DE11834C - Neuerung an Schlagstiftmaschinen - Google Patents
Neuerung an SchlagstiftmaschinenInfo
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Classifications
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- B02—CRUSHING, PULVERISING, OR DISINTEGRATING; PREPARATORY TREATMENT OF GRAIN FOR MILLING
- B02C—CRUSHING, PULVERISING, OR DISINTEGRATING IN GENERAL; MILLING GRAIN
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- B02C13/22—Disintegrating by mills having rotary beater elements ; Hammer mills with intermeshing pins ; Pin Disk Mills
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Description
1880.
Klasse 8O.
FERD. KRAUS in NEUSS a. Rh. Neuer ungan Schlagstift maschinen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 14. März 1880 ab..
Die in beiliegender Zeichnung dargestellte Maschine dient zum Zerkleinern, Zertheilen,
Auflösen von vorgequetschtem oder gewalztem Getreide, Mahlgut oder entsprechender körniger
Producte behufs besserer Ausbeute bei einer dem Mahlgute weniger schädlichen und weniger
Kraft erforderlichen Verarbeitung, als solches bisher erreicht wurde.
Die Maschine besteht in ihren Arbeitstheilen aus zwei genau bearbeiteten, dem verlangten
Mahlgute entsprechend angetriebenen, aus Schmiedeisen oder Stahl hergestellten Scheiben A
und B, welche abwechselnd mit verschiedenen, auf der Theilmaschine genau eingebohrten Reihen
eigenthümlich geformter Stahlstifte C besetzt sind, die mit Hülfe der Centrifugalkraft das
durch die ausgesparte und mit entsprechenden Oeffnungen versehene mittlere Vertiefung der
Scheibe A eingeführte Mahlgut erfassen und gegen einander zertheilen oder auflösen, wobei
die zähe holzfaserige Schale wenig und der Mehlkern stark angegriffen wird.
Durch die eigenthümliche Form der doppelt konischen Stahlstifte C soll erreicht werden,
dafs die Mahlguttheile zur Verhütung der Reibung und Erhitzung von den Seitenwänden der
Stiftscheiben A möglichst, abgehalten und dadurch an ihrer Fliehkraft weniger behindert
werden, wie solches bei Anwendung der bisher gebräuchlichen Stifte erreicht wurde, wodurch
bei vortheilhafterer Leistung eine geringe Betriebskraft erforderlich ist.
An der "Peripherie der Stiftscheiben, wo die Schnelligkeit bezw. die Schleuderkraft derselben
am gröfsten ist und das Mahlgut bereits eine gewisse Zerkleinerung und Auflösung erfahren
hat, sind zur Herstellung einer weiteren, den verschiedenen Mahlmethoden entsprechenden
stärkeren oder schwächeren Bearbeitung, Ausstreifen der Mehltheilchen aus den Schalen,
zwei Zahnringe D und D1 angebracht, welche
mit in einander passenden kegelförmigen glatten, gewellten oder anders geformten Zähnen versehen
sind und mittelst einer leicht regulirbaren Stellvorrichtung E während des Betriebes in
einander oder aus einander geschoben werden können, wodurch der Raum zwischen den
Zähnen vergröfsert oder verkleinert wird,, wie solches die verschiedene Herstellung des Mahlgutes
beim Durchschleudern, Ausstreifen der Mehltheile aus den Schalen bedingt.
Der Zahnring D, Fig. 2, 4a und 4b, ist bei der mittleren Maschinenwand befestigt, der
Zahnring D1 dagegen ist mit drei Nocken V
versehen und derart aufserhalb über den festen Rand W geschoben, dafs derselbe gegen Verdrehung in entsprechenden Ausschnitten des
Randes gehalten ist und in horizontaler Richtung verschoben werden kann, wodurch der
Raum zwischen den kegelförmigen Zähnen veränderlich ist. Das Verschieben des Zahnringes
D1 geschieht mittelst eines mit Handrad E versehenen Zahnrädchens, welches in ein
Zahnsegment eines innerhalb des festen Randes W eingesetzten und drehbar befestigten Stellringes X
eingreift.
In diesem Stellringe sind drei schräge längliche Oeffnungen Y derart angebracht,, dafs die
drei Nocken V des Zahnringes D1 darin festgehalten werden. Wird nun der Stellring mittelst
des Handrades gedreht, so gleiten die drei Nocken durch die schräg stehenden Oefmungen
und schieben die Zahnringe näher zusammen oder aus einander.
Die Scheibe B1. welche die meisten Umdrehungen
machen soll, ist auf einer durchgehenden Stahlwelle F befestigt, welche in zwei
langen, an ihren äußersten Enden zur Verhütung von Vibrationen festgehaltenen neu construirten
Kugellagern G läuft, die mit verstellbaren Stahlpfannen zur Adjustirung der Scheibenentfernung
und zum Auflieben des Seitendruckes versehen sind.
Die Welle H in der entgegengesetzt und langsamer sich drehenden Scheibe A1 an deren
mittleren Vertiefung und Aussparungen das Mahlgut eingeführt und vertheilt wird, ist zur Hindurchführung
der in der Scheibe B befindlichen längeren Welle F hohl ausgeführt und in einer
langen Büchse J in solider Weise gelagert.
Die sich der genauen Lage der Welle entsprechend selbst anschmiegenden Lager sind
oben mit zwei seitlichen Schmierzuführungsöffnungen und einem darunter liegenden Schmiergehäuse
K versehen, in welch letzterem ein Dochtkissen mit Streicher angebracht, ist,, wel-
ches einerseits die verbrauchte Schmiere oder Unreinigkeiten an der unteren Seite der Welle
abstreicht und andererseits die ablaufende noch reine Schmiere oberhalb eines eingelegten Siebbodens
ansaugt und an die Welle wieder abgiebt. Die unreine gebrauchte Schmiere lagert sich unter dem Siebboden ab und kann zeitweise
an den zu diesem Zwecke angebrachten Hähnen abgelassen werden.
Da an den schnell laufenden Wellen ähnlicher Maschinen trotz angewendeter langer
Lagerung häufig eine starke Lagererhitzung eintritt, welche sich dann auch den Scheiben und
dem Mahlgute mittheilt und. die Lager sich alsdann in den seltensten Fällen trotz übermäfsiger
Schmierzuführung während des Betriebes wieder abkühlen, sind zur Verhütung ' dieses Uebelstandes die Lager hierbei hohl gegossen
und mit Wassercirculation versehen.
Das Wasser kann in beliebiger regulirbarer Menge durch die Lagerhöhlung hindurchgelassen
werden, wenn solches nöthig wird, ohne dafs dadurch die geringste Störung oder Beschmutzung
verursacht wird, wodurch überflüssiger Schmierverbrauch und starker Lagerverschleifs vermieden
werden.
Erfahrungsgemäfs entsteht bei der Zerlegung oder Auflösung des Mahlgutes vermittelst Schlagstifte
eine starke Verdunstung der im Getreide enthaltenen Feuchtigkeit, welche die zum Weitertransport
des verarbeiteten Mahlgutes benutzten Vorrichtungen verkleistern und das Absichten
des Mahlgutes erschweren.
An der Ausfallöffhurig der Maschine bezw.
über der Transportschnecke oder Ausfallrohr wird zur Verhütung dieses Uebelstandes eine
stark wirkende Aspirationsvorrichtung mit Staubfänger und selbstthätigem Abklopfapparat angebracht
in der Weise, wie solche unter No. 8954 dem gleichen Erfinder patentirt wurde.
Die zur Aspiration nöthige frische Luft wird durch die in der Scheibe A befindliche hohle
AVelle zwischen den Scheiben eingeführt, wodurch die Luftmenge begrenzt und eine störende
Einwirkung des Luftzuges auf den Eintritt des Mahlgutes vermieden ist, wobei die Zuführung
des Mahlgutes durch geschlossene Rohre geschehen kann. .
1 Ueber der Maschine ist' ein Speiseapparat
mit Trichter angebracht, welcher der Maschine nur während des Betriebes vermittelst einer
Schnecke L Mahlgut zuführt.
Bei zu grofsem. Mahlguteinlauf verengt oder schliefst der Apparat selbstthätig die Einlaufsöffnung
M. Zu letzterem Zwecke ist in das ausgedrehte Schneckengehäuse eine der Länge
nach durchschnittene Büchse eingeschoben, deren untere Hälfte R im Gehäuse befestigt ist, Fig. 2a,
deren obere Hälfte O dagegen als Schieber zur -Regulirung des Einlaufes dient. Dieser Schieber
ist einerseits mit einer Aussparung für den Einlauf M,, andererseits mit einem im Gehäuse
passenden runden Boden P versehen. In Fig. 2 ist der Schieber in geöffneter und in Fig. 2 a in
halb geschlossener Stellung dargestellt. Vermittelst eines durch einen Schlitz des Schneckengehäuses
hindurchführenden Stiftes ist der Schieber O mit einem Hebel Z und einer mit
Scala und Zeiger versehenen Stellvorrichtung N so verbunden, dafs derselbe mittelst des Handrades
leicht hin- und hergeschoben werden kann.
Die gewünschte weiteste Oeffnung des Schiebers wird vermittelst einer in der Scalaschlitze
gleitenden Handschraube U begrenzt.
Wenn bei geöffnetem Schieber mehr Mahlgut in die Schnecke eintritt, als die Maschine
verarbeitet, und demnach das Mahlgut nicht frei in die Maschine fallen kann, so drückt sich
dasselbe gegen den Schieberboden P, wodurch der Schieber O vorwärts geschoben und die
Einfallöffnung M im Trichter verengt oder geschlossen wird, wobei gleichzeitig ein Signal
für den Müller abgegeben werden kann..
Sobald in solchem Falle das zu viel zugeführte Mahlgut wieder abgelaufen ist, wird der
Schieber O durch den Druck des verstellbaren Gegengewichtes T wieder zurückgeschoben.
Der Antrieb der Maschine geschieht vermittelst endlosen Treibriemens von einer Vorgelegewelle
aus, welch letztere mit verschiebbaren, Lagern zum Anspannen der Riemen versehen ist.
Die Scheibe A wird mit mäfsiger Geschwindigkeit angetrieben und dient aufser zum Zerkleinern
zur gleichmäfsigen Vertheilung des eingeführten Mahlgutes, wodurch ein gleichmäfsiger
Stiftverschleifs erzielt werden soll.
Die Scheibe B wird mit grofser Schnelligkeit angetrieben, welche dem Mahlgut entsprechend
regulirt werden kann.
Claims (4)
- Patent-An Sprüche:ι, Die eigenthümliche Form der Schlagstifte, welche das Mahlgut von den Seitenwänden der Stiftscheiben abwerfen und dadurch Reibung und Erhitzung derselben verhüten.
- 2. Die Anbringung eines nicht rotirenden Zahnoder Gittersystems um die Peripherie der Stiftscheiben herum, mit Regulirvorrichtung zur Veränderung der Weite des zwischen denselben befindlichen offenen Raumes zum Durchschleudern des durch die Schlagstifte vorgearbeiteten Mahlgutes bshufs Ausstreifens der anhaftenden Mehltheile aus den Schalen.
- 3. Die Construction der statt in der Mitte an ihren äufsersten Enden zur Verhütung von Vibrationen festgehaltenen Kugellager und die Abkühlungsvorrichtung an denselben, insofern solche an Schlagstiftmaschinen Anwendung findet.
- 4. Die Speisevorrichtung mit selbstthätiger Re-. gulirung und Absperrung.Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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Country Status (1)
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DE (1) | DE11834C (de) |
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