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Lager für um eine mittlere waagerechte Achse um 180° schwingbare Fensterflügel
Die Erfindung betrifft ein Lager für um eine mittlere waagerechte Achse um 180°
schwingbare Flügel von Fenstern, bestehend aus einem am feststehenden Rahmen angebrachten
Lagerteil, in dem ein Schlitten waagerecht schiebbar gelagert ist, einem am Flügel
befestigten Gelenkbolzen, der in einer Ausnehmung im Schlitten drehbar gelagert
ist, und einem Lenker, der mit seinem einen Ende am feststehenden Lagerteil gelagert
und mit seinem anderen Ende mit dem Gelenkbolzen verbunden ist.
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Bei einem bekannten Lager dieser Art ist der Lenker mit dem Gelenkbolzen
fest verbunden und weist an seinem anderen Ende einen parallel zum Gelenkbolzen
gerichteten Zapfen auf, der in einem an der feststehenden Lagerhälfte angeordneten
lotrechten Schlitz geführt ist. Die Lagerfläche des Schlittens und der entsprechenden
Führung in der feststehenden Lagerhälfte ist keilförmig ausgebildet, wodurch eine
gewisse Bremswirkung infolge der aus dem Eigengewicht des Flügels hervorgerufenen
Reibungskräfte erzielt wird. Die Schlitzführung und die erforderliche Länge des
Lenkers bedingen jedoch verhältnismäßig große Abmessungen der Lagerteile, die wiederum
eine verhältnismäßig große Stärke des Flügelrahmens und des feststehenden Rahmens,
gemessen senkrecht zur Fensterebene, erfordern.
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Ferner ist ein Schwingflügellager mit einer Schlittenführung bekannt,
bei dem der drehbar im Schlitten gelagerte, am Flügel befestigte Gelenkbolzen mit
einem Zahnritzel versehen ist, das über ein Zwischenritzel mit einer in der am feststehenden
Lagerteil angeordneten Führung für den Schlitten angebrachten Zahnstange im Eingriff
steht. Der Gelenkbolzen weist hierbei eine einstellbare Außenbandbremse auf. Auch
bei diesem Lager ist eine verhältnismäßig große Rahmenstärke erforderlich.
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Schließlich ist es bei Schwingflügellagern mit im Raum vor dem feststehenden
Rahmen liegender, sich nicht verlagernder Schwingachse bekannt, die zylinderförmige
Lagerschale für den Gelenkbolzen mit einem radial von der Außenseite bis zum Gelenkbolzen
reichenden Schlitz zu versehen, um somit die Lagerschale selbst als einstellbare
Bremse auszubilden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Lager der eingangs genannten
Gattung zu schaffen, das sowohl in lotrechter als auch in waagerechter Richtung
verhältnismäßig kleine Abmessungen aufweist und wenig gegenüber dem feststehenden
Rahmen in den Innenraum vorsteht.
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Dies wird bei einem Lager der eingangs geschilderten Art dadurch erreicht,
daß der Lenker mit seinem einen Ende gelenkig am Lagerteil des feststehenden Rahmens
befestigt und mit seinem anderen Ende an dem als im Schlitten drehbare Scheibe ausgebildeten
Gelenkbolzen exzentrisch angelenkt ist und daß der Gelenkbolzen mit einer regelbaren
Bremse versehen ist.
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Zweckmäßig ist, daß der Gelenkbolzen an einem am Flügel befestigten,
vorzugsweise in diesen eingelassenen Lagerteil mittels Befestigungsmitteln lösbar
befestigt ist, die bei um 180° geschwenktem Flügel zugänglich sind. Auf diese Weise
wird ein Auseinanderklaffen oder Auseinanderfallen der am Schwingflügel befestigten
Teile einerseits und der am feststehenden Rahmen befestigten Teile andererseits
vermieden.
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Die Bremse kann durch einen von einer Außenwand des Schlittens bis
zu dessen Ausnehmung durchgehenden Schlitz gebildet sein, dessen beide Schenkel
mittels einer Schraube zusammenziehbar sind.
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Außerdem kann der Schlitten in an sich bekannter Weise an seiner dem
Innenraum zugekehrten Stirnseite eine schalenartige oder U-förmige Abdeckung aufweisen,
die die am feststehenden Rahmen vorstehenden, den Schlitten führenden Teile des
am feststehenden Rahmen angeordneten Lagerteile sowie den Schlitten abdeckt.
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In der Zeichnung ist ein Lager gemäß der Erfindung beispielsweise
dargostellt. Es zeigt F i g. 1 zwei symmetrisch zueinander angeordnete Lager eines
Schwingflügelfensters mit waagerechter Achse, F i g. 2 das Lager bei geschlossenem
Flügel, F i g. 3 das Lager nach einem Schwingen des Flügels um 180° in den Innenraum
hinein, F i g. 4 einen Schnitt durch das Lager gemäß der Linie IV-IV der F i g.
2, F i g. 5 einen Schnitt durch das Lager gemäß der Linie V-V der F i g. 3, F i
g. 6 eine Zwischenstellung zwischen den in den F i g. 2 und 3 dargestellten Stellungen,
in der der Flügel etwa waagerecht steht,
F i g. 7 eine Ansicht des
Lagers in der Stellung gemäß Fi g. 6, in Richtung des Pfeiles P gesehen, und F i
g. 8 die einzelnen Teile des Lagers in perspektivischer Darstellung.
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An dem feststehenden Rahmen 1 eines Schwingflügelfensters sind symmetrisch
mittels Schrauben 2 Winkel 3 angeordnet, deren einer Schenkel einen Schlitz 4 aufweist,
an dem der dem feststehenden Rahmen 1 zugeordnete Lagerteil 5 in lotrechter Richtung
schiebbar gelagert ist (F i g. 2 und 3), wobei lotrechte Leisten 6 als Führung dienen.
Diese Unterteilung des dem feststehenden Rahmen zugeordneten Lagerteiles zum Zwecke,
den Lagerteil in lotrechter Richtung verschieben zu können, ist an sich bekannt
und nur dort erforderlich, wo der Flügel vor Beginn des Schwingens angehoben werden
muß, weil er mit einer an seinem unteren waagerechten Schenkel angeordneten Nut
auf einer Leiste des feststehenden Rahmens sitzt.
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Der Lagerteil 5 weist, wie insbesondere aus F i g. 8 ersichtlich ist,
eine untere und eine obere waagerechte Führung 7 für einen Schlitten
8 auf, der an seiner Oberkante und an seiner Unterkante mit in den Führungen
7 geführten waagerechten Leisten 9 versehen und im wesentlichen blockförmig ausgebildet
ist.
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Der Schlitten 8 weist eine kreisrunde Ausnehmung 10 auf, in
der drehbar ein als Scheibe ausgebildeter Gelenkbolzen 11 sitzt, der mit einem Bund
12 an einer Schulter 12' des Schlittens anliegt. In einer Ausnehmung 24 des Lagerteiles
5 ist ein Lenker 13 mittels eines Zapfens 14 gelagert, der an seinem freien Ende
einen Bolzen 15 trägt, der drehbar in einer exzentrisch angeordneten Bohrung
16 des Gelenkbolzens 11 sitzt. An diesem ist mittels zweier Schrauben 17
der blockförmige, dem Flügel 19 zugeordnete Lagerteil 18 befestigt, der in
den die Glasscheibe 20 tragenden Flügel 19 eingelassen und dort befestigt
ist.
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Wird der Flügel 19 und damit der Lagerteil 18
aus der
Schließstellung (F i g. 2 und 4) herausgedreht, dann bewegt sich der Lagerteil
18 in der Zeichnung im Uhrzeigersinn und erreicht nach einer Drehung um etwa
90° die in F i g. 6 und 7 dargestellte Lage. Bei dieser Bewegung wird der Gelenkbolzen
11, an der der Lagerteil 18 befestigt ist, in gleichem Sinn um seine
Achse gedreht. Da der Gelenkbolzen 11 jedoch mittels des Lenkers 13 am Lagerteil
5 angelenkt ist, wird der Schlitten 8 in der Zeichnung nach rechts geschoben, wobei
der Lenker 13 ebenfalls eine Schwenkung im Uhrzeigersinn um die Achse seines Zapfens
14 ausführt. Beim Schwingen des Flügels um weitere 90° erreicht der Lagerteil 18
die in F i g. 3 und 5 dargestellte Lage, in der der Flügel im ganzen um 180° gedreht
ist. Bei dieser weiteren Drehung wird der Schlitten 8 in der Zeichnung durch den
Lenker 13 noch weiter nach rechts geschoben, wobei der Lenker 13 wieder in seine
ursprüngliche Lage zurückkehrt. Der Gelenkbolzen 11 und der Lenker 13 bilden also
eine Kurbelanordnung, deren Totpunkte auf einer Waagerechten liegen und der Schließstellung
bzw. der Öffnungsstellung des Flügels entsprechen.
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Damit der Flügel insbesondere in der Nähe seiner lotrechten Stellungen
sich nicht von selbst bewegen kann, wird er in seiner Achse gebremst. Die Bremse
wird dadurch gebildet, daß der Schlitten 8 einen Schlitz 21 aufweist, der in Richtung
einer Sehne verläuft. Die beiden dem Schlitz 21 benachbarten Teile des Schlittens
8 werden durch eine Schraube 22 zusammengezogen, wodurch der in dem Schlitten 8
gelagerte Gelenkbolzen 11 gebremst wird.
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Der Schlitten 8 weist an seiner dem Innenraum zugekehrten Stirnseite
eine im Profil U-förmige, an den Enden geschlossene Abdeckung 23 auf, die die am
feststehenden Rahmen 1 vorstehenden, den Schlitten führenden Teile des am feststehenden
Rahmen angeordneten Lagerteiles 5 sowie den Schlitten 8 abdeckt. Diese Abdeckung
dient als Abdichtung und bietet gleichzeitig den Vorteil, daß die von ihr bedeckten
Teile nicht fein bearbeitet sein müssen.