DE1176303B - Selbstemulgierende, Impraegnieremulsionen bildende Loesungen von siliciumgebundene Wasserstoffatome enthaltenden Alkylpolysiloxanen - Google Patents
Selbstemulgierende, Impraegnieremulsionen bildende Loesungen von siliciumgebundene Wasserstoffatome enthaltenden AlkylpolysiloxanenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: C09d
Deutsche KL: 22 g-10/01
Nummer: 1176 303
Aktenzeichen: F 37455IV c / 22 g
Anmeldetag: 28. Juli 1962
Auslegetag: 20. August 1964
Die Erfindung betrifft eine Verbesserung der bekannten, mit Wasser selbsttätig emulgierenden Lösungen
von unvollständig substituierten Alkylpolysiloxanen, die also Wasserstoffatome an Siliciumatome
gebunden enthalten.
Solche Lösungen bestehen beispielsweise (vgl. deutsche Auslegeschrift 1 106 070) aus dem Alkylpolysiloxan,
einem wasserfreien, aber mit Wasser mischbaren Lösungsmittel, wie Äthanol oder Propanol,
und einem Fettsäureester von Polyglykolen oder Polyhydroxylverbindungen mit mehr als drei
OH-Gruppen oder deren Verätherungsprodukten mit Polyglykolen. Sie ergeben, in Wasser gegossen,
ohne besondere mechanische Vorrichtungen unmittelbar gebrauchsfertige Emulsionen für verschiedene
bekannte Verwendungszwecke, vornehmlich zum Imprägnieren von Faserstoffen und dichten
Oberflächen gegen Wasserbenetzung. Der Vorteil dieser Lösungen gegenüber von vornherein fertiggestellten
Emulsionen liegt in der Hydrolyseempfindlichkeit der Si — Η-Bindung begründet, die es mit
sich bringt, daß sich aus den Emulsionen beim Lagern Wasserstoff entwickelt, so daß diese nicht
in verschlossenen Gefäßen gehalten werden dürfen. Bei den Lösungen entfällt dieser Nachteil weitgehend,
jedoch, wie sich gezeigt hat, nicht immer genügend. Es ist schwer zu vermeiden, daß die Lösungen bei
der Herstellung wie beim Um- und Abfüllen geringe Mengen Wasser aus der Atmosphäre aufnehmen,
so daß es im Sommer und besonders in tropischen Gebieten bereits zu unzulässigem Druckanstieg in
geschlossenen Versandbehältern kommen kann.
Dieser Nachteil läßt sich erfindungsgemäß durch geringe Mengen einer zusätzlichen Lösungskomponente
vermeiden. Gegenstand der Erfindung sind somit selbsttätig mit Wasser emulgierende, Imprägnieremulsionen
bildende Lösungen von siliciumgebundene Wasserstoffatome enthaltenden Alkylpolysiloxanen
und aus Fettsäureestern mehrwertiger Hydroxyverbindungen oder Acylamidoalkylsulfaten
bestehenden Emulgatoren in niederen Alkoholen oder Aceton mit erhöhter Beständigkeit der Si — H-Bindungen,
die durch einen zusätzlichen, zwischen 10~5 Gewichtsprozent der Lösung und der Sättigungskonzentration
betragenden Gehalt an einer primären einbasischen Aminocarbonsäure gekennzeichnet
sind. Als wirksamster unter diesen Zusatzstoffen ist Glykokoll hervorzuheben, das in einer
Menge zwischen 0,1 und 10 mg auf jedes Kilogramm der Lösung zuzusetzen ist. Die Sättigungskonzentration
ist stark abhängig von dem jeweils vorliegenden Wassergehalt des Lösungsmittels. In der
Selbstemulgierende, Imprägnieremulsionen
bildende Lösungen von siMciunigebundene
Wasserstoffatoroe enthaltenden
Alkylpolysiloxanen
bildende Lösungen von siMciunigebundene
Wasserstoffatoroe enthaltenden
Alkylpolysiloxanen
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesefechaft,
Leverkusen
Als Erfinder benannt:
Dr. Hans-Horst Steinbarih,
Leverkusen-Mathildenhof
Dr. Hans-Horst Steinbarih,
Leverkusen-Mathildenhof
Regel setzt man jedem Kilogramm der Lösung mg Glykokoll zu und verrührt das Gesamtgemisch
Stunden lang. Bei diesem geringen Zusatz werden die selbstemulgierenden Eigenschaften nicht beeinträchtigt.
Als weitere primäre einbasische Aminocarbonsäure sei 6-Aminocapronsäure genannt. In der
nachfolgenden Tabelle ist eine Reihe von Meßergebnissen zusammengestellt, die an einer Lösung
folgender Zusammensetzung gewonnen wurden:
Gewichtsprozent Polysiloxanöl der Formel
(CHs)3Si-O
CH3
Si-O-
Si-O-
Si(CH3)S
mit η on 30, 1 Gewichtsprozent Polyoxyäthylen-Sorbit-Hexaoleat,
74 Gewichtsprozent Isopropylalkohol. Je 100 cm3 dieser Lösung wurden mit den in der
Tabelle aufgeführten Zusätzen gesättigt und dann 48 Stunden lang bei 40° C gerührt, wobei sich die
in der Tabelle aufgeführten Mengen an Wasserstoff entwickelten.
Lösung ohne Zusatz 75 cm3
mit Glykokoll 2 cm3
mit 6-Aminocapronsäure 4-em3
mit Glutaminsäure zum Vergleich .. 82 cm3
Es hat sich im Versuch zeigen lassen, daß man die
Verminderung der Wasserstoffentwicklung, die sich durch den erfindungsgemäßen Zusatz von Glykokoll
erreichen läßt, auch dann erhalten kann, wenn man das Lösungsmittel zuvor gründlich trocknet. Ein
409 657/445
Wasserentzug auf weniger als 5 · 10 4 Gewichtsprozent
wurde beispielsweise dadurch erreicht, daß man Isopropylalkohol in einem Strom ■ von 5 l/h
durch ein mit Zeolith 4 A gefülltes Rohr von 26 mm Durchmesser und 1,5 m Länge fließen ließ.
Die Verminderung der Wasserstoffabspaltung in einer mit solchem Isopropylalkohol hergestellten
Lösung hielt jedoch nur so lange an, wie die Lösung von der Atmosphäre abgeschlossen blieb. Nach
Luftzutritt ging die Wirkung der Trocknungsbehandlung wieder verloren, wogegen der technisch
weit bequemere Glykokollzusatz von dauernder Wirksamkeit ist.
In der Technik ist es vielfach gebräuchlich, die Si — Η-Bindungen enthaltenden Alkylpolysiloxane
mit Natriumcarbonat oder -bicarbonat zu behandeln, um aus ihrer Herstellung durch Hydrolyse von
Chlorsilanen übriggebliebene Si — Cl-Bindungen zu beseitigen. Es empfiehlt sich, diese Behandlung
bei den für die erfindungsgemäßen Lösungen zu verwendenden Polysiloxanen zu unterlassen, da
sie sich nicht nur nicht als vorteilhaft erwiesen hat, sondern die Wirkung des Glykokolls sogar verringert.
Zur Herstellung der Siloxankomponente der erfindungsgemäßen Lösung mischt man in bekannter
Weise 3,6 Mol Monomethyldichlorsilan mit 0,2 Mol Trimethylchlorsilan und läßt zu diesem Gemisch
bei Temperaturen unterhalb 100C ungefähr 100 cm3
Wasser tropfen. Die dabei erhaltene Ölphase wäscht man mehrmals mit Wasser und befreit sie von
niedrigsiedenden Bestandteilen unter Evakuieren bei 1500C.
250 g des so erhaltenen Polysiloxans und 10 g des Hexaoleats eines polyäthoxylierten Sorbits löst
man in 740 g Isopropylalkohol. Zu dieser Lösung gibt man 3 mg Glykokoll und rührt das Gemisch
2 Stunden lang. Aus der so erhaltenen Lösung kann ebenso wie aus den bekannten Lösungen
ohne Glykokollzusatz durch Eingießen in Wasser und kurzes Umrühren auf äußerst einfache Weise
eine Emulsion zubereitet werden.
Zur Prüfung der Lösung unter verschärften Bedingungen wurden in mehreren Versuchen je 100 cm3
davon bei 400C 180 Stunden lang gerührt. Das dabei entweichende Wasserstoffvolumen betrug in
den ersten 48 Stunden 1,7 bis 5 cm3, von da an jeweils innerhalb 10 Stunden 0,8 cm3.
Aus einer Vergleichslösung ohne Glykokollzusatz von sonst völlig gleicher Zusammensetzung entwickelten
sich unter den gleichen Bedingungen in den ersten 48 Stunden 80 cm3, in der Folgezeit
jeweils während 10 Stunden 23 cm3 Wasserstoff.
Man löst 250 g eines nach der im Beispiel 1 angewendeten Methode aus 3 Mol Monomethyldichlorsilan
und 2 Mol Trimethylchlorsilan gewonnenen Polysiloxans und 7 g Mono-(/3-stearoylamidoäthyI)-sulfat
in 743 g Aceton. Zu dieser Lösung gibt man 3 mg Glykokoll und rührt das Gemisch 2 Stunden
lang.
Die Prüfung von 100 cm3 der Lösung unter den gleichen Bedingungen, wie im Beispiel 1 beschrieben,
ergab 2 cm3 Gas in 48 Stunden. Die Vergleichslösung ohne. Glykokoll entwickelte in 48 Stunden
11 cm3 Wasserstoff.
Claims (1)
- Patentanspruch:Selbsttätigmit Wasser emulgierende, Imprägnieremulsionen bildende Lösungen von siliciumgebundene Wasserstoffatome enthaltenden Alkylpolysiloxanen und aus Fettsäureestern mehrwertiger Hydroxylverbindungen oder Acylamidoalkylsulfaten bestehenden Emulgatoren in niederen Alkoholen oder Aceton mit erhöhter Beständigkeit der Si — Η-Bindungen, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen, zwischen 10~5 Gewichtsprozent der Lösung und der Sättigungskonzentration betragenden Gehalt an einer primären einbasischen Aminocarbonsäure.409 657/445 8.64 9 Buadesdrackerei Berlin
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