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Verfahren zur Herstellung der Iso-und/oder Terephthalsäurediester von Alkanolen mit
1 bis 4 C-Atomen
Die Erfindung betrifft ein verbessertes, einfaches Verfahren zur direkten Herstellung von Iso- und Terephthalsäuredialky1estern, bei der ein Benzolkohlenwasserstoff, der zwei oxydierbare Seitenketten in gleicher Stellung wie die gewünschten Dialkylester enthält, in einer alkanolischen Lösung oxydiert und verestert wird. Insbesondere betrifft die Erfindung eine sichere und vorteilhafte Arbeitsweise bei der Ausübung des erwähnten Verfahrens in bezug auf die Betriebssicherheit.
Es ist bekannt, Xylol oder andere Dialkylbenzole mit Luft oder Sauerstoff in Gegenwart von Katalysatoren zu oxydieren. Die Oxydation der Kohlenwasserstoffe zu den entsprechenden Dicarbonsäuren macht jedoch Schwierigkeiten, da im wesentlichen nur eine der beiden Alkylgruppen des Ausgangskohlenwasserstoffs bis zur Carboxylgruppe durchoxydiert wird, während die andere sich nur schwer oxydieren lässt. Um diese Schwierigkeiten zu vermeiden, hat man bei der Oxydation von Xylol beispielsweise auch bereits versucht, die schwer weiter oxydierbaren Oxydationsprodukte, wie z. B. Toluylsäure, in Derivate, z. B. Ester, Salze, Amide oder das Anhydrid, zu überführen und diese mit Sauerstoff enthaltenden Oxydationsmitteln weiter zu oxydieren.
Es gelingt auf diese Weise wohl, bis zu den Phthalsäuren zu kommen, doch hat ein solches Verfahren den Nachteil, dass man die Dicarbonsäuren in Form ihrer halbseitigen Derivate erhält, die zerlegt werden müssen bzw. wenn man die Diester erhalten will, erst in diese umgewandelt werden müssen. Die stufenweise Umwandlung ist zudem zeitraubend und erfordert einen zusätzlichen Arbeits- und Apparateaufwand.
Es ist ferner bekannt (vgl. deutsche Auslegeschrift Nr. 1048571), Dialkylester der Phthalsäuren aus aromatischen Kohlenwasserstoffen und Alkanolen direkt herzustellen, indem man ein Xylol in flüssiger Phase in Gegenwart eines Alkanols mit Sauerstoff oder solchen enthaltenden Gasen behandelt. Man ist dabei in der Weise vorgegangen, dass man in einem Druckgefäss Xylol in Gegenwart eines Oxydationskatalysators auf etwa 100-2000 C erhitzte und bei Drucken bis 20 at Sauerstoff oder Luft und Methanol zusammen oder getrennt in einer stündlichen Menge von etwa 100 bis 200 1 Luft und 10 bis 1000 g Methanol in Dampfform je 1000 g Ausgangsxylol durch den Kohlenwasserstoff hindurchleitet. Diese bekannte Arbeitsweise ist an das ständige Einbringen von Methanol in das Reaktionsgemisch gebunden.
Das eingebrachte und nicht unmittelbar umgesetzte Methanol entweicht mit dem nichtverbrauchten Oxydationsmittel und von diesem mitgeführten Reaktionswasser und Kohlenwasserstoffanteilen dampfförmig, so dass die flüssige Phase im Reaktionsgefäss nennenswerte Mengen an Methanol nicht enthält. Bei der Übertragung dieser bekannten Arbeitsweise auf andere Dialkylbenzole zeigt sich zudem, dass bei dem Verfahren bei Verwendung von andern Dialkylbenzolen als Xylol, z. B. von Dialkylbenzolen mit Alkylresten höherer C-Zahl, wie z. B. Isopropylresten, keine oder fast keine Phthalsäurediester erhalten werden.
Ein wesentlicher Nachteil dieser bekannten Arbeitsweise ist auch, dass das zur Reaktion verwendete Xylol zum überwiegenden Teil nicht in die Oxydationsstufe der Benzoldicarbonsäure übergeführt wird und die aus dem Kohlenwasserstoff gebildeten oxydierten und veresterten Produkte zu weniger als 20% aus Stoffen bestehen, die der Oxydationsstufe der Dicarbonsäure entsprechen.
Ein weiteres Verfahren, bei dem wesentlich bessere Ausbeuten an Dialkylestern von Terephthalsäure bzw. Isophthalsäure erhalten werden und erheblich mehr des als Ausgangsstoff dienenden Benzolkohlenwasserstoffes unmittelbar bis zur Oxydationsstufe der Benzoldicarbonsäuren oxydiert und verestert wird, besteht darin, dass man eine Lösung von wenigstens einem Dialkylbenzol, das die Substituenten in gleicher Stellung wie die gewünschten Ester enthält und in denen jede der Alkylgruppen 1-4 C-Atome
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enthält, in denen bis zu 2 der Wasserstoffatome, die an einem beliebigen Kohlenstoffatom der
Alkylgruppen gebunden sind, auch durch Chlor- atome ersetzt sein können, in einem Alkanol mit 1-4 C-Atomen, wobei der Gehalt der
Lösung an Alkanolen mindestens 60 Gew.-%, vorteilhaft 80-95 Gew.-%, beträgt,
mit Sauer- stoff enthaltenden Gasen zweckmässig mit reinem
Sauerstoff bei Temperaturen zwischen 120 und
220 C und Drucken von wenigstens 8 at, ins- besondere 15-60 at, behandelt.
Es wurde nunmehr gefunden, dass man Iso- und Terephthalsäurediester von Alkanolen mit 1--4 C-Atomen in einfacher und betriebssicherer
Weise erhält, wenn man wenigstens ein durch zwei oxydierbare Seitenketten in gleicher Stellung wie die gewünschten Ester substituiertes Benzol, aus der Gruppe, bestehend aus Dialkylbenzolen mit 1--4 C-Atomen in jeder Seitenkette und chlorsubstituierten Dialkylbenzolen der gleichen
Alkylkettenlänge, in denen an wenigstens einem
C-Atom wenigstens einer Alkylseitenkette bis zu
2 Wasserstoffatome durch Chlor substituiert sind, in alkanolischer Lösung, die mindestens
60 bis etwa 98 Gew.-% eines Alkanols mit 1 bis 4 C-Atomen enthält,
in einer ständig mit der zu oxydierenden und gleichzeitig zu veresternden Flüssigkeit vollständig angefüllten Reaktionszone mit molekularen Sauerstoff enthaltenden Gasen bei Temperaturen zwischen 120 und 220 C und einem Druck von mindestens
8 at behandelt, so dass es während der gesamten
Sauerstoffbehandlung zu keiner Ausbildung einer zusammenhängenden Gasphase oberhalb der Flüssigkeit kommt.
Als Ausgangsstoffe eignen sich Dialkylbenzole mit 1-4 C-Atomen in jeder Alkylgruppe, die die oxydierbaren Alkylseitenketten in m-oder p-Stellung gebunden enthalten. Geeignete Verbindungen sind z. B. m-Xylol, p-Xylol, m- oder p-Diäthylbenzol sowie die entsprechenden Diisobutylbenzole. Besonders geeignete Dialkylbenzole sind solche, in denen wenigstens eine der Alkylgruppen eine Isopropylgruppe ist. Besonders erwähnt seien beispielsweise 1, 3- oder 1, 4-Cymol und vor allem auch Diisopropylbenzol. Auch Benzolkoh1enwasserstoffe, in denen wenigstens ein C-Atom in einer oder beiden Alkylgruppen durch 1 oder 2 Chloratome substituiert sind, sind geeignete Ausgangsstoffe.
Oxydierbare Seitenketten sind also auch chlorsubstituierte Alkylgruppen mit 1-4 C-Atomen, insbesondere mono-oder dichlorsubstituierte Alkylgruppen, wobei es gleichgültig ist, an welchem der C-Atome das Chlor in das Alkylradikal eingetreten ist. Geeignete chlorsubstituierte Dialkylbenzole sind beispielsweise m-und
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chlorid, p-Chlormethylcumol, m-Chlormethylcumol, 1, 3- und 1, 4-Chloräthylcumol sowie 1, 4- Bis- (chloräthyl)-benzol.
Die genannten Benzolabkömmlinge mit in 1, 3- und 1, 4-Stellung oxydierbaren Seitenketten können auch im Gemisch untereinander und/oder in Mischung mit andern Benzolkohlenwasser- stoffen verwendet werden. Beispielsweise können rohe technische Xylole, die etwa 50-80 Gew.-% an m-oder p-Xylol, etwa 10-40 Gew.-% o-Xylol und bis zu etwa 10 Gew.-% Äthylbenzol enthalten, als Ausgangsstoffe verwendet werden.
Zur Oxydation und gleichzeitigen Veresterung der bei der Oxydation intermediär auftretenden
Benzoldicarbonsäuren werden die Ausgangsben- zolkohlenwasserstoffe in Alkanolen gelöst ange- wandt. Als Alkanole kommen niedere Alkohole mit bis zu 4 C-Atomen, wie Methanol, Äthanol,
Propanol, Butanol, Isopropanol, Isobutanol und tertiäres Butanol, in Betracht. Das besonders bevorzugte Lösungsmittel ist Methanol.
Die
Lösungsmittel werden zur Herstellung der Lö- sungen in solcher Menge verwendet, dass die fertigen Ausgangslösungen wenigstens 60 Gew.-%
Alkanol enthalten. Die Menge von 60 Gew.-% ist insofern kritisch, als sonst die Ausbeuten an den Benzoldicarbonsäureestern stark abfallen.
Über 98 Gew.-% Methanol enthaltende Lösungen zu verwenden ist insofern unzweckmässig, als dann das Verfahren nicht mehr wirtschaftlich genug durchgeführt werden kann. Vorteilhaft arbeitet man mit 60-95 Gew.-%, zweckmässig mit etwa 80-95 Gew.-% Alkanol enthaltenden
Lösungen.
Als Oxydationsmittel eignet sich am besten reiner Sauerstoff oder solche Sauerstoff enthaltenden Gase, die einen hohen Gehalt an Sauerstoff, z. B. 50 Vol.-% und mehr, besitzen. Luft oder andere sauerstoffhaltige Gemische mit einem niederen Sauerstoffgehalt können verwendet werden.
Die Oxydation gelingt bereits ohne die Gegenwart von reaktionsbeschleunigenden Stoffen. Es ist jedoch zweckmässig, Katalysatoren mitzuverwenden. Als solche eignen sich die für die Luftoxydation von Alkylbenzolen an sich bekannten Katalysatoren. Besonders erwähnt seien beispielsweise lösliche Salze des Mangans, Kobalts oder Vanadins. Beispielsweise seien die Salze dieser Metalle von Fettsäuren, wie Essigsäure, Buttersäure oder Äthylhexansäure, von ungesättigten Säuren, 'insbesondere der Ölsäurereihe, z. B. Crotonsäure oder Ölsäure, oder Naphthensäuren genannt. Zur Oxydation werden die Salze oder deren Gemische zweckmässig in Mengen von 0, 1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der zu oxydierenden Ausgangslösung, verwendet.
Neben den Katalysatoren können weitere, die Reaktion fördernde Stoffe, z. B.
Bromide, wie Alkalimetallbromide, insbesondere Kalium- oder Ammoniumbromid, oder Schwermetallbromide, wie Mangan-, kobalt-oder Nickelbromid, angewandt werden, wobei die Mengen der fördernden Zusatzstoffe in der Grössenordnung der mitverwendeten Katalysatoren liegen.
Die Oxydation erfolgt in der flüssigen Phase 1 bei Temperaturen von 120 bis 2200 C, vorteilhaft etwa 140-200 C. Die Drucke sollen so hoch liegen, dass unter den gewählten Arbeits-
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temperaturen auch der verwendete Alkohol im flüssigen Zustand vorliegt. Der Mindestdruck beträgt 8 at. Im allgemeinen arbeitet man bei Drucken von etwa 15 at bis zu etwa 300 at, vorteilhaft bei etwa 15-60 at. Gewünschtenfalls kann man auch bei noch höheren Drucken arbeiten, z. B. bis hinauf zu etwa 500 at. Die hohen Drucke, z.
B. von 100 bis 300 at, sind dann besonders zweckmässig und mit Vorteil anzuwenden, wenn man bei relativ niedrigen Arbeitstemperaturen und der daraus resultierenden besseren, d. h. grösseren Sauerstoffabsorption in der flüssigen Phase einen raschen und vor allem auch weitgehenden Umsatz des Ausgangskohlenwasserstoffes wünscht.
Die Durchführung der Oxydation wird in einem drucksicheren geschlossenen Reaktionsgefäss, das mit der alkoholischen Ausgangslösung gefüllt ist, in der für das Arbeiten in der flüssigen Phase an sich bekannten Weise durchgeführt. Das Verfahren kann chargenweise oder vorteilhaft auch im fortlaufenden Betrieb durchgeführt werden. Beispielsweise kann man so vorgehen, dass man in ein drucksicheres Gefäss soviel der alkanolischen Lösung der Dialkylbenzole und den Katalysator einfüllt, bis das Gefäss soweit gefüllt ist, dass der verbleibende noch leere Raum von der beim Erhitzen auf die Umsetzungstemperatur sich ausdehnenden Flüssigkeit unter Hinausdrängung der Luft, z. B. durch ein Ventil, ganz von der Flüssigkeit eingenommen wird (die kubischen Ausdehnungskoeffizienten der Lösungskomponenten sind dabei aus Handbüchern bekannt).
Nach dem Erhitzen auf die gewünschte Umsetzungstemperatur wird dann mit dem Einleiten des Sauerstoffs oder solchen enthaltender Gase bei Drucken von mindestens 8 at, zweckmässig etwa 15-300 at, begonnen. Man kann auch das Gefäss vor dem Erhitzen ganz mit Flüssigkeit füllen und die überschüssige Flüssigkeit durch ein Überströmventil am oberen Ende des Gefässes während des Erhitzens abfliessen lassen. Den von der Flüssigkeit während des Einleitens von Sauerstoff bzw. solchen enthaltenden Gasen nichtverbrauchten Sauerstoff bzw. die Abgabe und die von diesen mitgeführten Dämpfe lässt man dabei über ein Druckventil entweichen. Aus den Abgasen können vorteilhaft vor der vollständigen Entspannung durch Kühlen die Lösungsmitteldämpfe kondensiert werden.
Um Verluste an der Flüssigkeit durch Verdampfen zu ersetzen, drückt man in das Gefäss laufend neue Ausgangslösung nach.
Man kann auch in der Weise vorgehen, dass man ein Druckgefäss etwa bis 3/4 des Rauminhaltes füllt, das Gefäss langsam aufheizt, die Ausgangslösung laufend in das Gefäss in solchen Mengen eindrückt, dass die mittlere Verweilzeit der Flüssigkeit im Gefäss etwa 1/2-6 Stunden, vorteilhaft 2-3 Stunden, beträgt und, sobald die Flüssigkeit aus dem Gefäss über ein Überströmventil entweicht, mit der Einführung der oxydierenden, molekularen Sauerstoff enthaltenden Gase beginnt. Die Abgase kann man dabei mit der Flüssigkeit zusammen durch das Überströmventil abführen, die Flüssigkeit von den Gasen und Dämpfen, z. B. in einem Abscheider, trennen und aus den Abgasen, zweckmässig vor der vollständigen Entspannung, mitgeführte Lösungsmitteldämpfe durch Kondensation zurückgewinnen.
Nach Abkühlen und Entspannung erfolgt die Aufarbeitung der Reaktionslösung nach an sich bekannten Methoden, z. B. durch Filtration und Destillation. Rückgewonnene Ausgangsstoffe und Oxydationszwischenprodukte, z. B. Toluylsäure- alkylester, Diacetylbenzol, Acetylbenzoesäurealkylester, p-bzw. m-Bis- (2-hydroxyisopropyl)-ben- zol, Aldehydbenzoesäureester und Toluylaldehyd, werden-zweckmässig nach Abtrennen des in der Reaktionslösung noch enthaltenen und bei der Oxydation gebildeten Wassers und der als Destillationsrückstand verbleibenden, dunkelgefärbten Harze-der Ausgangslösung wieder zugesetzt oder für sich weiter oxydiert.
Durch das Arbeiten ohne Gasraum oberhalb der Flüssigkeit in der Oxydationszone wird erreicht, dass die Betriebssicherheit bei der Durchführung der Oxydation und gleichzeitigen Veresterung wesentlich erhöht wird, indem mit Sicherheit spontan ablaufende, unkontrollierbare Gasreaktionen ausgeschlossen werden.
Die erhaltenen Iso- oder Terephthalsäureester sind weitgehend rein und können gegebenenfalls nach Umkristallisation und/oder Vakuumdestillation ohneweiters verarbeitet werden, z. B. auf Polyester.
Die in den Beispielen angegebenen Teile sind - soweit nichts anderes gesagt-Gewichtsteile.
Gewichtsteile und Volumenteile stehen dabei im Verhältnis von Gramm zu Liter.
Beispiel 1 : In ein aufrechtstehendes Druckrohr von 10 Vol.-Teilen Rauminhalt, das im Innern mit einem Rührer ausgestattet und am unteren Ende mit 2 Zuführungsleitungen, am oberen Ende mit einer Abflussleitung versehen ist, in die nahe dem Rohrende ein Überströmventil eingebaut ist, werden 6400 Teile Metha- nol, 1600 Teile p-Diisopropylbenzol, 10 Teile Manganacetat und 10 Teile Kobaltbromid eingefüllt. Das Druckrohr ist aussen von einem Mantelrohr umgeben, das von siedendem, unter einem Druck von etwa 7 at stehendem Wasser durchflossen wird. Das Überströmventil ist auf 60 at Druck eingestellt.
Nach Aufheizen des Gefässes auf 165 C presst man in das Gefäss durch eine der Zuführungsleitungen stündlich 1000 Vol.Teile Sauerstoff (unter Normalbedingungen gemessen) ein, während man gleichzeitig durch die zweite Zuführungsleitung stündlich eine Lösung aus 2600 Teilen Methanol, 650 Teilen p-Diisopropylbenzol, 4 Teilen Manganacetat und 4 Teilen Kobaltbromid und die weiter unten angegebenen Zwischenoxydationsprodukte eindrückt. Durch das Überströmventil entweichen neben den Oxy- dationsgasen, die durch einen nachgeschalteten Kühler von flüchtigen Lösungsmitteldämpfen
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befreit werden, 3600 Teile Reaktionsflüssigkeit.
Die abgezogene Reaktionsflüssigkeit wird in einer Destillat onsblase mit Kolonnenaufsatz und Dephlegmator auf 240 C erhitzt. In die Flüssigkeit werden stündlich 400 Teile auf 2400 C überhitzter Methanoldampf eingeblasen.
Während in der Blase der Destillationskolonne der in der Reaktionsflüssigkeit gelöst enthaltene Katalysator sowie nichtflüchtige Verunreinigungen verbleiben, die man zweckmässig von Zeit zu Zeit entfernt, gewinnt man aus dem methanlischen Destillat den Terephthalsäuredimethylester nach dem Abkühlen durch Filtration. Die Mutterlauge wird destilliert, wobei man unter Verwendung einer Fraktioniersäule nach Abtrennung eines kleinen Vorlaufes aus Methylformiat und Formaldehyd-dimethylacetal das Methanol wasserfrei wiedergewinnt. Im Sumpf der Kolonne bleiben das Oxydationswasser und die Oxydationszwischenprodukte, wie Diacetylbenzol, Acetylbenzoesäuremethylester, Diisopropanolbenzol und Isopropylisopropanol-benzol, zurück. Letztere werden vom Wasser durch Phasentrennung getrennt.
Das rückgewonnene Methanol wird zur Herstellung neuer Diisopropylbenzollösung wiederverwendet, wobei der bereiteten Lösung neben dem Katalysator noch die Zwischenoxydationsprodukte, die stündlich anfallen, zugegeben werden.
Nach wenigen Stunden hat sich das Gleichgewicht so eingestellt, dass stündlich im Mittel etwa 600-650 Teile Terepthalsäuredimethylester und etwa 150-200 Teile Oxydationszwischenprodukte erhalten werden. Die Ausbeute an Terephthalsäuredimethylester beträgt bei einem Umsatz von 1, 5 kg Dimethylterephthalat pro Liter Reaktionsvolumen und Tag 80% der Theorie.
Beispiel 2 : Man bereitet eine Lösung, die folgende prozentuale Zusammensetzung aufweist : 60 Gew.-% Methanol, 36 Gew.-% p-Diisopropylbenzol, 2 Gel.-% Manganacetat, 2 Gew.-% Kobaltbromid.
Diese Lösung füllt man in ein Druckgefäss von 3 Vol.-Teilen Rauminhalt, das im Innern mit einem Rührer ausgestattet und am unteren Ende mit 2 Zuführungsleitungen, am oberen Ende mit einer Abflussleitung versehen und in die nahe dem Rohrende ein Überströmventil eingebaut ist. Das Druckgefäss ist aussen von einem Kühlmantel umgeben, der von siedendem, unter einem Druck von 4, 5 at stehenden Wasser durchflossen wird. Das Überströmventil ist auf 15 at Druck eingestellt. Nach dem Aufheizen des bis zum Rand mit Flüssigkeit angefüllten Gefässes auf 150 C presst man in das Gefäss durch eine der Zuführungsleitungen stündlich 250 Vol.-Teile Sauerstoff (unter Normalbedingungen gemessen) ein, während man gleichzeitig durch die zweite Zuführungsleitung stündlich 252 Teile der oben angesetzten Lösung eindrückt.
Durch das Überströmventil entweicht neben den Oxydationsgasen, die durch einen nachgeschalteten Kühler von flüchtigen Lösungsmitteldämpfen befreit werden, die Reaktionsflüssigkeit. Sie wird in einer Destillationsblase mit Kolonnenaufsatz und Dephlegmator auf 2400 C erhitzt, wobei man gleichzeitig 1000 Teile auf 240 C überhitzten Methanoldampf einbläst. Die weitere Aufarbeitung geschieht in der im Beispiel 1 angegebenen Weise.
Auch hier fallen ausser dem Terephthalsäuredimethylester noch Oxydationszwischenprodukte an, die man der oben angegebenen Frischlösung zusetzt. Nach einigen Stunden hat sich das Gleichgewicht so eingestellt, dass im Mittel stündlich 180-190 Teile Terephtha1säuredime- thylester und 40-50 Teile Oxydationszischenprodukte erhalten werden. Die Ausbeute an Terephthalsäuredimethylester beträgt somit etwa 82% der Theorie.
Beispiel 3 : Man bereitet eine Lösung, die folgende prozentuale Zusammensetzung aufweist : 94 Gew.-% Methanol, 5 Gew.-% p-Xylol, 0, 5 Gew.-% Manganacetat, 0, 5 Gew.-% Kobaltbromid.
Die Lösung füllt man in das im Beispiel 2 beschriebene Druckgefäss und verfährt in der dort angegebenen Weise mit folgenden Unterschieden : Im Kühlmantel des Druckgefässes stellt man den Kühlwasserdampfdruck auf 13 at, so dass man eine Temperatur von etwa 190 C erhält. Das Überströmventil stellt man auf 270 at ein. Die stündlich zudosierte Flüssigkeitsmenge stellt man auf 3 Vol.-Teile obiger Lösung ein, was einer Menge von 120 Teilen p-Xylol in der Stunde entspricht. An etwa 50%igem Sauerstoff (der Rest besteht aus Stickstoff) gast man 180 Vol.-Teile (gemessen bei Normalbedingungen) in der Stunde ein. Die Aufarbeitung des Reaktionsaustrages geschieht in der in den vorigen Beispielen angegebenen Weise.
Nach erfolgter Rückführung der Oxydationszwischenprodukte, die in diesem Fall in der Hauptsache aus p- To1uylsäureester bestehen, stellt sich ein stündlicher Anfall von Terephthalsäuredimethylester ein, der sich zwischen 190 und 200 Teilen bewegt, was einer Ausbeute von etwa 90% der Theorie entspricht.