DE1191795B - Verfahren zur Herstellung eines komplexen kristallinen sauren Alkali-aluminium-orthophosphats - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines komplexen kristallinen sauren Alkali-aluminium-orthophosphatsInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
COIb
Deutsche Kl.: 12 i-25/26
Nummer: 1191795
Aktenzeichen: St 21260IV a/12 i
Anmeldetag: 31. Oktober 1963
Auslegetag: 29. April 1965
Die vorliegende Erfindung betrifft ein kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von komplexen
kristallinen sauren Alkali-aluminium-orthophosphaten mit der folgenden allgemeinen Formel:
worin M ein Alkalimetall wie ζ. Β. Natrium, Kalium oder ein Gemisch aus diesen ist und x, y und ζ Zahten
von 1 bis 15, 2 bis 4 bzw. 0 bis 15 bedeuten, wobei die Summe von x + 3y + z = 24 ist.
Kristalline saure Alkali-aluminium-orthophosphate und insbesondere saure Natrium-aluminium-orthophosphate
sind größtenteils bekannte Verbindungen, welche in den letzten Jahren in weitgehendem Maße
bei der Bäckerei Anwendung fanden, wo sie als sauer reagierende Bestandteile in Sauerteigwaren dienen.
Seit ihrer Entdeckung wurden diese sauren Alkalialuminium-orthophosphate, welche anschließend auch
mit SAP bezeichnet werden, industriell durch ein sogenanntes »diskontinuierliches Reaktionsverfahren«
hergestellt. Bei diesem diskontinuierlichen Reaktionsverfahren wird Phosphorsäure in einen offenen
Kessel eingeführt, welcher ein mit niedriger Geschwindigkeit und hoher Mischwirkung arbeitendes
Rührwerk enthält und mit einem Wärmemantel versehen ist. Die Phosphorsäure wird dann bei laufendem
Rührwerk auf 75 bis 115° C erhitzt und mit der stöchiometrischen Menge Alkalimetall- und Aluminiumreagenzien
versetzt. Nach Zugabe der Reaktionsteilnehmer ist das Reaktionsgemisch zunächst eine flüssige Suspension, welche allmählich immer
zäher wird, da man Wasser entweichen läßt, bis mit der Massenbildung von feinteiligen SAP-Kristallen
eine letzte Änderung des Zustandes eintritt. Vom Zeitpunkt des Zusatzes der Reaktionsteilnehmer zur
Phosphorsäure bis zur vollständigen Bildung des kristallinischen Produktes sind normalerweise etwa
40 Minuten erforderlich. Bezeichnenderweise nähert sich das Reaktionsgemisch zu keinem Zeitpunkt im
Verfahren einer klaren feststofffreien Lösung.
Dieses diskontinuierliche Reaktionsverfahren ist mit erheblichen Nachteilen behaftet. Der bedeutendste
von ihnen ist die auftretende ungewöhnliche Zähflüssigkeit; das Beschickungsmaterial ist normalerweise
zu zähflüssig, um sich pumpen zu lassen, und nur durch die Verwendung von übermäßig vergrößerten
Anlagen läßt es sich befriedigend rühren. Die bei der Herstellung von sauren Natrium-aluminium-orthophosphaten
auftretenden Viskositäten lassen sich nur schwer quantitativ ausdrücken, da sie außerhalb des
Bereichs von gewöhnlichen Viskometern liegen, vielleicht im Bereich von 100 000 bis 200 000 cP. Unge-Verf
ahren zur Herstellung eines komplexen
kristallinen sauren Alkali-aluminiumorthophosphats
kristallinen sauren Alkali-aluminiumorthophosphats
Anmelder:
Stauffer Chemical Company,
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. W.Beil, A.Hoeppener und Dr. H.J.Wolff,
Rechtsanwälte,
Frankfurt/M.-Höchst, Antoniterstr. 36
Frankfurt/M.-Höchst, Antoniterstr. 36
Als Erfinder benannt:
Julian Edward Blanch, Tinley Park, JlL;
Leo Blaise Post, Chicago, JH.;
George Irwin Klein, Larchmont, N. Y. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 1. November 1962
(234773)
V. St. v. Amerika vom 1. November 1962
(234773)
fähr entspricht die Viskosität der unmittelbar vor der Kristallisation im diskontinuierlichen Verfahren anwesenden
Phase etwa jener der Kunststoffasphalte oder niederer flüchtiger Erdölmaterialien.
Das diskontinuierliche Verfahren erforderte große und sehr teure Rührvorrichtungen; eine Kontrolle der
Kristallisierungsstufe während des Verfahrens war nicht möglich. Änderungen der Viskosität während
des Verfahrens machten es erforderlich, daß die Rührwerke und Motore in übergroßer Ausführung
verwendet wurden, um der bei der Phasenänderung durch Kristallisation auftretenden maximalen Belastung
zu begegnen. Die Motorbelastungen z. B. stiegen während der Kristallisation auf etwa 600%
des Anfangswertes. Sogar bei den übergroßen Rühranlagen waren Überscherungen des Rührwerkes, der
Wellen, Kupplungen und Ketten nicht ungewöhnlich, wenn sich der Kristallisationspunkt näherte. Außerdem
ließ sich der Kristallisationspunkt auf Grund besonderer Verfahrensfaktoren nicht regulieren, um das
Wachsen größerer Teilchen zu bewirken. Da sich die Kristalle an Ort und Stelle in Anwesenheit von nicht
umgesetztem Material und einer flüssigen Phase an Ort und Stelle bildeten, mußte die Grundmischung
gerührt werden, bis nur eine kristalline Phase übrig-
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3 4
blieb. Infolge der Herstellung durch das diskontinu- tionsgemisch läßt sich jedoch bereits mit nur 9,5%
ierliche Reaktionsverfahren nahmen daher die bisher und bis zu 44 Gewichtsprozent freies Wasser erzielen,
hergestellten kristallinen sauren Alkalimetall-alumi- Bei den stärker konzentrierten Reaktionsgemischen
nium-orthophosphate die Form von kleinen Kristall- jedoch besteht ein Kontrollproblem, da die Tempe-
drusen oder Agglomeraten von undefinierbarer Form 5 ratur ziemlich hoch sein muß, um das Gemisch flüs-
mit weniger idealen physikalischen und Backeigen- sig zu halten. Bei Einwirkung solcher erhöhter Tem-
schaften an. peraturen neigt ein flüssiges Reaktionsgemisch, das
Es wurde nun gefunden, daß sich saures Alkali- weniger als 14 Gewichtsprozent freies Wasser entaluminium-orthophosphat
durch ein kontinuierliches hält, stark dazu, Wasser zu verlieren und als feste Kristallisationsverfahren unter Verwendung getrenn- io SAP-Masse zu »gefrieren«. Andererseits ist ein Reter
Zonen für Reaktion und Kristallisation herstellen aktionsgemisch, welches verhältnismäßig hohe Menläßt.
Bei diesem Verfahren werden die Alkalimetall- gen freies Wasser enthält, insofern unerwünscht, als
und Aluminiumreaktionsteilnehmer der Phosphor- dieses Wasser im wesentlichen entfernt werden muß,
säure in einer »Reaktionszone« mit Rührwerk züge- bevor das feinteilige kristallinische Produkt entsteht,
setzt und in der genannten Zone in einem transpor- 15 Vorzugsweise hält man daher den Gehalt an freiem
tierbaren flüssigen Zustand gehalten, bis die Reaktion Wasser zwischen 14 und 25 % und sieht Vorrichtunim
wesentlichen vollzogen ist. Danach wird das flüs- gen vor, welche dieses Wasser während jeder Versige
Reaktionsgemisch aus der Reaktionszone kon- weilzeit des Reaktionsgemisches zurückhalten.
tinuierlich in eine »Kristallisationszone« mit Rühr- Es wurde gefunden, daß die Viskositäten dieser werk geleitet, worin freies Wasser bei erhöhten Tem- 20 Flüssigkeiten niedrig genug sind, gewöhnlich im Beperaturen ausgetrieben wird. Bei einer bevorzugten reich von 4000 bis 24 000 cP, um eine verhältnis-Ausführungsform wird das Reaktionsgemisch dis- mäßig leichte Handhabung mit gewöhnlichen Verkontinuierlich in der Reaktionszone hergestellt und fahrensanlagen zu gestatten.
tinuierlich in eine »Kristallisationszone« mit Rühr- Es wurde gefunden, daß die Viskositäten dieser werk geleitet, worin freies Wasser bei erhöhten Tem- 20 Flüssigkeiten niedrig genug sind, gewöhnlich im Beperaturen ausgetrieben wird. Bei einer bevorzugten reich von 4000 bis 24 000 cP, um eine verhältnis-Ausführungsform wird das Reaktionsgemisch dis- mäßig leichte Handhabung mit gewöhnlichen Verkontinuierlich in der Reaktionszone hergestellt und fahrensanlagen zu gestatten.
kontinuierlich in die Kristallisationszone eingeführt. Die in der vorliegenden Beschreibung verwendete
In der Kristallisationszone muß jederzeit eine vorher 25 Bezeichnung »Reaktionsgemisch« bezieht sich auf die
aufgeschüttete Schicht von kristallinem saurem Flüssigkeit, welche nach der vollständigen Reaktion
Alkali-aluminium-orthophosphat mit im wesentlichen zwischen der Alkalimetallverbindung, der Alumiden
gleichen stöchiometrischen Mengen Alkalimetall, niumverbindung und der Phosphorsäure entsteht. Es
Aluminium und Phosphor wie das eintretende flüs- wurde gefunden, daß diese Reaktionsgemische nicht
sige Reaktionsgemisch aufrechterhalten werden. Diese 30 einfach Lösungen von sauren Alkali-aluminiumvorher
hergestellte Schicht dient zur Förderung der orthophosphaten sind, sondern vielmehr komplexe
Kristallisation, da sie Keime liefert, auf denen die Gemische von Alkalimetall- und Aluminiumphoseintretende
SAP-Beschickung kristallisieren kann. Es phaten in Wasser. Es ist bekannt, daß saure Alkaliwurde
gefunden, daß durch derartige Impfkristalli- aluminium-orthophosphate in Wasser ziemlich unsation
das saure Alkali-aluminium-orthophosphat in 35 löslich sind und, soweit sie löslich sind, gewöhnlich
Form von größeren, kristallinen Teilchen anfällt. eine uneinheitliche Löslichkeit zeigen.
Außer der vorbereitenden Schicht muß die Kristal- Anlagen, die sich für die Durchführung des erfinlisationszone
ein Knetwerk aufweisen, mit dessen dungsgemäßen Verfahrens eignen, lassen sich aus beHilfe
die hereinkommende flüssige Beschickung rasch kannten, bisher verfügbaren Verfahrensanlagen zuin
die teigähnliche SAP-Schicht geknetet und lang- 40 sammenstellen. Gewöhnliche Kessel mit Rührwerk
sam damit vom Eintrittspunkt wegbewegt wird. Diese und Wärmeübertragungsvorrichtungen können die
Knet- und Transportvorrichtung ermöglicht eine kon- Reaktionszone bilden. Ein bevorzugter Reaktionstinuierliche
Kristallisation. Sobald sich die SAP-Be- kessel hat außerdem Vorrichtungen für die Zurückschickung
durch die bei erhöhten Temperaturen ge- haltung und/oder Zurückleitung von freiem Wasser
haltene Kristallisationszone bewegt, wird sie durch 45 während der Verweilzeit. Ein besonders geeignetes
die Entfernung von freiem Wasser konzentriert und Reaktionsgefäß besteht aus einem geschlossenen
beginnt auf den Keimteilchen der vorbereiteten Kessel, der über einen Rückflußkühler einen Zugang
Schicht zu kristallisieren. zur Atmosphäre hat. Wie anschließend noch ausführ-
Die hier bezeichnete Verwendung »freies Wasser« Iicher erläutert wird, kann Wasser dem Reaktionsbeschreibt
das Wasser, das im Reaktionsgemisch über 50 gemisch nach Beginn der Dehydratisierung nicht
die Menge des Aufbau- und Kristallwassers hinaus immer zugesetzt werden, und infolgedessen wird das
anwesend ist, welches im Molekül des jeweils ent- Reaktionsgemisch vorzugsweise gleichbleibend etwa
stehenden sauren Alkali-aluminium-orthophosphats bei dem anfänglichen Gehalt an freiem Wasser geerforderlich
sein kann. Das fertige SAP-Produkt ent- halten. Die Kristallisationszone besteht hauptsächlich
hält normalerweise weniger als 1 % und vorzugsweise 55 aus einem Knetförderer. Der Knetförderer dient
weniger als 0,3 °/o freies Wasser. hauptsächlich als Kristallisiervorrichtung. Sie besteht
Das wichtigste Kennzeichen des neuen Verfahrens aus einem waagerechten Trog, in welchem sich ein
ist die Möglichkeit, das saure Alkali-aluminium- Rührwerk und eine Wärmeaustauschvorrichtung,
orthophosphat-Reaktionsgemisch in einem flüssigen, z. B. ein Heizmantel befinden. Die Anlage kann getransportierbaren
Zustand zu halten. Offensichtlich 60 schlossen sein und kann mit einer Vorrichtung
müssen sich die flüssigen Reaktionsgemische in die zur Leitung von erhitzter Luft über die SAP-Schicht
Kristallisationszone pumpen lassen, falls sie nicht ge- ausgestattet sein, oder sie kann einfach aus einem
nügend frei fließen. In dieser Hinsicht wurde gefun- offenen Trog bestehen. Die flüssige Beschickung wird
den, daß sich eine transportierbare Lösung dann her- normalerweise nahe dem einen Ende des Knetförderstellen
läßt, wenn man den gesamten Gehalt des Re- 65 trogs eingeführt, und das kristalline Produkt wird
aktionsgemisches an freiem Wasser zwischen etwa 14 vom anderen Ende entfernt. Gegebenenfalls kann
und 25 Gewichtsprozent, bezogen auf das Reaktions- man das Produkt aus dem Trog abziehen, wenn es
gemisch, hält. Ein pumpbares flüssiges SAP-Reak- zwischen 0.5 und 2,0% freies Wasser enthält, das
man dann in einer üblichen Trockenvorrichtung, einem Ofen, einer Ofenmühle od. dgl. entfernen kann.
Die nach dem erfindungsgemäßen Kristallisationsverfahren hergestellten sauren Alkali-aluminiumorthophosphate
haben verbesserte physikalische und chemische Eigenschaften. Durch dieses neue Verfahren
wird das Kristallwachstum gefördert, so daß man ein Produkt erzielt, das deutlicher kristallin ist. Zum
Beispiel läßt sich die Tetrahydratform von saurem Natrium-aluminium-orthophosphat, die im Handel
weitgehend als »reguläres SAP« bekannt ist, kristallisieren, so daß man große, deutliche flache hexagonale
Plättchen erzielt, obwohl diese großen Teilchen der »theoretischen« Form bisher durch das diskontinuierliche
Reaktionsverfahren nicht herstellbar waren. Zwar konnte das diskontinuierliche Reaktionsverfahren
SAP mit dem gleichen Kristallgerüst liefern, doch handelte es sich stets mehr um winzige, zusammengeballte
Teilchen oder Bündel als um deutliche hexagonale Plättchen. Wenn man dieses zusammengeballte
SAP mit milden Mitteln zerkleinert, zerfällt es leicht in sehr feine Teilchen oder Staub. Im Gegensatz dazu
hat das durch das hier beschriebene Verfahren hergestellte »reguläre SAP« die Form von meistens größeren
hexagonalen Teilchen, die sich durch mildes Mahlen nicht wesentlich zerkleinern lassen. Diese
größeren Teilchen zeigten hervorragende Handhabungs- und chemische Eigenschaften bei Verwendung
in Nahrungsmitteln und insbesondere bei Verwendung als sauer reagierendes Mittel für Backwaren.
Das saure Natrium-aluminium-orthophosphattetrahydrat bildet bei langsamer Kristallisation deutliche
hexagonale Plättchen. Bei rascherer Kristallisation durch das an sich raschere diskontinuierliche
Reaktionsverfahren bildet dieses Material ultrafeine Teilchen oder Zusammenballungen von Teilchen,
welche keinen deutlichen kristallförmigen Umriß haben. Im Vergleich hierzu enthält das durch Impfkristallisation
erzielte gemahlene Material eine verhältnismäßig große Anzahl von unterscheidbaren
Teilchen. Während das diskontinuierlich hergestellte SAP einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser
von 3,5 bis 5,5 Mikron hat, zeigt das durch kontinuierliche Kristallisation hergestellte SAP normalerweise
einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von etwa 5,5 bis 8,5 Mikron. Die hier angegebenen
durchschnittlichen Teilchendurchmesserwerte beziehen sich auf saure Alkali-aluminium-orthophosphate,
welche alle unter Entfernung von großen Brocken zerkleinert wurden. Infolgedessen gibt der Unterschied
in der Teilchengröße einen Unterschied in der Kristallentwicklung anstatt im Mahlumfang an. Spezifische
durchschnittliche Teilchendurchmesserwerte sind in der folgenden Tabelle aufgeführt, worin sich
jede »Komposition« auf eine Gruppe von beliebigen Proben bezieht, welche der Produktion eines einzigen
Tages entnommen wurden.
Durchschnittliche Teilchendurchmesser
von SAP-Kristallen
von SAP-Kristallen
Kontinuierliche Kristallisation
Durchschnittlicher Teilchendurchmesser
Komposition 1
Komposition 2
Komposition 3
Komposition 4
Komposition 2
Komposition 3
Komposition 4
6,8 Mikron
6,6 Mikron
5,6 Mikron
6,8 Mikron
6,6 Mikron
5,6 Mikron
6,8 Mikron
Diskontinuierliche Reaktion | Durchschnittlicher Teilchendurchmesser |
Komposition 1 Komposition 2 Komposition 3 Komposition 4 |
4,0 Mikron 5,2 Mikron 4,8 Mikron 4,8 Mikron |
Ein wichtiger Vorteil des kontinuierlich kristailisierten SAP liegt in seiner Eigenschaft, frei zu fließen.
Zur Zeit wird der größte Teil des erzeugten SAP als Sauerteigsäure in trocken hergestellten Backmischungen
und/oder selbst treibenden Mehlmischungen verwendet. Bei diesen Verwendungszwecken
wird das SAP mechanisch mit dem Mehl, Salz, Natriumbicarbonat und anderen trockenen Bestandteilen
gemischt. Leider ist das SAP ein etwa hygroskopisches Material, welches bei Einwirkung von atmospärischer
Feuchtigkeit zum Zusammenklumpen neigt. Infolgedessen ist es nichts ungewöhnliches,
wenn das diskontinuierlich hergestellte SAP in der kontinuierlichen Mischanlage Überbrückungen oder
Hohlraumbildungen in den Beschickungstrichtern verursacht.
Das durch das kontinuierliche Kristallisationsverfahren hergestellte stärker fließende SAP überwindet
diese Schwierigkeit. Die Fließbarkeit der trockenen stückigen Feststoffe läßt sich durch den sogenannten
»Trichterfließtest« feststellen. Bei diesem Test werden zwei Trichter mit einem Kegeldurchmesser von
10 cm an einem Ringständer übereinander befestigt, so daß sich die untere Spitze des Rohrs des oberen
Trichters etwa 2,5 cm vom Kegel des unteren Trichters befindet, wobei das Rohr des unteren Trichters
mit einem Korken verschlossen ist. Es werden Trichter mit 60°-Kegeln, Rohrdurchmesser von etwa
1,6 cm und Rohrlängen von etwa 1,9 cm verwendet. Bei der Untersuchung der Fließbarkeit gibt man 100 g
der Versuchsprobe in den oberen Trichter und läßt sie frei in den verkorkten unteren Trichter fließen.
Nachdem man etwa 30 Sekunden lang eingeschlossene Luft aus dem Material in den unteren Trichter entweichen
läßt, wird der Korken entfernt und die Zeit festgestellt, welche die Probe benötigt, um aus dem
unteren Trichter auszufließen. Bei Materialien, weiche zum Zusammenklumpen neigen und nicht frei aus
dem unteren Trichter ausfließen, kann man den Trichter auf irgendwelche Weise beklopfen oder schütteln,
um das Ausfließen zu fördern.
Das Verfahren zum Messen der Fließbarkeit ist in »Cereal Science Today«, Bd. 5, September 1960,
S. 198 bis 201, ausführlich behandelt. Im »Trichterfließtest« benötigt das durch das kontinuierliche Kristallisationsverfahren
hergestellte SAP eine Fließzeit von nicht mehr als 40 Sekunden, während das diskontinuierlich
hergestellte SAP normalerweise mehr als 50 Sekunden benötigt. Eine typische Probe von
kontinuierlich kristallisiertem SAP benötigt etwa 30 Sekunden, während das diskontinuierlich kristallisierte
Material etwa 60 Sekunden in Anspruch nimmt. Andere Vorteile des kontinuierlich kristallisierten
SAP betreffen die verminderte Hygroskopizität, eine größere Gleichmäßigkeit bei Backverfahren und verbesserte
Backeigenschaften. Zwar sind diese Eigenschäften hauptsächlich qualitativer Natur, doch ergeben
sie bedeutende Verbesserungen gegenüber dem bisher verfügbaren diskontinuierlich hergestellten
SAP.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden die ausgewählt, daß man ein Reaktionsgemisch erzielt,
gleichen Ausgangsmaterialien wie bisher für die Her- welches anfangs mehr als 44 Gewichtsprozent freies
stellung von SAP verwendet. In der vorliegenden Be- Wasser enthält, so ist es selbst dann praktisch unschreibung
bezieht sich die Bezeichnung »Alkali- möglich, danach eine klare Lösung zu erzielen, wenn
metall« auf Natrium und Kalium. Ferner beschränkt 5 man das Gemisch kocht, um einen freien Wassersich
die Bezeichnung »Alkalimetallverbindung« im gehalt innerhalb des bevorzugten Bereichs zu erzie-Zusammenhang
mit den für das erfindungsgemäße len. Die bei einer Konzentrierung der Flüssigkeit sich
Verfahren verwendbaren Reaktionsteilnehmern — so- bildenden Feststoffe bestehen nicht aus ungelöstem
weit es sich um Natriumverbindungen handelt — auf Al2O3 · 3 H2O oder Na2CO3 und ähneln unter mikro-Natriumcarbonat
und Natriumhydroxyd. Die in die- io skopischer Untersuchung keiner bekannten Form von
ser Definition eingeschlossenen Kaliumverbindungen SAP. Läßt man außerdem den freien Wassergehalt
bestehen aus Verbindungen, welche entweder orga- der Flüssigkeit nach vollzogener Reaktion erheblich
nische oder anorganische Anionen haben und in ent- absinken, z. B. dann, wenn der gesamte freie Wasserweder
organischen oder anorganischen Lösungsmit- gehalt von 20 auf 10 Gewichtsprozent abnimmt, so
teln unter Bildung eines freien und verfügbaren Ka- 15 kann eine äquivalente Menge Wasser nicht ohne
liumkations ionisieren. Einige geeignete Kalium- nachteilige Ergebnisse zur Lösung erneut zugesetzt
verbindungen mit anorganischen Anionen sind werden. Eine derartige Zugabe verursacht eine Trii-Kaliumhydroxyd,
Kaliumoxyd, Kaliumcarbonat, Ka- bung der Lösung und/oder die Bildung eines Niederliumbicarbonat,
Kaliumnitrat, Kaliumsulfat, Mono- Schlages, wobei die Bildung eines Hydrolyseprodukkaliumorthophosphat,
Dikaliumorthophosphat, Tri- 20 tes, z. B. hydratisiertes Aluminiumphosphat oder kaliumorthophosphat, Kaliumchlorid, Kaliumbromid, basisches Aluminiumphosphat, möglich ist. Offen-Kaliumjodid
und Kaliumfluorid. Von diesen werden sichtlich auf Grund der ungewöhnlichen Eigenschafdas
Oxyd, Hydroxyd, Carbonat und Nitrat bevor- ten des flüssigen Reaktionsgemisches muß der freie
zugt. Geeignete organische Anionverbindungen sind Wassergehalt kritisch innerhalb des erforderlichen
z. B. Kaliumtartrat, kaliumsaures Tartrat, saures Ka- 25 Bereiches gehalten werden. Vorteilhafterweise läßt
liumphthalat und Kaliumacetat. Die als Ausgangs- sich der freie Wassergehalt auch unter erhöhten Temmaterialien
verwendbaren reaktionsfähigen dreiwer- peraturen entsprechend steuern, wenn man das Reaktigen
Aluminiumverbindungen sind Aluminiumoxyd tionsgemisch in einem geschlossenen Reaktionsgefäß
und -hydroxyd (hydratisierte Tonerde), jedoch wird hält, das mit einem Kühler ausgestattet ist. Der erfordas
Hydroxyd wegen seiner höheren Reaktionsfähig- 30 derliche freie Wassergehalt des Reaktionsgemisches
keit bevorzugt. Jede Phosphorsäure, welche das kann durch zwei verschiedene grundsätzliche Verfah-Orthophosphation
(PO4=) enthält oder unter Bildung ren geliefert werden. Das bevorzugte Verfahren bedieses
Ions hydrolisiert, ist ein geeignetes Säureaus- steht darin, daß man Ausgangsmaterialien auswählt,
gangsmaterial. Die Orthophosphorsäure (H3PO4) wird welche den erforderlichen freien Wassergehalt von
jedoch bevorzugt. 35 Anfang an liefern. Wie z. B. aus der obigen Glei-
Die als Ausgangsmaterialien verwendeten Alkali- chung hervorgeht, kann man Aluminiumhydroxyd
metall- und Aluminiumverbindungen sowie die Phos- als Ausgangsmaterial verwenden, so daß man auf
phorsäure werden in solchen Mengen verwendet, daß 2 Mol Tetrahydrat SAP 11 Mol H0O erzielt. Weiteres
man stöchiometrische Mengenverhältnisse von Na- freies Wasser kann durch eine Auswahl einer wäßtrium-Aluminium
und Phosphor entsprechend dem 40 rigen Phosphorsäure als Ausgangsmaterial geliefert
gewünschten Endprodukt erzielt. Zum Beispiel zur werden. Das andere Verfahren besteht darin, daß
Herstellung der Tetrahydratform von SAP verwendet man dem Reaktionsgemisch vorzugsweise vor beenman
Mengen, welche ein Na : Al: P-Verhältnis von deter Reaktion einfach Wasser zusetzt.
etwa 1:3:8 ergeben. Die folgende Gleichung zeigt Zur Verhinderung einer Ausfällung oder »Erhär-
etwa 1:3:8 ergeben. Die folgende Gleichung zeigt Zur Verhinderung einer Ausfällung oder »Erhär-
ein Beispiel für eine Reaktion nach dem erfindungs- 45 rung« des flüssigen Reaktionsgemisches muß die Regemäßen
Verfahren, worin als Reaktionsteilnehmer aktionszone bei einer Temperatur zwischen etwa
Natriumcarbonat und Aluminiumhydroxyd ausge- 40° C und dem Siedepunkt des Reaktionsgemisches
wählt wurden: von 110 bis 125° C und vorzugsweise zwischen 75
und 108° C gehalten werden. Die Kristallisationszone
Na2CO3+ 6Al(OH)3+ 16H3PO4 50 wird zwischen etwa 60 und 200° C, vorzugsweise
-+ 2NaAl3H14(PO4)8 · 4H2O + CO2 + 11H0O zwischen etwa 80 und 170° C, gehalten. In der Kristallisationszone
kann jedoch ein bedeutendes Tem-
Die obige Gleichung stellt die Gesamtreaktion in peraturgefälle bestehen, wodurch die eintretende
stark vereinfachter Form dar; der genaue Verlauf der frische Beschickung während ihrer Verweilzeit darin
Zwischenreaktionen und die erzielten Zwischenpro- 55 auf fortschreitend höhere Temperaturen erhitzt werdukte
sind gegenwärtig nicht vollständig bekannt. den kann. Über etwa 200° C beginnen sich die ver-Wie
bereits oben erwähnt wurde, gibt es Anzeichen schiedenen Formen von SAP unter Verlust des Kondafür,
daß das entstandene flüssige Reaktionsgemisch stitutionswassers zu zersetzen.
ein komplexes Gemisch aus verschiedenen Natrium- Die maximale Verweilzeit des Reaktionsgemisches
und Aluminiumphosphaten ist. Die komplexe Be- 60 in der Reaktionszone ist im wesentlichen unbegrenzt,
schaffenheit des flüssigen Reaktionsgemisches läßt vorausgesetzt, daß der freie Wassergehalt während
sich an Hand seiner Eigenschaften veranschaulichen, der Verweilzeit innerhalb der erforderlichen Grenzen
die es zeigt, wenn man versucht, es zu verdünnen gehalten wird. Normalerweise kann das Reaktionsoder zu konzentrieren. Setzt man z. B. dem Reak- gemisch diskontinuierlich aus den Ausgangsmatetionsgemisch
nach dem Aufhören der Reaktion Was- 65 rialien innerhalb 30 Minuten bis 8 Stunden hergestellt
ser zu, so kann sich ein Niederschlag bilden und bis werden, wobei die genaue Zeit von der Größe der
zur und wahrscheinlich durch Kristallisation be- Beschickung abhängig ist. Nach einem anschließend
stehenbleiben. Werden solche Reaktionsteilnehmer beschriebenen abweichenden Verfahren läßt sich das
Reakticnsgemisch auch kontinuierlich durch ein viel
schnelleres Verfahren herstellen. Die kürzestmögliche Verweilzeit ist die, welche im wesentlichen vollständige
Reaktion zwischen den Metallverbindungen und der Phosphorsäure erlaubt. Die Verweilzeit in der
Kristalibationszone ist eine Funktion des freien Wassergehalts
der Reaktionsgemischbeschickung und des im Endprodukt gewünschten Kristallitätsumfangs.
Diese Faktoren sind ebenfalls zum größten Teil von der Temperatur der in der Kristallisationszone aufrechterhaltenen
Schicht abhängig.
In ein großes offenes Reaktionsgefäß, das mit einem fächerartigen Rührwerk ausgestattet war, wurden
in der folgenden Reihenfolge 14 5531 8O°/oige Orthophosphorsäure, 1495 kg Natriumcarbonat und
2911 einer wäßrigen 45°/oigen Kaliumhydroxydlösung eingeführt. Während der Natriumcarbonatzugabe,
welche während einer Zeit von etwa einer Stunde durchgeführt wurde, stieg die Beschickungstemperatur
von 30 auf 70° C. Nach dem Abklingen der Reaktion wurden 38551 der entstandenen Lösung in
einen Kessel gepumpt, der mit einem Rührwerk, einem Wärmemantel und einem mit Wasser gekühlten
Rückflußkühler ausgestattet war. Die behandelte Säure wurde dann in 3 Stunden auf 95° C erhitzt,
und während einer Zeit wurden 1413 kg hydratisierte Tonerde zugesetzt. Die Beschickung wurde eine weitere
Stunde gerührt und analysiert, wobei ein P2O-: Al.,O3-Verhältnis von 3,76 gefunden wurde.
Hierbei war keine Korrektur des Beschickungsverhältnisses
erforderlich.
Nach der Analyse wurde die Beschickungslösung 6,5 Stunden bei 100° C gehalten und innerhalb von
4 Stunden langsam auf 70° C abgekühlt. Danach hielt man sie unter Rühren auf 70° C und führte sie
gleichzeitig diskontinuierlich 168 Stunden in einen Knetförderer ein, welcher eine bewegte Schicht aus
mit Kaliumverbindungen behandeltem, kristallförmigem SAP-Tetrahydrat enthielt. Die Temperatur des
Knetförderers, d. h. die Manteltemperatur wurde mittels 5,46 kg/cm2 Wasserdampf im Mantel zwischen
etwa 120 und 160° C und die Schaufeldrehung bei 18,3 UpM gehalten. Es wurde diskontinuierliche Beschickung
angewandt, und die eigentliche Beschikkungszeit betrug 39 Stunden, während die Produktionsleistung
158,2 bis 215,2 kg/Stunde betrug. Mit beliebigen Proben des aus der Knetvorrichtung hervorkommenden
weißen kristallförmigen Materials wurden Elementaranalysen und Röntgen-Pulver-Brechungsdiagramme
hergestellt. Dadurch wurde das Produkt im wesentlichen als die Tetrahydratform von
SAP identifiziert, welche Röntgenstrahlen-d-Abstände
der Linien von größter Intensität bei 2,99, 3,67 und 8,70 Angström zeigt.
Nach dem gleichen Verfahren und unter Anwendung der im Beispiel 1 beschriebenen Anlage wurden
1812 kg Sodaasche und 219,21 45%ige KOH-Lösung
zu 13 2301 86 °/oiger Orthophosphorsäure zugesetzt. Nach beendigter Reaktion wurden 3798 1
des erhaltenen flüssigen Reaktionsgemisches in das mit dem Rückflußkühler ausgestattete Reaktionsgefäß
gepumpt. Dort wurde die Beschickung innerhalb von 2 Stunden auf 95° C erhitzt, und dann wurden
1594 kg hydratisierte Tonerde während einer Zeit von 3 Stunden zugesetzt. Durch weiteres lstündiges
Erhitzen erhielt man eine Lösung mit einem P2O3: AloOg-Verhältnis von 3,69.
Die Beschickung wurde 5 Stunden bei 100° C gehalten,
innerhalb 2 Stunden auf 70° C abgekühlt und bei 70° C in eine Knetvorrichtung eingeführt, deren
Schaufeldrehung 20 Stunden bei 30 UpM bei den gleichen Temperaturen wie im Beispiel 1 gehalten
wurde. Die Analyse des in einem Umfang von 294 bis 362,4 kg/Stunde erzielten Produktes ergab im wesentlichen
die Tetrahydratform von SAP.
Nach dem gleichen Verfahren und unter Verwendung der in Beispielen 1 und 2 beschriebenen Anlage
wurde die dehydratisierte Form von SAP hergestellt, wobei die Schichttemperatur in der Knetvorrichtung
auf 160 bis 200° C und die Schaufelumdrehung auf etwa 9 UpM gehalten wurde. Unter diesen
Bedingungen war es möglich, gleichzeitig sowohl freies Wasser als auch Kristallhydratwasser aus dem
Beschickungswasser zu entfernen.
Die hier verwendeten Bezeichnungen »Reaktionszone« und »Kristallisationszone« dienen zur Erläuterung
der Bedingungen, unter welchen reagierende und kristallisierende SAP-Materialien gehalten werden,
anstatt physikalische oder einzelne Anlageneinheiten anzugeben. Diese Unterscheidung erweist sich
auf Grund der großen Anzahl äquivalenter Arten von Anlagen und Verfahren als notwendig, die sich zur
Durchführung der Stufen des neuen Verfahrens verwenden lassen. Ein Verfahren nach der vorliegenden
Erfindung verwendet daher normalerweise außer den oben beschriebenen Reaktionskesseln und Knetfördervorrichtungen
Leitungen, Vorratstanks, Aufgabetrichter, Strömungsförderer mit spantenförmigen Mitnehmern,
Staubfangvorrichtungen, Ventilatoren, Bunker, Mischer, Mühlen usw., welche sich im Grundverfahren
auf verschiedene Art und Weise verwenden lassen, wie es sich für den Fachmann von selbst ergibt.
Obwohl ferner die Kristallisation vorzugsweise in einer Knetfördervorrichtung der oben beschriebenen
Art durchgeführt wird, kann man sie auch mit anderen Vorrichtungsarten durchführen, z. B. mit
Wirbelschichten, bewegten Drehfördervorrichtungen u. dgl., falls diese so konstruiert sind, daß sie eine
vorher hergestellte SAP-Schicht und geeignete Kristallisierungsbedingungen aufrechterhalten. Wie bereits
oben im Zusammenhang mit der diskontinuierlichen Herstellung des Reaktionsgemisches, dem bevorzugten
Verfahren für die industrielle Herstellung beschrieben wurde, lassen sich getrennte Reaktionsgefäße
vorteilhaft für die Reaktion der Natriumverbindung und der Aluminiumverbindung verwenden.
Bei der Verwendung eines Systems mit mehreren Reaktionsgefäßen kann man die Phosphorsäure zuerst
mit der Alkalimetallverbindung, z. B. mit Natriumcarbonat, in einem offenen Reaktionsgefäß umsetzen,
wobei die Aluminiumverbindung in einem zweiten Tank, vorzugsweise einem geschlossenen
Tank, umgesetzt wird, welcher über einen Kühler zur Atmosphäre geöffnet ist. Im übrigen ist es mög-Hch,
daß die Dehydratisierung mehrere Anlagen umfaßt. Zum Beispiel kann man eine Knetfördervorrichtung
verwenden, um das flüssige Reaktionsgemisch aufzunehmen, welches darin kristallisiert, aber nicht
509 567/267
getrocknet wird. Das übrige freie Wasser kann dann aus dem Produkt in einer zweiten Anlage, z. B. einer
anderen Knetfördervorrichtung, einer Trockenvorrichtung, Ofenmühle od. dgl. entfernt werden. Bei
der Herstellung der dehydratisierten Form von SAP,
NaAl3H14(PO4)8 · 0-1 H2O
kann die Entfernung des Hydratwassers auch in einer Nacherhitzungsstufe in Vorrichtungen, z. B. drehbaren
Trockenvorrichtungen, Darröfen, Herden usw., erreicht werden. Eine weitere Möglichkeit besteht
darin, daß man die Phosphorsäure mit dem Aluminiumreagenz umsetzt und dann die erhaltene Flüssigkeit
in eine Knetfördervorrichtung leitet, in welcher das Alkalimetallreagenz in den Beschickungsstrom
eingemessen wird. Bei diesem Verfahren muß die Verweilzeit in der Knetfördervorrichtung so reguliert
werden, daß vor dem Beginn der Kristallisation eine im wesentlichen vollständige Reaktion stattfinden
kann. Unter bestimmten Umständen kann es von Vorteil sein, sämtliche Reaktionsteilnehmer direkt in
den Einlaß der Knetfördervorrichtung einzuführen. Ein bedeutender Vorteil dieser letztgenannten Verfahren
ist die volle Ausnutzung der Reaktionswärme.
Obwohl die kristallförmigen sauren Alkali-aluminium-orthophosphate
als Gruppe bekannte Verbin-
düngen sind, wurden neuerdings einige neue Modifikationen
derselben entdeckt.
Diese neuen Modifikationen lassen sich auch durch das hier beschriebene neue Verfahren herstellen,
da sie ähnliche, wenn nicht gleiche chemische Zustände zeigen und ähnliche Phasenänderungen erfahren,
wenn man sie aus konzentrierten flüssigen Reaktionsgemischen umkristallisiert. Zu den Produkten
des beschriebenen neuen Verfahrens gehören daher aus dem »regulären SAP«
NaAl3H14(PO4V 4 H2O
dessen dehydratisierte Modifikation
dessen dehydratisierte Modifikation
NaAl3H14(PO4)8 · 0-1 H2O
und ihre verschiedenen kaliumhaltigen Modifikationen, die erst kürzlich entwickelten Formen von SAP mit
den Formeln
Na4Al2H14(PO4),-H2O
Na3Al3H12(PO4V 5 H2O
Na3Al3H12(PO4V 5 H2O
Na3Al2H15-(PO4)8 · 2 H2O
NaAl3KnH14 _„(PO4)8 · 4 H2O
NaAl3KnH14 _„(PO4)8 · 4 H2O
worin η 0,38 bis einschließlich 14 bedeutet.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines komplexen kristallinen sauren Alkali-aluminium-orthophosphats,
das der Formel
Μ,Α1,,Η2(ΡΟ4)8 ■ 0-5 H2O
entspricht, worin M ein Alkalimetall, wie Natrium oder Kalium oder Gemische daraus und
x, y und ζ Zahlen von 1 bis 15 bzw. 2 bis 4 bzw.
O bis 15 bedeuten, wobei x + 3y + z = 24 ist,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein fließfähiges Gemisch aus einer reaktionsfähigen
dreiwertigen Aluminiumverbindung, mindestens einer Alkalimetallverbindung und Phosphorsäure,
das Alkalimetall, Aluminium und Phosphor in im wesentlichen stöchiometrischen Mengen innerhalb
der obengenannten Formel und einen freien Wassergehalt zwischen 9,5 und 44 Gewichtsprozent,
bezogen auf das flüssige Gemisch, enthält, in einer zwischen 40° C und der Siedetemperatur
des flüssigen Gemisches gehaltenen Reaktionszone mit Rührwerk umsetzt, das flüssige,
im wesentlichen umgesetzte Gemisch in eine Kristallisationszone mit Rührwerk einführt, die
vorher hergestelltes kristallförmiges, saures Alkali-aluminium-orthophosphat
der gleichen Zusammensetzung enthält und in der bei einer Temperatur von 60 bis 200c C das in der Reaktionszone gebildete saure Natrium-aluminium-orthophosphat
auskristallisiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung von
NaAl3H14(PO4V 4 H2O
ein fließfähiges Ausgangsgemisch verwendet, das 1 Grammatom Natrium und 3 Grammatome Aluminium
auf 8 Grammatome Phosphor sowie einen freien Wassergehalt von 14 bis 25 Gewichtsprozent,
bezogen auf das flüssige Gemisch, aufweist, und man in der Kristallisationszone vorher hergestelltes
kristallisiertes
vorlegt.
NaAl3H14(PO4)8
4H2O
509 567/267 4.65 © Bundesdruckerei Berlin
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