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Müllwagen mit einer Vorrichtung zum Laden von Miill in den Müllsammelbehälter
Die Erfindung betrifft einen Müllwagen mit einer Vorrichtung zum Laden von Müll
in den Müllsammelbehälter und einer in diesem verschieblichen Wand zum Entleeren
des Mülls.
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Bei den bekannten von hinten zu beladenden Müllwagen besteht eine
Schwierigkeit darin, daß bei Füllungsbeginn des Sammelbehälters erst dann ein Verdichten
der Ladung stattfindet, wenn eine genügende Müllmenge in den Behälter eingeladen
worden ist, so daß der eingeladene Müll einen Gegendruck gegen den neu zugeladenen
Müll ausübt. Dadurch ergibt sich ein schlechter Füllungsgrad und eine unzureichende
Verdichtung des Mülls.
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Mit der Erfindung soll ein Müllwagen geschaffen werden, dessen Ladefähigkeit
voll ausgenutzt wird, und bei dem der Müll in ausreichendem Mal3e verdichtet wird.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht bei einem Müllwagen mit einer zum
Entleeren des Mülls im Müllsammelbehälter verschieblichen Wand darin, daß die verschiebliche
Wand mittels von Hand lösbarer oder auf Druck ansprechender Haltevorrichtungen als
Verdichterplatte ausgebildet ist, gegen die von Beginn des Beladevorgangs an die
Ladevorrichtung den Müll fördert, wobei durch den vom Müll auf die Verdichterplatte
ausgeübten vorherbestimmten Druck eine allmähliche Vorwärtsbewegung der Verdichterplatte
bewirkt wird, um die nutzbare Größe des Sammelbehälters in Abhängigkeit vom zugeführten
btüll zu vergrößern.
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Die auf einen vorherbestimmten Druck der Platte ansprechende, lösbare
Haltevorrichtung ist im allgemeinen als hydraulischer Zylinder ausgebildet.
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Im Stromkreis dieses hydraulischen Zylinders ist ein Entlastungsventil
angeordnet, das sich bei einem vorherbestimmten Druck öffnet, so daß die Vorwärtsbewegung
der Verdichterplatte automatisch erfolgt.
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Die Erfindung ist nachstehend an Hand der Zeichnungen beschrieben,
in denen ein Ausfiihrungsbeispiel dargestellt ist. In den Zeichnungen zeigt F i
g. 1 eine Seitenansicht des Müllsammelbehälters eines Müllwagens, wobei ein Teil
der Behälterwand weggebrochen und außerdem die Belade-und Verdichtungsvorrichtung
in einem senkrechten Längsschnitt gezeigt ist, F i g. 2 einen Teilquerschnitt durch
die Führungsvorrichtung fiir die verschiebbare Behälterstimwand, F i g. 3 eine Teilseitenansicht
des Sammelbehälters bei Verwendung einer verschiebbaren Wand, deren Verriegelung
von Hand freigegeben wird, F i g. 4 eine schematische Darstellung einer Regelvorrichtung
für einen die verschiebbare Wand lés tätigenden Arbeitszylinder, F i g. 5 eine Abwandhmg
der Regelvorricbtung gemäß F i g. 4.
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Gemäß F i g. 1 welst der Müllsammelbehälter 15 an seinem rückwärtigen
Ende eine Belade- und Verdichtungsvorrichtung auf, deren Gehäuse 16 mittels Konsolen
17 und 4en 18 am Behälter 15 amgelenkt ist, so daß die ganze Beladevorrichtung in
bekannter Weise nach oben und hinten abgeschwenkt werden kann. Der Behälter 15 ist
seinerseits mittels Achsen 20 am Fahrzengrahmen 19 angelenkt, so daß er zum Entleeren
der Ladung gekippt werden kann.
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Das Gehäuse 16 weist Seitenwaude 21 auf, die hinten an ihrem unteren
Ende durch einen Quertrager 22 miteinander verbanden sind) der mit einem nach vom
und oben gelichtetem Flansch 23 versehen ist. Die Seitenwände 21 smd am. S&eitel
und'an der oberen Rückseite durelh aine gebogene BIechplatte 24 miteinander verbunden.
Zwischßn der Platte 24 und dem Flansch 23 des Querträgers 22 befindet sich die Einfüllöffnung
für den Mit, thé in beliebiger Weise geschlossen werden kann. Zwischen den beiden
Seitenwänden 21 ist auf einer Welle 25, die sich in Querrichtumg erstreckt, eine
Müllschaufel 26 befestigt, die aus einer Boinplatte 2 und einer Rückwand 28 besteht.
Der obere Abschnitt der Wand Z8 weist einen nach amßon gerichteten Anschlag 29 auf,
der mit dem Flansch 23 als Gegenanschlag zusammenwirkt, wenn sich die Müllschaufel
26 in der in F i g. 1 in vollansgezogenen Linien dargestellten untersten Stellung
befindet.
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Am Boden 27 der Müllschaufel 26 ist mittels einer Konsole 31 und
sabre ein hydraulischer
Zylinder 32 mit einem Druckkolben 33 angelenkt.
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Das freie Ende des Kolbens 33 ist mit dem Gehäuse 16 am Drehpunkt
34 verbunden. Der Druckkolben ist vorzugsweise als Teleskopkolben mit mehreren Gliedern
ausgebildet.
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Außer der Müllschaufel 26 ist zwischen den Seitenwänden 21 noch eine
hin-und herschwingende Stopfplatte 36 vorgesehen, die an einer Querwelle 35 befestigt
ist. Zum Antrieb der Stopfplatte 36 dient ein Arbeitszylinder 37, der mittels einer
Achse 38 am Gehäuse 16 angelenkt ist, und dessen Kolben 39 über eine Achse 40 an
einer Konsole 41 der Stopfplatte 36 angreift.
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In dem Sammelbehälter 15 ist längs verschiebbar eine Wand 42 angeordnet,
die nachstehend mit Verdichterplatte bezeichnet wird. Die Verdichterplatte 42 weist
am Boden g, inen Flansch 43 auf, der mit Schuhen 44 zur Führung der Verdichterplatte
42 in Nuten 45 des Behälterbodens 46 versehen ist (F i g. 2). An der Platte 42 ist
bei 48 ein Schutzblech 47 befestigt, das mit der Platte 42 eine Kammer 49 bildet.
Innerhalb der Kammer 49 ist ein hydraulischer Zylinder 50 befestigt, der teleskopartige
Kolbenglieder 51 aufweist, die durch eine im unteren Ende der Verdichterplatte 42
vornahdene Bohrung 52 greifen.
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Das vordere freie-Endè des Kolbens 51 ist mit der Vorderwand 14 des
Behälters 15 verbunden.
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In F i g. 3 ist eine Verdichterplatte 142 dargestellt, die keinen
Kraftantrieb besitzt, sondern die durch den mittels der Stopfplatte 36 in den Müllsammelbehälter
eingeschobenen Mülls im Behälter 115 in Längsrichtung verschoben wird. Dabei wird
die Platte 142 durch Träger 164 in Nuten 163 in den Seitenwänden des Behälters 115
gehalteñ und geführt. Als Widerlager beim Füllen des : Behälters mit Müll dienen
in Abständen voneinander angeordnete Haken 150, 151 und 152, die durch'Nocken 156,
157 und 158 befestigt werden, welche fest auf-Wellen 153, 154 und 155 sitzen. Die
WeUen erstrecket sich bis außerhalb des Behälters 115 und. tragen dort Handgriffe
159, 160 und 161. Durch Drehen des>Handgriffes 159 aus der in F i g. 3 dargestellten
Stellung in eine aufrechte Stellung kommt der Hakeo 150 in Eingriff mit der unteren
Kante derVerdichterplattel42 und verriegelt diese gegen eine Bewegung nach vorn.
Der Haken 150 greift dabei durch einen im Boden des Behälters 115 befindlichen Schlitz
162. Wird der Haken 150 ausgelöst, so kann sich die Verdichterplatte 142 mit der
Ladung auf die in ; F i g. 3 dargestelite Zwischenstellung bewegen, in der sie von
dem Haken 151 gehalten wird. Nach weiterem Einfüllen von Müll wird der Haken 151
ausgelost, so daß sich die Verdichterplatte 142 bis zum Haken 152 verschieben kann.
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Schließlich wird noch der Haken 152 ausgelöst, so daß sich die Verdichtefplatte
142 gegen die Vorderwand 114 des Behälters 115 anlegt.
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Die in F i g. 3 dargestellte Ausführung wird nur in Verbindung mit
einem kippbar gelagerten Müllsammelbehälter verwendet, bei dem der Müll allein infolge
seines Gewichtes aus dem Behälter rutscht.
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Dabei fällt die Verdichterplatte 142 durch ihr Eigengewicht in die
in voll ausgezogenen Linien in F i g. 3 dargestellte Stellung zurück, so daß sie
sich beim nächsten Ladevorgang wieder in der Ausgangsstellung befindet. Wird zum
Bewegen der Verdichterplatte 42 der in F i g. 1 dargestellte Kraftantrieb 50, 51
verwendet, so ist. ditVerwèndung eines. kippbaren Sammelbehältrs nicht von Bedeutung,
da der Kraft-
antrieb das Ausstoßen der Füllung mittels der Verdichterplatte 42 übernimmt.
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Die Arbeitsweise der in F i g. 1 dargestellten Anlage ist folgende:
Zu Beginn der Beladung befindet sich die Verdichterplatte 42 in ihrer hintersten
Stellung a und wird in dieser Stellung von den ausgeschobenen Kolben 51 gehalten.
Es wird also selbst zu Beginn eines Füllvorganges der Müll, der von der Stopfplatte
36 aus der Müllschaufel 26 herausgefördert wird, unmittelbar gegen die Verdichterplatte
42 gepreßt und dabei verdichtet.
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Nachdem eine bestimmte Menge Mille gegen die Verdichterplatte 42
gepreßt worden ist, wird der hydraulische Zylinder 50 eingeschaltet und die Verdichterplatte
42 aus der in F i g. 1 dargestellten Stellung a in die Stellung b verschoben. Das
Füllen des Behälters 15 wird dann so lange fortgesetzt, bis kein Müll mehr in dem
Raum hinter der in Stellung b befindlichen Verdichterplatte 42 aufgenommen werden
karin. Die Verdichterplatte 42 wird dann um ein bestimmtesAusmaß nach vom bewegt
und das Beladen weiter fortgesetzt. Nachdem der Sammelbehälter 15 vollständig gefüllt
worden ist, beflndet sich die Verdichterplatte 42 in der äußersten Linksstellung
r F i g. 1, in der sie an der Stirnwand 14 des Behälters 15 anliegt. die hydraulisch
betätigte Verdichterplatte 42 kann auch als Ausstoßer zum Entleeren des Sammelbehälters
15 verwendet werden. Es ist also nicht mehr notwendig, den Behälter 15 zu kippen,
um ein Entleeren durch Eigengewicht zu bewirken. Die Verdichterplatte kann aber
auch bei einem kippbaren Behälter mit Entleerung durch Eigengewicht verwendet werden,
wobei die Verdichterplatte dann automatisch in ihre Ausgangsstethaig zurückkehrt.'
Der hydraulische Zylinder 50 fiir die Verdichterplatte 42 kann entweder automatisch
oder von Hand gesteuert werden. Fig. 4 zeigt eine Schaltung, die eirie automatische
Steuerung ermöglicht. Bei dieser Schaltung wird Öl aus einem Vorratsbehälter 66
mittels einer Pumpe 67 über eine Leitung 68 zu einem Ventil 69 gefördert. Aus dem
Ventil 69 fließt das Öl über eine Leitung 70 zum linken Ende (F i g. 4) des Zylinders
50, so daß die Druckkolben 51 ausgeschoben werden. Hierbei bewegt sich die Verdichterplatte
im Behälter 15 nach hinten, wodurch der Müll imt Druck ausgestoßen und die Verdichterplatte
in ihre Ausgangsstellung zurückgeführt wird. Das im rechten Teil des Zylinders verdrängte
Öl fließt über die Leitungen 71 und 71'zum Vorratsbehälterf66 zurück, Das wesentliche
Kennzeichen der in F i g. 5 dargestellten Steuerung besteht darin, daß die Verdichterplatte
42 automatisch aus einer hinteren Stellung in eine weiter vom gelegene Stellung
bewegt wird, z. B. aus der in F i g. 1 dargestellten Stellung a in die Stellung
b, nachdem eine bestimmte Müllmenge gegen die Platte gepreßt worden ist. Dies wird
bewerkstelligt durch ein Entlastungsventil 73, das auf einen bestimmten Druck eingestellt
ist und sich bei Erreichen dieses Druckes öffnet, so daß das t51 aus dem Zylinder
50 in den Vorratsbehälter 66 zurückfließen kann. Hierbei bewegt der Müll die Verdichterplatte
42 aus der Stellung a in die Stellungb oder in irgendeine andere Zwischenstellung.
Diese Bewegung der Ptàtte 42 entlastet den Druck im hydraulischen System so sehr,
daß sich das Entlastungsventil 73 wieder schließt und die Verdichterplatte 42 in
der
neuen Stellung festgehalten wird. Bei offenem Entlastungsventil
73, bei dem der Druckkolben 51 eingeschoben wird, fließt 01 aus dem Behälter 66
über ein Rückschlagventil 72 und die Leitung 71 in die rechtsliegende Seite des
Zylinders 50 (F i g. 4).
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In Fig. 5 ist eine einfachere Steuerart für den Zylinder 50 dargestellt,
bei der keine automatische Regelung der Stellung der Verdichterplatte 42 erfolgt.
Bei dieser Anlage ist vom Regelventil 69 eine zweite Leitung 73'zum Behälter 66
geführt, die nicht unmittelbar mit der Leitung 71 verbunden ist. Das Rückschlagventil
72 und das Entlastungsventil 73 der F i g. 4 sind weggelassen. Soll die Ladung die
Verdichterplatte42 aus der einen Stellung, beispielsweise aus der Stellung a auf
eine weiter vom gelegene Stellung b bewegen, so wird das Regelventil 69 von Hand
geschaltet. Sowohl bei der in F i g. 4 dargestellten Anordnung als auch bei der
Anordnung nach F i g. 5 kann die Platte 42 als kombinierter Verdichter und Ausstoßer
zum Entleeren verwendet werden, so daß ein Hochstellen oder Kippen des Behälters
zwecks Entleeren durch Eigengewicht nicht erforderlich ist.