DE1188751B - Korrosionsschutzgemische - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

C09d

Deutsche Kl.: 22 g-7/02

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

1188 751
E12110IVc/22g
17. März 1956
11. März 1965

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Korrosionsschutzgemische mit einer überwiegenden Menge eines mineralischen Schmieröls oder filmbildender Stoffe, wie Wachse, Harze oder Petrolatum, gegebenenfalls unter Zusatz von organischen Lösungsmitteln, die außerdem noch 0,1 bis 3% öllöslicher Alkali- oder Erdalkali-Erdölsulfonate und 0,01 bis 3% eines Amidoamins oder Imidazolinderivats, das durch Umsetzung einer C₈- bis C_u-Fettsäure mit Äthylendiamin oder Diäthylentriamin erhalten worden ist, enthalten.

Amidoamine und Imidazolinderivate der hierfür in Frage kommenden Art leiten sich von den genannten Fettsäuren und dem Äthylendiamin oder Diäthylentriamin dadurch ab, daß man zunächst Monosalze der Polyamine mit den Fettsäuren herstellt und daraus durch Wasserabspaltung das einfache Amidoamin gewinnt. Durch weitere Anlagerung von Fettsäure und weitere Wasserabspaltung erhält man dann noch die entsprechenden Di- und Triamidoamine. Im Falle der Ölsäure kommen also als Amidoamine in Frage das Oleylamidoäthylamin und ihr entsprechendes Oleat sowie das Dioleylamidoäthan. Noch andere Verbindungen dieser Art erhält man dadurch, daß man das Oleylamidoäthylamin bei etwas höhereren Temperaturen, z. B. bei 200 bis 250⁰C, unter Ringschluß dehydratisiert;

C₁₇H₃₃ -CO-NH- C₂H₄ · NH₂ -

Für die Herstellung von Verbindungen der obigen Arten kommen alle gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren mit 8 bis 24 Kohlenstoffatomen in Betracht, die auch eine oder mehrere Hydroxylgruppen enthalten können. Meist bevorzugt man als Fettsäuren Laurin-, Palmitin-, Stearin-, Öl-, Linol-, Rizinol-, Elaeomargarin-, Eruca-, Behen-, Erdnußöloder Lignocerinsäure.

Die Herstellung der obenerwähnten Amidoamine und Imidazolinderivate ist jedoch nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung.

Die Kohlenwasserstofföle, denen die Zusatzstoffe einverleibt werden, können von beliebiger Art sein, wenn nur die Zusätze darin löslich sind; z. B. sind Erdölfraktionen geeignet.

Es sind vorzugsweise mineralische Schmieröle, die man dazu benutzt, um ein Verrosten unzugänglicher Anlagen oder von Metallteilen während ihrer Bearbeitung oder Lagerung zu verhindern. Erfindungs-Korrosionsschutzgemische

Anmelder:

Esso Standard Societe Anonyme Frangaise,
Paris

Vertreter:

Dr. W. Beil, Rechtsanwalt,
Frankfurt/M.-Höchst, Antoniterstr. 36

Als Erfinder benannt:
Jean Suprin, Notre Dame de Gravenchon,
^χ5 Seine-Maritine;

Francis Soldano, Marsaille, Bouches-du-Rhöne
(Frankreich)

Beanspruchte Priorität:

Frankreich vom 19. März 1955 (687 920)

man kommt in diesem Falle zu substituierten Imidazolinen, also z. B. zu dem Oleylimidazolin nach der Gleichung

C17H33 · · C-

=N + H₂O

HN

CHo

CH₂

gemäße Gemische mit Schmierölgehalten sind sehr vorteilhaft für solche Einrichtungen verwendbar, bei denen es außer auf Korrosionsschutz noch auf Schmierung ankommt, z. B. in Anlagen mit Umlaufführung von Öl, oder für Wasseranlagen, Lager, Instrumente oder Verbrennungskraftmaschinen.

Bei einer anderen Anwendungsart verleibt man die erfindunsgemäßen Korrosionsschutzzusätze filmbildenden Stoffen, wie Wachsen, Harzen oder Petroleum, gegebenenfalls in Gegenwart von flüchtigen organischen Lösungsmitteln, ein. Bringt man derartige Gemische auf eine metallische Fläche, so verdampft das flüchtige Lösungsmittel innerhalb kurzer Zeit und hinterläßt eine dünne Schicht, die ein Verrosten des Metalls verhütet.

Ein besonderer Vorteil der Gemische nach vorliegender Erfindung besteht darin, daß sie aschefrei sind, d.h., daß sie, beispielsweise auf Metalloberflächen aufgetragen, völlig verbrennen und keine

509 518M33

metallhaltigen Abscheidungen bilden, wenn diese geglüht werden.

Der Zusatz von Sulfonaten einerseits und von Aminderivaten andererseits (und zwar entweder von Fettaminen, also solchen Verbindungen, bei denen die Aminogruppen unmittelbar an der Kohlenstoffkette eines Alkylrestes sitzen, nämlich von Fettsäure-Amidoaminen, oder von Imidazolinen) ist zwar für Rostschutzzwecke schon bekanntgeworden, jedoch immer nur jeweils für eine dieser Arten von Zusatzstoffen allein. Demgegenüber hat es sich gezeigt, daß die gleichzeitige Anwendung dieser beiden Arten von Mitteln eine synergistische sehr wirksame Korrosionsschutzwirkung ergibt.

Es ist zwar auch bereits der Zusatz von Aminsalzen zusammen mit phosphor- und schwefelhaltigen oxydierten Verbindungen zu Leichtölen bekanntgeworden. Diese Gemische wirken einerseits reinigend und andererseits vor allem schmierend, haben jedoch nicht den Zweck des Korrosionsschutzes. Ähnliche Zusätze hat man auch schon zu Motortreibstoffen und zur Herstellung von Wasser-in-Öl-Emulsionen vorgeschlagen. Auch Imidazoline sind bereits als feste Korrosionsinhibitoren vorgeschlagen worden, jedoch nicht in Form von Korrosionsschutzgemischen zusammen mit mineralischen Schmierölen und öllöslichen Erdölsulfonaten.

Für Rostschutzzwecke hat man bisher nur die Zugabe von Sulfonaten und von Amin- oder Imidazolinderivaten jeweils für sich allein vorgeschlagen, jedoch nicht in Gemischen der eingangs genannten Art. Es hat sich gezeigt, daß bei gleichzeitigem Vorhandensem der Erdölsulfonate und der Amidoamine die Gesamtmenge dieser Zusätze in den Rostschutzgemischen sehr gering sein kann und doch eine Wirkung erreicht wird, die ebenso gut oder sogar besser als bei Verwendung der einzelnen Zusätze für sich allein ist. Dies wird durch das nachstehend aufgeführte Beispiel noch näher erläutert.

Beispiel

Es wurden Versuche mit Blechen aus warmgewalztem blankem Stahl durchgeführt, die mit den erfindungsgemäßen Rostschutzgemischen überzogen wurden. Für diese Versuchsreihe benutzte man Gemische, die als Grundöl ein naphthenisches Mineralöl mit einer Viskosität von 155 Centistoke bei 37° C enthielten. Die Zusammensetzung der erfmdungsgemäßen Mischungen geht aus der Tabelle unter Mischung V bis XI hervor. Als Kontrolle und zum Vergleich wurden das Grundöl allein (I) und Mischungen mit nur einem Zusatzbestandteil zum Grundöl herangezogen. Die Probell enthielt neben dem Grundöl 5% Dioleylamidoäthan, die Probe III statt dessen 5°/o Oleylamidoäthylaminoleat. Die Probe IV enthielt neben dem Grundöl nur 2,3 Vo Natriumsulfonat.

Die Stahlbleche wurden erst mit dem Sandstrahlgebläse gereinigt, dann mit den zu prüfenden Mischungen überzogen und 16 Stunden lang in einem Kasten unter den Bedingungen der Umgebung stabilisiert. Dann brachte man die Bleche in eine Befeuchtungskammer, wo sie voneinander getrennt aufrecht stehend einer dauernden Wasserdampfkondensation bei 37° C ausgesetzt wurden. Die Wirksamkeit der Rostschutzgemische wurde als diejenige geringste Zeit in Stunden ermittelt, nach der die ersten Zeichen von Rostbildung auf einem Blech sichtbar wurden. Die Ergebnisse dieses Versuchs sind in der Tabelle gezeigt, in der das Verhalten der Probebleche nach Aufbringen der erfindungsgemäßen Gemische und nach Aufbringen desselben Grundöls ohne Zu-

■ sätze oder mit nur jeweils einem der Zusatzbestandteile miteinander verglichen wird.

ΠΙ

IV

VI

VII

νπΐ

IX

Grundöl

Natriumsulfonat
(Molekulargewicht 500)...

Dioleylamidoäthan

Oleylamidoäthylaminoleat

Oleylamidoäthylamin

Stearylamidoäthylamin

Laurylamidoäthylamin

Ricinoleyläthylamin

Oleyl-2-imidazolin ...

Äthylendiamindioleat

Zeitbis zum ersten
Sichtbarwerden
von Rostbildung,
Stunden

100

95

97,7

2,3

97,1

2,1

97,1

2,1

97,1

2,1

97,1

2,1

97,1

2,1
0,8

97,1

2,1

0,8

0,8

0,8

0,8

0,8

1700

1300

90

>1580

1200

850

600

>1580

1500

1460

Aus diesen Versuchsergebnissen ist zu ersehen, daß zwar die Amidoaminverbindungen zur Hintanhaltung des Röstens von Stahlblechen bedeutend wirksamer als das freie Mineralöl waren, jedoch ist es nachteilig, daß man hierbei von den Amidoaminen allein recht erhebliche Mengen als Zusatz für die Mineralöle benötigt.

Wenn man hingegen den Kohlenwasserstoffölen außer den Amidoaminen noch kleinere Mengen öllöslicher Alkali- oder Erdalkalisulfonate einverleibt, so kann der Zusatz der teuren Amidoamine bzw. Imidazolinderivate bei gleicher Rostschutzwirkung wesentlich verringert werden.

Natürlich kann man den aus Kohlenwasserstoffölen bestehenden Grundmischungen außer den rostverhindernden Zusätzen noch andere Mittel, z. B. Farbstoffe, den Fließpunkt herabsetzende Zusätze, flüchtige Lösungsmittel, durch Wärmebehandlung verdickte fette Öle, sulfonierte fette Öle, Organo_: metallverbindungen, metallische oder andere Seifen, Schlammzerteilungsmittel, Oxydationsverhütungsmittel, Verdickungsmittel, den Viskositätsindex verbessernde Mittel, andere Korrosionsschutzmittel, ölige Zusätze, Harze, Olefinpolymere, flüchtig gemachte fette Öle, Fettstoffe, Mineralöle, Wachse, Graphit oder Zinkoxyd einverleiben.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Korrosionsschutzgemisch auf der Grundlage eines mineralischen Schmieröls oder filmbildender Stoffe, wie Wachse, Harze oder Petrolatum, gegebenenfalls unter Zusatz von organischen Lösungsmitteln als Hauptbestandteil mit Zusätzen von Amidoaminen und/oder Imidazolinderivaten, dadurch gekennzeichnet, daß außerdem noch 0,1 bis 3% öllöslicher Alkali- oder Erdalkali-Erdölsulfonate darin enthalten sind und daß die Amidoamine und/oder Imidazolinderivate durch Umsetzung einer C₈- bis C₂₄-Fettsäure mit Äthylendiamin oder Diäthyltriarnin erhalten worden sind und ihre Menge 0,01 bis 3% der Gesamtmischung beträgt.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   USA.-Patentschriften Nr. 2403 293, 2468 163,
   2562904, 2598 725, 2599 384, 2 622018,
   2622067, 2677 618.

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