DE1176611B

DE1176611B - Zellenradextrakteur zur Loesungsmittelextraktion von festen Stoffen

Info

Publication number: DE1176611B
Application number: DED40304A
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Depmer
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1962-11-19
Filing date: 1962-11-19
Publication date: 1964-08-27

Description

Zellenradextrakteur zur Lösungsmittelextraktion von festen Stoffen Ein Zellenradextrakteur mit einem um eine vertikale Achse umlaufenden Zellenrad zur kontinuierlichen stufenweisen Gegenstromextraktion von festen Stoffen mit Lösungsmitteln, der durch einen eststehenden Siebboden mit einer Auslaßöffnung und ein in geringem Abstand über dem Siebboden angeordnetes und über ihm umlaufendes Zellenrad gekennzeichnet ist, ist bekannt.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, den bekannten Extrakteur auch zur Lösungsmittelextraktion von verhältnismäßig sehr empfindlichen Stoffen, beispielsweise Teeblättern, Drogen der verschiedensten Art o. ä., geeignet zu machen, wobei ein Verschleppen einzelner Feststoffteilchen innerhalb des Extrakteurs in Abschnitte, in denen diese Teilchen'unange: nehmeAuswirkungen auf den erzielten Extrakt haben könnten, vermieden werden soll.
Dies ist mit einem Zellenradextrakteur zur Lösungsmittelextraktion von festen Stoffen möglich, der aus einem in einem Gefäß um eine vertikale Achse drehbaren Rad und Zu- und Abflüssen für das Lösungsmittel bzw. die Miscella über bzw. unter dem Rad besteht und bei dem erfindungsgemäß auf in radialer Richtung sich erstreckenden Auflageleisten des Rades an sich bekannte, das zu extrahierende Gut aufnehmende und mit je einem Siebboden versehene Kästen oder Körbe kipp- bzw. auswechselbar aufgesetzt sind.
Diese Kästen, deren Boden jeweils durch ein siebartiges Gewebe aus insbesondere Edelstahl gebildet ist und in denen der Extraktionsvorgang durchgeführt wird, sind z. B. bei der Gewinnung von Tee-Extrakt auch für die Durchführung der Fermentation und Antrocknung bzw. Trocknung der Teeblätter als Vorbehandlung zur Extraktion geeignet. Diese Möglichkeit läßt das gesamte Verfahren auch kontinuierlich mit den bekannten Vorzügen einer solchen Arbeitsweise durchführbar werden. Hierbei ergibt sich zugleich der besondere Vorzug, daß ein Umfüllen der Teeblätter nicht mehr erforderlich ist, wodurch Verluste an dem zu extrahierenden Gut vermieden werden.
In den Kästen kann man die Schichthöhe z. B. von Teeblättern beliebig einstellen und sich dabei nach denEigenschaften der Blätter richten, die z.B. jahreszeitlich bedingt unterschiedlich sein können. Es besteht außerdem die Möglichkeit, die Kästen nach beendeter Extraktion von alten Resten zu befreien, was die Gefahr ausschließt, daß solche Rückstände den Geschmack ungünstig beeinflussende Effekte auf neu zu extrahierendes Gut bzw. den daraus erzeugten Extrakt ausüben.
Ähnliche Anpassungsmöglichkeiten sind auch bei vielen Extraktionsgütern gegeben, z. B. Drogen, Tees, Arzneimittel, chemischen Substanzen usw.
Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in den Zeichnungen wiedergegeben.
F i g. 1 zeigt einen Vertikalschnitt durch einen Extrakteur gemäß der Erfindung.
Fig. 2 gibt einen Schnitt nach der Linie A-A durch den Extrakteur gemäß F i g. 1 wieder.
Gemäß den F i g. 1 und 2 besteht der Extrakteur aus dem Gehäuse, innerhalb dessen ein Drehkörper 2 mittels der Welle 3 verdrehbar gelagert ist. Im gezeichneten Ausführungsbeispiel weist der Drehkörper 2 die Gestalt eines Rades auf, das über eine Haube 4 mit der Welle 3 verbunden und auf diese Weise unverkantbar und stabil innerhalb des Gehäuses 1 gelagert ist. Das Rad 2 besteht in an sich bekannter Weise aus einem Außen- und Innenkranz, vorzugsweise aus gewalzten Edelstahiringen, die durch sich in radialer Richtung erstreckende Auflageleisten 5 miteinander verbunden sind. Zur Versteifung dieser Konstruktion und gleichzeitig zur Abführung des gewonnenen Extraktes dienen die Trichter 6 und 6', die zusammen mit dem Rad 2 drehbar sind.
Auf die Leisten 5 sind von außen in das Gehäuse 1 nun die erfindungsgemäß vorgesehenen Kästen 7, 8 aufsetzbar, in denen sich das zu extrahierende Gut in jeweils zweckmäßiger Schichthöhe befindet. Diese Kästen 7, 8 werden zusammen mit dem Rad 2 in dem Extrakteur in einer Kreisbahn bewegt; sie können auch kipp- und drehbar angeordnet sein.
In den Figuren ist mit dem Bezugszeichen 7 speziell ein frisch eingesetzter oder eingeschobener Korb bezeichnet, der noch nicht extrahiertes Gut enthält.
Dieser Korb 7 wird im Gehäuse 1 mittels des Rades 2 bewegt, bis er beispielsweise in die Position des mit Bezugszeichen 8 bezeichneten Korbes gelangt.
Vorher ist bereits durch eine nicht gezeichnete Aufgabevorrichtung Lösungsmittel auf den Korb 7 aufgegeben worden, das durch das Gut perkoliert, die zu extrahierenden Stoffe löst und sodann abgeführt wird. Auf diese Weise wird eine Miscella gebildet, die die zu extrahierenden Stoffe enthält. Diese Miscella wird bei dem gezeichneten Beispiel durch den Trichter 6 abgezogen und zweckmäßig im Gegenstrom zu der Bewegungsrichtung der Kästen auf das bereits teilweise extrahierte Gut wieder aufgegeben, das sich z. B. in dem mit der Ziffer 8 bezeichneten Korb befindet.
Die Extraktion in den Kästen wird somit unter Gegenstromführung von Feststoff und anfallender Miscella durchgeführt, wobei die Gegenstromextraktion in einer beliebigen Anzahl von Stufen geschehen kann. Gemäß der Fig. 1 wird Frischlösungsmittel oder bereits angereichertes Lösungsmittel (Miscella) durch die Leitung 9 zugegeben und über eine Sprühvorrichtung 10 gleichmäßig auf das in dem Korb befindliche -zu extrahierende Gut verteilt. Die anfallende Miscella läuft durch den Trichter 6' in die Sammelrinne 11, die zur sinngemäßen Aufteilung der Rinne und der damit verbundenen Bildung der Extraktionsstufen mit Trennwänden versehen ist. Die Rinne 11 besitzt eine Austrittsleitung 12, durch die die Miscella oder der Extrakt abgeleitet und den jeweiligen Förderpumpen zugeführt wird. Die Einführung von Heizdampf erfolgt mittels der Dampfzuführungsrohre 13, wobei durch Abdeckbleche 14 über der Rinne 11 vermieden wird, daß Dampfkondensat in den abgeführten Extrakt bzw. in die Miscella gelangt.

Claims

Patentansprüche: 1. Zellenradextrakteur zur Lösungsmittelextraktion von festen Stoffen, bestehend aus einem in einem Gefäß um eine vertikale Achse drehbaren Rad und Zu- und Abflüssen für das Lösungsmittel bzw. die Miscella über bzw. unter dem Rad, dadurch gekennzeichnet, daß auf in radialer Richtung sich erstreckenden Auflageleisten (5) des Rades (2) an sich bekannte, das zu extrahierende Gut aufnehmende und mit je einem Siebboden versehene Kästen oder Körbe (7, 8) kipp- bzw. auswechselbar aufgesetzt sind.
2. Zellenradextrakteur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils unter den Kästen oder Körben (7, 8) sich mit dem Rad (2) umdrehende Auffangtrichter (6, 6') für die Miscella angebracht sind.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 889140, 861691.