DE1569932C3 - Fugenkittmassen für Leichtbauplatten - Google Patents

Description

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Gewichtsteile B e i s ρ i e 1 2

Calciumcarbonat 1500

Glimmer 200 Die Versuche wurden wie im Beispiel 1 durchge-

Asbestflocken 100 führt, jedoch mit dem Unterschied, daß die Proben

Casein 200 5 in den Petrischalen mit einer Fungusspurenkultur-

Gelöschter Kalk 20 mischung von Aspergillus niger, A. Clavatus, Tri-

Calciumstearat 8,5 choderma sp., Memoniella echinate, Myrothecium

Soda 5 verrucaria, Chaetomium globosum beimpft wurde.

2Q25 5 Die Ergebnisse waren im wesentlichen dieselben, nur

' ίο Probe (c) blieb für 10 Tage fäulnisfrei.

300 g dieser trockenen Fugenkittmasse wurden mit _ . . . .

soviel Wasser vermischt, daß der Kitt eine gute e ι s ρ ι e

Konsistenz aufwies, die den Ansprüchen der Prüf- Die Versuche wurden wie im Beispiel 2 durchge-

methode ASTM C-474-61T, »Versuchsweise Prüf- führt, jedoch mit dem Unterschied, daß in Probe (c)

methode für Fugenausfüllmassen für den Bau von 15 die Bis-(tri-n-butylzinn)-oxyd-Konzentration auf 0,03 %

Gipswänden«, 1961, entsprach. erhöht wurde. Bei dieser Konzentration setzte bei der

Die fertige Mischung wurde in 3 gleiche Teile (a), Probe bereits nach 3 Tagen Fäulnis ein.

(b) und (c) von je 100 g Trockengewicht geteilt und Für diese Erscheinung besteht zunächst ebenso

mit folgenden Zusätzen vermischt: wenig eine befriedigende Erklärung, wie für die er-

a) 0,3 g Calciumcarbonat, ²° *?^ht? Wirksamkeit des Bis-(tri-n-but_ylzinn)-ox_yds

b 0,3 I eines Pulvers, das aus 95% Gewichtsteilen überhaupt, wenn es auf Calciumcarbonat ausgefallt

Calciumcarbonat und 5 Gewichtsteilen Bis-(tri- angewendet wird, anstatt daß man es der im wesent-

n-but_ylzinn)-oxyd bestand und - wie oben an- ^IlP^hen. ^a.^us Calciumcarbonat bestehenden Füllmasse

gegeben — durch Fällung der Zinnverbindung ^{als solcnes} zmugt-

aus einer Acetonlösung auf Calciumcarbonat ^a5 B e i s ρ i e 1 4

hergestellt worden war, und _. ,, i_j r> ■ · 1 -> j ·ι.,

c) 0,015 g flüssiges Bis-(tri-n-but_ylzinn)-ox_yd. . .^Die. Versuche des Beispiels 3 wurden wederholt,

jedoch Probe (b) mit 0,3 g Gewichtstellen eines Wirk-

Die drei Mischungen stellte man dann in getrennten Stoffs behandelt, der 90% CaCO₃ und 10% Bis-(tri-

mit Mineralsalz und Agar-Agar gefüllte Petrischalen 30 butylzinn)-oxyd enthielt. Die Ergebnisse waren prak-

bei 30⁰C und 80% relativer Feuchtigkeit in einen Brut- tisch dieselben wie in Beispiel 3.

schrank. Probe (b) zeigte keine Veränderung nach Ähnliche Ergebnisse wurden mit Fugenkittmassen

28 Tagen. Probe (c) hatte bereits nach 5 Tagen starkes erhalten, die Dextrin statt Casein enthielten. Die Ver-

Funguswachstum, und Probe (a) zeigte schon nach suche veranschaulichen das überraschende Ergebnis,

24 Stunden leichtes Funguswachstum und nach zwei 35 daß Fugenkitte, die neben Calciumcarbonat als Füll-

Tagen starkes Wachstum. stoff, Casein od. dgl. fäulnisempfindliche organische

Bei Wiederholung der Versuche in der Weise, daß Materialien enthalten, durch den Zusatz von Bis-

man die Proben auf Aluminiumfolie unter sonst (tributylzinn)-oxyd sehr viel besser geschützt werden,

gleichen Bedingungen lagerte, erhielt man folgende wenn es an zusätzliches Calciumcarbonat adsorbiert

Werte: 40 anstatt als solches angewendet wird, obgleich die zu

schützende Masse bereits an sich erhebliche Mengen

Probe Zusatz Tageb^zum _an Calciumcarbonat enthält. Die Wirkung des Calci-

von Fäu"nis umcarbonatträgers in dieser Fugenkittmasse hat

offensichtlich nichts mit der bekannten Anwendung

a) 0,3 g CaCO₃ 2 45 solcher Träger zu tun, wenn diese z. B. in der Land-

b) 0,3 g von 95 % CaCO₃ und 28 wirtschaft als staubbildende Bestandteile für eine 5% Bis-(tri-butylzinn)-oxyd bessere Verteilung des aktiven Materials benutzt

c) 0,015 g Bis-(tri-butylzinn)-oxyd 7 werden.

Claims (2)

1 2 worden. Wurden diese Schutzmittel Fugenkittmasser Patentansprüche: einverleibt, war jedoch festzustellen, daß ihre Wirk samkeit in verhältnismäßig kurzer Zeit nachließ oder

1. Fugenkittmassen für Leichtbauplatten auf der völlig aufhörte. Dies trifft auch für Bis-(tri-n-butyl-Basis von Calciumcarbonat, üblichen Binde- 5 zinn)-oxyd zu, das als Fungizid und Schutzmitte: mitteln, die von Mikroorganismen angegriffen verschiedentlich benutzt wird, aber in Fugenkittwerden können, und einem fäulnisverhütenden massen seine Wirksamkeit nicht behält.

Mittel, dadurch ge k en η ζ e i c h η e t, daß Erfindungsgegenstand sind Fugenkittmassen für sie als fäulnisverhütendes Mittel eine geringe Leichtbauplatten auf der Basis von Calciumcarbonat. Menge an zusätzlichem, mit Bis-(tributylzinn)-oxyd io üblichen Bindemitteln, die von Mikroorganismen animprägniertem Calciumcarbonat enthalten. gegriffen werden können, und einem fäulnisverhüten-

2. Fugenkittmassen nach Anspruch 1, dadurch den Mittel, dadurch gekennzeichnet, daß sie als fäulnisgekennzeichnet, -daß das zusätzliche Calcium- verhütendes Mittel eine geringe Menge an zusätzcarbonat in einer Menge von nicht mehr als 10% lichem, mit Bis-(tributylzinn)-oxyd imprägniertem der Gesamtmenge an Calciumcarbonat vorliegt 15 Calciumcarbonat enthalten.

und 1 bis 15 Gewichtsprozent Bis-(tributylzinn)- Es wurde gefunden, daß die Wirksamkeit des Bisoxyd enthält. (tri-n-butylzinn)-oxyds in Fugenkitt in unerwarteter

Weise erhöht wird, wenn es dem Fugenkitt an Calciumcarbonat adsorbiert einverleibt wird. Es ist be-20 kannt, daß Calciumcarbonat und ähnliche Verbin-

düngen in weitem Umfange als inerte Träger für

Insektizide und Fungizide zur Anwendung in Pulverform verwendet worden sind. In dieser Anwendungsform hat das Calciumcarbonat nur den Zweck, den 25 Wirkstoff in äußerst feiner Verteilung zu halten.

Beim Bau oder Verkleiden von Wänden mit Gips- Caseinmischungen der hier in Betracht kommenden oder anderen Leichtbauplatten werden diese Platten Art werden nicht in feiner Verteilung verwendet, gewöhnlich nebeneinander verlegt, und die dabei und eine gründliche und gleichmäßige Verteilung des gebildeten Fugen mit einem Binder oder einer Klebe- Wirkstoffes kann man ohne weiteres auch dadurch masse verfugt, danach über die Fugen ein Klebeband 30 erzielen, daß man ihn als Flüssigkeit oder in Lösung gelegt, das durch den Binder oder die Klebemasse anwendet. Aus diesem Grunde gibt es zur Zeit keine mit den Platten fest verbunden wird, und schließlich befriedigende Erklärung dafür, warum das Bis-(tridie Wand gestrichen, wobei auch das Klebeband n-butylzinn)-oxyd, wenn es an Calciumcarbonat abüberstrichen wird. sorbiert ist, eine überlegene Wirkung in Fugenkitten Fugenkitte, die entweder als Pulver oder in Pasten- 35 zeigt. Diese überlegene Wirkung ist um so überform in den Handel kommen, enthalten in der Regel raschender, als derartige Fugenkittmassen ja bereits als Hauptbestandteil Calciumcarbonat und als Binde- Calciumcarbonat als Hauptbestandteil enthalten und mittel Casein und/oder ähnlich geeignete Verbindun- man daher annehmen sollte, daß durch einfaches gen, wie Cellulose-Verbindungen, Kohlenwasserstoffe, Zumischen des Bis-(tri-n-butylzinn)-oxyds zu der-Polyvinylacetat, Polyvinylalkohol und andere syn- 40 artigen Calciumcarbonatmischungen dieselbe Wirkung thetische Materialien, die jedoch alle die unerwünschte erzielt werden würde, die man erreicht, wenn man es Eigenschaft haben, daß sie von Mikroben angegriffen zusammen mit zusätzlichem Calciumcarbonat verwerden. wendet. Die Beispiele veranschaulichen diesen be-Enthalten diese Fugenkittmassen keine keimtöten- merkenswerten Unterschied der beiden Anwendungsden Mittel, besteht immer die Gefahr, daß sie von 45 formen.

Schimmel befallen werden, wenn Wand und Fugen Zur Herstellung des an Calciumcarbonat adsor-

erst nach mehreren Tagen oder Wochen ge- bzw. bierten Wirkstoffes löst man 1 bis 15 Gewichtsteile überstrichen werden. Ist in der Zwischenzeit der Bis-(tri-butylzinn)-oxyd in einem geeigneten Lösungs-Fugenkitt von Mikroben befallen worden, wirkt sich mittel, z. B. Aceton, mischt der Lösung 99 bis 85 Gedies auch auf den Farbanstrich über den Fugen aus, 50 wichtsteile Calciumcarbonat zu und breitet den er- und zwar derart, daß die Farbe auf der gesamten haltenen Brei aus, damit das Lösungsmittel ver-Fugenlänge fleckig wird. Aus diesen Gründen sollten dunstet. Man erhält als Endprodukt ein frei fließendes vor allem Casein enthaltende Mischungen ein Konser- Pulver, das in trockener Form oder als Paste dem vierungsmittel enthalten, das das Casein gegen Fäulnis Fugenkitt leicht in solchen Mengen einverleibt werden schützt. Häufig kommt es vor, daß bereits mit Wasser 55 kann, daß er 0,005 bis 0,1 Gewichtsprozent des Bisangesetzte Fugenkittmassen erst am folgenden Tag (tri-butylzinn)-oxyds enthält.

benutzt oder sogar noch länger gelagert werden. Sind Man kann aber auch so verfahren, daß man flüssiges

solche Fugenkittmassen nicht gegen den Angriff von Bis-(tri-butylzinn)-oxyd auf eine in einer Misch-Mikroben geschützt, verderben sie und müssen ver- trommel rotierende Masse von Calciumcarbonat aufworfen werden. 60 sprüht.

Die üblicher Weise für diesen Zweck benutzten Im übrigen kann jede andere Verfahrensweise

chlorierten Phenole und Organoquecksilberverbin- benutzt werden, mit der man ein trockenes Calciumdungen sind stark giftig. Die chlorierten Phenole und carbonatpulver mit Bis-(tri-butylzinn)-oxyd in feiner deren Derivate sind außerdem tränenreizend. Verteilung erhält.

In den letzten Jahren sind eine Reihe von orga- 65 B e i s ρ i e 1 1

rüschen Verbindungen, die weniger giftig als die

üblichen Schützmittel sind, in verschiedenen Gebieten Es wurde ein typischer Fugenkitt folgender Zu-

zur Bekämpfung von Mikroorganismen benutzt sammensetzung verwendet: