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Verfahren zur Herstellung neuer Alkindiole Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung neuer Alkindiole der allgemeinen Formel
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worin Ri einen Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl-, Aralkyl-, Cycloalkyl- oder einen gegebenenfalls substituierten Arylrest, R2 ein Wasserstoffatom, eine niedrig molekulare Alkylgruppe oder ein Halogenatom und Rg einen Methyl-, Aralkyl- oder einen gegebenenfalls substituierten Arylrest bedeuten.
Gemäss der Erfindung können diese Verbindungen nach Verfahren, die zur Herstellung derartiger Verbindungen an sich bekannt sind, hergestellt werden. Folgende Durchführungsform hat sich besonders bewährt :
Umsetzung von oc-Hydroxyketonen der allgemeinen Formel
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worin den Resten Ri und Rg die oben genannte Bedeutung zukommt, mit Alkinderivaten der allgemeinen Formel R2-C-=C-X, III worin R2 die oben genannte Bedeutung zukommt und X einen Metallrest oder den Rest-MgHal bedeutet, wobei Hal ein Halogenatom ist.
Falls R2 ein Wasserstoffatom bedeutet, kann dieses gegebenenfalls nachträglich in bekannter Weise durch Halogen ersetzt werden.
Die Umsetzung verläuft nach folgendem Reaktionsschema, in dem die Gruppen R1, R2, Ra und X die oben genannte Bedeutung haben :
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Nachfolgend wird eine zweckmässige Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens erläutert.
Führt man die Umsetzung mit Metallverbindungen der Alkine aus, so löst man vorzugsweise ein Alkalimetall bei gleichzeitiger Zugabe des Alkins in flüssigem Ammoniak. Die weitere Umsetzung der Metall-
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verbindungen der Alkine mit den a-Hydroxyketonen kann bei Temperaturen unterhalb von-35 C in flüssigem Ammoniak oder nach Verdampfen desselben und Zugabe eines indifferenten Lösungsmittels bei Temperaturen von 0 bis 130 C erfolgen. Als indifferente Lösungsmittel eignen sich beispielsweise Benzol, Toluol, Xylol, Dimethylformamid. Die so erhältlichen Metallverbindungen der Substanzen der allgemeinen Formel I werden anschliessend durch Behandlung mit verdünnter Säuren oder Ammonchlorid in die entsprechenden Alkindiole übergeführt.
Setzt man Grignardverbindungen mit den oc-Hydroxyketonen der allgemeinen Formel II um, so hat sich folgende Ausführungsform als günstig erwiesen. Man stellt in bekannter Weise in einem indifferenten Lösungsmittel, vorzugsweise Tetrahydrofuran, die Grignardverbindung des Alkins her. Anschliessend erfolgt die Zugabe des fx-Hydroxyketons bei Temperaturen zwischen -200 C und +500 C, wobei auf 1 Mol ox-Hydroxyketon, mindestens 2 Mol der Grignardverbindung zur Einwirkung gelangen. Vorzugsweise wird die Reaktion unter Stickstoff durchgeführt. Nach beendeter Reaktion wird das Reaktionsgemisch unter Kühlung mit Ammonchlorid oder verdünnten Säuren zerlegt und aus der organischen Phase das gewünschte Produkt isoliert.
Falls der Rest R2 ein H-Atom bedeutet, kann dieses saure Wasserstoffatom im Endprodukt gegebenenfalls durch Halogen ersetzt werden. Vorzugsweise wird hiebei in an sich bekannter Weise die Alkinverbindung mit Hypohalogenitlösung bei Temperaturen von-10 bis +30 C behandelt. Die hiebei gebildeten Halogenalkindiole scheiden sich aus der wässerigen Phase in Form einer Flüssigkeit ab und können in üblicher Weise isoliert werden.
Die als Ausgangsverbindungen verwendeten oc : -Hydroxyketone sind zum Teil gleichfalls neu. Sie können beispielsweise durch Umsetzung nach Grignard mit K-Hydroxycarbonsäurederivaten nach folgendem Schema in üblicher Weise hergestellt werden :
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Hierin bedeutet Y beispielsweise eine Carbonamid- oder Nitrilgruppe und die Reste Ri und R3 besitzen die oben angegebene Bedeutung.
Zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel II, worin Ri einen Alkyl-oder Aralkylrest bedeutet, kann man auch Metallverbindungen von Alkinen an Aldehyde und anschliessend Wasser in bekannter Weise nach folgendem Schema anlagern :
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In diesem Reaktionsschema kommt R3 die oben genannte Bedeutung zu, Me bedeutet ein Metallatom und R4 ein Wasserstoffatom, einen Alkyl- oder Arylrest, wobei der Rest CH2R4 gleichbedeutend mit Ri ist, wobei Ri die oben genannte Bedeutung hat.
Die erfindungsgemäss hergestellten Verbindungen sind wertvolle Pharmazeutika, die sich insbesondere durch sedative Wirkung auszeichnen. In höheren Dosen besitzen sie auch gute hyptnotische und narkotische Wirkungen. Sie zeichnen sich durch ihre besonders geringe Toxizität aus.
Die folgenden Beispiele erläutern das erfindungsgemässe Verfahren.
Beispiel 1 : 3-Phenylpentin- (1)-3, 4-diol.
In 450 cm3 flüssiges Ammoniak werden 11, 5 g (0, 5 Mol) Natrium eingetragen, die sich unter Blaufärbung lösen ; gleichzeitig wird ein kräftiger Acetylenstrom eingeleitet, bis sich die Lösung entfärbt.
Anschliessend werden innerhalb von 30 bei guter Kühlung (Innentemperatur -400 C) 30 g (0, 2 Mol) K-Hydroxypropiophenon, in 60 cm3 Äther (abs. ) gelöst, langsam unter gutem Rühren zugegeben. Das Einleiten eines schwachen Acetylenstromes wird beibehalten. Nach Entfernung des Kältebades wird unter Acetyleneinleitung solange weitergerührt, bis alles Ammoniak verdampft ist. Der Rückstand wird mit Äther überschichtet, dann vorsichtig Eis eingetragen und mit Salzsäure (1 : 1 verdünnt) neutralisiert.
Die Ätherschicht wird abgetrennt, die wässerige Phase noch zweimal mit Äther ausgeschüttelt, die Ätherextrakte nach Vereinigung mit verdünnter Schwefelsäure und Bicarbonaüösung gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und im Vakuum destilliert. Kp. o6 : 88-90 C; Ausbeute : 32g (91 x).
Nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren werden noch folgende Verbindungen der allgemeinen Formel
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färbung lösen. Gleichzeitig wird Acetylen bis zur Entfärbung der Lösung eingeleitet. Anschliessend werden 200 cm3 Toluol (wasserfrei) zugegeben und nach Entfernen des Kältebades kräftig bis zur quantitativen Verdampfung des Ammoniaks gerührt. Die zurückbleibende Suspension wird mit einer Lösung von 30 g oc-Hydroxypropionphenon (0, 2 Mol) in 100 cm3 Toluol tropfenweise unter Rühren versetzt, wobei gleichzeitig noch ein schwacher Acetylenstrom eingeleitet wird. Anschliessend wird bei Wasserbadtem-
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getrocknet und im Vakuum die Lösungsmittel abdestilliert. Der Rückstand wird im Vakuum fraktioniert.
Kp.., M : 84-87 C.
Beispiel 12 : 3-n-Propylpentin- (1) -3, 4-diol.
In eine Lösung von Äthylmagnesiumbromid in Tetrahydrofuran, hergestellt aus 54, 5 g (0, 5 Mol) Äthylbromid, 12 g Magnesiumspänen und 250 cm3 Tetrahydrofuran (wasserfrei) wird unter Rühren in einer Stickstoffatmosphäre Acetylen eingeleitet, wobei durch freiwerdendes Äthan leichtes Aufschäumen eintritt. Unter weiterem Einleiten von Acetylen werden langsam bei 0 C 23, 2 g (0, 2 Mol) n-Propyl-a- hydroxyäthylketon, in 50 cm3 Tetrahydrofuran gelöst, langsam zugegeben, wobei stets ein Überschuss von Acetylen vorhanden sein muss. Bis zum Ende der Reaktion wird gleichzeitig Stickstoff eingeleitet.
Die Reaktionsmischung wird unter Kühlung mit Ammoniumchlorid zersetzt, die organische Phase abgetrennt und die wässerige Phase mehrmals mit Äther ausgeschüttelt. Anschliessend werden die organischen Phasen vereinigt, mit Magnesiumsulfat getrocknet, die Lösungsmittel abdestilliert und der Rückstand im Vakuum fraktioniert. Kp'Q, 0s : 55-570 C.
Nach der im Beispiel 12 aufgeführten Methode werden noch folgende Verbindungen der allgemeinen Formel
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hergestellt.
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<tb> Beispiel <SEP> R1 <SEP> R2 <SEP> R3 <SEP> physikalische <SEP> Daten
<tb> 13 <SEP> CH3 <SEP> H <SEP> C6H5 <SEP> F.: <SEP> 62-65 c
<tb> 14 <SEP> CH3 <SEP> H <SEP> p-Cl-C6H4 <SEP> F.: <SEP> 74-76 C
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Beispiel 15 : 1-Brom-3-n-propylpentin- (1) -3, 4-diol.
180 g Kaliumhydroxyd werden in 800 cm3 Wasser gelöst, auf 00 C abgekühlt, langsam 25 cm3 Brom zugesetzt und diese Mischung mit 38, 9 g 3-n-Propylpentin-(1)-3,4-diol 30 min geschüttelt. Die organische Phase wird mehrmals mit Äther ausgeschüttelt, die ätherische Lösung zweimal mit je 25 cm3 2 n Schwefelsäure und zweimal mit gesättigter Natriumchloridlösung gewaschen, über Magnesiumsulfat
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