DE2110519C3 - Verfahren zur Herstellung von alpha-Chlorsulfoxiden. Anm'. Sagami Chemical Research Center, Tokio - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von alpha-Chlorsulfoxiden. Anm'. Sagami Chemical Research Center, TokioInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C317/00—Sulfones; Sulfoxides
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung «on «-Chlorsulfoxiden der Formel
R2
R1 — S — C
O Cl R3
durch Chlorierung des entsprechenden Sulfoxids.
(i-Chlorsulfoxide haben antibiotische Eigenschaften
lind werden als Medikamente und Chemikalien für die Landwirtschaft eingesetzt. rz-Chlorsulfoxide sind
weiterhin als Rohmaterialien zur Herstellung von Medikamenten und von Chemikalien für die Landwirtschaft
verwendbar. Insbesondere kann Chlormethyl-methylsulfoxid,
das eine Flüssigkeit mit hoher Polarität ist, als industrielles Lösungsmittel eingesetzt
Werden.
Es ist bereits bekannt, daß u-Chlorsulfoxid durch
Umsetzen von Sulfoxiden mit p-Toluolsulfonylchlorid, Jodbenzoldichlorid, Nitrosylchlorid oder mit t.-Butylhypochlorit
in Gegenwart von Pyridin hergestellt werden kann. Siehe hierzu M. Hojo und
Z. Yoshida, J. Am. Chem. Soc, 90, 4496 (1968);
M.Cinquini.S.Colonn a und F. M ο η ta η a r i,
Chem. Comm., 607 (1969); R. N. Leoppky und
D. C. K. Chang, Tetrahedron Lett., 5415 (1968); S. Iriuchijima und G. Tsuchihashi, Tetrahedron
Lett.. 5259 (1969).
Die zum Stande der Technik zählenden Verfahren haben sich jedoch fur industrielle Anwendungen nicht
bewahrt, da sie nichtstabile Reagenzien verwenden. Zum Beispiel werden Jodbenzoldichlorid und t.-Butylhypochlorit
eingesetzt. Weiterhin werden verhältnismäßig teuere Chemikalien verwendet, z. B. Nitrosylchlorid
und μ-Toluolsulfonylchlorid.
Aufgabe der Erfindung ist ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von a-Chlorsulfoxiden, bei
dem billige Ausgangsmaterialien verwendet werden und das einfach in der Durchführung ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man Sulfoxide der Formel
R2
R1 — S — CH
R1 — S — CH
in der R1 einen Alkyl- oder Phenylrest und R2 und
RJ Wasserstoff. Chlor, eine Alkyl-, Phenyl- oder
Alkylphenylgruppe und R1 und R2 zusammen eine Cycloalkylgruppe bedeuten, mit Chlorgas in Anwesenheit
von Pyridin. Picolin, Lutidin und oder Quinolin sowie eines aprotischen Lösungsmittels
umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung bei —40 bis
30 C durchführt.
R3
in der R1 einen Alkyl- oder Phenylrest und R2 und RJ
Wasserstoff, Chlor, eine Alkyl-, Phenyl- oder Alkylphenylgruppe und R1 und R2 zusammen eine Cycloalkylgruppe
bedeuten, mit Chlorgas in Anwesenheit
2j von Pyridin, Picolin, Lutidin und/oder Quinolin sowie
eines aprotischen Lösungsmittels umsetzt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann ein cyclisches Sulfoxid, z. B. Tetrahydrothiophen-1-oxyd
leicht chloriert werden.
to Die bevorzugten aprotischen Losungsmittel sind
Methylenchlorid, Chloroform und Tetrachlorkohlenstoff. Im allgemeinen ist für 1 Mol Sulfoxid 1 Mol
Chlor erforderlich. Besteht jedoch eine Neigung zur Bildung von Dichlorverbindungen, so kann auch
weniger als 1 Mol Chlor verwendet werden. Pyridin, Picolin. Lutidin und Quinolin können in Mengen von
2 Mol und mehr pro Mol Sulfoxid eingesetzt werden. Bei der praktischen Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird das Sulfoxid in einem aprotisehen Lösungsmittel gelöst. Danach wird wenigstens
eine der angeführten organischen Basen hinzugegeben. In das resultierende Gemisch wird Chlorgas unter
Rühren bei einer Temperatur von ungefähr —40 bis 30 C eingeleitet. Die Reaktion verläuft sehr schnell
und ist im allgemeinen 10 Minuten nach der Zugabe einer äquivalenten Menge Chlorgas zum Sulfoxid
beendet. Nach Vervollständigung der Reaktion kann die organische Base durch Auswaschen mit verdünnten
Mineralsäuren, z. B. Schwefelsäure, entfernt werden. Das anfallende flüssige Produkt wird mit einem
Trockenmittel getrocknet. Geeignet ist z. B. wasserfreies Natriumsulfat. Danach wird das Lösungsmittel
abdestilliert, wobei nahezu reines u-Chlorsulfoxid
anfällt. Das auf diese Weise erhaltene a-Chlorsulfoxid
enthält im allgemeinen noch eine geringe Menge Sulfoxid als nicht umgesetztes Produkt und etwas Dichlorverbindungen.
Praktisch reines a-Chlorsulfoxid kann mit Hilfe von Reinigungsverfahren hergestellt
werden. Geeignete Verfahren sind die Destillation,
do die Rekristallisation, die Chromatographie und Behandlung
mit Aktivkohle.
3,56 g (45,5 mMol) Dimethylsulfoxid wurden in
fi5 30 ml Methylenchlorid gelöst. Dann wurden 7,2 ml
(91 mMol) Pyridin zugegeben. Das Gemisch wurde gerührt, während das Reaktionsgefäß in Eiswasser
gekühlt wurde. Danach wurden 3,3 g (46,5 mMol)
Chlorgös im Verlauf von 30 Minuten langsam eingeleitet.
Danach wurden 8 ml 9 N-Schwefelsäure und 10 ml Wasser hinzugegeben. Das Reaktionsprodukt
wurde mit Äthylacetat extrahiert. Nach dem Trocknen des Extrakts und der Abdestillation des Lösungsmittels
wurde Chlormethylmethylsulfoxid erhalten. Der Umsatz
betrug 77%, Der Siedepunkt der Substanz betrug 65°C/0,05mmHg.
Chlorgehalt:
Berechneter Wert ... 31,49%;
gefundener Wert ... 31,54%.
gefundener Wert ... 31,54%.
Die Struktur wurde noch zusätzlich durch N. M, R- und IR-Spektren erhärtet.
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch mit der Abänderung, daß als Ausgangsmaterial
2-Phenyläthyl-phenyl-suIfoxJd, Äthylphenylsulfoxid,
Methyl-phenyl-sulfoxid, Methyl-p-toluyl-sulfoxid oder Tetrahydrothiophen-1-oxjd verwendet wurde. Nach
ίο dem errindungsgemäßen Verfahren wurden die entsprechenden
a-Chlorsulfoxide erhalten. Die Ergebnisse
sind in der Tabelle wiedergegeben.
a-Chlorsulfoxide R1—S —CH-R2
O Cl
R' | QH5 | R2 | CH2CH2CH2 | Schmelzpunkt (Siedepunkt) CC |
Umsatz {%) |
Analyse Γ Gefundener Wert |
ir Cl (%) Berechneter Wert |
QH5 | QH5CH2 | C6H5 | 60 | 90 | 13,41 | 13,39 | |
QH5 | CH3 | (83—84/0,1 mm Hg) | 85 | 18,85 | 18,79 | ||
CH3^>- | H | 38—39 | 80 | 20,42 | 20,30 | ||
H | 61,5—62 | 70 | 18,81 | 18,79 | |||
QH5 | 41—42 | 65 | 25,63 | 25,58 | |||
122—123 | 60 | 14,27 | 14,14 |
Die Strukturen der erhaltenen a-Chlorsulfoxide wurden mit Hilfe der N. M.R.- und IR-Spektroskopie
bestimmt.
1,22 g (5,3 mMol) 2-Phenyläthyl-phenyl-sulfoxid
wurden in 30 ml Chloroform gelöst. Danach wurden 0,11 g (10,6 mMol) Picolin zugegeben. Das Gemisch
wurde bei Raumtemperatur gerührt. Danach wurden 0,37 g (5,3 mMol) Chlorgas innerhalb von 30 Minuten
eingeblasen. Nach Beendigung der Chlorzufiihrung wurde weitere 10 Minuten gerührt. Dann wurden 8 ml
9 N-Schwefelsäure und danach 10 ml Wasser zum Gemisch gegeben. Das Produkt wurde sodann mit
Chloroform extrahiert. Nach dem Waschen und Trocknen der organischen Schicht wurde das Lösungsmittel
abdestilliert, wobei 1,35 g rohe Kristalle von l-Chlor-2-phenyläthyl-phenyl-sulfoxid der Formel
ί — CH — CH2
Ö Cl
Ö Cl
4,64 (IH, q), -7,2 (5 H, m), 7,43 (3 H, m) und
7,62 (2 H, m).
Elementaranalyse für C14H13ClOS:
Berechneter Wert... C 63,51, H 4,95, Cl 13,39%; gefundener Wert ... C 63,36, H 5,06, Cl 13,47%.
In 30 ml Tetrachlorkohlenstoff wurde« 2,21g
(14,3 mMol) Äthyl-phenylsulfoxid gegeben. ■ .
Danach wurden 0,22 g (28,6 mMol) Quinoljn zugesetzt.
Das Gemisch wurde sodann bei Raumtemperatur gerührt. Schließlich wurden 0,96 g (13,6 mMol) Chlorgas
innerhalb von 30 Minuten in das Gemisch eingeblasen. Nach Beendigung der Reaktion wurde das
Reaktionsprodukt mit verdünnter Schwefelsäure gewaschen. Danach wurde das Gemisch wie im Beispiel 1
beschrieben getrocknet. Das Lösungsmittel wurde durch fraktionierte Destillation abdestilliert. Dabei
wurde fast reines 1-Chloräthyl-phenyl-sulfoxid der
Formel
erhalten wurden. Die Ausbeute betrug 96%. Durch Umkristallisation aus einem Gemisch von Benzol
und Hexan wurde reines Material mit einem Schmelzpunkt von 60"C erhalten. N. M.R. (CDCl3, Λ bezogen
auf Tetramethylsilan): 2,72 (1 H, q), 3,60 (1 H, q), / ~\— S — CH — CH3
X=/ Il I
O Cl
erhalten.
Siedepunkt: 83 bis 84°C/0,1 mm Hg. Ausbeute: 1,9 g
(70%).
N.M.R.-Dalen (CDCI3, A
1,62 (3H, d), 4,67 (IH, q) und
1,62 (3H, d), 4,67 (IH, q) und
bezogen auf TMS): -7,5 (5 H, m).
Elementaranalyse Tür CHH9CIOS:
Berechneter Wert ... C 50,92, H 4,81, S 16,99%: gefundener Wert ... C 50,78, H 5,03, S 17,25%.
Berechneter Wert ... C 50,92, H 4,81, S 16,99%: gefundener Wert ... C 50,78, H 5,03, S 17,25%.
9,2 g (4OmMoI) Phenyl-2-phenyläthylsulfo.xid und
9,6 ml (0,12 Mo!) Pyridin wurden in 100 ml Dichlormethan
gelöst. Dann wurde im Verlauf von einer Stunde eine Lösung aus 50 ml TetrachlorkohlenstofT
und 5,95 g (84 mMol) Chlor in das Gemisch getropft. Dabei wurde das Reaktionsgefäß mit Eiswasser gekühlt.
Danach wurde das resultierende Gemisch bei Raumtemperatur noch 1 Stunde gerührt. Dann wurde
mit Wasser gewaschen, getrocknet und unter reduziertem Druck konzentriert. Das konzentrierte Produkt
wurde in einem Gemisch aus Benzol und Hexan gelöst. Aus diesem Mischlösungsmittel wurden 8.98 u
OO mMol: Ausbeute 75%) l.l-Dich]or-2-phenyläthyfphenylsulfoxid
als Kristalle erhalten. Schmelzpunkt: 98,5 bis 99 C.
Elementaranalyse für C14H1Xl2OS: ;?
Berechneter Wert... C 56,2. H 4.04. Cl 23.7%:
gefundener Wert ... C 56.22. H 4.07. Cl 23.61%.
gefundener Wert ... C 56.22. H 4.07. Cl 23.61%.
Daten der IR-Spektroskopie: 1060.1075.1085 cm'1.
Die Aufnahme erfolgte in Nujol.
Daten der N. M.R7-Analyse(rtin CDCl3): 3.67(2 H.q.
J = 14), 7,2 bis 7,6 (8H). 7.7 bis 7.9 (2H).
Massenspektroskopie: m/e 298 (M + ).
Antitumortest
Ein Antitumortest wurde mit l-Chlor-2-phenyläthylphenyl-sulfoxid.
das nach dem Verfahren von Beispiel 3 hergestellt worden war. durchgeführt.
Drei Millionen metastatisierte Lungenkrebszellen wurden zehn Mäusen intravenös eingespritzt. Danach
wurde l-Chlor-2-phenyläthyl-prienyl-suIfoxid fünf von
den zehn Mäusen in einer Menge von 150 mg kg intravenös eingespritzt. Die Überlebensdauer der
Miiuse wurde in Tagen gemessen und der lebensverlängernde
Effekt geprüft. Die Ergebnisse zeigten, dall die durchschnittliche Überlebenszeit der nicht mit dem
Sulfoxid behandelten Mäuse IG ± 1 Tage betrug,
während die durchschnittliche Überlebenszeit der mit l-Chlor-2-phenyläthyl-phenyl-sulfoxid 15,4Tage betrug,
Keine toxische Wirkung konnte festgestellt werden, wenn l-ChIor-2-phenyläthyl-phenyI-sulfoxid oial
Mäusen in einer Menge von 500 mg/kg verabreicht wurde.
Hypnotische Wirkung
Zwanzig Mäuse wurden in vier Gruppen A, B, C und D geteilt. Jede Gruppe bestand aus fünf Mäusen.
Den Mäusen der Gruppe A (Kontrollversuch) wurde Natrium-hexobarbital subkutan in einer Menge von
75 mg/kg verabreicht. Den Mäusen der Gruppe B wurde in einer Menge von 150 mg/kg a-Chlorbenzolphenyl-sulfoxid
intraperitoneal verabreicht. Die Substanz entstammt dem Beispiel 2. Den Mäusen der
Gruppe C wurde l-Chlor-2-pf :nyläthyl-phenyl-sulfoxid
in einer Menge von 150mg/\g intraperitoneal verabreicht. Nach 30 Minuten wurde noch Natriumhexobarbital
in einer Menge von 75 mg/kg subkutan eingespritzt. Den Mäusen der Gruppe D (Kontrollvers'.ch)
wurde Phenyl-2-chlor-2-phenyläthyl-sulfon intraperitoneal in einer Menge von 150 mg/kg verabreicht.
Nach 30 Minuten wurde noch Natrium-hexobarbital in einer Menge von 75 mg/kg subkutan eingespritzt.
Die Zeit bis zum Verschwinden der Aufrichtereflexe der Versuchsmäuse wurde sodann gemessen.
Die Ergebnisse sind nachfolgend wiedergegeben.
lausegruppc
A
B
C
D
B
C
D
Zeit
40 Min. 28 Sek.
92 Min. 12 Sek.
81 Min. 26 Sek.
65 Min 34 Sek.
92 Min. 12 Sek.
81 Min. 26 Sek.
65 Min 34 Sek.
Zunahme der
Hypnosezeit
in %
127
101
62
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von «-Chlorsulfoxiden der Formel
R2
R1 — S — '
Cl R3
durch Chlorierung des entsprechenden Sulfoxids, dadurch gekennzeichnet, daß man
Sulfoxide der Formel
R2
R1
/
-S-CH
-S-CH
II \
O F
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DE2110519A1 DE2110519A1 (de) | 1971-11-25 |
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ID=11993076
Family Applications (1)
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-
1971
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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