-
Bewuchsver.lündemdes Anstrichmittel für mit Wasser in Berührung
kommende Gegenstände Die Erfindung betrifft ein bewuchsverhinderndes Anstrichmittel
für mit Wasser in Berührung kommende Gegenstände.
-
Es ist bekannt, da13 die Antifoulingwirkung bei Anstrichen bewirkt
werden kann. durch Zusätze organischer und anorganischer Artzu den verschiedensten
Bindemitteln und Pigmenten. Ferner ist bekannt, daß die Deckkraft gewisser Zinkoxyde
verbessert werden kann, wenn man nach dem eigentlichen Glühprozeß die Zinkoxyde
einer Temperaturnachbehandlung, die zwischen 1 und 12 Stunden schwankt, bei
600 bis 650'C unterwirft.
-
Einer der Nachteile#der bisherigen bewuchsverhindernden Anstrichmittel
liegt darin, daß die Pigmente allein keine Antifoulingwirkuhg zeigen; diese Wirkung
wird erzielt durch Zusätze wie Quecksilber- und Kupferverbindungen, Stoffe, deren
Anwendung -in höherer Konzentration sich schon aus wirtschaftlichen Gründen verbietet.
Die Konzentration des Giftstoffes im Verhältnis zum gesamten Pigment ist dabei gerimg.
Deswegen verliert der Anstrich seine Antiföulihgwirkung, sobald der Giftstoff herausgelöst
ist.
-
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, technisch verwertbare Stoffe
zu ermitteln, die gleichzeitig Antifoulingwirkung und Pigmenteigenschaften,besitzen.
In einem solchen Fall hält, die Antifoulingwirkung an, solange überhaupt Pigmentstoff
und damit der Ansiri#h vorhanden ist.
-
Es wurde gefunden, daß thermisch besonders vorbehandeltes Zinkoxyd
eine -deutliche Antifoulingwirkung neben seiner Eignung für Pigmentz-wecke aufweist.
Durch die Vorbehandlung wird die photochemische Aktivität der-.Verbindung erhöht,
die sich auch durch Zusatz von'kupfer- bzw. Manganverbindungen fördern läßt. Die
Antifoulingwirkung verschiedener Zinkverbindungen wurde geprüft durch monatelanges
Auslegen von Eisenplatten 'und Holzpfählen, die mit einem Anstrich versehen waren,
dessen Pigment aus Zinkverbindungen, vermischt mit den handelsüblichen Bindemitteln,
bestand. Die ausgelegten Anstriche waren in horizontaler und vertikaler Lage in
verschiedenen Tiefen der Einwirkung keimreichen Wassers ausgesetzt. Dabei zeigte
sich, daß 1. das Zinkoxid unter den geprüften Verbindungen die stärkste Antifoulingwirkung
aufwies, 2. die Antifoulingwirkung des Zinkoxides weiterhin abhängig war von der
thermischen Vorbehandlung des Zinkoxides.
-
Die Vorbehandlung des Zinkoxides unterschied sich in bezug auf Temperatur
und Dauer des Temperns. Die Verwendung von bei 100 bis 800'C bis zu
2 Stunden getempertein Zinkoxid als einziges wirksames Antifoulingmittel und Pigment
in bewuchsverhindernden Anstrichmitt6hi ffirmit Wasser in Berührung kommende Gegenstände
rief eine deutliche Antifoulingwirküng hervor. bäb#i, zeigten Zinkoxidpräparate,
die bei 650 bis 700'C bis züi 2 Stunden getempert waren, bei weitem
bessere Ergebnisse als solche, die bei gleicher Zeit,:#aber bei 1000'C getempert
waren. Das an der angegebenen oberen, und unteren Temperaturgrenze bis>zu 2 Stunden
getemperte'Zinkoxid besitzt noch eine ausreichende Antifäulingwirkung, *um technisch
verwertbar zu sein.
-
Bei Verwendung:derartig vorbehandelter Zinkoxide als Pigmente
für Un.terwasseranstriche ergibt sich, daß sich der Algenbi ähs für beobachtete
Zeiträume von etwa 3 Monät&ii*Vdllätähdig''-u'nterdrücken läßt, während
der tierische Be"#üths-"staik eingeschränkt wird. Die Unterdrückung. des Algenbewuchses
stellt im Zusammenhang mit der Billigkeit, der leichten Beschaffungsmöglichkeit
und der bequem durchzuführenden thermischen V9r.behandlung des Zinkoxides einen
merklichen technischen Fortschritt gegenüber den früher verwendeten Antifau.Iingsubstanzen
dar.
-
Die Anwendbarkeit-des zrfindungsgemäßen bewuchsverhindernden Anstrichnüttels
für mit Wasser in Berührung kommende Gegenstände als Antifouling erstreckt sich
auf Unterwasseranstriche'aller Art, z. B. an Schiffen, Do#ks,''Seeze71#hen und festen
Bauten, die von Fluß- oder Seewasser bespÜlt werden, wobei der Untergrund für den
Anstrich beliebig aus Holz oder Metall bestehenkann.
Beispiel
1
(Testversuch ' Anstrich ohne Giftwirkung) Versuchsbedingungen Plattenmaterial
......... Eisen Bindemittel ............ Stoffe, hergestellt aus Polyvinylchlorid,
Kunst- oder natürliches Harz Pigment ......... * ....... Zinkoxyd Vorbehandlung
des Pigmentes ............. keine Wassereinwirkung ...... Freiwasserstand,
Ostsee Wassertiefe ............ 1 m Stellung der Platten ..... waagerecht
Zeitdauer der Wässerung 8 Monate (April bis November) Ergebnisse Algen Sehr
stark, Grün- und Rotalgen bis zu 0,5 m Länge Tierischer Bewuchs Seepocken
.............. 25/dM2 Keine Antifoulingwirkung Beispiel 2 Versuchsbedingungen
Aufbau und Anordnung des Anstriches wie im Beispiel 1
Pigment ...............
Zinkoxid Vorbehandlung des Pigmentes ............. Tempern: 1000'C,
1 Stunde Ergebnisse Algen Mikroskopische Braunalgen, Rotalgen, Großalgen
fehlen Tierischer Bewuchs Seepocken ............. 3/dM2 Die AntifoulingwirkÜng
ist auf Algen und tierischen Bewuchs vorhanden. -
Beispiel 3
Versuchsbedingungen
Aufbau und Anordnung des Anstriches wie im Beispiel 1
Pigment ...............
Zinkoxid Vorbehandlung des Pigmentes ............. Tempern: 650'C,
1
Stunde Ergebnisse Algen Kein Bewuchs Tierischer Bewuchs Zwei verkümmerte Seepocken,
durch leichten Druck entfernbar Die Antifoulingwirkung ist auf Algen und tierischen
Bewuchs sehr stark. Beispiel 4 Versuchsbedingungen Aufbau und Anordnung des Anstriches
wie im Beispiel 1
Pigment ............... Zinkoxid Vorbehandlung des
Pigmentes ............. keine Ergebnisse Algen Viele Blaualgen und Braunalgen
Tierischer Bewuchs Mehrere Kolonien Bryozoen, vereinzelt Laomedea loveni, acht Baliniden
Antifoulingwirkung etwas vorhanden.
-
Beispiel 5
Versuchsbedingungen Aufbau und Anordnung des Anstriches
wie im Beispiel 1
Pigment ............... Zinkoxid Vorbehandlung des
Pigmentes ............. Tempern: 180'C,
2 Stunden Ergebnisse Algen
Am Rande einige Blaualgen, andere Algen fehlen Tierischer Bewuchs Keiner Wirkung
auf Algen vorhanden, auf tierischen Bewuchs sehr stark.
-
Beispiel 6
Versuchsbedingungen Aufbau und Anordnung des Anstriches
wie im Beispiel 1
Pigment ............... Zinkoxid mit 200/, Kupfer-I-oxid
Vorbehandlung des Pigmentes ............. keine Ergebnisse Algen Diatomeen-Schleim,
wenig Braunalgen und Blaualgen Tierischer Bewuchs Zwei bis drei Seepocken pro Quadratdezimeter
mit anomaler Basis Wirkung auf Algen vorhanden, auf tierischen Bewuchs stark.
-
Beispiel 7
Versuchsbedingungen Aufbau und Anordnung des Anstriches
wie im Beispiel 1
Pigment ............... Zinkoxid Vorbehandlung des
Pigmentes ........ .... Tempern: 100'C, 2 Stunden
Ergebnisse
Algen Diatomeen-Schleim mit Ulothrix; wenig Braunalgen, vom Rande her, keine Großalgen
Tierischer Bewuchs Zwei Bryozoen-Kolonien Antifoulingwirkung auf Algen und tierischen
Bewuchs vorhanden.
-
In allen angeführten Beispielen wurde das gleiche Bindemittel verwendet.