DE1181221B - Verfahren zur Gewinnung von Phthalimid - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von PhthalimidInfo
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- DE1181221B DE1181221B DE1961R0029674 DER0029674A DE1181221B DE 1181221 B DE1181221 B DE 1181221B DE 1961R0029674 DE1961R0029674 DE 1961R0029674 DE R0029674 A DER0029674 A DE R0029674A DE 1181221 B DE1181221 B DE 1181221B
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche Kl.: 12p-2
Nummer: 1181221
Aktenzeichen: R 29674IV d /12 ρ
Anmeldetag: 14. Februar 1961
Auslegetag: 12. November 1964
Bei der Fabrikation von Phthalsäureanhydrid bilden sich bei der Destillation des Rohproduktes
schwerflüchtige oder nichtflüchtige Bestandteile in Form schwarzer Massen, die zum großen Teil aus
Kohlenstoff und teerartigen Produkten bestehen. Diese Rückstände enthalten im allgemeinen noch
etwa 40 bis 6Ofl/o Phthalsäureanhydrid, welches nur
teilweise, und auch dann nur unter Schwierigkeiten, durch eine weitere Destillation abgetrennt werden kann.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Phthalimid aus dem in den Destillationsrückständen von rohem Phthalsäureanhydrid enthaltenen
Phthalsäureanhydrid, bei dem man die pechartigen Rückstände in der Siedehitze mit wäßrigem
Ammoniak behandelt, das entstandene gelöste Diammoniumsalz der Phthalsäure von dem unlöslichen
pechartigen Bestandteilen durch heiße Filtration abtrennt und in an sich bekannter Weise durch
Eindampfen und Vertreiben des Ammoniaks in Phthalimid überführt.
Das rohe Phthalimid kann durch Sublimation oder Destillation gereinigt werden; gegebenenfalls kann
man vor der Sublimation bzw. Destillation einmal oder mehrere Male aus Eisessig Umkristallisieren,
oder man kann auch lediglich durch Umkristallisieren reinigen. Eine besonders weitgehende Reinigung wird
durch Zusatz von Aktivkohle vor der Filtration erzielt.
Die Aufarbeitung der Rückstände kann auch in der Weise erfolgen, daß man diese in Wasser suspendiert,
das Ganze erwärmt und gasförmiges Ammoniak einleitet. Dabei bildet sich das Diammoniumsalz des
Phthalsäureanhydrids. Die Weiterverarbeitung erfolgt in der gleichen Weise, wie vorher beschrieben.
Phthalimid stellt ein wertvolles Zwischenprodukt dar, das z. B. für die Herstellung von Farbstoffen,
als Hilfsstoff zur Herstellung von primären Aminen und für andere Zwecke benutzt werden kann.
In der deutschen Patentschrift 954 330 ist die Aufarbeitung von Restsäuren beschrieben, die bei der
Oxydation von aliphatischen und hydroaromatischen Verbindungen mit Salpetersäure anfallen und die
daher aliphatischer Natur sind. Diese Restsäuren sind Gemische von Säuren, die reichlich wasserlöslich
und nicht durch pechartige Produkte verunreinigt sind und beim Erwärmen mit wäßriger Ammoniaklösung
zunächst die Ammoniumsalze bilden. Beim Erhitzen entstehen aus den Ammoniumsalzen der
aliphatischen Dicarbonsäuren die Diamide, die teilweise in die Imide übergehen, soweit die Struktur
der Dicarbonsäure einen Ringschluß der Diamide begünstigt.
Verfahren zur Gewinnung von Phthalimid
Anmelder:
Reichhold Chemie Aktiengesellschaft,
Hamburg-Wandsbek, Iversstr. 57
Als Erfinder benannt:
Dr. rer. nat. Hans Peters, Neu-Isenburg
Dagegen ist es die Aufgabe des Verfahrens der Erfindung, in den pechartigen Destillationsrückständen,
die bei der Vakuumdestillation von rohem, bei der katalytischen Dampfphasenoxydation von Naphthalin
erhaltenem Phthalsäureanhydrid anfallen, die noch reichlich vorhandenen Mengen Phthalsäureanhydrid
nutzbar zu machen. Im Gegensatz zu den aliphatischen Restsäuren gemäß der deutschen
Patentschrift 954 330 sind die pechartigen Destillationsrückstände von rohem Phthalsäureanhydrid
wasserunlöslich, und das darin enthaltene Phthalsäureanhydrid ist auch nicht durch Extraktion mit
heißem Wasser in Form von Phthalsäure gewinnbar. Durch Behandlung mit heißem wäßrigem Ammoniak
wird jedoch das in den pechartigen Rückständen enthaltene Phthalsäureanhydrid zu dem reichlich in
Wasser löslichen Diammoniumsalz der Phthalsäure umgesetzt und auf diese Weise von dem wertlosen
wasserunlöslichen pechartigen Destillationsrückstand abgetrennt.
150 g eines schwarzen Destillationsrückstandes aus der Phthalsäureanhydridproduktion, der 50%
Phthalsäureanhydrid enthält, werden mit 200 ecm konzentrierter Ammoniaklösung versetzt. Diese
Lösung wird in einem 500-ccm-Glaskolben 3Ό Minuten
unter Rühren auf Siedetemperatur gehalten. Danach wird das gelöste Diammoniumsalz der
Phthalsäure von dem Rückstand durch Filtrieren getrennt. Das Filtrat wird destilliert, bis Ammonialc
und Wasser ausgetrieben sind und nur das gebildete rohe Phthalimid zurückbleibt. Das ausgetriebene
Ammoniak wird in einer Vorlage als wäßrige Lösung zurückgewonnen. Anschließend wird das Rohprodukt
erhitzt, bis das Phthalimid bei 300° C überdestilliert. Die Ausbeute beträgt 68 g Phthalimid (90 Gewichtsprozent,
bezogen auf die im Rückstand enthaltene
■ 409 727/433
Menge an Phthalsäureanhydrid). Der Schmelzpunkt des Produktes liegt bei 235° C.
Ein besonders reines Produkt erhält man, indem das rohe Phthalimid in wenig Essigsäure gelöst, etwas
Aktivkohle zugegeben und heiß filtriert wird. Beim Erkalten des Filtrates kristallisiert Phthalimid aus.
Es wird abfiltriert und anschließend sublimiert. Die Ausbeute beträgt 60 g (80 Gewichtsprozent, bezogen
auf die im Destillationsrückstand enthaltene Menge an Phthalsäureanhydrid). Der Schmelzpunkt des
Produktes beträgt 236° C.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Gewinnung von Phthalimid aus dem in den Destillationsrückständen von rohem Phthalsäureanhydrid enthaltenen Phthalsäure-anhydrid, dadurch gekennzeichnet, daß man die pechartigen Rückstände in der Siedehitze mit wäßrigem Ammoniak behandelt, das entstandene gelöste Diammoniumsalz der Phthalsäure von den unlöslichen pechartigen Bestandteilen durch heiße Filtration abtrennt und in an sich bekannter Weise durch Eindampfen und Vertreiben des Ammoniaks in Phthalimid überführt.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 954 330;
F. Fieser und M. Fieser, Lehrbuch der organischen Chemie, 4. deutsche Auflage (I960), S. 775 und 776;Beilsteins Handbuch der organischen Chemie, 4. Auflage, Bd. 21, S. 458.409 727/433 11.64 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1961R0029674 DE1181221B (de) | 1961-02-14 | 1961-02-14 | Verfahren zur Gewinnung von Phthalimid |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1961R0029674 DE1181221B (de) | 1961-02-14 | 1961-02-14 | Verfahren zur Gewinnung von Phthalimid |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1181221B true DE1181221B (de) | 1964-11-12 |
Family
ID=7403084
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1961R0029674 Pending DE1181221B (de) | 1961-02-14 | 1961-02-14 | Verfahren zur Gewinnung von Phthalimid |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1181221B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3723436A (en) * | 1971-02-25 | 1973-03-27 | Sun Oil Co | Process for aromatic lactams |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE954330C (de) * | 1953-11-29 | 1956-12-13 | Bayer Ag | Verfahren zur Aufarbeitung von Dicarbonsaeuregemischen |
-
1961
- 1961-02-14 DE DE1961R0029674 patent/DE1181221B/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE954330C (de) * | 1953-11-29 | 1956-12-13 | Bayer Ag | Verfahren zur Aufarbeitung von Dicarbonsaeuregemischen |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US3723436A (en) * | 1971-02-25 | 1973-03-27 | Sun Oil Co | Process for aromatic lactams |
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