DE1189701B

DE1189701B - Schaltkammer fuer Hochspannungsschalter aus Giessharz

Info

Publication number: DE1189701B
Application number: DEL31899A
Authority: DE
Inventors: Dr August Hochrainer
Original assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Current assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Priority date: 1958-12-03
Filing date: 1958-12-03
Publication date: 1965-03-25

Description

Schaltkammer für Hochspannungsschalter aus Gießharz Bekanntlich macht die Bearbeitung von Bauteilen aus Gießharz, insbesondere dann, wenn diese noch Verstärkungseinlagen, z. B. Glasfasern enthalten, wegen der Härte des Materials sehr große Schwierigkeiten. Mit normalen Schneidwerkzeugen ist es praktisch unmöglich, auf wirtschaftlichem Wege die erforderlichen Bohrungen, Ausfräsungen und andere Bearbeitungsverfahren durchzuführen.
Die Erfindung befaßt sich mit solchen Gießharzbauteilen, und zwar mit Schaltkammern für Hochspannungsschalter aus Gießharz, insbesondere mit Glasfasereinlagen. Für Schaltkammern aus Isolierstoff ist es außerordentlich wichtig, daß an den Stellen, an denen der Lichtbogen auf die Schaltkammerwandung einwirkt, eine harte, widerstandsfähige Schicht vorhanden ist, damit nicht durch Abbranderscheinungen Kriechstromwege entstehen, die zu einem Spannungsüberschlag in der offenen Schaltstrecke führen. Wenn nun bei einer Gießharzschaltkammer z. B. die Innenfläche mechanisch bearbeitet wird, wird die vom Gießen herrührende harte Haut zerstört, so daß der Lichtbogen Verbrennungen des Materials verursachen kann. Außerdem kommt hinzu, daß bei Hochspannungsschaltern sehr starke Innendrücke in den Schaltkammern erzeugt werden, die bei nicht genügender mechanischer Festigkeit der Schaltkammern zu ihrer explosionsartigen Zerstörung führen können.
Aus diesem Grunde sieht die Erfindung vor, daß an den zu bearbeitenden Stellen, wie Bohrungen, Ausnehmungen, Einschnitten u. dgl., in an sich bekannter Weise entsprechend geformte Kerne oder Einsatzteile aus einem nachträglich leicht zerstörbaren Material vorgesehen sind. Dadurch werden Beschädigungen der Gießharzhaut mit ihren nachteiligen Folgen von vornherein vermieden, und außerdem wird auch eine schnellere Fertigstellung der Schaltkammern erzielt.
Für die nachträgliche Zerstörung der Kerne oder Einsatzteile, ohne daß dadurch der Gießharzkörper selbst beeinträchtigt wird, ergeben sich verschiedene an sich bekannte Wege. So ist es möglich, z. B. einen Kern mechanisch dadurch zu entfernen, daß dieser als Glaskörper zerklopft wird. Andererseits können aber auch metallische Kerne vorgesehen sein, die auf chemischem Wege leicht lösbar sind, wie z. B.
Aluminium oder Magnesium durch alkalische Lösungen. Es ist aber auch denkbar, bei einem kalt aushärtenden Gießharz Kerne in die Form einzubringen, die durch nachträgliche Erwärmung schmelzen und so die gewünschten Bohrungen oder Ausnehmungen freigeben. Ebenso kann bei einem warm aushärtenden Gießharz ein Material für die Kerne genommen werden, das erst bei einer höheren Temperatur schmilzt, als für das Gießen der Schaltkammern erforderlich ist. In jedem Falle wird durch die Erfindung bewirkt, daß die Herstellung der Schaltkammern aus Gießharz bedeutend vereinfacht und ihre mechanische Festigkeit wesentlich erhöht wird im Vergleich zu mit Schneidwerkzeugen bearbeiteten Schaltkammern.
Patantanspruch: Schaltkammer für Hochspannungsschalter aus Gießharz, insbesondere mit Glasfasereinlagen, dadurch gekennzeichnet, daß an den zu bearbeitenden Stellen, wie Bohrungen, Ausnehmungen, Einschnitten u. dgl., in an sich bekannterWeise entsprechend geformte Kerne oder Einsatzteile aus einem nachträglich leicht zerstörbaren Material vorgesehen sind.

Claims

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 716 996, 598 839; schweizerische Patentschriften Nr. 294 791, 148 560.