DE1240403B - Elektrophotographisches Verfahren zur Herstellung von Flachdruckformen mit elektrolytischer Entwicklung - Google Patents
Elektrophotographisches Verfahren zur Herstellung von Flachdruckformen mit elektrolytischer EntwicklungInfo
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Description
Ψίτ§£ DeutscheKl.: 57(1-2/01
Aktenzeichen: E 21446 IX a/57 d
1 240403 Anmeldetag: 27. Juli 1961
Auslegetag: 11. Mai 1967
Die Erfindung bezieht sich auf ein elektrophotographisches Verfahren zur Herstellung von Flachdruckformen
mit elektrolytischer Entwicklung. Bei diesem Verfahren wird gleichzeitig ein komplettes
Abbild oder zumindest ein ungleichförmiger Teil 5 eines Abbildes erzeugt, zum Unterschied von der
elektrolytischen Bildtelegraphie, die in jedem Zeitpunkt nur einen einzigen gleichförmigen Punkt erzeugt.
Elektrolytische Bildtelegraphieverfahren sind bekannt. Ebenfalls bekannt ist die elektrolytische Elektrophotographie,
die im einzelnen in den britischen Patentschriften 188 030, 464112, 789 309 und der
belgischen Patentschrift 561403 beschrieben ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, im Gegensatz zu anderen Verfahren der elektrophotographischen
Herstellung von Flachdruckformen mit elektrolytischer Entwicklung, auf einem hydrophilen
Photoleiter ein hydrophobes Abbild zu erzeugen, so daß dadurch ein Negativ-Positiv-Prozeß erhalten
wird, falls fetthaltige Druckfarben verwendet werden, oder ein Positiv-Positiv-Prozeß, wenn Druckfarben
Verwendung finden, in denen der Farbstoff sich in wäßriger Phase in Lösung oder Suspension befindet.
Normalerweise werden fetthaltige Lithographenfarben verwendet, so daß sich dann gewöhnlich ein
Negativ-Positiv-Prozeß ergibt.
Die gestellte Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß eine Schicht aus einem in ein beliebiges Harz als
Bindemittel eingelagerten, Zinkoxyd enthaltenden Photoleiter zuerst in an sich bekannter Weise vor
der Belichtung hydrophil gemacht wird und danach auf dieser elektrolytisch ein bildmäßiger, hydrophober
Niederschlag erzeugt wird.
Die Zinkoxydharzschicht wird also vor der Belichtung und Entwicklung hydrophil gemacht. Das
Verfahren der Erfindung wäre unwirksam, wenn diese Behandlung erst nach Erzeugung der elektrolytischen
Abbildung erfolgen würde.
Das Verfahren der Erfindung unterscheidet sich somit wesentlich von dem aus der australischen
Patentschrift 210 374 bekannten Verfahren zur Herstellung von Flachdruckformen auf xerographischem
Wege. Nach diesem bekannten Verfahren, das praktisch eine Verbesserung der bekannten xerographisehen
Verfahren darstellt, werden die Nichtbildbezirke von Flachdruckplatten nach der Entwicklung
und Fixierung der Bilder auf den Platten hydrophil gemacht. Um dieses Ziel zu erreichen, werden entweder
die das entwickelte und das fixierte Bild aufweisenden, aus einer photoleitfähigen Schicht und
einer Trägerschicht bestehenden Platten mit einer Elektrophotographisches Verfahren zur
Herstellung von Flachdruckformen mit
elektrolytischer Entwicklung
Herstellung von Flachdruckformen mit
elektrolytischer Entwicklung
Anmelder:
Eastman Kodak Company,
Rochester, N. Y. (V. St. A.)
Rochester, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. W. Wolff und H. Bartels, Patentanwälte, München 22, Thierschstr. 8
Als Erfinder benannt:
Donald Roy Eastman, Rochester, N. Y. (V. St. A.) Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 28. Juli 1960 (45 949) - -
Lösung behandelt, welche die Nichtbildbezirke der photoleitfähigen Schicht in hydrophile Bezirke überführt,
oder aber es wird ein Material verwendet, das zwischen photoleitfähiger Schicht und Trägerschicht
eine hydrophile Zwischenschicht aufweist, wobei das Material nach Entwicklung und Fixierung des Bildes
mit einer Lösung behandelt wird, welche die Nichtbildbezirke der photoleitfähigen Schicht löst und die
hydrophile Schicht freilegt. Die verwendeten Lösungen dürfen dabei die hydrophilen Bildbezirke selbstverständlich
nicht angreifen.
Das photokonduktographische Verfahren der Erfindung besitzt gegenüber dem bekannten xerographischen
Verfahren somit hauptsächlich den Vorteil der einfacheren Durchführbarkeit.
Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung sind jedoch die in der australischen Patentschrift beschriebenen
Methoden zum Hydrophilmachen der Zinkoxydharzkonduktorschicht durchaus geeignet,
vorausgesetzt, daß die Behandlung der Platten vor der Belichtung erfolgt.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, zu ermöglichen, daß die Behandlung der Zinkoxydschicht
durch den Hersteller erfolgt, wodurch dem Benutzer ein Arbeitsgang des Verfahrens erspart
709 579/257
wird. Andererseits ist das Hydrophilmachen der Zinkoxydschicht nicht so umständlich, als daß der Benutzer
nicht bereit wäre, diesen Arbeitsgang auf sich zu nehmen.
Das Hydrophilmachen der Zinkoxydschicht erfolgt nach bekannten oder im folgenden erläuterten Verfahren.
Nachdem auf der Schicht der bildgerechte hydrophobe Niederschlag erzeugt wurde, ist die
Druckform unmittelbar für den üblichen Flachdruck verwendbar.
Als Zinkoxydbinder werden bestimmte Harze, zum Hydrophilmachen des Photoleiters bestimmte Salze
und zum Erzeugen der hydrophoben Abbildung bestimmte Elektrolyte verwendet.
Als Bindemittel für den Zinkoxydphotoleiter können z. B. Styrol-Butadien-Mischpolymerisate, Silikonharze
oder Gemische dieser beiden verwendet werden. In geringen Mengen kann solchen Gemischen
auch ein Polymerisationsprodukt zugesetzt werden, das durch Reaktion eines im wesentlichen aus Dienen
und reaktionsfähigen Olefinen bestehenden Monomerengemisches mit dem Durchschnittsmolekulargewicht
von annähernd 90 in Gegenwart eines Katalysators entsteht und als ausgehärtetes Harz ein
durchschnittliches Molekulargewicht von etwa 1100 besitzt. Es handelt sich dabei im wesentlichen um
eine methylierte Paraffinkette mit nur wenig ungesättigtem Charakter.
Ein brauchbares Silikonharz besteht aus sich wiederholenden Einheiten C36H44O7Si6 und enthält
etwa 55 Gewichtsprozent Kohlenstoff, 5 bis 6 Gewichtsprozent Wasserstoff, etwa 20 Gewichtsprozent
Silicium, etwa 2 Gewichtsprozent Hydroxyl und etwa 30 bis 50 Gewichtsprozent Phenyl, wobei das Molverhältnis
von Kohlenstoff zu Silicium bei etwa 6 : 1 liegt. Solche Silikonharze sind bekannt, und alle derartigen
Harze sind für die Verwendung gemäß der Erfindung geeignet.
Zum Hydrophilmachen der Zinkoxydharzschicht wird diese vorzugsweise mit einer Lösung eines kornplexen
Alkalieisenzyanides, wie z. B. Ferrozyanid oder Ferrizyanid von Kalium, Natrium oder Lithium
oder mit einer Lösung von Eisen(II)-Chlorid behandelt. Während in der obengenannten australischen
Patentschrift zum Hydrophilmachen der Zinkoxydharzoberfläche wasserlösliche Azetate, Nitrate,
Chloride und Formiate von zwei- und mehrwertigen Metallen wie Barium, Kadmium, Kalzium, Kobalt,
Kupfer, Blei, Magnesium, Nickel, Strontium und Zink beschrieben sind, wird gemäß der Erfindung
ein komplexes Alkalieisenzyanid oder Eisen(II)-chlorid bevorzugt.
Zum Erzeugen hydrophober Abbildungen enthält der Entwickler—Elektrolyt vorzugsweise 1-ÄthyI-chinaldiniumjodid
oder MetalIionen und Benzoin-α-oxim. Als Metallionen dienen Eisen oder Mangan.
Das Eisen kann als Eisen (Il)-chlorid vorliegen, das somit im vorausgehenden Arbeitsgang zum Hydrophilmachen
der Schicht und dann zusammen mit Benzoin-ct-oxim auch im Elektrolyten zum Entwickeln
einer hydrophoben Abbildung verwendet werden kann. Die zum Hydrophilmachen verwendete
Eisen (Il)-chloridlösung ist jedoch stärker sauer als die zum hydrophoben Entwickeln verwendete. Als
Mangansalz in der Entwicklerlösung eignet sich auch Mangannitrat.
Zum besseren Verständnis der Erfindung dient eine Zeichnung, welche einen schematischen Arbeitsablauf
einer bevorzugten Anwendungsform dieser Erfindung zeigt.
Eine auf eine leitende Unterlage 16 aufgetragene photoleitfähige Schicht 15 aus in Harz eingelagertem
Zinkoxyd wird mittels einer Bürste 13 mit einer hydrophilmachenden Lösung behandelt, so daß die
schraffiert dargestellte Schicht 14 entsteht. Der Photoleiter ist somit vor der Belichtung hydrophil gemacht
worden und besteht aus der Schicht 14 auf der leitenden Unterlage 16. Von einer Lampe 11 wird durch
eine negative, transparente Kopiervorlage, im folgenden kurz Dianegativ 10 genannt, mittels einer Linse
12 Licht auf die Oberfläche der hydrophilen Schicht 14 geworfen. Das DianegativlO wird in Richtung
des Pfeiles 17 nach links und der Photoleiter 14,15 synchron mit dem auf dem Dianegativ 10 befindlichen
Abbild nach rechts bewegt, wie es Pfeil 18 anzeigt. Während die photoleitfähige Abbildung noch
besteht, wird die Oberfläche durch eine mittels einer Bürste 20 aufgetragene elektrolytische Lösung entwickelt.
Währenddessen fließt ein Strom zwischen der Bürste 20 und einer Gegenelektrode 21, wofür
die bei 22 schematisch angedeutete Stromquelle die Potentialdifferenz liefert. Das Zinkoxyd wirkt als
Kathode, und zwar auch dann, wenn Wechselspannung verwendet wird, da es in einem elektrolytischen
System als Gleichrichter wirkt. Die elektrolytisch erzeugte Abbildung 23 ist hydrophob. Die
schematisch dargestellte Druckform ist unmittelbar zum Flachdrucken verwendbar.
Die nicht von der Abbildung 23 bedeckten Bereiche der Schicht 14 werden dazu durch eine Befeuchtungswalze
30 mit einer Druckfarbe abstoßenden Lösung 31 angefeuchtet. Die Form läuft dann
über eine Farbwalze 32, welche eine fetthaltige Druckfarbe 33 aufbringt, die nur an den hydrophoben
Abbildungsbereichen 23 haftet, an der hydrophilen Oberfläche des Photoleiters 14 dagegen abgestoßen
wird. Die fetthaltige Druckfarbe ist auf der Abbildung mit 34 bezeichnet. Nach der Arbeitsweise des
Offsetverfahrens wird letztere auf eine Trommel 4# übertragen, wie durch 41 dargestellt, und druckt im
weiteren Verlauf auf eine Folge von Papierbogerl 42. Die Behandlung mittels Bürste 13 kann entweder unmittelbar
vor der Belichtung oder bereits durch den Hersteller erfolgen. Bei Verwendung von Kaliumferrozyanid
oder Kaliumferrizyanid genügt eine, vorzugsweise mit Chlorwasserstoff säure oder Aluminiumchloridhexahydrat
angesäuerte, 5gewichtsprozentige wäßrige Lösung. Der pH-Wert der Lösung sinkt dadurch
auf 3,0 und tiefer.
Eine Aluminiumpapierfolie wurde mit photoleitfähiger Substanz, bestehend aus in Harz dispergiertem
Zinkoxyd (3 Gewichtsteile Zinkoxyd und 1 Gewichtsteil Harz), beschichtet und danach durch Behandlung mit einer lOgewichtsprozentigen wäßrigen
Lösung von Eisen (Il)-chlorid-tetrahydrat hydrophil gemacht. Der Bogen wurde in destilliertem Wasser
gespült und eine halbe Stunde bei Zimmertemperatur getrocknet. Das in diesem Fall verwendete Harz
enthielt 80 Gewichtsprozent Styrol-Butadien-Mischpolymerisat, 10 Gewichtsprozent des obenerwähnten
Silikonharzes mit dem annähernden Molverhältnis Kohlenstoff zu Silicium 6 :1 sowie 10 Gewichtsprozent
des beschriebenen Dien-Olefin-Polymerisationsproduktes.
Claims (2)
1. Elektrophotographisches Verfahren zum Herstellen von Flachdruckformen mit elektrolytischer
Entwicklung, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schicht aus einem in ein beliebiges Harz als Bindemittel eingelagerten,
Zinkoxyd enthaltenden Photoleiter zuerst in an sich bekannter Weise vor der Belichtung hydrophil
gemacht wird und danach auf dieser elektrolytisch ein bildmäßiger, hydrophober Niederschlag
erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel Styrol-Butadien-Mischpolymerisat,
Silikonharz oder ein Gemisch derselben verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht durch Behandeln
mit einer sauren Lösung eines Metallsalzes, vorzugsweise eines komplexen Alkalieisenzyanides
oder von Eisen(II)-chlorid, hydrophil gemacht wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 579/257 5. 67 © Bundesdruckerei Berlin
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