DE1192553B - Verfahren zur Herstellung von Seilerwaren - Google Patents

Description

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Deutsche Kl.: 73 -2

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

1192553
K 48811VH a/73
30. Januar 1963
6. Mai 1965

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Seilerwaren mit darmsaitenähnlichem Charakter aus reckbaren Kunststoffen, wobei das Verseilgut zum Recken und gleichzeitigen Verdrillen durch eine die Oberfläche bremsende Düse od. dgl. gezogen wird.

Nach diesem bekannten Verfahren werden Seilerwaren, wie Schnüre, Litzen, Seile und Taue, aus ungereckten Kunststoffäden hergestellt, wobei die Fäden bei der Verdrillung gereckt werden, indem die Reckung der Kunststoffäden durch ein die Seiloberfläche bremsendes, zugerzeugendes Organ erfolgt, derart, daß die Querschnitte der verdrillten Einzelfäden zu Polygonen innerhalb eines kreisförmigen Gesamtquerschnittes zusammengedrückt werden, wobei die Elastizität und die Zugfestigkeit der Seilerwaren durch die Wahl der Schlaglänge und die Änderung der Zugkraft beeinflußt wird.

Diese Seilerwaren haben sich in der Praxis bisher sehr bewährt; sie erweisen sich aber für bestimmte Zwecke noch verbesserungsfähig. Die so erzeugten Fäden besitzen z. B. nicht die typische Beschaffenheit und gleichen Eigenschaften einer Darmseite, die ja bekanntlich aus einem Schlauch gefertigt sind. Außerdem weisen nur aus Kunststoffen gefertigte Seilerprodukte eine gegenüber der normalen Zerreißfestigkeit wesentliche geringere Schiingenreißfestigkeit auf, die gerade für technisch hochbeanspruchte Gewebe von großer Bedeutung ist.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und Erzeugnis werden neben dem sehr darmähnlichen äußeren Charakter des Produktes aber auch die zuletzt beschriebene Eigenschaft der Schlingenfestigkeit ganz wesentlich erhöht.

Bei dem Verfahren der eingangs genannten Art, bei dem das Verseilgut aus Kunststoff zum Recken und gleichzeitigen Verdrillen durch eine die Oberfläche bremsende Düse od. dgl. gezogen wird, besteht die Erfindung darin, daß zum Verseilen mindestens ein ungereckter Kunststoffschlauch verwendet wird, der vor dem Verdrillen aufgeblasen wird.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können zugleich zwei oder mehrere Schläuche verwendet werden, wobei die Schläuche auch aus unterschiedlichem Material bestehen können.

Ferner ist es möglich, zugleich noch ein oder mehrere Monofilfäden zu verwenden, wobei das Schlauch- bzw. Fadenmaterial unterschiedlich gefärbt sein kann.

Nachstehend wird das Verfahren gemäß der Erfindung an Hand einer Zeichnung noch näher erläutert:

Verfahren zur Herstellung von Seilerwaren

Anmelder:

Felix Kleinekathöf er, Endorf (Obb.)

Als Erfinder benannt:

Felix Kleinekathöfer, Endorf (Obb.)

Die Figur zeigt den zu verarbeitenden, flach zusammengelegten Kunststoffschlauch 1, der auf einer Rolle 2 aufgewickelt ist und über eine Umkehrrolle 3 durch ein Walzenpaar 4 geführt wird. Das aus dem Walzenpaar 4 austretende Anfangsstück des Schlauches 1 wird mit Luft aufgeblasen und vorn von Hand zusammengedreht, so daß es die blasenartige Form 5 annimmt. Dann wird der zusammengedrehte Anfang gereckt und durch die Düse 6 gesteckt, die im Düsenhalter 7 befestigt ist. Beim Durchziehen des Schlauches durch die Düse 6, die in bekannter Weise querschnittsverengend und bremsend wirkt, erfolgt die Reckung und Verdrillung, so daß das mit 8 bezeichnete Erzeugnis anfällt; da die vorher in das Schlauchanfangsstück eingeblasene Luft weder nach hinten durch das Walzenpaar 4 noch nach vorn durch die Düse 6 entweichen kann, bleibt während des gesamten Herstellungsverfahrens die luftblasenartige Form 5 bestehen, die ein sehr gleichmäßiges Einfließen in die Düse 6 und somit bei der Verdrillung eine sehr kleine, gleichmäßige Fältelung von außen nach innen bewirkt.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen von Seilerwaren mit darmsaitenähnlichem Charakter aus reckbarem Kunststoff, wobei das Verseilgut zum Recken und gleichzeitigen Verdrillen durch eine die Oberfläche bremsende Düse od. dgl. gezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verseilen mindestens ein ungereckter Kunststoffschlauch (1) verwendet wird, der vor dem Verdrillen aufgeblasen wird.

509 568/159

3 4

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- 4. Verfahren nach den Ansprüchen 2 und 3, kennzeichnet, daß zugleich zwei oder mehrere dadurch gekennzeichnet, daß zugleich noch ein Schläuche verwendet werden. oder mehrere Monofilfäden verwendet werden.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch ge-

kennzeichnet, daß mehrere Schläuche unter- 5 In Betracht gezogene Druckschriften:

schiedlichen Materials verwendet werden. Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 082 835.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

509 568/199 4.65 © Bundesdruckerei Berlin