DE1197710B - Zahnriementrieb mit Trapezverzahnung - Google Patents
Zahnriementrieb mit TrapezverzahnungInfo
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Description
- Zahnriementrieb mit Trapezverzahnung Die Erfindung bezieht sich auf Zahnriementriebe mit Trapezverzahnung und einem Zahnriemen aus elastisch verformbaren Werkstoffen. Hierbei ist es bekannt, in Längsrichtung oder im wesentlichen in Längsrichtung durchlaufende Festigkeitsträger in den Zahnriemen einzubetten und die Zahnräder in die Lücken des Zahnriemens entweder ohne Spiel oder mit Spiel in Umfangsrichtung oder in radialer Richtung an den Zahnköpfen der Riemenzähne eingreifen zu lassen. Bei einer bekannten Ausführung sind die Riemenzähne in Längsrichtung wesentlich länger als die Radzähne. Hierbei ist jedoch an den Köpfen der Riemenzähne Spiel vorhanden, während der Zahnriemen einseitig an den Zahnflanken und radial im Zahngrund der Riemenzähne zur Anlage kommt. Es ist auch ein Zahnriementrieb mit Triebstockverzahnung in einer Keilrille der Riemenscheibe bekannt, bei dem der Zahnriemen im Grunde der Keilrille anliegt.
- Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, daß die Riemenzähne am Zahnkopf in kraftschlüssige Verbindung mit den Umfangsteilen der Zahnräder zwischen den Radzähnen treten und die Radzähne die Riemenzähne nur an den Zahnflanken berühren.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Kombination folgender Merkmale gelöst: a) die Riemenzähne sind in Laufrichtung wesentlich länger als die Radzähne; b) die Riemenzähne sind in der Höhe größer als die Radzähne, so daß die Riemenzähne am Zahnfuß Spiel haben; c) die Zahnköpfe der Riemenzähne treten in kraftschlüssige Verbindung mit den zylindrischen Umfangsteilen zwischen den Radzähnen.
- Gegenüber den bekannten Zahnriementrieben bietet die erfindungsgemäße Ausführung der Verzahung verschiedene Vorteile. In erster Linie ermöglicht sie eine erwünschte Verkleinerung des Flankenwinkels der Zähne, womit dem unter bestimmten Betriebsbedingungen häufig auftretenden überspringen des Zahnriemens wirksam begegnet werden kann. An den bisher allgemein gebräuchlichen Verzahnungen mit trapezförmigem Querschnitt und nur geringfügigen Längenunterschieden zwischen Radzähnen und Riemenzähnen blieb selbst unter Berücksichtigung der Gleitreibung stets noch eine in Richtung des Flankenverlaufes wirkende freie Komponente der Umfangskraft, die die Riemenzähne aus den Lücken im Zahnrad herauszuheben sucht. Da die Größe dieser Kraftkomponente in direktem Abhängigkeitsverhältnis zu dem Sinus des Flankenwinkels steht, könnte sie theoretisch durch Verkleinern des Flankenwinkels auf einen praktisch unschädlichen Wert zurückgeführt werden. Diesem Verfahren sind jedoch durch die geometrischen Verhältnisse an den Ein- und Auslaufstellen Grenzen gesetzt. Sobald bei einer gegebenen Zahnhöhe der Flankenwinkel einen bestimmten optimalen Mindestwert unterschreitet, kommt es an diesen Stellen zu Gleitbewegungen der Riemenzähne und der zugeordneten Radzähne aufeinander, und die damit verbundene Reibung führt zu beschleunigtem Verschleiß. Andererseits läßt sich aber auch die Zahnhöhe nicht beliebig verringern, ohne zu unzulässig hohen Flächenpressungen an den Zahnflanken zu gelangen.
- Die Erfindung umgeht die aufgezeigten Schwierigkeiten, wobei sich neben der angestrebten Verkleinerung des Zahnflankenwinkels als weiterer Vorteil eine festigkeitsmäßig günstigere Ausnutzung der unterschiedlichen Werkstoffe für Zahnriemen und Zahnräder ergibt. In der Regel werden die Zahnriemen mit metallischen Zahnrädern zusammen eingesetzt, so daß mit den üblichen Querschnittsformen die Zahnriemen hinsichtlich ihrer Schubfestigkeit und Biegesteifigkeit wesentlich hinter den hochfesten Radzähnen zurückstehen. Die erfindungsgemäße Vergrößerung der Riemenzähne auf Kosten der Radzähne schafft eine weitgehende Angleichung der unterschiedlichen Festigkeitswerte, und in Ausnutzung dieser Erkenntnis wird zur optimalen Abstimmung der wesentlichen Kenngrößen des Zahnriementriebes aufeinander -'nach einem besonderen Merkmal der Erfindung vorgeschlagen, die Zahnfußlängen der Riemenzähne und der Radzähne umgekehrt proportional den Schubfestigkeitswerten der verwendeten Werkstoffe zu dimensionieren.
- Für das Zustandekommen der geschilderten Vorteile ist die erfindungsgemäße Abstimmung der Zahnhöhen aufeinander von wesentlicher Bedeutung. Die Erfindung verläßt damit das bisher übliche Konstruktionsprinzip, den Zahnriemen in seinen Lücken auf den Köpfen der Radzähne abzustützen, und sie verlegt statt dessen die Stützfläche in den Lückengrund zwischen den Radzähnen. Es entsteht dadurch praktisch ein Flachriemen mit verstärktem Polster und in größeren Zwischenräumen vorgesehenen Quernuten, der treibend oder angetrieben mit flachen Riemenscheiben zusammenarbeitet, wobei aua Umfang der Scheiben vorgesehene axiale Stege den synchronen Lauf gewährleisten. Infolge der vergrößerten Kopffläche der Riemenzähne kann ein Teil der Leistung durch reinen Reibungsschluß übertragen werden, so daß die Flächenpressung an den Zahnflanken außerordentlich niedrig gehalten wird. Dies wirkt sich dahin aus, daß ein überlasteter Zahn in der Querschnittsebene der größten Schubspannung abschert, bevor die Oberfläche der belasteten Flanke zerstört Oder nur beschädigt wird. Die Erfindung schafft damit eine weitere Voraussetzung dafür, die Zahnhöhe noch unter die bisher für zulässig gehaltenen Werte zu vermindern.
- Vorteilhaft werden die Riemenzähne in Laufrichtung mit einer nach innen konkaven Krümmung ausgebildet, um die auf die zugehörigen Räder auflaufenden Zähne von vornherein an die Oberflächenkrümmung anzupassen und störende Faltenbildungen zu vermeiden. Neben dieser mehr auf die Oberfläche der im Eingriff befindlichen Riemenzähne beschränkten Wirkung ergibt sich daraus noch als besonderer Vorteil ein gleichsam welliger Verlauf des ziehenden Riementrums, der diesem eine gewisse Elastizität verleiht und mit unempfindlich gegen stoßartig auftretende Belastungsänderungen oder Kraftrichtungswechsel macht: Da sich eine solche Formgebung mit Zahnteilungen üblicher Größenordnung nicht verwirklichen fäßt, gewinnt sie ihre volle Bedeutung erst mit der erfindungsgemäßen Ausbildung der Verzahnung. Die gekrümmte Formgebung ist ohne Schwierigkeiten bei Anwendung der üblichen Herstellungsverfahren möglich, da hierbei die Zahnriemen in endloser Form auf Anfertigungsdornen mit zylindrischer Mantelfläche aufgebaut, gegossen oder anderweitig zusammengesetzt werden und nach der Verfestigung des elastischen Werkstoffes die Oberflächenkrümmung des Anfertigungsdornes als innere Begrenzungsfläche der Zähne aufweisen. Die mit der Abstützung der Riemenzähne in den Zahnlücken des Rades notwendige Anpassung an die gekrümmte Radumfangs- ; Fläche fuhrt zu einem klenunerartigen Umfassen der Radzähne, da mit dem Auflaufen des Riemens auf das zugehörige Rad der Flankenwinkel zwischen be- nachbarten Riemenzähnen spitzer wird und die Lücken: zwischen den Riemenzähnen sich gegenüber ; den umschIossetmn Radzähnen zu verkleinern suchen. Eine derartige rdibschlüssige Umklammerung wirkt dem gefürchteten Aufklettern des Riemens auf die Radzähne und dem Überspringen während des Umlaufes entgegen. Auf der anderen Seite ergibt sich aus der Umkehrung dieser Verhältnisse beim Ablaufen des Riemens ein reibangsfreies Abheben der Riemenzähne von dem Rad.
- Durchlaufende Festigkeitsträger, die beispielsweise de Form hochfester Stahldrehteoder verseilter Kabel haben und in schraubengangartigen Windungen über die ganze Pwncnbreite gewükelt sein können, sind zweckmäßig im Berdch der Zahnfüße angeardnet, vorzugsweise so, daß sie zwischen benachbarten Riemenzähnen am Grund der Zahnlücke außerhalb des Eingriffsbereiches der Radzähne verlaufen. In dieser Anordnung sind sie vor schädlichen Knickbeanspruchungen geschützt, und es wird gleichzeitig das Auftreten des sogenannten Polygoneffektes mit ungleichmäßigen Beschleunigungen innerhalb ein-und auslaufender sehnenförmiger Teilstücke des Zugstranges vermieden.
- Die im Vergleich zu bekannten Verzahnungen einfacheren Zahnformen des erfindungsgemäßen Riementriebes ergeben schließlich als mittelbaren Vorteil Vereinfachungen und damit Kosteneinsparungen beim Bau der Herstellungsvorrichtungen, Gießformen od. dgl. Dies wirkt sich in verstärktem Maße auch für die Anfertigung unterschiedlicher Riemengrößen aus.
- Die Erfindung ist an Hand der schematischen Darstellung zweier Ausführungsbeispiele in der Zeichnung verdeutlicht. In der Zeichnung ist F i g. 1 das allgemeine Anordnungsschema eines geschlossenen Zahnriementriebes als erstes Aus-Führungsbeispiel, F i g. 2 eine Einzelheit aus F i g. 1 in vergrößertem Maßstab und F i g. 3 ein Teilstück eines Zahnriernentriebes als zweites Ausführungsbeispiel.
- Der in F i g.1. gezeichnete Zahnriementrieb setzt sich. aus zwei gleichartig aufgebauten Zahnrädern 1, 2 und einem diese umsehlingenden endlosen Zahnriemen 3 zusammen. Das Zahnrad 3. als treibendes Rad dreht sich in Richtung des Pfeiles A und bewirkt über den Zahnriemen 3 als biegsames Zugmittel in an sich bekannter Weise eine gleichsinnige Drehbewegung des angetriebenen Zahnrades 2, wobei die Verzahnung eitre schiupffreie Kraftübertragung unter Vermeidung von Winkelverdrehungen der- beiden Zahnräder 1., 2 zueinander gewährleistet.
- Der Zahnriemen 3 ist aus elastisch verformbaren Werkstoffen, wie beispielsweise Gummi oder gummiähnlichen Kunststoffen oder auch aus gießfähigen Kunststoffen, Polyurethanen od, dgl" hergestellt und mit durchlaufenden. eingebetteten Festigkeitsträgern 4 in Form dünner, in gewindegangartiger Anordnung nebeneinander aufgespulter Stahldrahtkabel versehen. Er weist einen etwa flachrechteckigen Querschnitt auf und besteht aus einem äußeren durchgehenden Teil 9 und den seinen Innenmantel bildenden Zähnen 5. Die Festigkeitsträger 4, die noch .dem durchgehenden Teil 9 zuzuordnen sind, bilden die Fußlinie der Zähne 5 und verlaufen zwischen benachbarten Zähnen am Grund der Zahnlücken 6. Die Zahnlücken haben die Foren spitzwinkliger Dreiecke mit abgerundeter Spitze und sind an ihrem Fußende wesentlich schmaler als die auf der gleichen Linie liegenden Köpfe der Riemenzähne S, in Laufrichtung des Riemens gesehen.
- Der Riemeuverzahnung entsprechend sind die Zähne 7 der Zahnräder 1, 2 in Umfangsrichtung gegenüber den Zahadii8 wesentlich verkürzt. Die Radzähne sind ebenfaRs ixet ,Querschnitt etwa dreieckförmig, woben. ihre Höhe jedoch. niedriger als die Tiefe der Lücken 6 im Zahemen bessere ist. Da sie mit einem gerdagen Flankenspiel in die Riemenlücken einfassen, bleiben .die Festigkeitsträger 4 außerhalb ihres Einwifßberei4es, und die Riemenzähne 8 können sich er ihre ganze Länge ungehindert auf dem zylindrischen Radumfang abstützen, Die an die Zahnköpfe angeformte konkave Anfangskrümmung 10 begünstigt ein sattes Anliegen auf dem Grund der Radlücken 8 und läßt den angestrebten Reibungsschluß voll zur Wirkung kommen. Das Ein-und Auslaufen des Zahnriemens wird durch klammerartiges öffnen und Schließen der Riemenlücken 6 in bezug auf die zugeordneten Radzähne 7 erleichtert. Es kann dabei in Extremfällen entgegen der gezeichneten Darstellung auf die Einhaltung einer sogenannten Lückenluft, d. h. eines Spieles der Radzähne in Umfangsrichtung innerhalb der Zahnlücken im Riemen, ganz verzichtet werden.
- Die in F i g. 3 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von dem beschriebenen Ausführungsbeispiel durch die abweichende Querschnittsform der Radzähne 7 bzw. der Riemenlücken 6. Der weite Abrundungs- und Übergangsbogen zwischen den Flanken führt in diesem Falle zu außerordentlich kleinen Flankenwinkeln in der Größenordnung von nur wenigen Graden. Die gezeichneten Eingriffsverhältnisse gehen davon aus, daß der antreibende Zahnriemen eine Zugkraft in Richtung des Pfeiles B auf das getriebene Zahnrad 11 ausübt.
Claims (10)
- Patentansprüche: 1. Zahnriementrieb mit Trapezverzahnung und einem Zahnriemen aus elastisch verformbarem Werkstoff, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale: a) die Riemenzähne (5) sind in Laufrichtung wesentlich länger als die Radzähne (7); b) die Riemenzähne sind in der Höhe größer als die Radzähne, so daß die Riemenzähne am Zahnfuß Spiel haben; c) die Zahnköpfe (10) der Riemenzähne treten in kraftschlüssige Verbindung mit den zylindrischen Umfangsteilen zwischen den Radzähnen.
- 2. Zahnriementrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Riemenzähne (5) am Zahnfuß in Laufrichtung ein Mehrfaches der Länge der Radzähne (7) am Zahnfuß beträgt.
- 3. Zahnriementrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnfußlängen der Riemenzähne (5) und der Radzähne (7) umgekehrt proportional den Schubfestigkeitswerten der Zahnwerkstoffe sind.
- 4. Zahnriementrieb nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Riemenzähne (5) in Laufrichtung gekrümmt sind.
- 5. Zahnriementrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß durchlaufende Festigkeitsträger (4) im Zahnriemen im Bereich der Zahnfüße angeordnet sind.
- 6. Zahnriementrieb nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Festigkeitsträger (4) zwischen benachbarten Riemenzähnen am Grund der Zahnlücke außerhalb des Eingriffsbereiches der Radzähne verlaufend angeordnet sind.
- 7. Zahnriementrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Flanken benachbarter Riemenzähne unter einem spitzen Winkel zueinander stehen und über einen die Festigkeitsträger tangierenden übergangsbogen im Scheitelbereich des Winkels ineinander übergehen.
- 8. Zahnriementrieb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Radzähne in bezug auf die Lücken (6) zwischen den Riemenzähnen im Querschnitt geometrisch ähnlich gestaltet sind.
- 9-Zahnriementrieb insbesondere nach den Ansprüchen 4, 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel zwischen den Flanken benachbarter Riemenzähne veränderlich ist und im gestreckten Zustand des Riemens einen größeren Wert als im gekrümmten Zustand in der Eingriffsphase aufweist.
- 10. Zahnriementrieb nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch eine solche Krümmung der Riemenzähne, daß der Winkel zwischen den Flanken benachbarter Riemenzähne einen kleineren Wert als der Flankenwinkel des jeweils umschlossenen Radzahnes anzunehmen sucht. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 585 309; deutsche Auslegeschrift Nr. 1126 211; französische Patentschrift Nr. 1136 554; Prospekt der Firma Wilhelm Herm. Müller und Co. K. G., Hannover, »Synchroftex-Mulco-Zahnriemen-Getriebe« Z 0456 P 1, S. B.
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