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Elektrophotographisches Verfahren mit elektrolytischer Entwicklung
Die Erfindung betrifft ein elektrophotographisches Verfahren mit elektrolytischer
Entwicklung zur Herstellung von Druckforinen oder Bildern, bei dem auf einer photoleitfähigen,
bildmäßig belichteten Zinkoxyd-Bindemittelschicht durch Elektrolyse einer Elektrolytlösung
ein Niederschlag erzeugt und dann gegebenenfalls gefärbt wird.
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Ein bekanntes Verfahren zur Herstellung von Bildern auf elektrolytischem
Wege benutzt eine eine Elektrode bildende photoleitfähige Schicht A, eine
Gegenelektrode B, einen zwischen den Elektroden A und B angeordneten Elektrolyten
C und eine an die Elektroden angelegte Spannungsquelle.
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Durch bildmäßige Belichtung der photoleitfähigen Schicht wird ein
bildmäßig abgestufter elektrischer Strom erzeugt, der durch Elektrolyse, an der
das Material einer Elektrode beteiligt ist, ein Bild entstehen läßt.
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Es ist weiterhin bekannt, eine photoleitfähige Schicht unter Kopiervorlage
zu belichten und dann ein sichtbares Bild durch Auftragen einer dünnen Schicht eines
elektrolytisch wirkenden Entwicklers direkt auf die belichtete photoleitfähige Schicht
und Anlegen einer Spannung zu erzeugen.
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Aufgabe der Erfindung ist, das zuletzt beschriebene Verfahren mit
einer photoleitfähigen Zinkoxyd-Bindemittelschicht nicht nur zur Herstellung einzelner
Bilder, sondern zur Herstellung von Flachdruckfonnen auszubauen.
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Die Erfindung geht dementsprechend von einem elektrophotographischen
Verfahren mit elektrolytischer Entwicklung, bei dem auf einer photoleitfähigen,
bildmäßig belichteten Zinkoxyd-Bindemittelschicht durch Elektrolyse einer Elektrolytlösung
ein Niederschlag erzeugt und dann gegebenenfalls gefärbt wird, aus. Gegenstand der
Erfindung ist ein Verfahren, bei dem man als Elektrolytlösung eine Metallsalzlösung
verwendet, die einen Metallhydroxyd- und/oder einen Metalloxydhydrat-Niederschlag
ergibt.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn als Elektrolytlösung
eine Nickel-, Magnesium-, Molybdän-, Mangan- und/oder Eisen-Ionen enthaltende Metallsalzlösunog
verwendet wird.
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Als zweckmäßig hat es sich weiterhin erwiesen, wenn als Elektrolytlösung
eine einfache Nickelsalz-, vorzugsweise Nickelacetat-, Nickelchlorid-, Nickellaktat-
oder Nickelsulfat-, oder eine einfache Magnesiumsalz-, vorzugsweise Magnesiumsulfat-
oder eine Molybdänsäure- oder eine einfache Mangansalz-, vorzugsweise Mangan(II)-nitrat-
oder Mangan(II)-sulfat- und/oder eine Eisensalz-, vorzugsweise Eisen(fI)-sulfat-
oder Eisen(II)-chlorid-Lösung verwendet wird.
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Durch die Bildung eines komplexen Mangan-Eisenhydroxyd-Niederschlages
läßt sich der Manganhydroxyd-Niederschlag verfestigen.
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Daher kann es vorteilhaft sein, wenn als Elektrolytlösung eine Mangan-
und Eisen-Ionen enthaltende Metallsalzlösung verwendet wird.
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Eine weitere Verfestigung von insbesondere Eisen-oder Nickelhydroxyd-Niederschlägen
läßt sich dadurch erzielen, daß der Elektrolytlösung Natriumrhodizonat zugesetzt
wird.
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Weiterhin kann es von Vorteil sein, wenn die Zinkoxyd-Bindemittelschicht
mit dem Niederschlag, vorzugsweise einem Aluminiumhydroxyd- und/oder einem Aluminiumoxydhydrat-Niederschlag,
mit einem Farbstoff-, vorzugsweise Indigo oder Natriumalizarinsulfonat, behandelt
wird.
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Von besonderem Vorteil für die Herstellung von Flachdruckformen hat
sich die Hydrophilität der Metallhydroxyd-Niederschläge - irn folgenden steht
Metallhydroxyd auch an Stelle von Metalloxydhydrat, da nicht immer klar feststellbar
ist, ob ein Metallhydroxyd, ein Metalloxydhydrat oder eine Mischung von beiden vorliegt
- erwiesen. Infolge ihrer Poroskät sind die Niederschläge in der Lage, Farbstoffe
und Reaktionsmittel aufzunehmen. Auch
kann der basische und/oder
reduzierende Charakter der Niederschläge für farberzeugende Reaktionen, z. B. zu
löslichkeitsbeeinflussenden Reaktionen ausgenutzt werden. Trotz der Hydrophilität
und der Porosität der Niederschläge sind die hergestellten Flachdruckformen sehr
abnutzungsbeständig und haltbar.
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In der Zeichnung ist das Verfahren der Erfindung schematisch dargestellt.
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Eine transparente Kopiervorlage 10 wird mittels einer Lichtquelle
11 durch eine Linse 12 auf eine photoleitfähige Schicht 15 projiziert. Die Schicht
15 besteht aus in einem Bindemittel dispergierten Zinkoxyd. Sie ist auf einem leitenden
Schichtträger 16 angeordnet.
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Die transparente Kopiervorlage wird dann in Richtung des Pfeiles 17
nach links bewegt. Die Schicht 15 wird synchron mit dem Bild nach rechts bewegt,
wie durch den Pfeil 18 angedeutet wird. Durch die bildmäßige Belichtung der Schicht
wird diese bildmäßig abgestuft leitend. Das Leitfähigkeitsbild bleibt in der Schicht
vorübergehend erhalten und wird mit Hilfe eines Elektrolyten wie folgt entwickelt:
Der Elektrolyt wird z. B. mittels einer Bürste 20 auf die belichtete Schicht aufgetragen,
wenn diese über eine Rolle 21 geführt wird. Zwischen der Bürste 20 und der Rolle
21 wird durch die Spannungsquelle 22 eine elektrische Spannung angelegt, die einen
aus Metallhydroxyden und/oder Metalloxydhydraten bestehenden, hydrophilen Bildniederschlag
23 erzeugt. Da die aus Zinkoxyd bestehende photoleitfähige Schicht 15 hydrophob
ist, entsteht eine Flachdruckform. Für die elektrolytische Entwicklung kann auch
eine Wechselspannung verwendet werden, da die Zinkoxyd-Bindemittelschicht in Kontakt
mit dem Elektrolvten als Gleichrichter wirkt.
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Die Flachdruckfonn kann dann nach bekannten Verfahren weiter bearbeitet
werden. So kann mittels ,einer Rolle 30 auf den hydrophilen Bildniederschlag 23
eine Druckfarbe abstoßende Lösung aufgetragen werden. Daraufhin wird eine fette
Druckfarbe 32 mittels einer Rolle 31 auf die FlachdrudWorm aufgebracht. Die Druckfarbe
bleibt dann an den Bildteilen der Schicht 15 haften, die nicht durch den Bildniederschlag
23 bedeckt sind.
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Anschließend wird die Flachdruckform an eine Walze einer Offsetpresse
40 gedrückt, so daß etwas von der Druckfarbe 41 auf diese und von dieser auf ein
Blatt Papier 42 übertragen wird. Das Offsetdruckverfahren kann auf üblichen Büro-Flachdruckpressen
durchgeführt werden.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird die Herstellung haltbarer
und abnutzungsbeständiger Flachdruckforinen erreicht.
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Bei den nachstehend beschriebenen Verfahren treten keine zu beachtenden
Grenzen der Spannung oder der Salzkonzentration im Elektrolyten auf. Natürlich kann
das Potential nicht so hoch sein, daß es einen elektrischen Zusammenbruch der photoleitfähigen
Schicht verursacht. Es kann auch nicht so gering sein, daß innerhalb einer vernünftigen
Zeit kein nennenswerter elektrolytischer Niederschlag erzielt wird. In ähnlicher
Weise kann die Salzkonzentration im Elektrolyten nicht über der Sättigungskonzentration
liegen. Sie kann auch nicht so gering sein, daß kein nennenswerter Niederschlag
während einer vernünftigen Zeitspanne der Elektrolyse auftritt. Wenn jedoch im Falle
der Nickelsalze das Metallhydroxyd niedergeschlagen werden soll, ergibt sich eine
Mindestspannung (30 Volt) und eine Maximalkonzentration (3%), da das Metall bei
niedrigerer Spannung oder bei höheren Konzentrationen ohne einen brauchbaren Hydroxydanteil
selbst zum Abscheiden neigt. Bei Konzentrationen unter 3% und Spannungen über 30
Volt, ist es von untergeordneter Bedeutung, ob auch Metall abgeschieden wird.
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Nickelhydroxyd ist viel hydrophiler als Nickelmetall und absorbiert
auch stärker (ist stärker schwammig) als das Nickel selbst. Auch haben Nickelinetallbilder
keine ausreichende optische Dichte, während der Niederschlag von Nickel(II)-hydroxyd
und dessen Umwandlung zu Nickel(IV)-oxyd eine hohe Dichte ergibt.
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Kobalt- und Eisensalze verhalten sich den Nickelsalzenziemlich ähnlich.
BeihöherenKonzentrationen und niedrigeren Spannungen nimmt das Verhältnis vom Metall
(oder mindestens eines auftretenden metallähnlichen Niederschlages,) zum Hydroxyd
zu. Kobalthydroxydbilder erscheinen leicht blau, und Ferrohydroxydbilder erscheinen,
olivgrün. Bei der Herstellung von Kobalthydroxydbildern (die, verglichen mit Kobaltmetallbildern,
eine gute Dichte besitzen), soll die Konzentration unter 3"/o und die Spannung über
30Volt liegen. Wenn ein schwammiger physikalisch einen Farbstoff adsorbierenden
Niederschlag erhalten werden soll, müssen sowohl Eisen- als auch Kobaltkonzentrationen
unterhalb von 3 ID/o und bei Spannungen von über 30 Volt verwendet
werden, da die Hydroxydbilder viel stärker als die Metallbilder adsorbieren. Wenn
hydrophile Niederschläge erhalten werden sollen, ist 30 Volt die niedrigste
brauchbare Grenze, und.- die vorzugsweisen Konzentrationen liegen noch unter
3 a/o, obwohl höhere Konzentrationen von -Eisensalzen und insbesondere von
Kobaltsalzen noch brauchbare Ergebnisse liefern, weil die Metallbilder selbst beträchtlich
hydrophil sind, obwohl sie nicht annähernd so gut sind wie die Hydroxydbilder..Wenn
schließlich reduzierende Niederschläge erhalten. werden sollen, ist der Konzentrations-
und Spannungsbereich bis zur Sättigung und zwischen der Spannung, die innerhalb
einer vernünftigen Zeit einen nennenswerten Niederschlag ergibt und der Spannung,
die einen Zusammenbruch zu wählen verursacht, weil das Metallbild aus Kobalt oder
Eisen (Nickelhydroxydbilder werden bei Reduktionsverfahren nie verwendet) reduziert,
so daß sowohl Metall- als auch Hydroxydbilder brauchbar sind.
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Die folgenden Beispiele sollen das Verfahren der Erfindung näher veranschaulichen.
Beispiel 1
Ein blattförmiges photoleitfähiges Aufzeichnungsmaterial wurde
bildmäßig belichtet und anschließend mit einer wäßrigen, 0,5 0/9 Nickelacetat
enthaltenden Lösung elektrolytisch entwickelt. Die Kopie wurde abgespült, angefeuchtet
und von Hand eingefärbt. Die Bildteile, die mit 1620 Luxsekunden belichtet
worden waren, stießen die Farbe ab, wohingegen die Bildteile, die mit weniger als
43 Luxsekunden belichtet wurden, die Farbe festhielten.
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Beispiele 2, 3 und 4 Es wurde wie im Beispiel 1 verfahren,
doch wurde an Stelle von Nickelacetat, Nickelchlorid,- Nickelsulfat
und
Nickelacetat verwendet. Mit diesen Salzen wurde ein noch weit höherer Kontrast als
nach Beispiel 1 erhalten. Die drei Salz e ergaben Nickelhydroxydbilder, die ausgezeichnete
Flachdruckplatten lieferten.
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Beispiel 5
Eine photoleitfähige Schicht wurde 20 Sekunden lang
mit einer Wolframlichtquelle bestrahlt. Auf die Schicht wurden 162 Lux einwirken
gelassen. Es wurde mit einer wäßrigen 1,0 Gewichtsprozent Magnesiumsulfatheptahydrat
enthaltenden Lösung entwickelt. Die Oberfläche der Kopie wurde anschließend mit
Wasser abgespült, mit einer Druckfarbe abstoßenden Lösung angefeuchtet und von Hand
eingefärbt. Die Bildteile, die mit 3230 Luxsekunden belichtet waren, stießen die
Farbe ab, wohingegen die nicht belichteten Bildteile oder die Bildteile, die mit
weniger als 215 Luxsekunden belichtet waren, die Farbe festhielten. An Stelle von
Magnesiumsulfat konnte auch Magnesiumchlorid verwendet werden.
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Beispiel 6
Ein blattförmiges photoleitfähiges Aufzeichnungsmaterial
wurde bildmäßig belichtet und anschließend mit einer wäßrigen 1,0gewichtsprozentigen
Molybdänsäure (H2M0O4) enthaltenden Lösung elektrolytisch entwickelt. Die Oberfläche
der Kopie wurde abgespült, angefeuchtet und mit Druckfarbe eingefärbt. Die mit 1620
Luxsekunden belichteten Bildteile stießen die Farbe ab, wohingegen die Bildteile,
die mit 54 Luxsekunden oder weniger belichtet wurden, die Farbe zurückhielten.
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Beispiel 7
Eine mit einem Farbstoff sensibilisierte Zinkoxyd-Bindemittelschicht
wurde durch eine positive liniengerasterte, Kopiervorlage 10 Sekunden lang 162 Lux
ausgesetzt. Das entstandene Leitfähigkeitsbild wurde dann mittels einer bürstenförmigen
Viskoseschwammelektrode, die bezüglich der Zinkoxyd-Bindemittelschicht auf + 60
Volt gehalten wurde, und mit einer 1 % Mangan(II)-nitrat enthaltenden Lösung durch
20maliges Überwischen entwickelt. Das erhaltene Bild wurde mit Hilfe eines Löschers
getrocknet, mit einer im Verhältnis 1: 7 mit Wasser verdünnten, Druckfarbe abstoßenden
Lösung behandelt und darauf in einer Flachdruckpresse befestigt. Es konnten mehrere
Hundert Druckbilder guter Qualität hergestellt werden.
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Beispiel 8
Eine mit einem Farbstoff sensibilisierte Zinkoxyd-Bindemittelschicht
wurde 5 Sekunden lang durch eine transparente positive Kopiervorlage hoher Auflösung
mittels einer Wolframlichtquelle einer Bestrahlung von 162 Lux ausgesetzt. Das entstandene
Leitfähigkeitsbild wurde dann mit einer 0,75 Gewichtsprozent Eisen(II)-sulfatheptahydrat
und 0,50 Gewichtsprozent Mangan(II)-nitrat enthaltenden Lösung elektrolytisch entwickelt.
Die Lösung wurde mit Hilfe einer bürstenförmigen Viskoseschwammelektrode, die bezüglich
der Zinkoxyd-Bindemittelschicht auf + 80 Volt gehalten wurde, aufgebracht. Es wurde
mit 10 Bürstenstrichen entwickelt. überschüssiger Entwickler wurde von der Oberfläche
der Zinkoxyd-Bindemittelschicht mit einem saugfähigen Gewebe entfernt. Die Zinkoxyd-Bindemittelschicht
wurde dann mit einer im Verhältnis 1 :7 mit Wasser verdünnten Druckfarbe, abstoßenden
Lösung gebadet und darauf auf der Walze einer Flachdruckpresse befestigt. Unter
Verwendung einer schwarzen Druckfarbe, und einer im Verhältnis von 1: 32 verdünnten,
Druckfarbe abstoßenden Lösung konnten 400 Druckbilder erhalten werden. Beispiel
9
Auf ein blattförmiges photoleitfähiges Aufzeichnungsmaterial wurde 20 Sekunden
lang die Strahlung einer Wolframlichtquelle von 162 Lux einwirken gelassen. Anschließend
wurde mit einer Lösung entwickelt, die 2 ml einer 50%igen Mangan(II)-nitratlösung
und 100 ml destilliertes Wasser enthielt. Die Oberfläche des erhaltenen Bildes wurde
abgespült, angefeuchtet und mit Druckfarbe eingefärbt. Die Bildteile, die einer
Bestrahlung von 1620 Luxsekunden ausgesetzt waren, stießen die Druckfarbe ab, während
die Bildteile, die mit 54 Luxsekunden oder weniger bestrahlt worden waren, die Druckfarbe
annahmen.
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Beispiel 10 Ein blattförmiges photoleitfähiges Aufzeichnungsmaterial,
bestehend aus einer auf eine Metallfolie aufgebrachten Zinkoxyd-Bindemittelschicht,
wurde 10 Sekunden lang der Einwirkung einer Wolframlichtquelle von 162 Lux ausgesetztdie,
auf einen mit der photoleitfähigen Oberfläche in Kontakt befindlichen Stufenkeil
einfiel. Die elektrolytische Entwicklung erfolgte mit einer wäßrigen 1,0 Gewichtsprozent
Eisen(II)-chloridtetrahydrat enthaltenden Lösung. Die Oberfläche der Kopie wurde
abgespült, angefeuchtet und mit Druckfarbe eingefärbt.
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Der in den Bildteilen, die eine Bestrahlung von 1620 Luxsekunden erhalten
hatten, gebildete elektrolytische Niederschlag stieß die Druckfarbe ab; lediglich
die nicht bestrahlten Bildteile oder die Bildteile, die einer Bestrahlung von weniger
als 10,76 Luxsekunden ausgesetzt waren, nahmen die Druckfarbe auf.
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Beispiel 11 Ein blattförmiges photoleitfähiges Aufzeichnungsmaterial
wurde bildmäßig belichtet und mit einer wäßrigen 0,5% Eisen(H)-sulfatheptahydrat
enthaltenden Lösung elektrolytisch entwickelt, abgespült, angefeuchtet und mit Druckfarbe
eingefärbt. Die Bildteile, die einer Bestrahlung von 1620 Luxsekun den ausgesetzt
waren, stießen die Druckfarbe ab, wohingegen die nicht exponierten Bildteile oder
die Bildteile, die einer Bestrahlung von weniger als 107 Luxsekunden ausgesetzt
waren, die Farbe hielten. Der Prozentgehalt der Lösung an_Eisen(II)-sulfat ist nicht
entscheidend.
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Beispiel 12 Ein blattförmiges photoleitfähiges Aufzeichnungsmaterial
wurde 10 Sekunden lang der Strahlung einer Wolframlichtquelle von 162Luxsekundenausgesetzt,
die auf eine mit der photoleitfähigen Schicht in Kontakt befindliche, transparente,
-positive, kontrastreiche Kopiervorlage einfiel. Anschließend wurde mit einer wäßrigen
Lösung, die 0,4,% Eisen(I1)-chloridtetrahydrat und 0,1 1/o Natriumrhodizonat
enthielt, elektrolytisch entwickelt.' Die Oberfläche des
schwammförmigen
Bildes wurde abgespült, mit einer 1: 7 mit Wasser verdünnten, Druckfarbe abstoßenden
Lösung angefeuchtet und in eine Flachdruckpresse gebracht. Von der Flachdruckform
konnten 100 Druckbilder erhalten werden.
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Beispiel 13 Eine mit einem Farbstoff sensibilisierte Zinkoxyd-Bindemittelschicht
wurde 5 Sekunden lang durch einen Stufenkeil mit einer Keilkonstanten von 0,3 der
Bestrahlung einer Wolframlichtquelle von 4300 Luxsekunden ausgesetzt. Die elektrolytische
Entwicklung erfolgte mit einer wäßrigen Lösung, die 0,4 Gewichtsprozent Nickel(II)-chloridhexahydrat
und 0,05 Gewichtsprozent Natriurmrhodizonat enthielt. Die Oberfläche des Bildes
wurde abgespült, angefeuchtet und wie im Beispiel 12 mit Druckfarbe eingefärbt.
Die einer Belichtung von 430 Luxsekunden oder weniger ausgesetzten Bildteile hielten
die Druckfarbe zurück. Der in diesem Beispiel verwendete Entwickler stellt insofern
eine Verbesserung dar, als der Belichtungsbereich, in dem die Druckfarbe abgestoßen
wird, bei einer niedrigeren Beleuchtungsdichte als in den anderen Beispielen beginnt.
Wiederum ist das Bild schwammförmig.
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Beispiel 14 Ein blattförmiges photoleitfähiges Aufzeichnungsmaterial
wurde 10 Sekunden lang der Strahlung einer Wolframlichtquelle von 162 Lux ausgesetzt,
die auf eine mit der photoleitfähigen Schicht in Kontakt befindliche transparente
positive Kopiervorlage von hohem Kontrast einfiel. Anschließend wurde, wie in Beispiel
13 beschrieben, entwickelt. Es bildete sich ein schwammförmiges Bild, das zur Herstellung
einer Flachdruckforin mit Wasser abgespült, mit einer im Verhältnis 1:7 verdünnten,
Druckfarbe abstoßenden Lösung angefeuchtet und auf einer Flachdruckpresse mit Druckfarbe
und Druckfarbe abstoßender Lösung behandelt wurde. Von der Flachdruckfonn konnten
150 Druckbilder hergestellt werden.
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Beispiel 15 Auf ein Leitfähigkeitsbild wurde beispielsweise mittels
einer Bürste ein Elektrolyt aufgetragen, der aus 1 g Aluminiumchloridhexahydrat
und 4 g Amnioniumchlorid in 50 ml destilliertem Wasser bestand. Es bildete sich
ein Bild aus hydrophilem Aluminiumhydroxyd oder Aluminiumoxydhydrat. Das erhaltene
Bild konnte als Flachdruckform verwendet werden. Neben Aluminiumehlorid konnten
auch lösliche Zink- oder Chromsalze verwendet werden.
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Beispiel 16 Ein blattförmiges photoleitfähiges Aufzeichnungsmaterial
wurde 15 Sekunden lang der Strahlung einer Wolframlichtquelle von 13 000 Lux ausgesetzt,
die auf einen mit der photoleitfähigen Schicht in Kontakt befindlichen Silber-Stufenkeil
einfiel. Danach wurde mit einer wäßrigen Lösung, die 0,1 Gewichtsprozent Chrom(III)-chloridhexahydrat
und 4,0 Gewichtsprozent Kaliumoxalatmonohydrat enthielt, elektrolytisch entwickelt.
Die Oberfläche der Kopie wurde mit einer im Verhältnis 1:7 verdünnten, Druckfarbe
abstoßenden Lösung angefeuchtet und von Hand mit schwarzer Druckfarbe eingefärbt.
Die Bildteile, die einer Strahlung von 193 000 Luxsekunden ausgesetzt waren, stießen
die Farbe ab, während die Bildteile, die nicht bestrahlt wurden oder einei Bestrahlung
von weniger als 6020 Luxsekunden ausgesetzt waren, die Druckfarbe festhielten.
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Der Zusatz anderer Salze, wie beispielsweise Kaliumsulfat, zu Aluminium-
oder Chromsalzentwicklem verstärkt nicht nur die hydrophilen Eigenschaften der Niederschläge,
sondern verkürzt auch die Belichtungszeit.
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Beispiel 17 Ein belichtetes photoleitfähiges Aufzeichnungsmaterial
mit einer aus Zinkoxyd und Bindemittel bestehenden photoleitfähigen Schicht wurde
mit einer bürstenförmigen Viskoseschwammelektrode, die bezüglich des aus Aluminium
bestehenden Schichtträgers des Aufzeichnungsmaterials auf + 80 Volt gehalten wurde,
entwickelt. Der Viskoseschwainm war mit einer Lösung angefeuchtet, die 2 Gewichtsprozent
Aluminiumsulfatoctahydrat und 1 % Natriumchlorid enthielt. Das ausgefällte AltuMiniumhydroxydbild
wurde erst sichtbar, nachdem es mit einem nassen Schwamm eingerieben worden war,
der ein Indigoblaupigment enthielt. Die Zinkoxyd-Bindemittelschicht wurde gefärbt,
während das Pigmnent am Aluminiumhydroxyd nicht haftete. Umgekehrt konnten auch
Farbstoffe angewandt werden, die das Aluminiumhydroxyd färbten, jedoch den Untergrund
freiließen.
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Beispiel 18 Auf ein Aluminiumhydroxydbild, hergestellt wie in Beispiel
15 beschrieben, wurde ein lackbildender Farbstoff aufgebracht. Der Farbstoff kann
aufgebracht werden, nachdem das Bild niedergeschlagen worden ist, jedoch kann der
lackbildende Farbstoff einfacher auch dem Elektrolyten einverleibt werden, so daß
der Lack gebildet wird, wenn das Aluminiumhydroxyd abgeschieden wird. Zu diesem
Zweck wurden 2 g in 50 ml destilliertem Wasser gelöstes Alizarinsulfonsaures Natrium
der in Beispiel 15 verwendeten Aluminiumchloridlösung zugesetzt. Das damit abgeschiedene,
schwammfönnige Bild bestand aus einem Aluminiumhydroxydlack, der intensiv gefärbt
war und ein brauchbares Bild darstellte,.