DE1561642B2 - Vorrichtung zur beeinflussung der luftstroemungsverhaeltnisse im trocknungsabschnitt einer papiermaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Beeinflussung der Strömungsverhältnisse im Trocknungsabschnitt einer Papiermaschine, wobei der Trocknungsabschnitt eine Anzahl Trocknungswalzen, um die die Papierbahn zickzackförmig geführt wird, ein Gehäuse mit einer Dachabdeckung sowie Seiten- und Stirnwänden und Mittel aufweist, um Ventilationsluft dem Gehäuse zu- und aus dem Gehäuse abzuführen sowie eine Vielzahl von Luftzuführungseinrichtungen an der Seite des Trocknungabschnittes und nahe bei den Trocknungswalzen zwischen diesen und den Seitenwänden angeordnet sind, wobei jede Luftzuführungseinrichtung mit wenigstens einer Ausströmöffnung zur Abgabe von Luftstrahlen versehen ist, welche Luftzuführeinrichtungen individuell hinsichtlich der Abströmrichtung der Luft einstellbar sind.

Bei der bekannten Vorrichtung entsprechend der OE-PS 2 10 728 sind die Luftzuführeinrichtungen an einer Seite des Trocknungsabschnittes und nahe bei den Trocknungswalzen derart angeordnet, daß die ausströmende Luft unmittelbar in Richtung auf den Zwischenraum zwischen den Papierbahnen gerichtet wird. Die einzelnen Luftzuführeinrichtungen sind so flexibel gestaltet, daß ihre Ausströmrichtung verändert werden kann. Diese Einzelanordnung der Luftzuführeinrichtungen und ihre flexible Ausgestaltung bedingt jedoch einen erheblichen Herstellungsaufwand, der eine Verteuerung der Anlage verursacht. Die einseitige Anordnung der Lufzuführeinrichtungen bewirkt ein ungleichmäßiges Trockungsprofil, woraus resultiert, daß in der Regel das Trocknungsergebnis in der Mitte der Bahn und an einer Kante schlechter ist als an der Kante, an der die Luftzuführeinrichtungen vorgesehen sind. Dieses ungleichmäßige Trocknungsergebnis stellt sich durch eine einseitige horizontale Querströmung ein.

Daher besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung derart zu verbessern, daß mit einfachen konstruktiven Mitteln bei Vermeidung einer horizontalen Querströmungstendenz ein gleichmäßiges Trocknungsprofil erzielt wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß

ein Luftzuführungskanal längs jeder Seite des Trocknungsabschnittes und nahe der Trocknungswalzen zwischen diesen und den Seitenwänden des Gehäuses angeordnet ist und daß jeder Kanal mit wenigstens einem separat drehbaren, Ausströmöffnungen ausweisenden Abschnitt versehen ist.

Durch diese Lösung wird eine Belüftungsvorrichtung geschaffen, durch weiche die Tendenz zur Querströmung vermieden und hinsichtlich der individuellen Regelbarkeit auf beiden Seiten des Trocknungsabschnittes ein gleichmäßiges Trocknungsprofil erzielbar ist. Dadurch ergibt sich eine gleichmäßige Trocknung der Papierbahn über die gesamte Breite. Die Ausbildung der Luftzuführungseinrichtung als durchgehender Kanal mit separat drehbaren, Ausströmöffnungen aufweisenden Abschnitten stellt eine besonders einfache konstruktive und herstellungstechnische Lösung dar.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Beschreibung der Zeichnung erläutert, die einen Querschnitt durch den mit einer Belüftungsvorrichtung versehenen Trocknungsabschnitt einer Papiermaschine darstellt. Der Trocknungsabschnitt enthält ein Maschinengestell 1 und eine Anzahl von Trocknungszylindern 2, um weiche die Papierbahn im Zickzackverlauf geführt ist. Das Maschinengestell wird auf Tragstützen 3 aus Beton getragen. Über dem Maschinengestell 1 ist ein leichter Rahmen 4 angebracht, der den oberen Teil des Gehäuses trägt. Der rechte Teil des Maschinengestells 1 umfaßt die Transmission für den Antrieb der Trockenzylinder. Rechts von der Transmission befinden sich die Dampf- und Kondensrohre zum Erhitzen der Trockenzylinder.

Das Gehäuse besteht aus einer Abdeckung 6, einer Seitenwand 7 auf der Bedienungsseite, einer Seitenwand 8 auf der Antriebsseite der Maschine und zwei nicht gezeigten Stirnwänden. Um den Bedienungspersonen Zutritt zum Trocknungsabschnitt zu verschaffen, sind eine Anzahl von Hebetüren 9 und eine Anzahl von Schiebetüren 10 in der auf der Bedienungsseite liegenden Seitenwand 7 vorgesehen. Ferner ist eine Anzahl von Schiebetüren 11 in der auf der Antriebsseite liegenden Seitenwand 8 angeordnet.

Ohne erheblichen Aufwand ist es nicht möglich, die Türen im Gehäuse völlig dicht zu machen. Man muß daher gewisse Leckbereiche in Kauf nehmen. Außerdem muß das Gehäuse mit Bohrungen für eine große Anzahl von Rohren und Leitungen versehen sein, wodurch die Leckbereiche ein relativ großes Ausmaß annehmen können. Um den Austritt von heißer feuchter Luft aus dem Gehäuse durch diese Leckbereiche in den Maschinenraum zu verhindern, versucht man, ein gewisses Vakuum innerhalb des Gehäuses aufrechtzuerhalten, und man veranschlagt, daß 30% der aus dem Gehäuse ausströmenden Luftmenge als Leckverlust durch unvermeidbare öffnungen dringt.

Um durch Belüftung den aus der Tiocknenden Papierbahn hochsteigenden Wasserdampf zu entfernen, wird das Gehäuse mit erhitzter Belüftungsluft versorgt. Diese strömt durch einen Kanal 12, der entlang der Mittellinie der Maschine im Fußboden unterhalb des Trocknungsabschnittes verläuft. Die obere Wand des Kanals entlang des gesamten Trocknungsabschnittes ist mit einer Anzahl von Schlitzen 13 für die Verteilung der

durch den Kanal zugeführten Belüftungsluft versehen. Der Überdruck im Kanal ist zwar gering, aber der Bereich der Austrittsschlitze ist so groß, daß relativ große Luftmengen mit niedriger Geschwindigkeit zugeführt werden. Zum Absaugen der Belüftungsluft ist die Abdeckung in ihrer Mitte mit einem Spalt 14 versehen, der in einen darüberliegenden Sammelkanal 15 führt, welcher an Sauggebläse 16 angeschlossen ist.

Die Einrichtung für die Zufuhr von Trocknungsluft umfaßt auch kreisförmige Impulsluftkanäle 17, 18, die entlang den Seitenwänden 7,8 zwischen denselben und dem Maschinengestell 1 liegen. Die Kanäle 17,18 sind in Abschnitte unterteilt, welche zueinander drehbar sind, um ein Einstellen des in jedem Abschnitt vorgesehenen Schlitzes 19, 20 in die gewünschte Richtung zu ermöglichen. Die Impulsluftkanäle sind durch Rohre 2t, 22 mit der Eintrittsseite von Gebläsen 23 verbunden, durch die heiße Luft von einem Wärmespeicher 24 aufgesaugt wird.

Im Betrieb soll in den Impulsluftkanälen 17, 18 ein Überdruck in der Größenordnung von 20 mm Wassersäule aufrechterhalten werden, welcher der die Kanäle in Form gerichteter Strahlen verlassenden Luft eine Geschwindigkeit von etwa 20 m/sek. vermittelt. Der Impuls, oder besser gesagt, die Impulsströmung der Luftstrahlen wird durch Reibung an der Umgebungsluft auf diese übertragen, welche dadurch am Ausstoß teilnimmt. Auf diese Weise ist es möglich, die Luftströmungen innerhalb des Gehäuses zu beeinflussen.

Der gewünschte Strömungszustand weist keine durch den Trocknungsabschnitt an der Papierbahn vorbei verlaufenden horizontalen Querströmungen auf. Quer-Strömungen können unter anderem durch die thermisch bedingte Luftströmung um die Dampfarmaturen 5 oder aufgrund von Störungen durch die Leckströmungen verursacht werden. Im Fall einer Querströmung von rechts nach links in der Figur, beispielsweise der durch die Dampfrohre bedingte thermische Auftrieb, kann man dieser Strömung entgegenwirken und sie unschädlich machen, indem man die Auslaßöffnungen 19,20 der Impulsluftkanäle 17, 18 in die in der Figur gezeigten Stellungen bringt. Die Luftstrahlen aus dem rechten Kanal 18 bringen dadurch eine Luftbewegung mit sich, welche die die Querströmung erzeugende Überdrucktendenz auf der rechten Seite des Trocknungsabschnitts neutralisiert. Auf entsprechende Weise heben die Strahlen aus dem linken Kanal 17 die Tendenz zu einem auf der linken Seite des Trocknungsabschnitts herrschenden Unterdruck auf. Falls sich dieser Zustand entlang der Gesamtlänge des Trocknungsabschnitts verändert, wird durch Unterteilung der Kanäle 17, 18 die Möglichkeit einer individuellen Regelung geschaffen.

Wenn man eine noch bessere Regelung erzielen möchte, ist auch noch der Bereich der Öffnungen 19,20 in den Impulsluftkanälen regelbar.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vorrichtung zur Beeinflussung der Strömungsverhältnisse im Trocknungsabschnitt einer Papiermaschine, wobei der Trocknungsabschnitt eine Anzahl Trocknungswalzen, um die die Papierbahn zickzackförmig geführt wird, ein Gehäuse mit einer Dachabdeckung sowie Seiten- und Stirnwänden und Mittel aufweist, um Ventilationsluft dem Gehäuse zu- und aus dem Gehäuse abzuführen, sowie eine Vielzahl von Luftzuführungseinrichtungen an der Seite des Trocknungsabschnittes und nahe bei den Trocknungswalzen zwischen diesen und den Seitenwänden angeordnet sind, wobei jede Luftzuführungseinrichtung mit wenigstens einer Ausströmöffnung zur Abgabe von Luftstrahlen versehen ist, welche Luftzuführeinrichtungen individuell hinsichtlich der Abströmrichtung der Luft einstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß ein Luftzuführungskanal (17, 18) längs jeder Seite des Trocknungsabschnittes und nahe der Trocknungswalzen (2) zwischen diesen und den Seitenwänden (7, 8) des Gehäuses angeordnet ist und daß jeder Kanal mit wenigstens einem separat drehbaren, Ausströmöffnungen (19,20) aufweisenden Abschnitt versehen ist.