DE1185210B - Ausloeseventileinrichtung fuer Druckluftbremseinrichtungen, insbesondere in Schienenfahrzeugen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. KL: B 61h

Deutsche KL: 2Of -31

Nummer: 1185 210

Aktenzeichen: C 2446511/20 f

Anmeldetag: 27. Juni 1961

Auslegetag: 14. Januar 1965

Die Erfindung bezieht sich auf eine Auslöseventileinrichtung für Druckluftbremseinrichtungen, insbesondere in Schienenfahrzeugen, welche in der Verbindung zwischen dem Steuerventil und dem Bremszylinder angeordnet ist und ein nach Handauslösung mit Hilfe eines Steuerkolbens über eine Kolbenstange selbsttätig steuerbares Ventil enthält und deren dem Ventil abgewandte Kolbenkammer mit der Atmosphäre bzw. dem Hilfsluftbehälter verbindbar und deren dem Ventil zugewandte Kolbenkammer ständig mit dem Hilfsluftbehälter verbunden ist, wobei die Beaufschlagung einer Kolbenseite in Abhängigkeit von der Stellung eines entgegen der Kraft einer Feder von Hand auslösbaren Entlüftungsventils steuerbar ist.

Bekannt ist ein selbsttätig wirkendes, von Hand auslösbares, in der Verbindung zwischen dem Steuerventil und dem Bremszylinder einer Druckluftbremseinrichtung, insbesondere für Schienenfahrzeuge vorgesehenes Auslöseventil, das über eine Stange mit einem Steuerkolben fest verbunden ist, dessen dem Auslöseventil zugekehrte Seite mit dem Hilfsbehälter in ständiger Verbindung steht und dessen dem Auslöseventil abgekehrte Seite mit der Atmosphäre bzw. mit dem Hilfsbehälter verbindbar ist, wobei die Beaufschlagung einer der beiden Kolbenseiten — in diesem Fall die dem Ventil abgekehrte Kolbenseite — in Abhängigkeit von der Stellung eines entgegen der Kraft einer Feder von Hand auslösbaren Entlüftungsventils steuerbar ist. Nachteilig ist bei dieser bekannten Ausführungsform, daß lediglich eine Lüftung des Bremszylinders, keineswegs aber sowohl eine Entlüftung des Bremszylinders als auch zusätzlich des Hilfsluftbehälters möglich ist.

Es ist ferner ein nach Handauslösung selbsttätig wirkendes Auslöseventil, insbesondere für Schienenfahrzeuge, nicht mehr neu, welches in der Verbindung zwischen dem Bremszylinder und dem Hilfsbehälter angeordnet ist. Dieses Ventil weist eine durch ein Ventil in zwei Teilkammern unterteilte Kammer auf, wobei die eine Teilkammer mit dem Bremszylinder und die andere Teilkammer mit dem Steuerventil verbunden werden kann. Dabei steht die Unterseite des kolbenartigen Entlüftungsventils, welches das Schließen des Ventils bewirkt, niemals in Verbindung mit dem Steuerventil, sondern vielmehr entweder mit der Atmosphäre oder aber mit dem Bremszylinder, wobei aber das Ventil geschlossen ist. Das Entlüftungsventil ist von Hand auslösbar, wird aber nachher sofort durch die aus dem Bremszylinder ausströmende Druckluft offengehalten. Eine weitere Beeinflussung des Ventils ist unmöglich, so-Auslöseventileinrichtung

für Druckluftbremseinrichtungen,

insbesondere in Schienenfahrzeugen

Anmelder:

Compagnie des Freins et Signaux Westinghouse, Paris

Vertreter:

Dipl.-Ing. A. Polzer, Patentanwalt,

Hannover, Königstr. 23

Als Erfinder benannt:

Dipl.-Ing. Andre Rouillon, Gagny,

Seine-et-Oise (Frankreich)

Beanspruchte Priorität:

Frankreich vom 11. April 1961 (858 325)

lange im Bremszylinder Druckluft vorhanden ist bzw. solange die Oberseite des Steuerkolbens nicht mit Druck auf der Hauptluftleitung wieder beaufschlagt wird.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, eine Löseeinrichtung zu schaffen, mit deren Hilfe sowohl der Bremszylinder allein als auch Bremszylinder und Hilfsluftbehälter entlüftet werden können.

Als Lösung dieser Aufgabenstellung ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß in der Auslöseeinrichtung der eingangs genannten Art die dem Ventil zugewandte Kolbenkammer einerseits über eine Drosselbohrung mit dem Hilfsluftbehälter verbunden und andererseits über das handbetätigbare Entlüftungsventil mit der Atmosphäre verbindbar ist und daß die im Ventilkörper der Auslöseventileinrichtung dichtend jgeführte Kolbenstange eine von der Bremszylinderseite des Ventils ausgehende Längsbohrung aufweist, die in eine Radialbohrung mündet, welche bei geschlossenem Ventil einer Entlüftungsbohrung im Ventilkörper der Einrichtung gegenüberliegt, bei geöffnetem Ventil jedoch gegenüber der Entlüftungsbohrung verschoben und geschlossen ist.

Mit Hilfe dieser Auslöseeinrichtung ist sowohl die Entlüftung des Bremszylinders allein als auch die

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des Bremszylinders und des Hilfsluftbehälters zusammen möglich.

Die Erfindung ist an Hand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausfiihrungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt

F i g. 1 ein erfindungsgemäßes Auslöseventil für Steuerventile in Entlüftungsstellung,

F i g. 2 die gleiche Einrichtung in der Umsteuerstellung des Auslöseventils und

F i g. 3 eine Teilansicht der Einrichtung in der Bremsstellung.

Das erfindungsgemäße nach Handauslösung selbsttätig wirkende Auslöseventil für Steuerventile ist in einem Gehäuse 1 untergebracht. Das Gehäuse enthält einen Bremszylinderanschluß 2, einen Anschluß 3 zum Steuerventil TV, einen Anschluß 4 zum Hilfsluftbehälter RA und eine Entlüftungs-' bohrung 5.

Ein zur Hauptluftleitung führender Anschluß am Steuerventil TV ist mit CG bezeichnet.

Das Gehäuse weist eine durch einen Ventilteller 8 mit einem Ventilsitz 9 in zwei Teilräume 11 und 12 unterteilte Kammer auf. Der Teilraum 11 steht mit dem Anschluß 2, der Teilraum 12 dagegen mit dem Anschluß 3 in Verbindung, woraus sich die im folgenden verwendete Bezeichnung »Bremszylinderteilraum« bzw. »Steuerventilteilraum« für beide Teilräume ergibt.

Der Ventilteller 8 hängt fest mit einer Kolbenstange 14 eines in einer Bohrung 16 des Gehäuses 1 angeordneten Kolbens 15 zusammen. Die Bohrung

16 bildet einen Zylinder, dessen dem Ventil 8, 9 zugewandte Seite 17 über eine Drosselbohrung 18 mit dem Anschluß 4 in Verbindung steht.

Die andere Seite 21 des Zylinders 16 steht über eine Bohrung 22 mit dem Anschluß 3 und damit mit dem Steuerventilteilraum 12 in Verbindung.

Die Kolbenstange 14 weist eine Längsbohrung 24 auf, die einerseits am den Ventilteller 8 aufweisenden Ende der Kolbenstange 14 in den Bremszylinderteilraum 11 einmündet und am anderen Ende in eine Radialbohrung 25 mündet, wobei die Radialbohrung 25 so angeordnet ist, daß sie bei auf seinem Sitz 9 befindlichem Ventilteller 8 einer Entlüftungsbohrung 26 gegenüberliegt.

Die Entlüftungsbohrung 5 steht über ein handbetätigbares Entlüftungsventil mit der Zylinderseite

17 in Verbindung. Das Entlüftungsventil besteht in dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem Kippventilteller 28, der durch eine Feder 31 elastisch nachgiebig in seine Schließstellung auf einen Ventilsitz 29 gedrückt wird und mittels eines Kipphebels 32 von Hand gekippt werden kann.

Mittels eines Dichtungsringes 34 am Umfang des Kolbens 15, eines Dichtringes 35 an der Kolbenstange zwischen dem Kolben und dem Ventilteller 8 und Dichtringen 36 an dem als Schieber ausgebildeten Teil der Kolbenstange werden die beweglichen Teile der stark schematisiert dargestellten Einrichtung abgedichtet. Das Steuerventil TV enthält eine Entlüftungsbohrung für den Bremszylinder CF.

Die Wirkungsweise des selbsttätigen Auslöseventils ist wie folgt:

Im normalen Betriebszustand der Bremseinrichtung befinden sich die Teile in den in F i g. 2 gezeichneten Stellungen, wobei der Bremszylinder über das Steuerventil TV und die Bohrung 7 zur Atmosphäre entlüftet ist, während der Hilfsluftbehälter RA über das Steuerventil TV mit der Hauptluftleitung CG in Verbindung steht. Das Ventil 8, 9 ist geöffnet, das Ventil 28, 29 dagegen unter der Wirkung seiner Schließfeder geschlossen, und weiterhin ist auch die Entlüftungsbohrung 26 des Bremszylinderteilraumes abgesperrt.

Zum Beaufschlagen des Bremszylinders mit Druckluft wird das Steuerventil TV von der Stellung gemäß F i g. 2 in die in F i g. 3 dargestellte Lage

ίο umgesteuert. Hierbei wird die Bremszylinderentlüftungsbohrung 7 im Steuerventil abgesperrt, während der Hilfsluftbehälter über das Steuerventil, den Anschluß 3, den Steuerventilteilraum 12, das geöffnete Ventil 8, 9, den Bremszylinderteilraum 11 und den Anschluß 2 mit dem Bremszylinder CF verbunden wird.

Zum Entlüften beispielsweise des Bremszylinders braucht nur das Steuerventil in die in F i g. 1 dargestellte Lage umgestellt und der Kipphebel 32 kurzzeitig betätigt zu werden. Die Zylinderseite 17 wird dann über das vorübergehend geöffnete Ventil 28, 29 und die Bohrung 5 mit der freien Atmosphäre verbunden, so daß die infolge der Drossel 18 auf dieser Zylinderseite hervorgerufene Druck-Senkung ein Druckgefälle von der über die Bohrung 22 und das Steuerventil TV in ungedrosselter Verbindung mit dem Hilfsluftbehälter stehenden Zylinderseite 21 hervorruft. Der Kolben 15 drückt daher den Ventilteller 8 auf seinen Sitz 9, wodurch der Bremszylinder von dem Hilfsluftbehälter abgesperrt und statt dessen über die Längsbohrung 24 und die der Entlüftungsbohrung 26 gegenüberliegende Radialbohrung 25 in dem Schieber mit der freien Atmosphäre verbunden wird. Dabei wird der Bremszylinder aber auch nach dem Freigeben des Kipphebels 32 und Schließen des Ventils 28 weiterhin bis auf den Atmosphärendruck entlüftet.

Wenn anschließend auch noch der Hilfsluftbehälter entlüftet werden soll, genügt es, das Ventil 28 so lange geöffnet zu halten, bis der gesamte Luftvorrat aus dem Hilfsluftbehälter über die Drosselbohrung 18 und die Entlüftungsbohrung 5 im Gehäuse ins Freie abgeströmt ist.
Zum Umsteuern des Auslöseventils ist das Steuerventil nur in die Stellung gemäß F i g. 2 umzustellen, so daß Druckluft aus der Hauptluftleitung CG in den Hilfsluftbehälter RA und über die Drosselbohrung 18 nach der Zylinderseite 17 strömt. Dadurch bewegt sich der Kolben 15 nach der gegenüberliegenden Zylinderseite 21, die zu diesem Zeitpunkt über die Bohrung 22, den Anschluß 3, das Steuerventil und die Entlüftungsbohrung 7 mit der Atmosphäre verbunden ist. Durch Öffnen des Ventils 8, 9 stellt der Kolben 15 eine Verbindung zwischen dem Bremszylinder und dem Steuerventil her.

Zum Beaufschlagen des Bremszylinders mit Druckluft ist das Steuerventil von der Stellung gemäß Fig. 2 in die in Fig. 3 dargestellte Lage umzustellen, wodurch der Bremszylinder von der Atmosphäre abgesperrt und statt dessen mit dem Hilfsluftbehälter verbunden ist.

Darüber hinaus kann jeweils durch Betätigen des Kipphebels 32 und Öffnen des Ventils 28, 29 jede Überladung des Hilfsluftbehälters beseitigt werden, wobei der Hilfsluftbehälter vorübergehend bis zum Absinken des Druckes auf den gewünschten Wert mit der Atmosphäre verbunden wird.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Auslöseventileinrichtung für Druckluftbremseinrichtungen, insbesondere in Schienenfahrzeugen, welche in der Verbindung zwischen dem Steuerventil und dem Bremszylinder angeordnet ist und ein nach Handauslösung mit Hilfe eines Steuerkolbens über eine Kolbenstange selbsttätig steuerbares Ventil enthält und deren dem Ventil abgewandte Kolbenkammer mit der Atmosphäre bzw. dem Hilfsluftbehälter verbindbar und deren dem Ventil zugewandte Kolbenkammer ständig mit dem Hilfsluftbehälter verbunden ist, wobei die Beaufschlagung einer Kolbenseite in Abhängigkeit von der Stellung eines entgegen der Kraft einer Feder von Hand auslösbaren Entlüftungsventils steuerbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Ventil (8, 9) zugewandte Kolbenkammer (17) einerseits über eine Drosselbohrung (18) mit dem Hilfsluftbehälter (RA) verbunden und andererseits über das handbetätigbare Entlüftungsventil (28, 29) mit der Atmosphäre verbindbar ist und daß die im Ventilkörper (1) der Auslöseventileinrichtung dichtend geführte Kolbenstange (14) eine von der Bremszylinderseite des Ventils ausgehende Längsbohrung (24) aufweist, die in eine Radialbohrung (25) mündet, welche bei geschlossenem Ventil einer Entlüftungsbohrung (26) im Ventilkörper der Einrichtung gegenüberliegt, bei geöffnetem Ventil jedoch gegenüber der Entlüftungsbohrung verschoben und geschlossen ist.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschrift Nr. 685 940;
   französische Patentschrift Nr. 1 185 216;
   USA.-Patentschrift Nr. 2 886 377.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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