DE11933C - Neuerungen an Apparaten zum Lesen mikroskopischen Druckes - Google Patents
Neuerungen an Apparaten zum Lesen mikroskopischen DruckesInfo
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Description
1880.
Klasse 42.
EUSEBIUS J. MOLERA und JOHANN C. CEBRIAN in SAN FRANCISCO
(Californien, V. S. A.).
Patentirt im Deutschen Reiche vom 13. Mai 1880 ab.
Gegenstand dieser Erfindung sind Verbesserungen an Vorrichtungen oder Apparaten zum
Lesen von Druckschrift, überhaupt zur Betrachtung irgend welcher Druck-Erzeugnisse, welche
letzteren auf photographischem oder anderem Wege in aufserordentlicher Kleinheit hergestellt
worden sind.
In der beiliegenden Zeichnung ist:
Fig. ι der Horizontalschnitt eines nach dem vorliegenden
Erfindungsprincip construirten Mikroskops.
Fig. 2 veranschaulicht die Anwendung des nämlichen Princips auf einen anderen Mikroskop-Typus,
Fig. 3 den Objectträger in perspectivischer t>arstellung.
Fig. 4 ist der senkrechte Schnitt durch ein nach anderem System gebautes Mikroskop.
Fig. 5 zeigt eine fernerweite Abänderung,
Fig. 6 einen zur Verschiebung des Objectträgers dienenden Mechanismus im Aufrifs bezw.
im theilweisen Schnitt,
Fig. 7 einen ' hierzu gehörenden Grundrifs bezw. Horizontalschnitt.
Fig. 8 giebt ein perspectivisches Bild des in Fig. 5 nur angedeuteten Heliostaten.
Wie sich aus den Fig. 1, 2 und 3 ergiebt, sind die beiden Ocularlinsen B B von grofsem
Durchmesser und einer verhältnifsmäfsig kleinen Brennweite gewählt worden; ihr Abstand vom
Objectivglase C ist so bemessen, dafs ein möglichst ausgedehntes Gesichtsfeld erhalten wird.
Die erwähnten Linsen erzeugen zwei so weit von einander abstehende Bilder, dafs es unmöglich
ist, gleichzeitig die zu betrachtenden Gegenstände (Objecte) mit beiden Augen zu
sehen; demnach stellen wir die beiden Prismen D zwischen die Objective und die Oculare, und
zwar nahe den letzteren.
Jedes der vorkommenden Prismen ist, wie ersichtlich, in der erforderlichen Weise abgeschrägt.
Die von der Objectivlinse ankommenden Lichtstrahlen treffen zunächst die äufsere Fläche des
Prismas, werden im Innern desselben nach der entgegengesetzten Prismenfläche hin gebrochen
und von dieser aus genau nach dem Ocular hin weiter abgelenkt. Auf diese Weise und
durch Vermittelung eines zweiten Prismenpaares werden die beiden getrennten Bilder einander
genügend weit wieder genähert, um dem Beobachter den gleichzeitigen Gebrauch seiner beiden
Augen zu gestatten, wie sich aus den Fig. 1 und 2 der Zeichnung ergiebt, welche Figuren
sich auf zwei verschiedene Mikroskop-Typen beziehen.
Der durch Fig. 3 veranschaulichte Objectträger E (s. auch Fig. 1 und 2) ist in einem
Rahmen F verschiebbar eingesetzt, mit oder ohne Geleisführung G; eine mit dem Träger
verbundene Stellschraube H erlaubt jederzeit eine genaue Einstellung des Objects in Beziehung
auf die Objectivlinse C vorzunehmen. Der Rahmen F ist seinerseits wieder in einer
Führung L verschiebbar, welche seine Bewegung in einem zweiten Rahmen M ermöglicht. Mittelst
einer hierzu gehörenden Stellschraube N ist eine genaue Einstellung in verticaler Richtung
zu erzielen. Entfernt man die Schrauben H und N oder löst ihre Muttern in den bezw.
Rahmen F und M aus, so kann man den Objectträger E und den Rahmen F direct mit
der Hand verschieben und also die Stellung des Objects schnell in horizontaler bezw. verticaler
Richtung verändern.
Der Beobachter hat es sonach ganz in seinem Belieben, die erforderliche Verschiebung des
Objects in Beziehung auf die Objectivlinse langsam und ganz regelmäfsig oder schnell zu bewirken,
und zwar sowohl in einer Richtung vor- und rückwärts, als auch in der darauf senkrecht
stehenden Richtung.
Wie aus den Fig. 4 und 5 hervorgeht, ist die durchscheinende Platte, welche das mikroskopische
Bild enthält, in einem Objectträger Ä gelagert. Das hier geeignete, von einer Lichtquelle
ausgehende Licht, welches durch einen Reflector und eine oder mehrere Convexlinsen B
gesammelt wird, dringt durch die Platte hindurch; die Lichtstrahlen passiren weiter eine
Claims (4)
- oder mehrere Mikroskoplinsen G, -so dafs auf dem durchscheinenden Schirme D ein vergröfsertes Bild erscheint. Dieses Bild wird nach Befinden durch eine oder mehrere Lupen E noch weiter vergröfsert. Ein starres oder biegsames Rohr F umhüllt die verschiedenen Apparattheile und schützt sie vor dem Eindringen fremder Lichtstrahlen, so dafs das auf dem Schirme Ώ erzeugte Bild in voller Reinheit und Deutlichkeit erscheint.Der Beobachter hat nicht nöthig, seine Augen sehr nahe an das Instrument heranzuhalten, er braucht auch nicht durch eine verhältnifsmäfsig enge Oeffnung, wie dies beim gewöhnlichen Mikroskop der Fall, hindurchzusehen, um das vergröfserte Bild genau betrachten bezw. die auf der Platte stehende mikroskopische Schrift lesen zu können. In den meisten Fällen sind nicht einmal die Lupen E nothwendig; alsdann richtet der Beobachter seine Blicke direct auf den durchscheinenden Schirm D.Die Fig. 5 verdeutlicht ein im wesentlichen ebenso, wie das eben beschriebene, construirtes Instrument, gleichzeitig aber eiue Variante des Apparates zum Sammeln der Lichtstrahlen. Der Heliostat G ist mit Organen versehen, welche dazu dienen, ihn genau justiren zu können.Wenn die Platte nicht durchscheinend ist, so mufs das Licht bezw. der seine Strahlen concentrirende Apparat vor dem Objectträger angeordnet werden.In gewissen Fällen erscheint das gewöhnliche Tageslicht als ausreichend und kann man den Strahlen vereinigenden Apparat weglassen.In Fällen, wo sich die Benutzung elektrischen Lichtes als rathsam erweist, würde man z. B. eine elektrische Lampe H einstellen, Fig. 4, und sie von einer Elektxicität erzeugenden Maschine L aus speisen. Diese letztere kann etwa durch eine mittelst Fufstrittbrett und Kurbelmechanismus in Umdrehung versetzte Antriebscheibe M in Rotation gebracht und unterhalten werden.Die Anordnung der Objectträgerplatte ist so getroffen, dafs sie durch Vermittehmg einer Schraube N in Beziehung auf die Mikroskoplinsen C genau eingestellt werden kann. Diese Schraube ist soweit rückwärts verlängert, um dem Beobachter bequem zur Hand zu sein.In gleicher Weise ist Vorsorge getroffen worden, dafs der Beobachter, ohne seinen Platz verändern zu müssen, im Stande sei, das Bild mit gröfserer oder mit geringerer Geschwindigkeit im Gesichtsfelde zu verschieben.Zwei Flüssigkeit enthaltende Röhren FF1 laufen zu dem Ende längs des Instruments hin. Sie endigen in stehende Cylinder α, Fig. 6; in diesen bewegen sich Kolben b, welche mit einem Rahmen R in Verbindung stehen. Der Rahmen R trägt einen horizontalen Cylinder c und dieser letztere ist mittelst eines biegsamen Rohres d mit einem der oben erwähnten, mit Flüssigkeit angefüllten Rohre in Communication gesetzt. Der Objectträger gleitet oben und unten in Nuthen, welche in dem ihn haltenden Rahmen ausgespart sind; unten besitzt dieser Träger aufserdem noch einen Kolben f, bewegbar in dem bezeichneten Cylinder c.Wie aus Fig. 7 deutlich ersichtlich, sind die Enden der Rohre JP J31 vorn mit Stöpselschrauben g verschlossen, welche wiederum Muttergewinde für kleinere Schrauben h besitzen.Schraubt man diese Stöpsel- oder Pfropfenschrauben herein, so ist ein Druck auf die Flüssigkeit und mithin auch auf die Kolben der verschiedenen Cylinder die Folge; dieser Druck hat, wie leicht verständlich, eine Ortsveränderung (Aufsteigen) der Objectträgerplatte A zur weiteren Folge. Dreht man die Pfropfenschrauben im umgekehrten Sinne um, so sinkt der Rahmen R infolge seines Eigengewichts und des Gewichts der Platte A abwärts, die Flüssigkeit wieder zurückdrängend.Bei Benutzung der Schrauben h vollzieht sich die Verschiebung der Objectträgerplatte A mit geringerer Geschwindigkeit, kann also mit gröfserer Genauigkeit vorgenommen werden, als bei Benutzung der gröfseren Schrauben g. Je nach dem gerade vorliegenden Falle wird der Beobachter daher bei der Verschiebung des Objects entweder von den kleinen oder den grofsen Schrauben Gebrauch machen.Paten τ-An Sprüche:ι . In einem Binocularmikroskop die Combination von Ocularlinsen und Objectivlinsen von grofsem Gesichtsfelde mit zwei Prismen, welche letzteren nahe den ocularen und in solcher Weise angeordnet sind, dafs sie die beiden Bilder einander in erforderlichem Mafse nähern.
- 2. Die Combination eines Rahmens, in oder mit welchem sich die Objectträgerplatte zu bewegen vermag, mit einem äufseren Rahmen, in oder mit welchem der Trägerplattenrahmen verschoben werden kann, wobei die erwähnten Bestandtheile so eingerichtet sind, dafs eine genaue, langsame oder schnellere Verschiebung der Trägerplatte in horizontaler und verticaler Richtung möglich ist.
- 3. Die beschriebene Zusammenstellung einer oder mehrerer Convergenzlinsen und eines Objectträgers mit einer oder mehreren ■Mikroskoplinsen und mit einem durchscheinenden Lichtschirme, welche Theile von einer rohr-, förmigen Umhüllung eingeschlossen und mit einer Schraube combinirt sind, mit Hülfe welcher letzteren der Beobachter die Stellung des Objectträgers in Beziehung auf die Mikroskoplinsen genau zu regeln vermag.
- 4. Die beschriehene Combination einer oder mehrerer Convergenzlinsen, eines Object-trägers und einer oder mehrerer Mikroskoplinsen mit einem durchscheinenden Lichtschirm und einer Lupe, sämmtliche Bestandtheile unter einander in erforderlichem Zusammenhange stehend und von einer Rohrumhüllung umgeben.Die Zusammenstellung zweier, mit Flüssigkeit angefüllter Rohre mit stehenden Cylmdern, einem horizontalen Cylinder, welcher mit dem einen der Rohre communicirt und mit Organen zur Verdrängung d^r Flüssigkeit in dem Rohrsystem, sowie mit einem Rahmen, auf welchen die Kolben der stehenden Cylinder einwirken, und einer Objectträgerplatte, die in dem erwähnten Rahmen verschiebbar gelagert ist und einen in dem horizontalen Cylinder beweglichen Kolben trägt.
Die Combination eines in verticaler Richtung verstellbaren Rahmens, welcher einen horizontalen Cylinder besitzt, sowie eines sich in diesem Cylinder bewegenden, mit einem Objectträger verbundenen Kolbens, mit einem Rohr, das mit Flüssigkeit angefüllt werden kann, und mit einem biegsamen, die Communication zwischen dem erwähnten Rohr und dem Cylinder herstellenden Rohr.
Die Combination zweier, mit Flüssigkeit anzufüllender und mit stehenden Cylindern zusammenhängender Rohre mit rohrförmigen Pfropfenschrauben, deren Muttergewinde in den erwähnten Rohren enthalten ist, sowie mit kleineren Schrauben, deren Muttergewinde sich in den gröfseren Pfropfenschrauben befindet; dieses zu dem Zwecke, um eine schnellere oder langsamere Verdrängung der Flüssigkeit in den Rohren vornehmen zu können.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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