Verfahren zur Herstellung von aromatischen Carbonsäuren
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes Verfahren für die katalytische Oxydation, und zwar in flüssiger Phase von aromatischen Verbindungen, bei denen die Arylgruppe mindestens einen kernständigen Methylsubstituenten aufweist. Dieses neue Verfahren eignet sich insbesondere für die rasche und wirksame Überführung von methylsubstituierten Benzolen in aromatische dibasische Säuren.
Bisher sind schon verschiedene Methoden für die katalytische Oxydation von alkylierten, aromatischen Verbindungen in flüssiger Phase in Anwesenheit oder Abwesenheit von Lösungsmitteln mittels Luft oder Sauerstoff unter Verwendung von verschiedenen Metallen oder Salzen als Katalysator und von verschiedenen organischen Verbindungen, wie z. B.
Peroxyden, Aldehyden und Ketonen als Reaktionsbeschleuniger vorgeschlagen worden.
Die bisher vorgeschlagenen Methoden weisen indessen im allgemeinen wesentliche Nachteile, wie lange Reaktionsperioden von mehreren Stunden und sogar von mehreren Tagen, die Umwandlung von nur einer kleinen Fraktion von meistens wesentlich weniger als die Hälfte des Ansatzes, und zwar nach langen- Reaktionsperioden, die gleichzeitige Bildung von anderen. oxydierten Produkten, deren Entfernung schwierig ist und zusätzliche Arbeitsstufen und Kosten mit sich bringt, das Erfordernis hoher Reaktionstemperaturen, hoher Drucke oder ausserordentlich korrosionsfähiger Reaktionsmittel und die Verwendung von zusätzlichen Reaktionsmitteln, welche die Gestehungskosten er höhen, auf.
Handelt es sich beim gewünschten Produkt um eine dibasische Säure, so verlangen die bisher bekannten Methoden im allgemeinen zusätzliche Arbeitsstufen, indem man beispielsweise Xylol zuerst in. Toluylsäure überführen und hierauf die letztere -Verbindung unter drastischeren Bedingungen zur entsprechenden Phthalsäure oxydieren muss.
Die vorliegende Erfindung bezweckt somit in erster Linie die Schaffung eines- Verfahrens zur katalytischen Oxydation von methylsubstituierten,. aromatischen Verbindungen in Lösung unter Bildung der gewünschten aromatischen Säure, wobei die Oxydation in sehr kurzer Zeit mit einem einstufigen Verfahren erfolgt. Ferner lässt sich das vorliegende. Verfahren sehr rasch durchführen, wobei man das Endprodukt in hoher. Ausbeute erhält. Gleichzeitig fallen.
Produkte von hohem Reinheitsgrad an, welche gege benenfalls nur einen geringen Gehalt an leicht abtrennbaren - Verunreinigungen aufweisen. Darüber hinaus wird unter Reaktionsbedingungen gearbeitet, welche leicht kontrollierbar sind und mit wenigen iEXosten eingehalten werden können.
Gegenüber den bisher bekanntgewordenen Methode den benötigt. das erfindungsgemässe - Verfahren lediglich wenige. Minuten, während die alten Methoden mehrere Stunden oder Tage erforderten.
Das sehr. rasche und ausserordentliche wirksame, erfindungsgemässe Oxydationsverfahren ist nun--dadurch gekennzeichnet, dass man auf. eine verdünnte Lösung einer aromatischen Verbindung, welche mindestens einen kernständigen Methylsubstituenten aufweist, in einer niedrigen Fettsäure mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, welche ausserdem 1 bis 9 Gew. O/o Wasser, bezogen auf das Reaktionsgemis. ch, und-kleine Mengen eines mindestens eine Methylengruppe enthaltenden Ketons und eines Kobaltsalzes einer niedrigen.
Fettsäure mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen enthält, molekularen Sauerstoff oder ein solchen enthaltendes Gas bei einem Sauerstoffpartialdruck von 7,031 kg/cm2 bis 70,3.1 kg/cm2 und einer Temperatur. von. 125 C bis 145 C so lange einwirken lässt, bis 300/0 bis 95 ovo der aromatischen methylsubstituierten Verbindung zur Säure oxydiert sind.
Die Reaktionsdauer -beträgt im allgemeinen nur einige Minuten und wird höchstens etwa 1 oder 2 Stunden betragen, wobei man die Reaktion vorzugsweise als beendet betrachtet, ehe sämtliche leicht reaktionsfähigen Methylgruppen oxydiert sind. Dadurch bewirkt man nicht nur eine wirksame und rasche Oxydation des Ausgangsmaterials zur gewünschten aromatischen Carbonsäure, sondern man schont auch einen wesentlichen Anteil des ketonhaltigen Aktivators in der Reaktionsmischung, welcher nach der Behandlung erneut für die Oxydationsreaktion verwendet werden kann.
Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sich insbesondere für die Oxydation von methylsubstituierten Benzolen, wie z. B. Toluol, m-Xylol, p-Xylol. Das methylsubstituierte aromatische Ausgangsmaterial kann neben Methylgruppen noch andere kernständige Substituenten, welche unter den herrschenden Oxydationsbedingungen inert sind, enthalten, wie z. B.
Chlor-, Brom-, Fluor-, Nitro-, Carboxyl-, Alkoxy-, Aryloxy- oder tert. Alkylgruppen. So kann man nach dem erfindungsgemässen Verfahren z.B. Toluol in Benzoesäure, m-Xylol oder m-Töluylsäure in Isophthalsäure, p-Xylol oder p-Toluylsäure in Terephthalsäure, 1,4-Dimethyl-2-chlorbenzol in Chlorterephthalsäure und 1,4-Dimethyl-2-nitrobenzol in Nitroterephthalsäure überführen.
Der als Lösungsmittel in Frage kommenden niedrigen Fettsäure kann man noch ein inertes Verdünnungsmittel, wie z. B. Benzol oder Chlorbenzol, in kleinen Mengen zusetzen. Eine derartige Zugabe ist aber im allgemeinen nicht besonders erwünscht. Im vorliegenden Fall ist unter einer verdünnten Lösung eine solche zu verstehen, in welcher die methylsubstituierte, aromatische Verbindung wie schon gesagt in einer Menge von 2 bis 20 Gew. O/o, vorzugsweise von 7 bis 12 Gew. .0/o, bezogen auf die Fettsäure, zugegen ist.
Die als Katalysatoren verwendeten löslichen Kobaltsalze sind vorzugsweise Kobaltacetat, Kobaltpropionat oder Kobaltbutyrat oder Mischungen davon. Diese können in solchen Mengen verwendet werden, dass sie z. B. 0,1 bis 1 Ges. 0/0, vorzugsweise 0,3 bis 0,6 Gew. O/o, metallisches Kobalt, bezogen auf das Gewicht der Fettsäure, ausmachen.
Als mindestens eine Methylengruppe enthaltende Ketone kommen z.B. Methyläthylketon, Methyl-npropylketon, Diäthylketon, 2,4-Pentandion und 2,5 Hexandion in Betracht, wobei Methyläthylketon bevorzugt wird. Die Konzentration dieser Aktivatoren beträgt beispielsweise mindestens 1 Gew.O/o und vorzugsweise 3 bis 10 Gew. 0/0, bezogen auf das Gewicht der niederen Fettsäure. In gewissen Fällen können höhere Konzentrationen vorteilhaft sein, und zwar insbesondere unter Berücksichtigung des Umstandes, dass der Aktivator sich leicht für die Wiederverwendung aus dem Reaktionsgemisch eignet. Konzentrationen von bis zu etwa 50 bis 75 Gew. O/o, bezogen auf die Fettsäure, mögen z.
B. in Anwesenheit von merklichen Mengen von gesättigten, flüssigen Kohlenwasserstoffen oder Äthylbenzol, welche dazu neigen, die gewünschte Oxydationsreaktion zu verlangsamen, empfehlenswert sein. Enthält die als Ausgangsmaterial verwendete, methylsubstituierte, aromatische Verbindung kernsubstituierte Substituenten, welche eine ähnliche Wirkung wie die obengenannten ausüben, so kann eine höhere Konzentration des Aktivators gleichfalls von Vorteil sein.
Eine rasche und wirksame Oxydation wird nicht erreicht, wenn man dem Reaktionsgemisch nicht die richtige Menge Wasser zugibt. Der richtige Gehalt an diesem wichtigen Bestandteil liegt wie schon gesagt im Bereiche von 1 bis 9 Gew. 0/0, bezogen auf das Gewicht des Reaktionsgemisches, wobei man mit einem Wassergehalt von 3 bis 7 Gew. /o, bezogen auf das Reaktionsgemisch, die besten Resultate erzielt.
Auch sollte die Summe der Konzentrationen an Wasser und Aktivator mindestens 4 0/o betragen, um eine merkliche Verlangsamung der Oxydationsreaktion zu vermeiden.
Bei den oben angegebenen Mengenverhältnissen wirkt die Kombination von Katalysator, niederer Fettsäure und Wasser gemeinsam zur Erreichung einer optimalen katalytischen Wirksamkeit, welche in Abwesenheit einer dieser Komponenten in geeigneter Menge nicht erreichbar ist. So erreicht man beispielsweise bei den oben erwähnten Reaktionsmischungen nicht die gewünschte rasche Oxydation und die Umwandlung von mehr als 500/o des Ausgangsmaterials, wenn der Wassergehalt weniger als 10/o oder mehr als 99'/a beträgt. Im letzteren Falle braucht es zur Erzeugung der gewünschten Carbonsäure eine Reaktionsdauer von mehreren Stunden oder sogar von einigen Tagen.
Die erfindungsgemässe Oxydation wird vorzugsweise bei einem Sauerstoffpartialdruck in einem Bereiche von etwa 29,124 bis 49,22 kg/cm2 durchgeführt. Die niedrigeren Drücke eignen sich zur Mässigung der Oxydationsreaktion, wenn man ein hoch reaktionsfähiges Ausgangsmaterial, wie z. B. reines m-Xylol oder reines p-Xylol, verwendet oder wenn man in Gegenwart von höheren Konzentrationen des Aktivators arbeitet. Höhere Drucke sind selbstverständlich zur Beschleunigung der Umsetzung vorteilhaft, sofern dies als wünschenswert erachtet wird.
Obgleich man Luft oder mit Luft angereicherten Sauerstoff vorteilhafterweise anwenden kann, wird man gasförmigen Sauerstoff von handelsüblichem Reinheitsgrad vorziehen. Besonders gute Resultate sind bei Reaktionstemperaturen von etwa 1300 C erzielt worden, obzwar man auch sehr gute Resultate bei Reaktionstemperaturen innerhalb des Bereiches von 125 C bis praktisch 1450 C erreichen kann.
Die kurzen Reaktionszeiten, wie sie das vorliegende Verfahren aufweist, besitzen den Vorteil, dass eine wesentliche Menge des Aktivators zurückgewon nen und erneut für den Arbeitszyklus wieder verwendet werden kann. Nachdem das aromatische Carbonsäureprodukt isoliert worden ist, kann man den Rückstand des Reaktionsgemisches bezüglich seiner Zusammensetzung wiederum derart einstellen, dass er für eine weitere Oxydation wiederum in Frage kommt.
In gewissen Fällen mag es vorteilhaft sein, die Reaktionsdauer auf etwa 1 bis 2 Stunden auszudehnen, da man dann höhere Umwandlungswerte des Ausgangsmaterials auf Kosten des Verbrauchs des Aktivators erreicht. Hinsichtlich Geschwindigkeit und Wirksamkeit der Oxydationsreaktion ist besonders nennenswert, dass das vorliegende Verfahren die bisherigen Methoden bei weitem übertrifft, so z. B. die Methode gemäss amerikanischer Patentschrift Nr. 2853514, gemäss welcher die kürzeste Reaktionsdauer 24 Stunden beträgt.
Auch hinsichtlich der Induktionsperiode weist das vorliegende Verfahren erhebliche Vorteile auf. So dauert bei den bisherigen Methoden die Induktionsperiode wesentlich länger, während gemäss vorliegendem Verfahren die Chemikalien aus den vorangehenden Ansätzen verwendet und mit frischen Chemikalien versetzt und erneut in einem neuen Ansatz oder aber kontinuierlich verwendet werden können, wobei die Induktionsperiode 10 Minuten oder weniger verlangt.
Beispiel 1
Eine Lösung von 314 Gewichtsteilen Eisessig, 27,6 Teilen Toluol von handelsüblicher Zusammensetzung, 21,6 Teilen Methyläthylketon und 7,5 Teilen Cobaltacetat-tetrahydrat, deren Wassergehalt 3,5 Gew.O/o beträgt, wird in ein rostfreies Stahldruckreaktionsgefäss, welches mit einem Thermometer, Rührwerk und mit einem geeigneten Einlass zur Einführung von Sauerstoff oder Luft versehen ist, eingeführt. Dann wird unter Erwärmen gerührt und Sauerstoffgas bei einem Druck von 21,09 kg/cm2 eingeführt. Sobald die Temperatur 130"C erreicht hat, wird der Sauerstoffdruck auf 35,15 kg/cm2 erhöht.
Dabei beginnt eine starke Sauerstoffabsorption. Nach
5 Minuten wird die Umsetzung durch rasches Kühlen und Senken des Sauerstoffdruckes unterbrochen. Der Inhalt des Gefässes wird unter Verwendung einer wirksamen Kolonne der fraktionierten Destillation unterworfen, wobei man 18,2 Teile Methyläthylketon und 3,5 Teile Toluol gewinnt.
Der Destillationsrückstand wird durch Zugabe von Natriumhydroxyd alkalisch gestellt und das aus gefällte Kobalthydroxyd durch Filtrieren entfernt. Das
Filtrat wird mit Salzsäure angesäuert und mit Ather extrahiert. Das Benzoesäureprodukt wird dann beim
Verdampfen des Lösungsmittels aus der ätherischen
Lösung erhalten.
Das isolierte l ; Reaktionsprodukt besteht aus
22,5 Gewichtsteilen reiner Benzoesäure (70,3 0/o der theoretischen Ausbeute) mit einem SchmeIzpunkt von
121,0 bis 121,5"C und einem Neutralisationsäqui valent von 122,0.
Beispiel 2
Eine Lösung von 314 Gewichtsteilen Eisessig, 42,2 Teilen Chlor-p-xylol, 21,6 Teilen Methyläthylketon und 7,5 Teilen Kobaltacetat-tetrahydrat, welche einen Wassergehalt von 4 Gew.O/o aufweist, wird in einen rostfreien Stahldruckbehälter eingeführt, welcher mit einem Thermometer, einem Rührwerk und einer Einlassöffnung für die Einführung von Sauerstoff oder Luft versehen ist. Dann beginnt man unter Erhitzen zu rühren und leitet bei einem Druck von 21,09 kg/cm2 Sauerstoffgas ein. Sobald die Temperatur 1300 C erreicht hat, wird der Sauerstoffdruck auf 35,15 kg/cm2 erhöht. Dabei tritt kräftige Sauerstoff absorption ein. Nach 5 Minuten wird die Umsetzung durch rasches Kühlen und Nachlassen des Sauerstoffdruckes unterbrochen.
Der Behälterinhalt wird unter Verwendung einer wirksamen Kolonne der fraktionierten Destillation unterworfen, wobei man 13,2 Ge- wichtsteile Methyläthylketon zurückgewinnt.
Der Destillationsrückstand wird auf Zimmertem peratur abgekühlt, und das ausgefällte Produkt wird abfiltriert, mehrere Male mit heissem Wasser gewaschen und getrocknet. Das Produkt besteht aus 45,0 Gewichtsteilen Chlorterephthalsäure von ausgezeichneter Qualität mit einem Neutralisationsäquivalent von 100,1 bis 100,3, die Salze, Ester und andere Derivate von hoher Reinheit zu liefern vermag.
Das Filtrat, das den Katalysator und Chlor-ptoluylsäure enthält, ist für die Wiederverwendung in dem Oxydationsprozess geeignet, nachdem man die Ausgangszusammensetzung durch entsprechende Zu gabe von Wasser, Essigsäure und Chlor-p-xylol wie derhergestellt hat. Dieses In-den-Kreislauf-Geben der
Reagenzien führt zu ausgezeichneten Produkten in höherer Ausbeute als 750/0 der Theorie, die in der vorhergehenden anfänglichen Oxydation erhalten wer den.
Beispiele 3 bis 6
Die folgenden spezifischen Beispiele beschreiben die Herstellung von Terephthalsäure und Isophthal säure durch Oxydation eines gemischten Xylols, das
50 o/o m-Xylol, 23 /o p-Xylol, 6 /o o-Xylol, 120/oÄthyl- benzol und 9 /Q gesättigte Kohlenwasserstoffe enthält.
Das Reaktionsgemisch, das aus einer Lösung von
31,8 Gewichtsteilen des gemischten Xylols, 7,5 Ge wichtsteilen Cobaltacetat-tetrahydrat und 21,6 Ge wichtsteilen (falls nichts anderes angegeben) Methyl äthylketon in 314 Gewichtsteilen Eisessig besteht, wird in ein rostfreies Stahlgefäss gebracht, das mit einem Temperaturregler, Rührer und geeigneten Ein lass für die Einführung von gasförmigem Sauerstoff oder Luft versehen ist.
Die Lösung wird während des Rührens und unter einem Sauerstoffüberdruck von 21,1 kg/cm2 erhitzt; wenn die Temperatur 1300 C erreicht, wird der Sauer stoffüberdruck auf 35,2 kg/cm2 erhöht. Dann erfolgte eine heftige Absorption von Sauerstoff, begleitet von einer beträchtlichen Wärmeentwicklung, wobei der
Sauerstoffdruck mit Hilfe eines geeigneten Regelven tils konstant gehalten wird und die Temperatur durch Kühlen des Reaktionsgefässes auf etwa 130"C gehalten wird. Nachdem die Reaktion unter diesen Bedingungen während des gewünschten Zeitraums fortgeschritten ist, wird die Reaktion durch schnelles Abkühlen des Gefässes und dessen Inhalts und Nachlassen des Sauerstoffdruckes unterbrochen.
Die Lösung wird dann bei Atmosphärendruck unter Verwendung einer Fraktionierkolonne der Destillation unterworfen. Das Kondensat aus den Fraktionen, welche bei 71 bis 780 C und 78 bis 97" C sieden, enthält wesentliche Mengen Methyläthylketon (etwa 75 Gew.'/o bzw. 30 bis- 50 Gew. 0/0) und eignet sich für den Wiedergebrauch, während- die bei 97 bis 100"C siedende Fraktion zur Hauptsache aus Wasser neben geringen Mengen des Ketons und Spuren an Xylolen besteht und entfernt wird.
Die verbleibende Lösung wird heiss bei etwa 1000 C filtriert und der Filterkuchen mehrere Male mit heissem Wasser gewaschen und getrocknet. Dabei erhält man eine Mischung von Terephthalsäure und Isophthalsäure mit einem Neutralisationsäquivalent von 83,0 bis 84,1, welches sich in farblose Alkylester und thermoplastische Polymere von Glycolestern überführen lässt. Gewünschtenfalls kann man das Produkt derart behandeln, dass man im wesentlichen reine Terephthalsäure und reine Isophthalsäure erhält.
Das Filtrat wird mit den kondensierten Fraktionen, welche bei 71 bis 970 G sieden, vereinigt und mit genügend Xylolen und Methyläthylketon versetzt, um die Ausgangszusammensetzung wieder herzustellen. Das. zugegebene Xylol entspricht berechnungsmässig der Menge, welche dem in der vorangegangenen Oxydation isolierten Produkt äquivalent ist, während man die zusätzliche Ketonmenge dermassen anpasst, dass sie der Differenz zwischen der gewünschten Menge und der Menge in den wiederkehrenden kon densierten Fraktionen entspricht. Die Wasserkonzen tration in der Lösung wird ebenfalls beispielsweise gemäss dem Karl Fischer-Reaktionsmittel bestimmt, wobei man nötigenfalls eine solche Wassermenge zusetzt, um die Konzentration der Lösung innerhalb von 1 bis 9 Gew. 0/o, vorzugsweise 3 bis 7 Gew.O/o zu bringen.
Eine ähnliche Anpassung erfolgt hinsichtlich der Anfangslösung, obzwar im allgemeinen in den Reaktionsmitteln, insbesondere zufolge des Hydratwassers im kristallinen Kobaltsalz und in der Fettsäure genügend Wasser vorhanden ist, um den Wassergehalt der Lösung auf über 1 Gew. /o zu halten.
Die Lösung ist dann für die Oxydation bereit. Die
Oxydation erfolgt nach der oben erwähnten Methode, wobei man diesen Arbeitszyklus wiederholen kann.
Nach je 10 oder 15 Arbeitszyklen ist es empfehlenswert, die Lösung hinsichtlich des Kobaltsalzgehaltes zu analysieren und gegebenenfalls die erforderlichen Zusätze zu veranlassen. In gleicher Weise kann es erforderlich sein, niedrige Fettsäure zuzugeben, um die Lösung auf das Ausgangsvolumen zu bringen.
In der folgenden Tabelle werden die unter verschiedenen Bedingungen erhaltenen Resultate summarisch wiedergegeben.
Methyläthylketon Zu Methyläthylketon Iso und
Beispiel Reaktionsdauer Zu Beginn Ausbeute Terephthalsäure Ausbeute
3 4 Min. 21, 6* 18,6* 18, 8* 68e/o**
4 10 21,6 15,3 33,0 91
5 15 10,8 7,8 21,8 68
6 60 10,8 Spuren 34,0 94 * = Gewichtsteile.
** = Prozent der Theorie.
Beispiel Z
Man wiederholt die Methode von Beispiel 4 neunmal, indem man die jeweils verbleibende Lösung und die durch Destillation gewonnenen Reaktionsmittel in der obenbeschriebenen Weise erneut verwen- det.
Mit insgesamt 253,6 Gewichtsteilen eines Xylolgemisches erhält man insgesamt 269,5 Gewichtsteile eines ausgezeichneten Mischproduktes aus Isophthalsäure und Terephthalsäure (93,5 O/o der theoretischen Ausbeute), wobei man 80 Gew. 0/6 von den 162,0 Geweichtsteilen Methyläthylketon, welche man ursprünglich zusetzte, zurückgewinnt.
Beispiel 8
Das Verfahren gemäss Beispiel 5 wird weitere fünfmal wiederholt, wobei man in der obenbeschriebenen Weise die rückständige Lösung erneut dem Arbeitszyklus zuführt und die Reaktionsteilnehmer durch Destillation zurückgewinnt.
Auf diese Weise erhält man insgesamt 106,4 Gewichtsteile eines ausgezeichneten Mischproduktes aus Isophthalsäure und Terephthalsäure (68 /o der theoretischen Ausbeute), wogegen als Ausgangsmaterial 137, 6 Gewichtsteile eines Xylolgemisches verwendet wird. Streng genommen, ist die Umwandlungsquote höher, wenn man berücksichtigt, dass Isophthalsäure und Toluolsäuren im Filtrat beim dritten Arbeitszyklus zurückbleiben. Von den insgesamt verwendeten 25,8 Teilen Methyläthylketon werden 14,8 Teile zurückgewonnen.
Die Vorteile des vorliegenden Verfahrens bezüglich der Wiederverwendung des Lösungsmittels- und der Reaktionsteilnehmer kommen eigentlich erst rich tig zur Geltung, wenn man die Oxydation kontinuierlich durchführt, wobei die kurze Reaktionsdauer besonders interessant ist. Bei dieser Ausführungsform des vorliegenden Verfahrens umfasst die für das kontinuierliche Arbeiten verwendete Vorrichtung vorzugsweise einen Vorratstank für die Lösung, einen Vorerhitzer, einen Reaktionsbehälter, eine Destilliervorrichtung mit Fraktionnierkolonne, einen Filter oder eine Zentrifuge für das Isolieren des Carbonsäureproduktes und damit verbundene Leitungen, wobei diese Vorrichtungsbestandteile in Serie angeordnet sind.