DE1181195B - Verfahren zur Herstellung von Pyrokohlensaeureestern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PyrokohlensaeureesternInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
Internat. Kl.: C 07 c
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Deutsche Kl.: 12 ο-11
F 33657 IVb/12 ο
13. April 1961
12. November 1964
13. April 1961
12. November 1964
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Pyrokohlensäureestern durch Umsetzung
von Chlorkohlensäureestern mit wäßrigen Alkali- oder Erdalkalihydroxydlösungen in Gegenwart
eines mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittels und eines tertiären Amins; das Verfahren ist dadurch
gekennzeichnet, daß man als tertiäre Amine aliphatische, cycloaliphatische oder araliphatische Verbindungen
mit einer oder mehreren Aminogruppen, deren Wasserstoffatome ausschließlich durch gesättigte oder
ungesättigte Alkyl-, Cycloalkyl- und bzw. oder Aralkylreste substituiert sind, verwendet.
Für das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich z. B. folgende Amine oder deren Gemische: Trin-propylamin,
Tri-isopropylamin, Tri-n-butylamin, Tri-isobutylamin, N-Dimethyl-cyclohexylamin, N-Diäthyl-cyclohexylamin,
N-Dimethyl-benzylamin, N-Diäthyl-benzylamin,
Di-n-propyl-methylamin, N-Dimethyl-phenyl-ätnylamin,
N,N'-TetramethyI-butylendiamin, Phenyl-propyl-äther-y-N-dimethylamin.
Diese Amine können im allgemeinen in einer Menge zwischen 0,001 und 1,0 Mol, insbesondere 0,01 und
0,1 Mol je Mol eingesetzten Chlorkohlensäureester angewendet werden.
Als Chlorkohlensäureester können Alkyl-, Cycloalkyl-,
Aryl-, Aralkyl- und auch Heteroalkyl-chlorkohlensäureester
verwendet werden. Als Beispiele seien genannt der Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-, i-Propyl-,
Cyclohexyl-, Phenyl-, Chlorphenyl-, Kresyl-, Benzyl-, Tetrahydrofurfuryl-chlorkohlensäureester. Auch Bischlorkohlensäureester,
wiez. B. Äthylen- oder Butylenbis-chlorkohlensäureester,
können derselben Reaktion unterworfen werden. Man erhält in diesem Falle ein Gemisch polymerer Pyrokohlensäureester.
Führt man die Reaktion mit zwei verschiedenen Chlorkohlensäureestern oder mit einem Gemisch eines
monofunktionellen und eines polyfunktionellen Chlor"-'
kohlensäureesters durch, so erhält man entsprechende Pyroestergemische.
Als mit Wasser nicht mischbare Lösungsmittel lassen sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren mit
Vorteil solche Lösungsmittel verwenden, die eine hohe Dichte besitzen, da dann bei kontinuierlicher Arbeitsweise
die Phasentrennung besonders gut ist; genannt seien z. B. Methylenchlorid, Chloroform, Trichloräthylen,
1,2-Dichloräthan, Tetrachloräthan. Darüber hinaus können aber beispielsweise auch Benzol, Toluol,
Xylol, Chlorbenzol, Essigester, Di-n-butyläther u. a. verwendet werden.
Die Einwirkung des Alkalis auf die die obengenannten Amine enthaltenden Lösungen der Chlorkohlensäureester
kann bevorzugt zwischen —30 und Verfahren zur Herstellung von
Pyrokohlensäureestern
Pyrokohlensäureestern
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
Leverkusen
Leverkusen
Als Erfinder benannt:
Dr. Wilhelm Thoma, Leichlingen,
Dr. Heinrich Rinke, Leverkusen,
Dr. Herbert Schwarz, Opladen
Dr. Wilhelm Thoma, Leichlingen,
Dr. Heinrich Rinke, Leverkusen,
Dr. Herbert Schwarz, Opladen
+5O0C erfolgen, insbesondere jedoch zwischen 0 und
1O0C.
Das erfindungsgemäße Verfahren, das zwar auch diskontinuierlich durchgeführt werden kann, läßt sich
mit Vorteil kontinuierlich ausführen, wobei die unter solchen Bedingungen mögliche rasche Abtrennung der
sich bildenden Pyrokohlensäureester — die gegen saure und alkalische Agentien bekanntlich empfindlich
sind — ein ganz besonderer Vorteil ist.
Das kontinuierliche Verfahren sei an Hand der Zeichnung beschrieben.
Man läßt ζ. B. die Lösung L1 eines Chlorkohlensäureesters
und des Amins in einem spezifisch schweren Lösungsmittel unter starker Durchmischung mit einer
wäßrigen Alkalilauge L2 in einem kühlbaren Gefäß R
aufeinander einwirken. Die Reaktionslösung strömt dann kontinuierlich über einen Siphon S1 in ein
Beruhigungsgefäß B, in dem sich die organische und die wäßrige Phase voneinander trennen und über entsprechende
Siphons S2 und S3 abgezogen werden
können.
In einer analogen Apparatur kann das Waschen der den Pyrokohlensäureester gelöst enthaltenden organischen
Phase mit Wasser durchgeführt werden.
In manchen Fällen kann es sich als zweckmäßig erweisen, der Wasserwäsche eine saure Wäsche vorzuschalten.
Hierzu verwendet man verdünnte Mineralsäure, ζ. B. Salzsäure oder auch organische Säuren,
z. B. 3- bis 5%ige Essigsäure.
Nach dem Waschen der organischen Lösung läßt man diese durch einen mit Trockenmittel, ζ. Β.
gekörntem Calciumchlorid, beschickten Turm fließen und isoliert den Pyrokohlensäureester durch Destillation
im Dünnschichtverdampfer (Vakuum im allgemeinen 1 bis 2 mm, Verdampfertemperatur etwa
50 bis 6O0C).
409 727/452
Eine andere kontinuierliche Ausführungsform des Verfahrens besteht z. B. darin, daß die organische
Lösung L1 in einer Kaskadenschaltung von Reaktionsgefäßen mit der wäßrigen Lauge L2 versetzt wird.
Weiterhin kann die Reaktion in Strömungsrohren durchgeführt werden.
Es ist bereits bekannt, Pyrokohlensäureester durch Umsetzung von Chlorkohlensäureestern mit wäßrigen
Alkalihydroxydlösungen in Chloroform in Gegenwart heterocyclischer tertiärer Amine vom Typ der Alkaloide
herzustellen; vor dieser Verfahrensweise zeichnet sich das Verfahren der vorliegenden Erfindung dadurch
aus, daß die hierbei anzuwendenden tertiären Amine weitaus leichter zugänglich sind. Es ist weiterhin
bekannt, anstatt der Alkaloide Dimethylanilin zu verwenden, d. h. ein aromatisches tertiäres Amin; die
hierbei erzielten Ausbeuten betragen jedoch nur etwa 20% der Theorie, während bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren Ausbeuten in Höhe von 75 bis 85% der Theorie erhalten werden.
Die Verfahrensprodukte lassen sich auf verschiedenen Gebieten der Technik verwenden. So eignet sich
insbesondere der Pyrokohlensäurediäthylester als Stabilisierungsmittel für Getränke. Mit Vorteil lassen
sich Carbonsäuren mittels Pyrokohlensäureester in Carbonsäureester überführen.
Diskontinuierliche Herstellung
eines Pyrokohlensäureesters
eines Pyrokohlensäureesters
108 g Äthylchlorkohlensäureester (95- bis 96%ig) werden in 600 g Chloroform gelöst. Zu dieser Lösung
fügt man 5 g Dimethylbenzylamin (destilliert, Kp.12
= 60,5 bis 6I0C). Zu der klaren Lösung tropft man
zwischen 0 und 5°C innerhalb von 30 Minuten eine Lösung von 58 g Ätzkali und 450 g Wasser und
rührt nach beendeter Zugabe der Lauge noch 30 Minuten bei 0 bis 5 0C. Nach Phasentrennung wird die
Chloroformlösung zweimal mit je 400 bis 500 ml Wasser oder einmal mit 2- bis 5%iger Salzsäure bzw.
2- bis 5%iger Essigsäure und einmal mit Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen der Chloroformlösung
über gekörntem Chlorcalcium während 3 bis 4 Stunden wird das Chloroform im Vakuum abdestilliert
(Wasserbad, etwa 50° C). Man erhält dann 68 bis 72 g eines Rohproduktes mit einem Gehalt von 85 bis
92% Pyrokohlensäurediäthylester; dies entspricht einer Ausbeute von 75 bis 85%· Nach der Destillation
(Kp.0j2 = 420C) beträgt die Ausbeute 65 bis 70%·
Kontinuierliche Herstellung
eines Pyrokohlensäureesters
eines Pyrokohlensäureesters
In ein Vorratsgefäß füllt man 10,85 kg Chlorkohlensäureäthylester
(95- bis 96%ig), 60,0 kg Chloroform sowie 0,5 kg destilliertes Dimethylbenzylamin
(Lösung L1); ein anderes Vorratsgefäß wird mit einer
Lösung von 5,8 kg Ätzkali in 45 kg Wasser beschickt (Lösung L2). Über die Strömungsmesser Af1 und M8
fließen die beiden Lösungen L1 und L2 in das Reaktionsgefäß R. Durch starkes Rühren wird für ausreichende
Durchmischung der beiden Phasen gesorgt. Die Reaktionstemperatur wird durch Regelung der Zuflußgeschwindigkeit
der Lösungen L1 und L2 und durch
Kühlung im Reaktionsgefäß R zwischen 0 und 50C
gehalten. Das Reaktionsgefäß R ist über den Siphon S1
mit dem Beruhigungsgefäß B verbunden. Aus diesem wird die organische Phase über einen Siphon S2 in
ein dem Reaktionsgefäß R ähnliches Gefäß geführt, mit 50 1 Wasser versetzt und 2 Minuten durchgerührt.
Über einen Siphon fließt das Gemisch dann in ein weiteres Beruhigungsgefäß, aus dem die organische
Phase wiederum über einen Siphon abgenommen wird. Zum Trocknen fließt die Chloroformlösung durch
einen mit Chlorcalcium beschickten Turm. In einen Dünnschichtverdampfer wird das Chloroform von
Pyrokohlensäurediäthylester getrennt. Anschließend wird der zunächst als Verdampferrückstand erhaltene
Pyrokohlensäurediäthylester aus dem Verdampfer bei 50 bis 60°C/l,0 bis 2,0 mm Hg abdestilliert.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Pyrokohlensäureestern durch Umsetzung von Chlorkohlensäureestern mit wäßrigen Alkali- oder Erdalkalihydroxydlösungen in Gegenwart eines mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittels und eines tertiären Amins, dadurch gekennzeichnet, daß man als tertiäre Amine aliphatische, cycloaliphatische oder araliphatische Verbindungen mit einer oder mehreren Aminogruppen, deren Wasserstoffatome ausschließlich durch gesättigte oder ungesättigte Alkyl-, Cycloalkyl- und bzw. oder Aralkylreste substituiert sind, verwendet.In Betracht gezogene Druckschriften:
»Berichte der deutschen Chemischen Gesellschaft«, Bd. 71 [1938], S. 1800/1801.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen409 727/452 11.64 © Bundesdruckerei Berlin
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