-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kippschiebefenster, insbesondere
für einen Dokumentenschrank mit einem Paar Führungen.
-
Ein bekanntes Fenster (Deutsches Patent 461071); welches in eine Gebäudewand
eingelassen ist, ist aus der Schließstellung nach oben in Führungsnuten verschiebbar,
die geknickt sind und sich in unbeweglich mit der Wand verbundenen Teilen befinden.
Das Verschieben des Fensters macht infolge der geknickten Führungsnuten gewisse
Schwierigkeiten.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Nachteil zu beseitigen.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Führungen
als Doppelauszug ausgebildet und nach außen begrenzt kippbar sind und eine besondere
Vorrichtung zur Halterung des Schiebefensters in der geöffneten Lage dient.
-
Bei dieser Ausführung sind die Führungen des Fensters gerade. Es kann
infolgedessen bequem durch Kippen und geradliniges Verschieben aus der einen in
die andere Stellung übergeführt werden. Besonders eignet sich das neue Kippfenster
im Gegensatz zu dem bekannten für Dokumentenschränke, da auf diese nicht allzu große
Kräfte ausgeübt werden dürfen. Das leichtgängige Fenster gemäß der Erfindung gewährleistet
das. Hinzu kommt, daß bei einem Schrank häufig oberhalb des Fensters keine Möglichkeit
zur Anbringung von Teilen besteht, welche die Führungsnuten für das Fenster aufweisen.
Bei dem erfindungsgemäßen Doppelauszug entfällt dieses Erfordernis.
-
Eine zweckmäßige Weiterentwicklung der Erfindung besteht darin, daß
jeder Doppelauszug aus einer inneren und einer äußeren Schiene besteht und die äußere
Schiene an einem dreieckförmigen Träger befestigt ist, der einen Schlitz aufweist,
in den ein an dem Schrank od. dgl. befestigtes Begrenzungsstück hineinragt.
-
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung im Zusammenhang mit der Zeichnung. Darin zeigt F i g. 1 einen Schrank
nach der Erfindung in Perspektive, F i g. 2 Einzelheiten des erfindungsgemäßen Fensters
in Perspektive, F i g. 3 Einzelheiten der Halterung des erfindungsgemäßen Fensters
in seiner Führung, F i g. 4 einen Schnitt durch die Führung des Fensters und F i
g. 5 und 6 schematische Darstellungen des Fensters in der geschlossenen und in der
geöffneten Stellung.
-
In F i g. 1 der Zeichnung ist ein Schrank 10 dargestellt, der auf
allen Seiten geschlossen ist und eine Zugangsöffnung 11 im oberen Teil der Vorderwand
12 aufweist. Im Innern des Schrankes sind Aufzeichnungsrahmen 13 untergebracht,
die ihrerseits Blätter 14 mit den Aufzeichnungen tragen.
-
Die Öffnung 11 in der Vorderwand 12 des Schrankes 10 hat rechteckige
Form und wird durch das Schiebefenster 20 verschlossen. Zur Vereinfachung der Darstellung
sind nur zwei seitliche Rahmenteile 31, 32 (F i g. 2 und 4) und ein unterer Rahmenteil
33 dargestellt. Es sind jedoch auch noch Rahmenteile am oberen Ende und Rahmenteile
auf den gegenüberliegenden Rahmenabschnitten 31, 32 vorgesehen, die in der Zeichnung
nicht dargestellt sind. Alle diese Rahmenteile sind mit Hilfe geeigneter Methoden
miteinander verbunden, also entweder verschweißt oder vernietet, um eine reckteckige
Zugangsöffnung 11 zu bekommen. -Die F i g. 2 zeigt das Schiebefenster 20
und die Haltevorrichtung, welche die Bezugsziffer 35 trägt und nur für eine Seite
dargestellt ist. Die Haltevorrichtung für die andere Seite des Schiebefensters 20
ist in der Figur nicht wiedergegeben, da sie nur ein Spiegelbild der Vorrichtung
35 ist.
-
Die Haltevorrichtung 35 umfaßt einen Träger 36, der drehbar an den
seitlichen Rahmenteilen 31, 32 mit Hilfe einer Drehverbindung 37 befestigt ist.
Führungsschienen 39 und 40 sind an dem Träger 36 auf entsprechende Weise, beispielsweise
durch Verschweißen, befestigt. Diese äußere Führungsschiene 39, 40 begrenzt eine
U-förmige Schiene mit einem Boden 41 und Schenkeln 43, 44 an den jeweiligen Enden
(F i g. 3). Ein Endstück 43 ist mit einer Dichtung 45 aus nachgiebigem Material,
beispielsweise Kautschuk od. dgl., versehen. Das Endstück 43 funktioniert als Anschlag
oder Haltevorrichtung in einer noch zu beschreibenden Weise.
-
Ein Begrenzungsstück, beispielsweise ein mit Gewinde versehenes Teil
47 ragt durch einen Schlitz 48 in der Schiene 35 hindurch und ist an dem seitlichen
Gestellteil 32 befestigt. Das Begrenzungsstück 47 ist an dem seitlichen Gestellteil
32 so befestigt, daß ein ausreichender Zwischenraum zwischen seinem Kopf und dem
seitlichen Rahmenstück 32 frei bleibt, so daß der Träger 36 sich frei drehen kann.
Das vordere Ende 49 des Schlitzes 48 ist zum Zusammenwirken mit dem Begrenzungsstück
47 bestimmt und soll eine innere Begrenzung der Bewegung- für die Schiene 35 bilden,
wenn diese sich um den Zapfen 37 dreht. In dieser innen liegenden Stellung befindet
sich die äußere Führungsschiene 39, 40 des Trägers 36 in vertikaler Stellung und
in einer Bezugsebene, die durch die Gestellteile 31, 32 und 33 festgelegt ist. Das
rückwärtige Ende 51 des Schlitzes 48, welches nach der zeichnerischen Darstellung
zum Anschlag mit dem Begrenzungsstück 47 in F i g. 2 bestimmt ist, wirkt mit diesem
Begrenzungsstück 47 so zusammen, daß es eine äußere Bewegungsgrenze für den Gestellteil36
bildet, wenn es sich um seinen Zapfen 37 dreht. In dieser äußeren Stellung nimmt
die äußere Führungsschiene 39, 40 des Trägers 36 eine Lage in einer zweiten Ebene
ein, die zu der obenerwähnten Bezugsebene schräg verläuft. Eine Kugelsperre 52 ist
in dem seitlichen Gestellteil 32 untergebracht und steht unter dem Einfluß einer
nicht. dargestellten Feder, damit sie durch eine Öffnung 53 in dem Träger 36 hindurchragen
kann. Die Kugelsperre 52 ' und die Öffnung 53 stellen ein Hilfsmittel zur nachgiebigen
Festlegung des schienenförmigen Trägers 36 in seiner äußeren Stellung dar. Wird
der Träger 36 in seine äußere Stellung verdreht, wie dies F i g. 2 zeigt, dann fluchtet
die Öffnung 53 mit der Kugelsperre 52 und die nicht dargestellte Feder bewegt die
Kugelsperre 52 in die Öffnung 53 hinein. Befindet sich die Kugelsperre 52 in dieser
Stellung, dann wird eine unbeabsichtigte Drehung des Trägers 36 in seine nach innen
gerichtete Stellung verhindert. Will man die Haltevorrichtung 35 in ihre innere
Stellung verschwenken, dann bewirkt die Aufwendung eines vorbestimmten Druckes auf
den Träger 36. daß die Feder nachgibt und die Kugelsperre 52 aus der Öffnung 53
in den seitlichen Rahmenabschnitt 32 zurückgeht, so daß der Rahmenabschnitt 32 des
Trägers 36 eine Verschwenkung nach innen ermöglicht.
Eine innere
Schiene 55 (F i g. 2 und 3) wird zwischen der äußeren Führungsschiene 39, 40 gehalten,
um eine Gleitbewegung zu ermöglichen. Die Verlängerung umfaßt einen U-förmigen Teil
56 mit den Schenkeln 58 und 59 und der Rückwand 60. Das untere Ende der Verlängerung
läuft in ein Endstück 62 aus, welches als Anschlag oder Haltevorrichtung dient und
dessen Wirkungsweise im folgenden noch näher beschrieben werden soll. Ein innen
liegender Streifen 63 und ein außen liegender Streifen 64 (F i g. 4) sind an dem
oberen inneren bzw. an dem unteren äußeren Teil des Bodenstücks 60 der inneren Schiene
55 befestigt. Diese Streifen dienen auch als Anschlag, wie dies im folgenden noch
näher beschrieben werden soll.
-
Das Schiebefenster 20 wird von der inneren Schiene 55 gehalten, um
eine Gleitbewegung in ihr zu ermöglichen. Der durchsichtige Teil 66 des Schiebefensters
20 besteht aus Glas, Plexiglas oder einem anderen durchsichtigen Material und ist
in einem rechteckigen Rahmen 67 mit den Anschlägen 68 gehalten (F i g. 3), die aus
den unteren Seitenteilen herausragen. Die Anschläge 68 und der rechteckige Rahmen
67 sind einander so zugeordnet, daß eine Gleitbewegung zwischen den Seitenteilen
58, 59 der U-förmigen Verlängerung 55 ermöglicht wird.
-
Eine Uhrfeder 70 ist auf einer Konsole 71 befestigt.
Das Ende 72 der Feder ragt aus einem Gehäuse 74 heraus. Ein Haken 75, der von dem
Federstreifen 72 gehalten wird, ist an einem Zapfen 76 befestigt. der an einem herabhängenden
Schenkel 79 eines Teils 78 befestigt ist, der von dem Schiebefenster 20 gehalten
wird. Eine Bewegung des Schiebefensters 20 aus der angehobenen Stellung der F i
g. 2 in die untere Stellung der F i g. 4 führt zum Zurückziehen des Bandes 72 aus
dem Gehäuse 74, und bei dieser Gelegenheit wird die Uhrfeder (nicht dargestellt)
gespannt. Sobald die Uhrfeder gespannt ist, übt sie eine Gegenkraft aus, die ausreicht,
um das Gewicht des Schiebefensters 20 auszubalancieren.
-
Der herabhängende Schenkel 79 des Teils 78, der von dem Schiebefenster
20 gehalten wird, wirkt mit einer Feder 80 zusammen, die an einem Schenkel 81 des
äußeren Schienenteils 39 an dem Träger 36 gehalten wird. Befindet sich das Fenster
in seiner angehobenen Stellung, die in F i g. 2 wiedergegeben ist, dann federt das
federnde Stück 80 unter den Schenkel 79 des Teils 78 hinein, um das Schiebefenster
in seiner angehobenen Stellung zu halten.
-
Zum öffnen des Schrankes 10 wird der Handgriff 22 am oberen Ende des
Fensters nach außen gezogen und dadurch das Schiebefenster 20,die innere Schiene
55 und der Träger 36 um den Zapfen 37 gedreht. Ist der Träger 36 in seine äußere
Endlage verschwenkt, dann wird die Kugelsperre 52 unter der Wirkung ihrer nicht
dargestellten Feder in die Öffnung 53 gedrückt. Die Handgriffe 22 am unteren Ende
des Schiebefensters 20 werden sodann erfaßt, und das Schiebefenster 20 wird in die
in den F i g. 2 und 3 wiedergegebene Stellung angehoben. Um das Zusammenwirken des
Schiebefensters 20, der inneren Schiene 55
und des Trägers 36 miteinander
deutlicher zu erläutern, soll auf die schematischen Darstellungen in den F i g.
5 und 6 Bezug genommen werden. Die einzelnen Bauteile tragen in den F i g. 5 und
6 die entsprechenden Bezugsziffern, wie in den F i g. 3 bzw. 4. Wird das Schiebefenster
20 aus der in F i g. 5 wiedergegebenen Stellung angehoben, dann bewegt sich das
Schiebefenster 20 relativ sowohl zu der inneren Schiene 55 als auch zu dem
Träger 36. Nach Durchlaufen einer ersten vorbestimmten Strecke stößt der Anschlag
68 gegen den innenliegenden Streifen 63. Von dieser Stelle an bewegen sich sowohl
der durchsichtige Verschluß 20 als auch die innere Schiene 55 zusammen relativ zu
dem Träger 36. Nachdem ein bestimmter zweiter Abschnitt im Wege der gleitenden Bewegung
zurückgelegt worden ist, stößt der Streifen 64 gegen den Anschlag 44 an dem Träger
36. Sobald das Schiebefenster 20 diese Stellung erreicht, gleitet der herabhängende
Schenkel 79 der Sperre 78 über das federnde Stück 80 und drückt dieses herunter.
Erreicht die Scheibe ihre oberste angehobene Stellung (in der die Anschläge 64 und
44 aufeinandertreffen), dann ist der Schenkel 79 über das Federstück 80 hinweggeglitten
und ermöglicht es diesem, unter den Schenkel 79 zu federn und damit dem durchsichtigen
Verschluß ein Hindernis für eine Abwärtsbewegung entgegenzustellen. Befindet sich
das Schiebefenster in der äußersten Stellung der Anhebung, dann ist es vollständig
von der Vorderseite der Öffnung 11 in der Vorderwand 12 des Schrankes 10 mit den
Archivstücken abgerückt. Diese Stellung erlaubt den ungehinderten Zugang zu den
Dokumentenrahmen 13 und den darauf befestigten Karten 14. Der Träger 36, die innere
Schiene 55 und das Gestell 67 des Schiebefensters 20 bilden eine starre Konstruktion,
welche den angehobenen Verschluß auf sichere Weise in seiner Stellung hält. Ein
außen liegender Streifen 64
(F i g. 3) ragt über die Seite 60 der inneren
Schiene 55 hinaus und wird von einer nicht dargestellten Lippe an dein oberen inneren
Teil des äußeren Führungsschienenteils 40 erfaßt, um eine Bewegung des unteren
Teils der inneren Schiene 55 aus der Lage zwischen der äußeren Führungsschiene 39,
40 zu verhindern, wenn sich die Scheibe in ihrer angehobenen Stellung befindet,
die in F i g. 2 wiedergegeben ist.
-
Wünscht man das Schiebefenster 20 zu schließen, dann wird die Feder
80 gegen den Träger 36 gedrückt und das Schiebefenster 20 wird heruntergelassen.
Das Schiebefenster 20 gleitet dann zunächst sowohl relativ zu der inneren Schiene
55 als auch zu dem Träger 36. Nach einem bestimmten Stück der Gleitbewegung schlagen
die Anschläge 68 an dem Verschlußrahmen 67 gegen das Endstück 62 der inneren Schiene
55. Von dieser Stelle aus gleiten sowohl das Schiebefenster 20 als auch die innere
Schiene 55 relativ zu dem Träger 36 weiter, bis der Anschlag 62 an den federnden
Anschlag 45 an dem Ende 43 des Winkeleisens anschlägt. Das Schiebefenster wird dann
gegen die Vorderseite des Schrankes 10 gedrückt, und dieser Druck bewirkt, daß die
Kugelsperre 52 gegen die Wirkung der Feder und aus der Öffnung 53 heraus zurückweicht.
Ist die Kugelsperre 52 dann vollständig aus der öffnung zurückgezogen, dann dreht
sich der Träger 36 bei aufrecht erhaltenem, auf ihn ausgeübten und nach innen wirkenden
Druck um seinen Zapfen 37 und in die Zugangsöffnung 11 in der Vorderwand 12 des
Schrankes 10 hinein. Die Drehbewegung des Trägers 36 findet ihr Ende, wenn das Begrenzungsstück
47 mit dem Vorderende des Schlitzes 48 zum Eingriff kommt. In dieser Stellung kann
mittels der Sperre 21 eine Verriegelung vorgenommen werden.