahnstangenantriebs wird also
ein einwandfreier Betrieb gewährleistet. Der gemäß der Erfindung gelagerte Zahnstangenantrieb
eignet sich, da die Richtung des Wasserdruckes auf das Schütz unbeachtlich für den
Antrieb ist, insbesondere für doppelt kehrende Schütze.