DE96451C - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G02—OPTICS
- G02B—OPTICAL ELEMENTS, SYSTEMS OR APPARATUS
- G02B15/00—Optical objectives with means for varying the magnification
- G02B15/02—Optical objectives with means for varying the magnification by changing, adding, or subtracting a part of the objective, e.g. convertible objective
- G02B15/04—Optical objectives with means for varying the magnification by changing, adding, or subtracting a part of the objective, e.g. convertible objective by changing a part
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Ein auf irgend eine Weise durch ein Objectiv erzeugtes Bild kann man für ein Auge sichtbar
machen, indem man ein sogenanntes Ocular verwendet. Dieses besteht entweder in einem
Negativsystem und dann hat man den Typus des Galjilei'schen Fernrohres, oder aus einem
Positivsystem und dann hat man einen Fernrohrtypus, welcher eine Anzahl besonderer
Formen in sich schliefst, wie z, B. das sogenannte terrestrische Fernrohr, Prismenfernrohr
oder astronomische Fernrohre im engeren Sinne. Alle diese letzteren Formen mit positivem
Ocular haben das gemeinsam, dafs sie schliefs-Hch ein sogenanntes astronomisches Ocular anwenden
, um das Bild dem Auge sichtbar zu machen. Dieses ' Ocular besteht in der Regel
aus zwei einzelnen positiven Systemen und diese werden je nach der Stellung zur Focalebene
als Ramsden'sches oder Huyghenssches bezeichnet.
Beide Ocularsysteme, das Hu y g hens'sehe
sowohl als das Ramsden'sche, kennzeichnen sich durch zwei gegen einander unbewegliche
Linsen, und zwar das Augenglas und das Collectiv. Der Unterschied zwischen beiden
besteht unter Anderem darin, dafs beim Huyghens'schen Ocular das reelle Bild stets
zwischen Augenglas und Collectiv zu Stande kommt, während beim Ramsden'sehen das
reelle Bild stets vor der Collectivlinse oder höchstens in der Collectivlinse selbst liegt.
Durch die gegenwärtige Erfindung wird nun bezweckt, von der einen dieser beiden Ocularformen
in die andere überzugehen zur Erzielung einer bedeutenden Veränderung der Vergröfserung
in einem und demselben Instrument.
Die gegenwärtige Erfindung gestattet also, "von dem Huyghens'schen Oculartypus mit geringster
Vergröfserung ausgehend, das Bild zum Zweck seiner Vergröfserung vor dem Collectiv
erscheinen zu lassen und also den Huyghensschen Oculartypus in einen R am sden'sehen
umzuwandeln. Umgekehrt gestattet die Erfindung, von dem Ramsden'sehen Oculartypus
ausgehend, das vor dem Collectiv erschienene Bild zwischen Collectiv und Augenglas
entstehen zu lassen, um während des Gebrauches im Bedarfsfalle ein Bild von geringerer
Vergröfserung erzielen zu können.
Erreicht wird' dieser Zweck dadurch, dafs man die beiden Linsen des Oculars, das Augenglas
und Collectiv, gegen einander beweglich anordnet und durch eine geeignete Stellvorrichtung
gegen einander in demselben Instrument verstellt.
Um den Uebergang von dem Huyghensschen
System nach dem Ramsden'schen oder umgekehrt herzustellen, sind im Allgemeinen die beiden Ocularlinsen, das Augenglas und
Collectiv, stets einer doppelten Bewegung zu unterwerfen, und zwar, indem man zunächst
Augenglas und Collectiv dem Sinne des Ueberganges entsprechend einander nähert oder von
einander entfernt und dann das Ocular als ganzes System für das Auge einstellt.
Diese doppelte Bewegung kann nun entweder alternirend bezw. nach einander oder
aber gleichzeitig durch Anordnung geeigneter Transportmittel, z. B. Schnecken mit variabler
Nuth, Zahn und Trieb oder dergleichen bewirkt werden. Bei der genauen mathematischen
Durchrechnung des Problems zeigt sich, dafs
die Augeneinstellung für bestimmte Werthe der Brennweiten der angewendeten Linsen
beim Uebergang vom Huyghens'schen zum
Ramsden'schen Ocular erhalten bleibt.
In der beiliegenden Zeichnung ist dieser Erfindungsgedanke in einer Ausführungsform veranschaulicht,
und zwar in Anwendung an einem terrestrischen Fernrohr. Für die Anwendung des beschriebenen Oculars ist es gleichgültig,
welche optischen Mittel auf den Strahlengang einwirken, ehe das Bild in der Focalebene zu
Stande kommt. Solche Mittel können sein: ein Porro'sches Prisma, ein System von
Planspiegeln oder ein Hohlspiegel u. s. w.
Die beiliegende Zeichnung stellt dar:
Fig. ι einen Huyghens'schen Fernrohrtypus mit dem Objective, dem umkehrenden System B,
dem Collectiv C un'd dem Augenglas D. Hierbei fällt die Focalebene FF1 zwischen Augenglas
D und Collectiv C. Das ganze Ocular ist verschiebbar und das Collectiv C aufserdem
in der Pfeilrichtung mittelst Schraube und Schlitz beweglich angeordnet. Das Resultat
dieser beiden Bewegungen veranschaulicht
Fig. 2, wobei Form und Wirksamkeit des Fernrohres vollkommen die eines Ramsdenschen
geworden sind, da hierbei die Focalebene FF hinter die Collectivlin.se C zu liegen
kommt.
Der wesentliche Vortheil dieser Erfindung für die Praxis besteht darin, dafs der Beobachter
im Stande ist, je nach den äufseren Bedingungen, Lichtverhältnissen, der Entfernung
des zu betrachtenden Gegenstandes u. s. w. die Vergrößerung während des Gebrauches zu verändern.
Bei geringer Vergröfserung wird das Fernrohr neben grofser Helligkeit ein grofses
Gesichtsfeld haben, während es bei stärkeren Vergröfserungen freilich an Helligkeit verliert,
aber dabei unter Voraussetzung einigermafsen günstiger Beleuchtungsverhältnisse gestattet, noch
Details aufzulösen, die bei geringerer Vergröfserung nicht mehr erkennbar sind. Man
ist also hier in der Lage, während des Gebrauches durch einen einfachen Handgriff sich
abwechselnd die Vorzüge der schwächeren oder stärkeren Vergröfserung dienstbar zu machen.
Gegenüber anderen Fernrohren mit veränderlicher Vergröfserung hat' es dabei den Vorzug,
dafs die Länge des Fernrohres aufserordentlich wenig oder gar nicht verändert wird, wenn
man von der starken zur schwachen Vergröfserung übergeht oder umgekehrt, und denjenigen
Formen, bei denen der Vergröfserungswechsel durch ein besonders eingeschaltetes Zwischensystem erzielt wird, ist es dadurch
überlegen, dafs keine Absorption des Lichtes durch ein neues System erfolgt.
Dieses System ist übrigens nicht blos auf
Fernrohre beschränkt, sondern wird auch für Mikroskope Anwendung finden.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Fernrohr und Mikroskop mit astronomischem Ocular, dadurch gekennzeichnet, dafs die beiden Ocularlinsen (Augenglas und Collectiv) ■gegen einander beweglich sind, derart, dafs man das Bild je nach Wahl vor oder hinter dem Collectiv bezw. in dem Collectiv selbst erscheinen lassen kann, zur Erzielung einer bedeutenden Veränderung der Vergröfserung.
- 2. Eine Ausführung des Fernrohres nach Anspruch i, gekennzeichnet dadurch, dafs beim Wechsel der Vergröfserung die Länge des Fernrohres und damit die Scharfeinstellung nahezu unverändert erhalten bleibt.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE96451C true DE96451C (de) |
Family
ID=367592
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT96451D Active DE96451C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE96451C (de) |
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0
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