DE1182823B - Verfahren zum Acylieren von hochmolekularen Polyoxymethylenen - Google Patents
Verfahren zum Acylieren von hochmolekularen PolyoxymethylenenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. KL: C 08 g
Deutsche KL: 39 c-18
Nummer: 1182 823
Aktenzeichen: F 38704IV d/39 c
Anmeldetag: 3. Januar 1963
Auslegetag: 3. Dezember 1964
Die Acylierung von hochmolekularen Polyoxymethylenen
mit organischen Carbonsäureanhydriden in An- oder Abwesenheit von Acylierungskatalysatoren
bei Temperaturen oberhalb 150° C unter Druck bei kurzen Verweilzeiten ist bekannt (britische
Patentschrift 770 717). Es ist ferner bekannt, daß verbesserte Acylierungen von hochmolekularen
Polyoxymethylenen unter Zurückdrängung von Depolymerisation und acidolytischen Spaltungen und
hierdurch bedingten Ausbeuteverlusten mit Hilfe kleiner Mengen an Carbodiimiden oder organischen
Isocyanaten bei Normaldruck oder erhöhten Drucken bei Temperaturen von 70 bis 200° C
durchgeführt werden können (britische Patentschriften 864 403 und 868 356).
Die nach dieser Verfahrensweise bei erhöhten Drücken durchgeführten Acylierungen mit z. B.
Essigsäureanhydrid, Propionsäureanhydrid, Buttersäureanhydrid oder höheren organischen Carbonsäureanhydriden
oder ihren Mischungen gestatten ao es, die Endgruppenumsetzung der hochmolekularen
Polyoxymethylene vorteilhafterweise in homogener Phase durchzuführen; denn die z. B. in Essigsäureanhydrid
bei 139° C noch unlöslichen hochmolekularen Polyoxymethylene sind bei 155° C und höheren
Temperaturen in Essigsäureanhydrid gut löslich und lösen sich auch in relativ geringen Mengen des Anhydrids
in Abhängigkeit ihres Durchschnittsmolekulargewichtes zu mehr oder weniger hochviskosen
Lösungen. Gegenüber allen Acylierungsverfahren, die in heterogener Phase ablaufen, bringt daher das
Verfahren der Druckacylierung den großen Vorteil einer relativ kurzen Acylierungszeit mit sich. Infolge
der guten Löslichkeit der Polyoxymethylene in den Acylierungsmischungen können bei dieser Arbeitsweise
die angewandten Mengen an organischen Carbonsäureanhydriden vorteilhafterweise stark reduziert
werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß man bei geeigneter Temperaturführung, Konzentration
und in Abhängigkeit von mehr oder weniger basischen oder vollständig fehlenden Acylierungskatalysatoren
Polyoxymethylene sehr hohen Molekulargewichts durch thermischen oder acidolytischen
Abbau in relativ kurzer Zeit in Polyoxymethylene eines gewünschten Durchschnittsmolekulargewichtsbereichs
überführen kann.
Die beschriebene Verfahrensweise ist jedoch trotz ihrer wirtschaftlichen Vorteile von einer Reihe
von Nachteilen begleitet, die sich besonders bei technisch hergestellten Produkten (denen oft noch
Katalysatoren aus der Polymerisation beigemengt sind oder aber in chemischer Bindung mit den PoIy-Verfahren
zum Acylieren von hochmolekularen
Polyoxymethylenen
Polyoxymethylenen
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
Leverkusen
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Ing. Rudolf Erdmenger,
Bergisch Gladbach,
Walter Oetke, Leverkusen,
Dr. Karl-Ludwig Schmidt, Opladen,
Dr. Kuno Wagner, Leverkusen
merisaten stehen) in einer starken Farbvertiefung der Polymerisate nach ihrer Acylierung äußern und
in einer damit meist parallel gehenden beträchtlichen Verminderung der Thermostabilität der Produkte
bei 222° C. Der unbefriedigende Ablauf des Actylierungsprozesses zeigt sich ferner in einer weiter
ansteigenden Verfärbung oder Vergilbung der Polymerisate im Verlauf ihrer Verformung bei 190 bis
220° C und schließlich in einer oft beträchtlichen Abnahme des Durchschnittsmolekulargewichtes der
Polymerisate, und zwar schon bei relativ kurzen Formzeiten. Hieraus resultiert eine beträchtliche Abnahme
der mechanischen Eigenschaften der Polymeren in der Biegefestigkeit, Schlagbiegefestigkeit
und ihrer Dimensionsstabilität. Die Nachteile sind letzten Endes durch Nebenreaktionen der organischen
Säureanhydride bestimmt, die besonders bei erhöhten Temperaturen und unter den Bedingungen
der Druckacylierung in erhöhtem Maße ablaufen, zudem durch Spuren von Verunreinigungen,
zahlreichen Metallsalzen oder Metallen katalytisch beschleunigt werden. Hierbei entstehen aus den
organischen Säureanhydriden reaktionsfähige Substanzen, die als intensiv farbgebende Fremdgruppen
in die Polyoxymethylene eingebaut werden und deren Thermostabilität herabsetzen. Infolge ihrer
chemischen Bindung an das hochmolekulare PoIyoxymethylen können die Polymerisate daher weder
durch Umfallen der Polymerisate aus Lösungsmitteln noch durch intensive Extraktion mit organischen
Flüssigkeiten in ihrer Farbe dem reinweißen Farbton unacylierter Polyoxymethylene angeglichen
werden.
Andere farbvertiefende Substanzen entstehen bei längerer Druckacylierung durch Umlagerungsreak-
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3 4
tionen an Polyoxymethylene^ besonders in Gegen- ter 1 sind an die Stickstoff-Druckleitung 12 mit den
wart von Schwermetallen bzw. ihren Salzen werden Ventilen 7, 8, 9, 10 und 11 angeschlossen. An das
diese Nebenreaktionen beschleunigt. Reaktionsrohr 5 ist der Auffangbehälter 13 über die
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Leitung 14 angesetzt, wobei zwischen Reaktions-
Acylieren von hochmolekularen Polyoxymethylenen 5 rohr 5 und Auffangbehälter 13 in der Leitung 14
durch Behandlung gegebenenfalls partiell ver- das Ventil 15 eingesetzt ist. In dem Auffangbehälter
esterter oder alkylierter Polyoxymethylene, die 13 ist der Rührer 16 angebracht. Die mit dem Auf-
mindestens ein Durchschnittsmolekulargewicht von fangbehälter 13 verbundene Leitung 14 trägt an
10 000 aufweisen und die mindestens eine Hydroxyl- ihrem in den Auffangbehälter eintretenden Ende die
endgruppe tragen, mit organischen Carbonsäure- io Düse 17.
anhydriden bei Temperaturen oberhalb 150° C unter So ist beispielsweise bei einem Auffangbehälter
einem Druck von 2 bis 20 Atmosphären und in einer von 6 1 Inhalt und einem Auffangbehälter von 8 1
Zeit von nicht mehr als 20 Minuten, das dadurch Inhalt die Gesamtlänge des Reaktionsrohres etwa
gekennzeichnet ist, daß die Acylierung in einer Vor- 3500 cm und der Rohrdurchmesser des Reaktionsrichtung durchgeführt wird, in der ein mit einem 15 rohres beträgt 12 mm.
Rührer versehener Aufgabebehälter 1 über einen Man kann dieses Verfahren im Takt arbeiten
Stutzen 4 und eine Druckleitung 12 mit einem Re- lassen, wobei die entsprechenden Ventile 7, 8, 15
aktionsrohr5 verbunden ist, wobei in der Drucklei- automatisch nach Programm zu steuern sind. Eine
tang 12 von dem Reaktionsrohr 5 fünf Ventile 7, 8, andere Möglichkeit besteht darin, die Suspension
9, 10, 11 und hinter dem Reaktionsrohr 5 ein wei- 20 vollkontinuierlich in die Reaktionsleitung zu pumteres
Ventil 15 angebracht sind und ein mit einer pen, sie dort eine bestimmte Zeit lang bei erhöhter
Rührvorrichtung 16 ausgerüstetes Auffanggefäß 13 Temperatur, etwa 150° C, während des Durchüber
eine mit einer am Austrittsende angebrachten laufens verweilen und sie über ein Feder- oder GeDüse
17 versehene Leitung 14 mit dem Reaktions- wichtsventil ausströmen zu lassen. Dabei ist die
rohr 5 verbunden ist. 25 sogenannte Pfropfenströmung, bei der alle Stoffteile
Unabhängig von der Herstellungsart der Poly- die gleiche Geschwindigkeit besitzen, etwa durch
oxymethylene, von Art und Menge der an ihnen Einstellung einer bestimmten Stoffkonzentration anfixierten
oder chemisch eingebauten Polymerisations- zustreben. Sollte sich jedoch in der Strömung ein
katalysatoren gestattet das verbesserte Verfahren, Geschwindigkeitsprofil einstellen, bei dem die Teilacylierte
Polyoxymethylene herzustellen, die sich 30 chen in Rohrmitte wesentlich schneller strömen als
durch gesteigerte Thermostabilität und durch natür- am Rand, dann können Umlenkeinbauten, einen
liehe Eigenfarbe sowohl vor als auch nach ihrer Ausgleich der Verweilzeiten herbeiführen.
Formgebung bei erhöhter Temperatur auszeichnen. Abgesehen von diesen Maßnahmen kann es nütz-Das erfindungsgemäße Verfahren wird derart durch- lieh sein, in das Reaktionsrohr spezielle, etwa aus geführt, daß die Acylierung von hochmolekularen 35 Draht oder Drehspiralen gefertigte Rührer einzu-Polyoxymethylenen oder aber ihrer unvollständig bauen.
Formgebung bei erhöhter Temperatur auszeichnen. Abgesehen von diesen Maßnahmen kann es nütz-Das erfindungsgemäße Verfahren wird derart durch- lieh sein, in das Reaktionsrohr spezielle, etwa aus geführt, daß die Acylierung von hochmolekularen 35 Draht oder Drehspiralen gefertigte Rührer einzu-Polyoxymethylenen oder aber ihrer unvollständig bauen.
veresterten oder verätherten Derivate bei Tempera- Als Ausgangsprodukte für die Durchführung des
türen oberhalb 150° C und unter einem Druck von erfindungsgemäßen Verfahrens der Druckacylierung
2 bis 20 Atmosphären vorgenommen wird, die Ver- sind aus der Reihe der Polyoxymethylene Polymeriweilzeiten
der Polyoxymethylene im Acylierungs- 40 sate geeignet, die mindestens ein Durchschnittsmolemittel
höchstens zu 2 bis 20 Minuten, vorzugsweise kulargewicht von 10 000 aufweisen und die minzwischen
4 bis 12 Minuten, gewählt werden, und die destens eine Hydroxylendgruppe tragen. Es können
klären Polyoxymethylenlösungen, gegebenenfalls aber auch partiell acylierte Polyoxymethylene eingenach
vorheriger Filtration unter Druck, in vorge- setzt werden, die nach einer anderen Verfahrenswärmtes
Essigsäureanhydrid eingesprüht werden; 45 weise acyliert worden sind, und deren Endgruppenhierbei
wird dafür Sorge getragen, daß die endgrup- umsetzung z. B. nicht quantitativ erfolgt ist. Despenstabilisierten
Polymerisate in möglichst fein ver- gleichen eignen sich vorzüglich partiell verätherte
teilter Form im Verlauf ihrer Einsprühung in das Polyoxymethylene zur quantitativen Umsetzung der
Anhydrid ausfallen. in ihnen noch verbliebenen unstabilisierten Anteile,
Durch die relativ kurzen Verweilzeiten des Poly- 50 die nach anderen Verfahren nur unter erheblichen
oxymethylens und seine feinteilige Ausfällung bei Ausbeuteverlusten z. B. durch thermischen Abbau
der erfindungsgemäßen Verfahrensweise werden die oder basisch katalysierte Depolymerisation entfernt
farbgebenden, einbaufähigen, reaktionsfähigen Ne- werden können. Zu dieser Gruppe der partiell ver-
benproduke in ihrer Konzentration derartig herab- ätherten Polyoxymethylene zählen heute praktisch
gesetzt, daß sie an der Endgruppenumsetzung der 55 alle mit Hilfe irgendwelcher Methoden verätherten
Polyoxymethylene unter Einbau von Fremdgruppen Polymerisate, so z. B. die mit Hilfe von Orthoestern
nicht mehr in nachweisbarem Maße teilnehmen der Ameisensäure, Essigsäure und Propionsäure
können. alkylierten Polyoxymethylene, mit Kieselsäureestern
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in einer in alkylierte Polyoxymethylene, ferner Alkylierungs-
der Abbildung erläuterten Vorrichtung durchgeführt. 60 produkte von Polyoxymethylenen mit aliphatischen
Die Abbildung zeigt die Vorrichtung zur Durch- Alkoholen, wie Methanol, Äthanol, Mercaptanen,
führung des Verfahrens. bifunktionellen Alkoholen, wie Äthylenglykol, Di-
Der Aufgabebehälter 1 ist mit dem Einfüll- äthylenglykol, Alkylierungsprodukte von Polyoxy-
stutzen 2 und dem offenen Rahmenrührer 3 ver- methylen mit Acetaten, wie Formdehyddimethyl-
sehen. An den Stutzen 4 des Aufgabebehälters 1 ist 65 acetal, cyclischen Acetaien, wie 1,3-Dioxolan,
das Reaktionsrohr 5 in Form eines Strömungsrohres 1,3-Oxthiolan, Alkylierungsprodukten mit Alkylen-
angeschlossen, das von dem Heizmantel 6 umschlos- oxyden, wie z. B. Äthylenoxyd und seinen Derivaten,
sen ist. Das Reaktionsrohr 5 und der Aufgabebehäl- Alkylierungsprodukte mittels Dimethylsulfit, Di-
methylsulfat, mittels Oxoniumsalzen verzweigter
Äther, wie Diisopropyläther, oder Oxoniumverbindungen, wie Triäthyloxoniumfluoborat und Alkylierungsprodukte,
die z. B. durch Alkylierung von Polyoxymethylen mittels quartären Ammoniumsalze,
die z. B. durch Umsetzung von Polyoxymethylen mit Chlormethyl-methyläther in Gegenwart
von Hexahydrodimethylanilin erhalten werden. Ebenso gut geeignet sind Polymerisate und Mischpolymerisate
des Trioxans.
Die erfindungsgemäße Verfahrenweise der Druckacylierung vermeidet diesen Abbau weitgehend, indem
die zu zerstörenden Polyoxymetylene an ihren Endgruppen acyliert werden, günstigerweise aber
Äthergruppen bei ausreichender Pufferung des Carbonsäureanhydrids nicht aufgespalten werden. Die
erhältlichen Verfahrensprodukte enthalten daher nach ihrer Reinigung Gemische von überwiegend
durch Alkylierung stabilisierten Polyoxymethylenen neben 10 bis 40% an hochwertig acylierten Polyoxymethylene^
Als organische Carbonsäureanhydride oder deren Mischungen sind für die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens z.B. geeignet:
Essigsäureanhydrid, Propionsäureanhydrid, Buttersäureanhydrid, Benzoesäureanhydrid.
Selbstverständlich können bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens auch in bekannter
Weise solche Komplexbildner für Schwermetalle oder Zusätze zur Aufhellung der Farbe der Acylierungsgemische,
Antioxydantien, Wärmestabilisatoren, Füllstoffe, wie Ruß usw., zugesetzt werden.
Des weiteren können bei der genannten Verfahrensweise ebenfalls in bekannter Weise polyoxymethylenlösende
Verbindungen, wie z. B. Triacetate von Polyglykolen (Glyzerin), Thiodiglykoldiacitat
oder aber schwerer acylierend wirkende Acylierungsmittel wie die Acylate von Methylenglykol, z. B.
Methylenglykoldiacetat, mitverwendet werden.
Die erfindungsgemäße Verfahrensweise, besonders die Ausfällung gelöster Polyoxymethylene in
feinster Form mittels heißem Essigsäureanhydrid erlaubt die Entfernung aller störenden Verunreinigungen
und Katalysatoren, die die Farbe und Thermostabilität der Polyoxymethylene nachteilig beeinflüssen.
Die erfindungsgemäße Verfahrensweise kann auch auf Polymerisate angewendet werden, die einer
kurzen Voracylierung in der Dampfphase, in angequollenem Zustand, in heterogener Phase, in
Lösungsmitteln bei Normaldruck nahe der Schmelztemperatur der Polyoxymethylene, gegebenenfalls in
Gegenwart von indifferenten Lösungsmitteln, unterworfen worden sind. Erwähnenswert ist ferner eine
Abänderung des erfindungsgemäßen Verfahrens, wonach unter Druck verätherte z. B. mit Orthoestern
umgesetzte Polyoxymethylene kontinuierlich einer Druckacylierung ohne Vorreinigung der Alkylierungsprodukte
unterworfen werden. Diese Verfahrensweise ist als Restacylierung auch dann von Vorteil,
wenn im Verlaufe der Alkylierungsreaktionen starke Farbänderungen der Polyoxymethylene auftreten.
Die erfindungsgemäße Druckacylierung und die daran gekoppelte Ausfällung der Polyoxymethylene
in feinteiliger Form durch heißes Anhydrid stellt die bisher erfolgreichste Methode dar, um
alle Verunreinigungen, besonders Metallverbindungen, schwer lösliche Polymerisationskatalysatoren
und Nebenprodukte aus der Essigsäureanhydridverharzung zu entfernen.
Bei allen diesen Acylierungen der hochmolekularen Polyoxymethylene ist es zweckmäßig, in den
verwendeten Apparaturen Konstruktionselemente zu verwenden, die emailliert oder aber mit Silber plattiert,
versilbert oder weitgehend aus Silber bestehen. Das erfindungsgemäße Verfahren der Herstellung
thermostabiler und farblich einwandfreier Polyoxymethylene trägt allen Polyoxymethylenen Rechnung,
selbst wenn sie mit Katalysatoren hergestellt sind, die den Polyoxymethylenen besonders anhaften,
z. B. Eisen-, Nickel-, Mangan- oder Kupfersalzen. Auch Polyoxymethylene, die auf Grund ihres
hohen Molekulargewichtes [Zinn(II)-Katalyse] oder wegen besonders fester Fixierung der Katalysatoren
sehr lange Acylierungszeiten von 10 bis 20 Stunden benötigen, können mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens zu farblich einwandfreien Polyoxymethylenen mit guter Thermostabilität umgesetzt
werden. Auch Produkte, die trotz leichter Entfernung der Polymerisationskatalysatoren Metallspuren
enthalten, die durch Korrosion oder mechanische Abnutzungsvorgänge den Polyoxymethylenen beigefügt
worden sind, können zu farblosen Polyoxymethylendiacylaten umgesetzt werden. In jedem Falle gelingt
es, durch Beibehaltung einer Konzentration an Nebenprodukten von <0,05% und vorzugsweise
<O,O3°/o, bezogen auf Essigsäureanhydrid, einwandfreie
acylierte Polyoxymethylene mit hoher Thermostabilität durch Druckacylierung herzustellen.
Unerwartete technische Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber bekannten Verfahren
der Duckacylierung ergeben sich aus den folgenden Vergleichsversuchen:
Ein hochmolekulares Polyoxymethylen, das mit Zinn(II)-octoat als Katalysator aus H2O-haltigen
Formaldehyddämpfen hergestellt worden ist und eine innere Viskosität von 1,4 besaß (gemessen in
Butyrolacton bei 1500C in 0,5%iger Lösung), wurde nach folgenden Verfahren der Druckacylierung
unterworfen (vgl. Tabelle):
Acylierungsmethode Acylierungsdauer
Thermostabilität:
CH2O-Abspaltung
bei 222° C pro Minute
Farbe der Schmelzkörper
Gemäß britischer Patentschrift 770717, S. 12, Beispiel 65
Gemäß Beispiel 3 der deutschen Auslegeschrift 1139 643
Gemäß Beispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens
a) 90 Minuten
b) 9 Minuten
9 Minuten
9 Minuten
0,3 »/0
0,7 »/0
0,58%
0,14%
Schmutzigbraun Gelblichbraun
Gelblichbraun
Weiß
Die Vergleichsversuche zeigen an Hand der Thermostabilität und der Farbe der Schmelzproben die
unerwarteten technischen Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Ein Aufgabebehälter gemäß Abbildung wurde mit einer 6°/oigen Suspension von hochmolekularem
Polyoxymethylen, das mit Sn(II)-oktoat als Katalysator aus H2O-haltigen Formaldehyddämpfen hergestellt
worden ist, in 99,5%igem Essigsäureanhydrid beschickt. Die Suspension wurde auf etwa
130° C geheizt und 0,08 % Na-acetat, bezogen auf Essigsäureanhydrid, darin gelöst. Mit Hilfe von N2-Druck
wurde ein Teil dieser Suspension in das versilberte Reaktionsrohr gedrückt, bis dieses gefüllt
war. Im Reaktionsrohr wurde das Gut 9 Minuten auf 165° C gehalten und dann nach öffnen des Ventils
2 mit Hilfe von N2 in den Auffangbehälter gedrückt, der mit Essigsäureanhydrid beschickt war.
Diese Operationen wurden so lange wiederholt, bis der Aufgabebehälter entleert war. Das im Auffangbehälter
ausgefallene acylierte Polyoxymethylen wurde abgesaugt und mit Aceton, H2O und wiederum
mit Aceton gewaschen. Nach dem Trocknen wurde ein reinweißes Polyoxymethylen gewonnen,
das eine innere Viskosität von 1,3 aufwies, gemessen in 0,5%iger Lösung in Butyrolacton in Gegenwart
von 1 % Phenyl-ß-naphthylamin als Stabilisator
bei 150° C. Die Thermostabilität betrug 0,14 Vo Formaldehydabspaltung pro Minute bei 222° C.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Acylieren von hochmolekularen Polyoxymethylenen durch Behandlung gegebenenfalls partiell veresterter oder alkylierter Polyoxymethylene, die mindestens ein Durchschnittsmolekulargewicht von 10 000 aufweisen und mindestens eine Hydroxylendgruppe tragen, mit organischen Carbonsäureanhydriden bei Temperaturen oberhalb 150° C unter einem Druck von 2 bis 20 Atmosphären und in einer Zeit von nicht mehr als 20 Minuten, dadurch gekennzeichnet, daß die Acylierung in einer Vorrichtung durchgeführt wird, in der ein mit einem Rührer versehener Aufgabebehälter (1) über einen Stutzen (4) und eine Druckleitung (12) mit einem Reaktionsrohr (5) verbunden ist, wobei in der Druckleitung (12) vor dem Reaktionsrohr (5) fünf Ventile (7, 8, 9, 10, 11) und hinter dem Reaktionsrohr (5) ein weiteres Ventil (15) angebracht sind und ein mit einer Rührvorrichtung (16) ausgerüstetes Auffanggefäß (13) über eine mit einer am Austrittsende angebrachten Düse (17) versehene Leitung (14) mit dem Reaktionsrohr (5) verbunden ist.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1139 643;
britische Patentschrift Nr. 770 717.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen409 730/408 11.64 © Bundesdruckerei Berlin
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GB770717A (en) * | 1954-04-16 | 1957-03-20 | Du Pont | Esterified formaldehyde polymers and methods of preparing them |
DE1139643B (de) * | 1959-01-16 | 1962-11-15 | Bayer Ag | Verfahren zum Acylieren von Polyoxymethylenen |
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- 1963-12-09 CH CH1506063A patent/CH434750A/de unknown
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