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Spielzeugfigur oder Puppe mit eingebauter Sprechmaschine Die Erfindung
bezieht sich auf eine Spielzeugfigur oder Puppe mit eingebauter Sprechmaschine,
die einen mit Schallaufzeichnungen versehenen plattenförmigen Träger, einen Antrieb
dafür und einen an den Träger anlegbaren Tonabnehmer besitzt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, der Puppe gewissermaßen
einen eigenen Willen zu verleihen, den sie durch die Wahl eines der Sätze bekundet,
deren Schall auf dem plattenförmigen Träger aufgezeichnet ist.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Schallaufzeichnungsträger
in bekannter Weise mehrere in nebeneinanderliegenden Spiralen angeordnete Schallaufzeichnungen
aufweist, deren Auswahl von der anfänglichen relativen Stellung des Trägers zum
Tonabnehmer abhängt und die Wahl, welche Aufzeichnung durch Betätigung des Antriebs
wiedergegeben wird, dadurch bestimmt ist, in welcher relativen Lage der Träger zum
Tonabnehmer nach Ablauf des Antriebs durch die vorhergehende Betätigung stehengeblieben
ist.
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Da die relative Stellung es Trägers zum Tonabnehmer nach Ablauf des
Antriebs durch die vorhergegangene Betätigung weitgehend vom Zufall abhängt und
da der Träger unsichtbar im Inneren der Puppe untergebracht ist, läßt sich nicht
voraussehen, welchen Satz die Puppe jeweils sprechen wird, wenn der Antrieb betätigt
wird. Das hat die Wirkung, daß die Puppe scheinbar selbst bestimmt, welchen Satz
sie spricht. Sie wird dadurch in einem überraschenden Maße menschenähnlich.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist zwischen dem
Antrieb und dem Träger der Schallaufzeichnungen eine Freilaufkupplung eingeschaltet.
Diese gestattet nach Stillstand des Antriebs einen Weiterlauf des Schallaufzeichnungsträgers
unter seinem Schwung bis zum Stillstand. Eine bestimmte Beziehung zwischen den Winkellagen
des Antriebs und der Stillstandslage des Aufzeichnungsträgers ist dadurch verhindert
und dem Zufall vorbehalten.
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Dadurch unterscheidet sich die Erfindung von der bekannten Verwendung
einer solchen Schallplatte mit mehreren ineinandergeschachtelten spiralförmigen
Schallrillen, die am Außenrand der Schallplatte anfangen, wobei diese Anfänge aber
deutlich bezeichnet sind und willkürlich ausgewählt werden können, indem man die
Schallplatte mit der gewünschten Tonrille vor dem Abspielen der Platte unter die
Nadel des Tonarms bringt.
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Nunmehr sei ein Ausführungsbeispiel einer Puppe mit eingebauter Sprechmaschine
nach der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. In diesen zeigt
F i g. 1 einen Grundriß des Plattenspielers nach Abnahme des Gehäusedeckels, F i
g. 2 den Längsschnitt nach der Ebene 2-2 der F i g. 1, F i g. 3 den Querschnitt
nach der Ebene 3-3 der Fig.2, F i g. 4 die an sich bekannte Schallplatte mit den
ineinandergeschachtelten Schallrillen, F i g. 5 den Teilschnitt nach der Linie 5-5
der F i g. 2 zur Veranschaulichung der Freilaufkupplung und F i g. 6 eine Einzelheit
der F i g. 2 mit angehobenem Tonarm.
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In dem aus den Hälften 11 und 12 bestehenden flachen Gehäuse 10, das
in die Puppe eingebaut ist, ist der den Plattenteller 50 tragende Zapfen
34 mit seinen Enden 35, 37 in Lagern 36, 38 von Gehäuseansätzen
25 und 30 gelagert. Der Plattenteller 50,
der auf der Nabe 41,
42, 45 des Zapfens 34 sitzt, hat eine Bohrurig 55 und ist an der Nabe zusätzlich
dadurch befestigt, daß diese einen in diese Bohrung hineinragenden Zapfen 54 hat.
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Auf dem Zapfen 34 ist drehbar eine Seilscheibe 44 mit Flanschen 62
und 67 gelagert, deren Nabe mit
dem Zapfen 34 über eine Freilaufkupplung
kuppelbar ist. Diese Freilaufkupplung wird von Klemmrollen 81 (F i g. 5) gebildet,
die in inneren Aussparungen 79 der Seitenscheibe sitzen und sich in diesen Aussparungen
bei Drehung der Seilscheibe in der einen Richtung festklemmen, aber bei Drehung
der Seilscheibe in der einen Richtung festklemmen, aber bei Drehung der Seilscheibe
in der entgegengesetzten Richtung freikommen.
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Auf dem Plattenteller 55 befindet sich die in F i g. 4 dargestellte
Schallplatte 57, die mit mehreren ineinander geschachtelten spiralförmigen Schallrillen
versehen ist. Jede Schallrille hat ihre eigene, am Außenrand der Schallplatte liegende
Einlaufrille 58. Beim veranschaulichten Ausführungsbeispiel sind sechs Schallrillen
und daher sechs Einlaufrillen vorgesehen. Nach jedesmaligem Aufziehen spricht die
Puppe daher irgendeinen von sechs Sätzen. Die Verwendung dieser Platte gehört nicht
zum Gegenstand der Erfindung.
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Dem Antrieb des Plattentellers dient eine Uhrfeder 63, die sich zwischen
dem Flansch 62 der Seilscheibe 44 und der Nabe 41, 42 des Zapfens 34 befindet und
mit ihrem inneren Ende in einer Aussparung der Nabe der Seilscheibe gemäß F i g.
5 befestigt ist, während ihr äußeres Ende in eine Schlaufe 65 (F i g. 1) ausläuft,
die in der Außenwand der Gehäusehälfte 11 befestigt ist. Gegen axiale Verschiebung
ist die Seilscheibe 44 auf dem Zapfen 34 durch eine Scheibe
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gesichert, die auf einen Abschnitt 70 des Zapfens 34 aufgeklemmt
ist und sich über der Seilscheibe 44 befindet. Das auf der Seilscheibe
44 aufgewickelte Seil 74 ist mit seinem inneren Ende bei
72 an der Seilscheibe befestigt und mit seinem anderen Ende durch ein Loch
31 hindurch zu einem außen an der Puppe angeordneten Ring 75 geführt und
an diesem befestigt. Das Loch 31 befindet sich dicht unter dem oberen Rand 14 der
unteren Gehäusehälfte 11.
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Der bei Plattenspielern übliche Regler 17, der die Drehzahl des Plattentellers
konstant hält, hat einen mit Fliehgewichten 101 versehenen Läufer 85, dessen Welle
86, 90 in Lagern 87, 91 des Gehäuses läuft und eine Schnurscheibe 92, 95 trägt,
die durch eine Schnur 59 mit dem Plattenteller gekuppelt ist, der die Schnur mittels
eines Flansches 53 führt.
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Der aus Kunststoff gefertigte, sehr leichte Tonarm 132, 136, 137,
138 ist in der radialen Richtung der Schallplatte 57 um eine aufrechte Achse
135 schwenkbar gelagert, die an einer Blattfeder 125 mittels eines
Nietkopfes befestigt ist. Diese Blattfeder erstreckt sich quer über den Unterteil
11 des Gehäuses und ist auf dessen oberem Rand 14 bei 126 und
1.27 befestigt. In der Mitte trägt diese Blattfeder die kegelförmige Schallmembran
22, die an der Blattfeder 125
durch ein Rohrstück 129 und eine
Kittverbindung 130 befestigt ist und sich in einer von einem Flansch 21 umgebenen
Öffnung 23 der oberen Gehäusehälfte 12 befindet.
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Das die Abtastnadel 140 tragende Ende 141 des Tonarmes
bildet eine sich quer zum Arm und parallel zur Schallplatte erstreckende Schiene
144, die unten an dem Rohrstück 129 gleitet und infolgedessen die beim Abtasten
der Schallplatte 57 erzeugten Aufundabbewegungen des Tonarmes auf die Membran 22
überträgt.
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Ferner ist das Ende 141 des Tonarmes mit einer durch ihn hindurchgehenden
Bohrung 142 versehen, die parallel zur Schiene 144 verläuft und durch die das Seil
74 hindurchgeführt ist. Der Abstand dieser Bohrung von der Spitze der Abtastnadel
140 ist wesentlich kürzer bemessen als der Abstand des Flansches 62 der Seilscheibe
von der Ebene der Schallplatte 57. Infolgedessen biegt der Tonarm 132 das Seil 74
zur Schallplatte 57 hin durch, wenn die Abtastnadel 140 auf der Schallplatte 57
aufliegt. Ergreift man den Ring 75 und zieht man mit seiner Hilfe das Seil 74 straff,
dann hebt das Seil den Tonarm 132 an und schwenkt ihn durch Reibung mit Bezug auf
die Schallplatte 57 radial nach außen. Außerdem versetzt das Seil die Seilscheibe
44 in Drehung, die ihrerseits die Feder 63 aufzieht, wobei jedoch der Plattenteller
50 wegen der Wirkung der Freilaufkupplung in Ruhe verbleibt.
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Läßt man dann den Ring 75 wieder los, dann setzt sich der Tonarm mit
der Abtastnadel 140 außen auf die Schallplatte 57 auf und außerdem versetzt die
aufgezogene Feder 63 die Seilscheibe 44 in einer solchen Richtung in Umlauf, daß
sie das Seil 74 wieder aufwickelt. Diese Umlaufbewegung wird durch die Freilaufkupplung
auf den Plattenteller übertragen, so daß die Schallplatte 57 umzulaufen beginnt.
Die nächste Einlaufrille 58, die dabei an der Abtastnadel 140 anlangt, nimmt
diese auf und führt sie in die zugehörige Schallrille ein. Beim Abtasten dieser
Rille versetzt die Nadel 140 den Schallarm in eine Aufundabschwingung, die
durch die Schiene 144 auf die Membran 22 übertragen wird und den von der Platte
abgetasteten Satz ertönen läßt. Gleichzeitig schwingt dabei der Schallarm um die
aufrechte Achse 135, wobei die Schiene 144 unten an dem die Membran
22 tragenden Rohrstück 129 entlanggleitet, das in seiner Aufundabbewegung
von der Blattfeder 125 geführt wird. Da das Seil 74 nach Loslassen des Ringes
75 schlaff herunterhängt, vermag es die Schwenkung des Tonarmes um die Achse 135
nicht zu behindern. Der Tonarm kommt daher erst zur Ruhe, wenn die Abtastnadel 140
die Schallrille vollständig durchlaufen hat und auf der glatten inneren Randzone
der Schallplatte 57 gleitet.
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Die mit den Klemmrollen 81 versehene Freilaufkupplung gestattet es
dabei der Schallplatte 57, sich noch weiter zu drehen, nachdem die Seilscheibe 44
infolge Anschlagens des Ringes 75 am Gehäuse zum Stillstand gekommen ist. Das hat
die Wirkung, daß keine feste räumliche Beziehung zwischen der Winkellage der Seilscheibe
44 und derjenigen der Schallplatte 57 besteht. Zwar kommt die Seilscheibe
44 jedesmal in derselben Winkelstellung zur Ruhe, wenn der Ring 75 an der Wandung
anschlägt. Die Winkellage aber, die dann die Schallplatte 57 einnimmt, ändert sich
laufend. Man kann daher niemals wissen, in welche der ineinandergeschachtelten spiralförmigen
Schallrillen die Nadel beim nächsten Abspielen der Platte eintreten und welchen
Satz die Puppe demgemäß sprechen wird.