-
Luftgekühlter Dampfkondensator mit Bandventilator Die Wirtschaftlichkeit
eines luftgekühlten Dampfkondensators in einem Kraftwerk oder in der chemischen
Industrie hängt vielfach vom Wirkungsgrad der eingebauten Förderanlage für die Kühlluft
ab. In der Regel werden Schraubenlüfter für die Erzeugung des Kühlluftstromes verwendet.
Diese haben den Nachteil, daß sie trotz eines hohen Eigenwirkungsgrades mit der
Anlage zusammen einen schlechten Wirkungsgrad ergeben, da der Drall des Luftstromes
sowie die hohe Geschwindigkeit der austretenden Luft nicht nutzbringend umgesetzt
werden können, ohne daß teuere Leitapparate und großen Platz erfordernde Diffusoren
vorgesehen würden.
-
Gemäß der Erfindung wird ein Kondensator mit einem Bandventilator
ausgerüstet, der mit der Anlage zusammen einen sehr hohen Wirkungsgrad ergibt. Die
Verwendung eines Bandventilators liegt für den Fachmann nicht nahe, da der an sich
bekannte Bandventilator sehr teuer ist, sehr umfangreiche Leitapparate benötigt
und nicht in der Lage ist, bei Gegendruck zu fördern. Auch hier wäre ein sehr raumaufwendiger
Diffusor notwendig, um die hohe Austrittsgeschwindigkeit der Luft wirtschaftlich
in Druck umsetzen zu können. Deshalb sind auch Bandventilatoren bei luftgekühlten
Dampfkondensatoren bis heute nicht verwendet worden.
-
Der mit der Erfindung erreichte Vorteil besteht darin, daß die Flügel
des Bandventilators drehbar gelagert und so geführt sind, daß jeder Flügel bei der
Umkehrung seiner Laufrichtung vom ersten zum zweiten Strang und wieder zurück zum
ersten, jeweils um einen Winkel gedreht wird, der in der Regel gleich dem doppelten
Betrag des Anstellwinkels des Lüfterflügels ist und normalerweise kleiner als 90°
sein wird. Durch diese Flügelstellung wird erreicht, daß der Lüfter zweistufig arbeitet,
keine Leitflächen mehr braucht und schon bei kleiner Luftgeschwindigkeit einen hohen
statischen Druck ergibt, wobei die Richtung des austretenden Luftstromes fast senkrecht
zur Lüfterebene gehalten werden kann. Dadurch wird die Förderung der Kühlluft des
Kondensators schon mit geringem Energieaufwand erzielt und seine Wirtschaftlichkeit
wesentlich verbessert.
-
F i g. 1 zeigt einen Längsschnitt durch den Oberflächenkondensator
und den Lüfter, F i g. 2 einen Querschnitt der Anlage, F i g. 3 den Grundriß, teils
mit, teils ohne Kondensatorelemente, F i g. 4 einen Aufriß des Lüfterflügels, F
i g. 5 den zugehörigen Grundriß und F i g. 6 den zugehörigen Querschnitt dieses
Flügels, F i g. 7 und 8 zeigen Profile des Flügels, F i g. 9 einen Schnitt durch
einen Doppelflügel, F i g. 10 die Führungsschiene für die Flügel und F i g. 11 die
Verstellvorrichtung für diese Führungsschiene.
-
Auf der Stützkonstruktion 1 mit der Decke 2 und der
Umrandung 3 sind die Kondensatorelemente 4 in Dachform angeordnet,
wobei 3 a die Stirnseite und 3 b die Umrandung gegen Falschluft abschirmt. Die Elemente
bestehen aus Reihen von Rippenrohren, wobei eine Dampfverteilerkammer oben und eine
Kondensatkammer unten an jedem Element vorgesehen sind und die Dampfverteilerkammer
unmittelbar an das Dampfzuleitungs- und Verteilungsrohr 5 angeschlossen ist. über
die gesamte Grundfläche dieses Dachbaues ist der Bandventilator erfindungsgemäß
angeordnet. Dabei sind zwei den Längsseiten entlanglaufende Seiltriebe
6 vorhanden, welche auf ihrer ganzen Länge Lüfterflügel 7 tragen, deren Enden
in den beiden Seiltrieben drehbar gelagert sind und so die beiden synchron laufenden
Seiltriebe miteinander verbinden. Die Seiltriebe werden durch die Treibräder
8 und die Stützräder 9 gehalten, die auf Wellen sitzen, welche in
der Umrandung 3. gelagert sind und von welchen mindestens eine einen Antrieb
14 mit regelbarem Motor 15 hat.
-
Die Lager 13 der Antriebs- und, Stützwellen sind teilweise
verstellbar, um ein Spannen- des Seiltriebs zu ermöglichen. Der Seiltrieb kann durch
Stützrollen 10 auf seiner Länge noch unterstützt werden. Die Flüge17 werden
erfindungsgemäß in ihrer Stellung durch Schienen 12 über Hebel mit Führungsrolle
oder Gleitbacke gehalten, und zwar so, daß sowohl die untere Seiltriebseite wie
die obere eine solche Flügelstellung ergibt, daß bei der Bewegung des Seiltriebes
diese Flüge17 in beiden Fällen einen nach oben gerichteten Luftstrom erzeugen. Die
Flügel ?
sind mit einem durch die Führungsschiene einstellbaren
Anstellwinkel gegen den Seiltrieb angeordnet, und zwar so, daß sie in einem gleichmäßigen
Abstand hintereinander den ganzen Seiltrieb bestücken.
-
In F i g. 4, 5 und 6 ist im Aufriß, Grundriß und Querschnitt ein Flügel
gezeigt, der zwischen den Seiltrieben angeordnet ist. Der Flügel ist eine einfache
ebene Fläche mit großer Länge, die an einer durchgehenden Achse befestigt oder nur
mit angesetzten Achsstücken versehen ist. Zur Versteifung kann der Flügel Stützbleche
17 und Spanndrähte 18 aufweisen, die als Profildrähte oder auch als Flachdrähte
ausgebildet sein können. Die Stützbleche 17 sind so gehalten, daß sie den Luftstrom
nicht behindern. Die Flügelplatte 16 kann aber auch, wie F i g. 7 zeigt, konkav
oder, wie nach F i g. 8, konvex ausgebildet sein. Dabei können auch diese Flügel
mit profiliertem Querschnitt die oben gezeichnete Stützvorrichtung tragen. In F
i g. 9 ist ein Doppelflügel gezeigt mit den Platten 21 und 22, die
gegeneinander durch Stege 23 verstrebt sind.
-
F i g. 10 zeigt die Führungsschienen, die erfindungsgemäß die Flügel
bei ihrem Lauf mit dem Seiltrieb einstellen. Die Führungsschienen sitzen auf Drehhebeln
26, die mit Gewinde versehen und auf Bolzen 29 drehbar gelagert sind.
Die Schienen 12
haben Halter 28, welche, durch Muttern 27 auf dem Drehhebel
26 in ihrer Lage verändert werden können, und zwar so, daß die untere Schiene
11 gegenüber der oberen Schiene 12 einen anderen Abstand vom Drehbolzen erhalten
kann, damit eventuell im oberen Strang ein anderer Einstellwinkel als im unteren
Strang erreicht wird. Erfindungsgemäß ist einer dieser Drehhebel über einen Antrieb
mit einem Servomotor versehen, der auch durch eine von Hand verstellbare Kurbel
ersetzbar ist. Die Führungsschienen 11 haben an den Enden nach oben führende
Lenkflächen. Die obere Führungsschiene 12 hat eine Weichenzunge 24, um die Führungsrolle
oder den Gleitbacken bei der Umkehr des Flügels am Treibrad überzuleiten.
-
Neben dem hohen Wirkungsgrad des Bandventilators, der durch eine zweistufige
Förderung erreicht vvird, ist vor allem vorteilhaft, daß die Kondensator-_elexnente
alle gleichmäßig beaufschlagt werden, wodurch der beste Wärmeübergang erreicht wird.
-
Ein weiterer Vorteil ist, daß dieser Bandventilator nur mit verhältnismäßig
niedrigen Geschwindigkeiten betrieben zu werden braucht. DerHauptvorteil ist aber,
daß sein Antrieb sehr einfach gehalten werden kann. Während bei den großen Lüftern,
die nur geringe Drehzahlen haben, ein sehr teueres Untersetzungsgetriebe notwendig
ist, kann der Bandventilator gemäß der Erfindung gegebenenfalls mit direktem Motorantrieb
ausgerüstet werden.
-
Die einzelnen Flügel dieses Bandventilators können sehr leicht und
billig gehalten werden, sie können aus dünnem Stahlblech oder aus Leichtmetall bestehen,
sie können aber auch aus Schicht- oder Sperrholz sein oder als kunststoffüberspannte
Rahmen ausgebildet sein.
-
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Bandventilator horizontal
angeordnet, selbstverständlich kann er aber auch für lotrechten Einbau mit auf-und
ablaufenden Flügeln oder in waagerechter Anordnung mit übereinander angeordneten
Seiltrieben ausgeführt werden, wobei die Flügel lotrecht stehen.
-
Der Kondensator wurde in Dachbauweise dargestellt, er kann aber auch
in Reihen oder Poligonanordnung mit stehenden oder liegenden Elementen vorgesehen
werden.
-
Der Seiltrieb selbst kann aus geflochtenem Stahlseil, als Gummi- oder
Lederriemen oder als Kettentrieb ausgebildet sein. Erfindungsgemäß sind die Flügel
außermittig gelagert, so daß auf die Führungsrollen immer ein einseitiger statischer
wie dynamischer Anpreßdruck ausgeübt wird, wodurch ein Flattern der Flügelwände
während des Betriebes vermieden wird.