DE10013507A1 - Chirale 1,3-Dioxanverbindungen - Google Patents
Chirale 1,3-DioxanverbindungenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft chirale 1,3-Dioxanverbindungen und deren Diastereomere der allgemeinen Formel I DOLLAR F1 DOLLAR A in welcher R·1·, R·2· und R·3· die in der Beschreibung gegebene Bedeutung zukommt, und die Verwendung dieser Verbindungen als chirale Dotierstoffe für flüssigkristalline Systeme. DOLLAR A Weiter betrifft die Erfindung nicht polymerisierbare oder polymersisierbare flüssigkristalline Zusammensetzungen, welche mindestens eine erfindungsgemäße chirale 1,3-Dioxanverbindung der Formel (I) enthalten, die Verwendung dieser nicht polymerisierbaren oder polymerisierbaren flüssigkristallinen Zusammensetzungen für die Herstellung optischer Bauelemente, die Verwendung der polymerisierbaren flüssigkristallinen Zusammensetzungenn zum Bedrucken oder Beschichten von Substraten, zur Herstellung von Dispersionen und Emulsionen, Filmen oder Pigmenten sowie solche optische Bauelemente, bedruckte oder beschichtete Substrate, Dispersionen und Emulsionen, Filme und Pigmente.
Description
Die Erfindung betrifft chirale 1,3-Dioxanverbindungen und deren
Diastereomere und die Verwendung dieser Verbindungen als chirale
Dotierstoffe für flüssigkristalline Systeme.
Weiter betrifft die Erfindung nicht polymerisierbare oder polyme
risierbare flüssigkristalline Zusammensetzungen, welche minde
stens eine erfindungsgemäße chirale 1,3-Dioxanverbindung enthal
ten, die Verwendung dieser nicht polymerisierbaren oder polymeri
sierbaren flüssigkristallinen Zusammensetzungen für die Herstel
lung optischer Bauelemente, die Verwendung der polymerisierbaren
flüssigkristallinen Zusammensetzungen zum Bedrucken oder Be
schichten von Substraten, zur Herstellung von Dispersionen und
Emulsionen, Filmen oder Pigmenten sowie solche optischen Bauele
mente, bedruckte oder beschichtete Substrate, Dispersionen und
Emulsionen, Filme und Pigmente.
Zur Herstellung cholesterischer Flüssigkristallmischungen bedient
man sich meist eines flüssigkristallinen (nematischen) Basismate
rials und eines oder mehrerer optisch aktiver Dotierstoffe. Hier
durch lassen sich die optischen Eigenschaften der Mischung durch
einfache Veränderung des Verhältnisses von Nemat zu Dotierstoff
variieren. Um jedoch mögliche negative Einflüsse des Dotierstoffs
auf die sonstigen Eigenschaften des nematischen Wirtsystems, wie
z. B. Phasenverhalten und -breite, klein zu halten, sind besonders
Dotierstoffe gefragt, welche bereits in kleinen Zugaben große Än
derungen in den optischen Eigenschaften bewirken.
Chirale Dotierstoffe für flüssigkristalline Phasen sind in großer
Zahl aus der wissenschaftlichen und Patentliteratur bekannt. Umso
erstaunlicher ist es, dass chirale 1,3-Dioxanverbindungen als Do
tierstoffe für flüssigkristalline Systeme offensichtlich noch
nicht in Betracht gezogen wurden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand nun darin, weitere
chirale Verbindungen bereitzustellen, welche für die Herstellung
von cholesterisch flüssigkristallinen Zusammensetzungen geeignet
sind, ein relativ hohes Verdrillungsvermögen besitzen und dement
sprechend bereits in vergleichsweise kleinen Mengen großen Ein
fluss auf die optischen Eigenschaften des flüssigkristallinen
Wirtssystems zeigen.
Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß durch die chiralen Verbindun
gen der allgemeinen Formel I
und deren Diastereomere gelöst.
Hierbei bedeuten
R1 eine Gruppierung [P-Y1-(A1)m-Y2-]qM-Y3-(A2)n-Y4- und
R2 und R3 unabhängig voneinander und unabhängig von R1 Gruppierun gen [P-Y1-(A1)m-Y2-]qM-Y3-(A2)n-Y4'-
mit
A1, A2 Spacer mit ein bis 30 Kohlenstoffatomen,
M mesogene Gruppe,
Y1, Y2, Y3, Y4 chemische Einfachbindung, -O-, -S-, -CO-, -CO-O-, -O-CO-, -CO-N(R)-, -(R)N-CO-, -O-CO-O-, -O-CO-N(R)-, -(R)N-CO-O- oder -(R)N-CO-N(R)-,
Y4' -O-, -O-CO-, -O-CO-O- oder -O-CO-N(R)-,
R Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl,
P Wasserstoff, C1-C12-Alkyl, eine polymerisierbare oder zur Po lymerisation geeignete Gruppe oder ein Rest, welcher eine po lymerisierbare oder zur Polymerisation geeignete Gruppe trägt,
m, n Werte von 0 oder 1 und
q Werte von 1, 2 oder 3,
wobei die Reste A1, A2, Y1, Y2, Y3, Y4, Y4', M und P und die Indi ces m, n und q der Reste R1 bis R3 gleich oder verschieden sein können und die Reste R2 und R3 über das Sauerstoffatom des Restes Y4' an das 1,3-Dioxangerüst angebunden sind, mit der Maßgabe, dass für den Fall, dass einer oder beide der Indices m und n gleich 0 sind, mindestens einer der jeweils von A benachbarten Reste Y eine chemische Bindung bedeutet.
R1 eine Gruppierung [P-Y1-(A1)m-Y2-]qM-Y3-(A2)n-Y4- und
R2 und R3 unabhängig voneinander und unabhängig von R1 Gruppierun gen [P-Y1-(A1)m-Y2-]qM-Y3-(A2)n-Y4'-
mit
A1, A2 Spacer mit ein bis 30 Kohlenstoffatomen,
M mesogene Gruppe,
Y1, Y2, Y3, Y4 chemische Einfachbindung, -O-, -S-, -CO-, -CO-O-, -O-CO-, -CO-N(R)-, -(R)N-CO-, -O-CO-O-, -O-CO-N(R)-, -(R)N-CO-O- oder -(R)N-CO-N(R)-,
Y4' -O-, -O-CO-, -O-CO-O- oder -O-CO-N(R)-,
R Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl,
P Wasserstoff, C1-C12-Alkyl, eine polymerisierbare oder zur Po lymerisation geeignete Gruppe oder ein Rest, welcher eine po lymerisierbare oder zur Polymerisation geeignete Gruppe trägt,
m, n Werte von 0 oder 1 und
q Werte von 1, 2 oder 3,
wobei die Reste A1, A2, Y1, Y2, Y3, Y4, Y4', M und P und die Indi ces m, n und q der Reste R1 bis R3 gleich oder verschieden sein können und die Reste R2 und R3 über das Sauerstoffatom des Restes Y4' an das 1,3-Dioxangerüst angebunden sind, mit der Maßgabe, dass für den Fall, dass einer oder beide der Indices m und n gleich 0 sind, mindestens einer der jeweils von A benachbarten Reste Y eine chemische Bindung bedeutet.
Als Spacer A1 und A2 kommen alle dem Fachmann für diesen Zweck be
kannten Gruppen in Betracht. Die Spacer enthalten in der Regel
ein bis 30, vorzugsweise ein bis 12, besonders bevorzugt ein bis
sechs Kohlenstoffatome und bestehen aus vorwiegend linearen ali
phatischen Gruppen. Sie können in der Kette, z. B. durch nicht be
nachbarte Sauerstoff- oder Schwefelatome oder Imino- oder Alkyl
iminogruppen wie beispielsweise Methyliminogruppen, unterbrochen
sein. Als Substituenten für die Spacerkette kommen dabei noch
Fluor, Chlor, Brom, Cyan, Methyl und Ethyl in Betracht.
Repräsentative Spacer sind beispielsweise:
-(CH2)u-, -(CH2CH2O)vCH2CH2-, -CH2CH2SCH2CH2 -, -CH2CH2NHCH2CH2-,
-(CH2)u-, -(CH2CH2O)vCH2CH2-, -CH2CH2SCH2CH2 -, -CH2CH2NHCH2CH2-,
wobei u für 1 bis 30, vorzugsweise 1 bis 12, v für 1 bis 14, vor
zugsweise 1 bis 5, und w für 1 bis 9, vorzugsweise 1 bis 3,
steht.
Bevorzugte Spacer sind Ethylen, Propylen, n-Butylen, n-Pentylen
und n-Hexylen.
Als mesogene Gruppen M können alle dem Fachmann als solche geei
gnete Gruppen dienen.
Insbesondere kommen mesogene Gruppen der Formel Ia
(-T-Y5)r-T Ia
in Betracht, worin die Variablen bedeuten
T zweiwertige gesättigte oder ungesättigte carbo- oder hetero cyclische Reste
Y5 -chemische Einfachbindung, -O-, -S-, -CO-, -CO-O-, -O-CO-, -CO-N(R)-, -(R)N-CO-, -O-CO-O-, -O-CO-N(R)-, -(R)N-CO-O- oder -(R) N-CO-N (R)- und
r Werte von 0, 1, 2 oder 3, wobei für r < 0 sowohl die Reste T als auch die Gruppen Y5 untereinander gleich oder verschieden sein können.
T zweiwertige gesättigte oder ungesättigte carbo- oder hetero cyclische Reste
Y5 -chemische Einfachbindung, -O-, -S-, -CO-, -CO-O-, -O-CO-, -CO-N(R)-, -(R)N-CO-, -O-CO-O-, -O-CO-N(R)-, -(R)N-CO-O- oder -(R) N-CO-N (R)- und
r Werte von 0, 1, 2 oder 3, wobei für r < 0 sowohl die Reste T als auch die Gruppen Y5 untereinander gleich oder verschieden sein können.
Die Definition des Restes T als zweiwertig muss da
hingehend konkretisiert werden, dass diese Zweiwertigkeit na
türlich nur im Bezug auf die Anknüpfung eines betrachteten
Restes T an den oder die benachbarten Reste T, eine der q
Einheiten P-Y1-(A1)m-Y2- und/oder die Einheit -Y3-(A2)n-Y4-
bzw. -Y3-(A2)n-Y4'- zu sehen ist.
Sind an die mesogene Gruppe M, welche als solche gemäß ihrer
Definition in Formel I (q + 1)-wertig ist, z. B. zwei oder drei
Einheiten P-Y1-(A1)m-Y2- angebunden (q gleich zwei oder drei),
so erhöht sich natürlich für mindestens einen betrachteten
Rest T die Wertigkeit auf drei oder gegebenenfalls sogar
vier.
Exemplarisch sei dies für q und r jeweils gleich 3 für zwei
der möglichen Isomeren, nämlich
veranschaulicht.
In ersterem Fall ist der betrachtete Rest T (mit markiert)
zweiwertig im Bezug auf die Anbindung einer Einheit
P-Y1-(A1)m-Y2 und eines benachbarten Restes T, insgesamt je
doch vierwertig, da noch zwei weitere Einheiten P-Y1-(A1)m-Y2-
an ihn gebunden sind. In letzterem Fall sind die beiden be
trachten Reste T zweiwertig im Bezug auf die Anbindung einer
Einheit P-Y1-(A1)m-Y2- und eines benachbarten Restes T bzw.
zweier benachbarter Reste T, durch Anbindung je einer wei
teren Einheit P-Y1-(A1)m-Y2- ergibt sich für beide betrachte
ten Reste T jedoch eine Wertigkeit von drei.
Weiter soll hier wie auch im Rahmen der gesamten Anmeldung
mindestens eine der q Einheiten P-Y1-(A1)m-Y2 terminal an die
mesogene Gruppe M gemäß den Formeln I oder Ia angebunden
sein.
Die Reste T können durch Fluor, Chlor, Brom, Cyan, Hydroxy, For
myl, Nitro, C1-C20-Alkyl, C1-C20-Alkoxy, C1-C20-Alkoxycarbonyl,
C1-C20-Monoalkylaminocarbonyl, C1-C20-Alkylcarbonyl, C1-C20-Alkyl
carbonyloxy oder C1-C20-Alkylcarbonylamino substituierte Ringsy
steme sein. Bevorzugte Reste T sind:
Als mesogene Gruppen M für R1, R2 und R3 kommen in Frage bei
spielsweise:
Weitere mögliche mesogene Gruppen M gehorchen den folgenden For
meln:
Die zuvor gezeigten (unsubstituierten) mesogenen Gruppen können
natürlich entsprechend der oben gegebenen Beispiele für mögliche
Reste T noch durch Fluor, Chlor, Brom, Cyan, Hydroxy, Formyl, Ni
tro, C1-C20-Alkyl, C1-C20-Alkoxy, C1-C20-Alkoxycarbonyl, C1-C20-Mo
noalkylaminocarbonyl, C1-C20, -Alkylcarbonyl, C1-C20-Alkyhcarbonyloxy
oder C1-C20-Alkylcarbonylamino substituiert sein. Bevorzugte Sub
stituenten sind vor allem kurzkettige aliphatische Reste wie
Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl, sek.-Butyl,
tert.-Butyl sowie Alkoxy-, Alkoxycarbonyl-, Alkylcarbonyl-,
Alkylcarbonyloxy-, Alkylcarbonylamino- und Monoalkylaminocarbo
nylreste, die diese Alkylgruppen enthalten.
Bevorzugte 1,3-Dioxanverbindungen sind hierbei solche, in welchen
in der mesogenen Gruppe der Formel Ia für den Rest R1 der Index r
den Wert 0 und für die Reste R2 und R3 unabhängig voneinander die
Werte 0 oder 1 annimmt. Vor allem sind hier für R1 als mesogene
Gruppen
und für R2 und R3:
zu nennen. Darüber hinaus können diese mesogenen Gruppen, wie zu
vor erwähnt, substituiert sein.
Ferner ist es auch möglich, einen oder mehrere der mesogenen Re
ste M ohne Spacer A1 direkt mit den entsprechenden Gruppen P zu
verknüpfen. In diesen Fällen nehmen die Indices m bzw. n den Wert
0 an und Y1/Y2 stehen gemeinsam für eine chemische Einfachbindung.
Als C1-C12-Alkyl für P sind verzweigte oder unverzweigte C1-C12-Al
kylketten zu nennen, beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl,
1-Methylethyl, n-Butyl, 1-Methylpropyl-, 2-Methylpropyl,
1,1-Dimethylethyl, n-Pentyl, 1-Methylbutyl, 2-Methylbutyl,
3-Methylbutyl, 2,2-Dimethylpropyl, 1-Ethylpropyl, n-Hexyl,
1,1-Dimethylpropyl, 1,2-Dimethylpropyl, 1-Methylpentyl, 2-Methyl
pentyl, 3-Methylpentyl, 4-Methylpentyl, 1,1-Dimethylbutyl,
1,2-Dimethylbutyl, 1,3-Dimethylbutyl, 2,2-Dimethylbutyl,
2,3-Dimethylbutyl, 3,3-Dimethylbutyl, 1-Ethylbutyl, 2-Ethylbutyl,
1,1,2-Trimethylpropyl, 1,2,2-Trimethylpropyl, 1-Ethyl-1-methyl
propyl, 1-Ethyl-2-methylpropyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl,
n-Nonyl, n-Decyl, n-Undecyl und n-Dodecyl.
Bevorzugtes Alkyl für P sind die verzweigten oder unverzweigten
C1-C6-Alkylketten, wie etwa Methyl, Ethyl, n-Propyl, 1-Methyl
ethyl, n-Butyl, 1-Methylpropyl-, 2-Methylpropyl, 1,1-Dimethyl
ethyl, n-Pentyl, 1-Methylbutyl, 2-Methylbutyl, 3-Methylbutyl,
2,2-Dimethylpropyl, 1-Ethylpropyl, n-Hexyl.
Als polymerisierbare oder zur Polymerisation geeignete Gruppe
oder als Rest, welcher eine polymerisierbare oder zur Polymerisa
tion geeignete Gruppe trägt (nachfolgend werden solche Gruppen
oder Reste auch einfach als "reaktive Reste" bezeichnet), kommen
für P in Frage:
wobei die Reste R4 bis R6 gleich oder verschieden sein können und
Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-
Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl oder tert.-Butyl bedeuten.
Von den polymerisierbaren Gruppen können die Cyanate spontan zu
Cyanuraten trimerisieren. Die anderen genannten Gruppen benötigen
zur Polymerisation weitere Verbindungen mit komplementären reak
tiven Gruppen. So können beispielsweise Isocyanate mit Alkoholen
zu Urethanen und mit Aminen zu Harnstoffderivaten polymerisieren.
Analoges gilt für Thiirane und Aziridine. Carboxylgruppen können
zu Polyestern und Polyamiden kondensiert werden. Die Maleinimido
gruppe eignet sich besonders zur radikalischen Copolymerisation
mit olefinischen Verbindungen, wie beispielsweise Styrol oder
Verbindungen, welche Styrolstrukturelemente enthalten.
Die komplementären reaktiven Reste können dabei, zusammen mit den
ihnen entsprechenden reaktiven Resten, in ein und derselben er
findungsgemäßen 1,3-Dioxanverbindung zugegen sein (so dass diese
Verbindung potenziell auch mit sich selbst polymerisieren kann)
oder in einer weiteren erfindungsgemäßen 1,3-Dioxanverbindung.
Diese komplementären reaktive Reste können sich aber auch, zusam
men mit den entsprechenden reaktiven Resten, in ein und derselben
(Hilfs-)Verbindungen oder in weiteren solchen (Hilfs-)Verbindun
gen befinden.
Als polymerisierbare Gruppe ist insbesondere der Acrylat-, Meth
acrylat- sowie der Vinylrest hervorzuheben.
Bevorzugt sind weiter Verbindungen der Formeln I, in welchen im
Rest R1 die Einheit P-Y1-(A1)m-Y2- Wasserstoff bedeutet, d. h. P
steht für Wasserstoff, Y1 bzw. Y2 jeweils für eine chemische Ein
fachbindung und m für 0, und in mindestens einer der Einheiten
P-Y1-(A1)m-Y2- der beiden Reste R2 und R3 der Index m verschieden
von 0 ist. Das bedeutet, dass im Rahmen dieser Bevorzugung minde
stens einer der letzteren Reste eine über Spacer A1 und Y1/Y2 an
die mesogene Gruppe M angebundene Gruppe P besitzt und sich im
Falle von R1 die Gruppierung [P-Y1-(A1)m-Y2-]qM-Y3- -(A2)n-Y4- auf
[H-]qM-Y3-(A2)n-Y4- oder, unter Berücksichtigung von Formel Ia,
auf [H-]q(-T-Y5)r-T-Y3(A2)n-Y4- reduziert.
Im Sinne der beiden bereits weiter oben in der Anmerkung exempla
risch angesprochenen Fälle ergeben sich damit
Dies ist natürlich gleichbedeutend damit, dass die mesogene
Gruppe M im Rest R1 nicht weiter mit Einheiten P-Y1-(A1)m-Y2- sub
stituiert ist.
Bevorzugt sind zudem erfindungsgemäße Verbindungen, in welchen q
in den beiden Resten R2 und R3 den Wert 1 annimmt, d. h. jede meso
gene Gruppe M der Reste R2 und R3 ist nur mit einer Einheit
P-Y1(A1)m-Y2 substituiert, welche sich dann entsprechend den
Ausführungen in oben gemachter Anmerkung terminal gebunden an der
mesogenen Gruppe M befindet, d. h. entsprechend den beiden oben
gegebenen Beispielen ist zu schreiben
was natürlich in diesem Fall gleichbedeutend ist.
Besondere Bevorzugung im Rahmen der vorliegenden Erfindung finden
chirale Verbindungen basierend auf dem Diastereomer der Formel
I',
worin R1, R2 und R3 die für Formel I angegebene Bedeutung besit
zen. Die zuvor genannten Bevorzugung gelten sinngemäß auch für
die Verbindungen der Formel I'.
Erfindungsgemäß finden die Verbindungen der Formel I und deren
bevorzugte Ausführungsformen Verwendung als chirale Dotierstoffe
für flüssigkristalline Systeme. Der Begriff "flüssigkristalline
Systeme" sei hierbei nicht nur auf Systeme beschränkt, in welchen
ein oder mehrere Bestandteile bereits per se (im interessierenden
Temperaturbereich) flüssigkristalline Eigenschaften besitzen und
diese auch im System vorhanden sind, vielmehr sind hierunter auch
solche Systeme zu verstehen, in welchen sich erst durch Mischen
der Komponenten oder auch erst durch Zumischen der chiralen er
findungsgemäßen Verbindunge(en) flüssigkristallines Verhalten ma
nifestiert (z. B. lyotrope Systeme). Anzumerken sei hier ferner,
dass die erfindungsgemäßen Verbindungen nicht bereits selbst
flüssigkristallines Verhalten aufweisen müssen.
Beansprucht werden weiter flüssigkristalline und polymerisierbare
flüssigkristalline Zusammensetzungen, welche mindestens eine chi
rale Verbindung der Formel I oder einer bevorzugten Ausführungs
form enthalten.
Unter den flüssigkristallinen Zusammensetzungen sind hier insbe
sondere nicht polymerisierbare Zusammensetzungen gemeint, welche
unter üblichen Bedingungen nicht zur Ausbildung von Polymerisa
tions- oder Kondensationsprodukten befähigt sind. Diese Zusammen
setzungen lassen sich etwa durch Vermischen geeigneter, kommer
ziell erhältlicher flüssigkristalliner Materialien, wie sie zum
Beispiel für aktive LC-Schichten in der Displaytechnik Verwendung
finden, mit einer oder mehreren der erfindungsgemäßen Verbindun
gen herstellen. In letzteren entspricht P in Formel I dementspre
chend Wasserstoff oder C1-C12-Alkyl.
Erfindungsgemäß wird die Verwendung dieser (nicht polymerisierba
ren) flüssigkristallinen Zusammensetzungen für die Herstellung
optischer Bauelemente, wie z. B. LCDs, beansprucht. Solchermaßen
erhaltene optische Bauelemente werden erfindungsgemäß ebenfalls
beansprucht.
Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind polymerisier
bare flüssigkristalline Zusammensetzungen. Hierunter sind insbe
sondere solche Zusammensetzungen zu verstehen, in welchen minde
stens einer der Bestandteile unter üblichen Bedingungen zur Aus
bildung von Polymerisations- oder Kondensationsprodukten befähigt
ist.
Je nach Anzahl der reaktiven Reste in den Bestandteilen dieser
Zusammensetzungen, lässt sich der gewünschte Polymerisations-,
Vernetzungs- und/oder Kondensationsgrad nach erfolgter Polymeri
sation oder Kondensation einstellen. Die erfindungsgemäßen Ver
bindungen der Formel I besitzen in solchen Zusammensetzungen min
destens eine, vorzugsweise zwei reaktive Reste P, welche insbe
sondere an die Reste R2 und R3 gebunden sind. Diese Zusammenset
zungen lassen sich leicht durch Vermischen geeigneter polymeri
sierbarer, flüssigkristalliner Materialien mit einer oder mehre
ren der erfindungsgemäßen Verbindungen herstellen. Geeignete po
lymerisierbare, flüssigkristalline Verbindungen sind beispiels
weise in den WO-Schriften 95/22586, 95/24454, 95/24455, 96/04351,
96/24647, 97/00600, 97/34862 und 98/47979 sowie der deutschen Of
fenlegungsschrift 198 35 730 beschrieben und entsprechen im We
sentlichen dem schematischen Aufbau P-Y-A-Y-M-Y-A-Y-P, worin die
Variablen P, Y, A und M analoge Bedeutungen wie die Variablen P,
Y1 bis Y4, A1, A2 und M in Formel I besitzen.
Erfindungsgemäß wird die Verwendung dieser polymerisierbaren
flüssigkristallinen Zusammensetzungen für die Herstellung opti
scher Bauelemente, wie z. B. Polarisatoren oder Filtern, bean
sprucht.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind zudem solche optischen
Bauelemente, welche unter Verwendung dieser erfindungsgemäßen po
lymerisierbaren flüssigkristallinen Zusammensetzungen erhalten
wurden.
Erfindungsgemäß finden die beanspruchten polymerisierbaren flüs
sigkristallinen Zusammensetzungen Verwendung zum Bedrucken oder
Beschichten von Substraten. Hierbei können diese Zusammensetzun
gen noch weitere Zusätze enthalten. Als solche kommen in Frage
Zusätze ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Photoinitiatoren,
Reaktivverdünnern und Verdünnungsmitteln, Zusätze ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Entschäumern und Entlüftern, Gleit- und
Verlaufshilfsmitteln, thermisch härtenden oder strahlenhärtenden
Hilfsmitteln, Substratnetzhilfsmitteln, Netz- und Dispergier
hilfsmitteln, Hydrophobierungsmitteln, Haftvermittlern und Hilfs
mitteln zur Verbesserung der Kratzfestigkeit, Zusätze ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Farbstoffen und Pigmenten und Zu
sätze ausgewählt aus der Gruppe der Licht-, Hitze- und/oder
Oxidationsstabilisatoren.
Die chemisch-physikalische Natur dieser Zusätze wird ausführlich
in der älteren deutschen Anmeldung 199 05 394.4 gewürdigt. Weiter
sind in dieser Schrift flüssigkristalline Stoffgemenge beschrie
ben, als welche auch die erfindungsgemäßen polymerisierbaren
flüssigkristallinen Zusammensetzungen, gegebenenfalls in Mischung
mit den zuvor erwähnten Zusätzen, anzusprechen sind. Die in vor
liegender Anmeldung beanspruchten polymerisierbaren flüssigkri
stallinen Zusammensetzungen können, gegebenenfalls in Mischung
mit besagten Zusätzen, dementsprechend wie in der älteren
deutschen Schrift 199 05 394.4 ausgeführt, als Bedruckungs- und
Beschichtungsmittel für Substrate eingesetzt werden.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden weiter bedruckte oder
beschichtete Substrate beansprucht, welche unter Verwendung der
erfindungsgemäßen polymerisierbaren Zusammensetzungen, gegebenen
falls in Mischung mit den zuvor erwähnten Zusätzen, hergestellt
worden sind.
Als solche Substrate kommen neben Papier- und Kartonageprodukten,
beispielsweise für Tragetaschen, Zeitschriften, Broschüren, Ge
schenkverpackungen und Verpackungsmaterialien für Gebrauchs-, Ge
nuss- und Luxusgüter, auch Folien, etwa für dekorative und nicht
dekorative Verpackungszwecke, sowie Textilien jedweder Art und
Leder in Frage.
Weitere Substrate sind aber auch Güter der (Unterhaltungs-)Elek
tronik, wie etwa MC-, MD-, DVD- und Videorecorder, Fernseher, Ra
dios, Telefone/Handys usw. und EDV-Geräte, Güter aus dem Frei
zeit-, Sport-, Haushalts- und Spielsektor, wie etwa Fahrräder,
Kinderfahrzeuge, Skier, Snow- und Surfboards, Inline-Skater und
Roll- und Schlittschuhe sowie Haushaltsgeräte. Darüber hinaus
sind unter solchen Substraten beispielsweise auch Schreibutensi
lien und Brillengestelle zu verstehen.
Weitere Substrate sind aber auch im Bausektor anzutreffende Ober
flächen, wie Gebäudewände oder auch Fensterscheiben. In letzterem
Fall kann neben einem dekorativen auch ein funktioneller Effekt
gewünscht sein. So ist es möglich, Mehrfachschichten auf dem Fenstermaterial
zu erzeugen, deren einzelne Schichten verschiedene
chemisch-physikalische Eigenschaften besitzen. Werden etwa ein
zelne Schichten der polymerisierbaren flüssigkristallinen Zusam
mensetzungen entgegengesetzter Verdrillung (durch Verwendung des
einen Enantiomeren sowie seines optischen Antipoden als Dotier
stoff gemäß vorliegender Erfindung) oder einzelne Schichten von
vernetzten cholesterisch flüssigkristallinen Zusammensetzungen
gleicher Gangrichtung aber jeweils unterschiedlicher Ganghöhe und
somit unterschiedlicher Reflektionseigenschaften (durch Verwen
dung unterschiedlicher Konzentrationen an Dotierstoff gemäß vor
liegender Erfindung) aufgebracht, so können gezielt bestimmte
Wellenlängen oder Wellenlängenbereiche des Lichtspektrums reflek
tiert werden. Hierdurch ist beispielsweise eine IR- oder UV-re
flektierende Fensterbeschichtung möglich. Zu diesem Aspekt der
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, speziell Wärmeisolationsbe
schichtungen, sei auch auf die deutsche Offenlegungsschrift 197 45 647
verwiesen.
Beansprucht wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch die
Verwendung der erfindungsgemäßen polymerisierbaren flüssigkri
stallinen Zusammensetzungen zur Herstellung von Dispersionen und
Emulsionen, welche bevorzugt auf Wasser basieren. Zur Herstellung
solcher Dispersionen und Emulsionen sei auf die Schriften WO 96/02597
und WO 98/47979 verwiesen, in welchen die Herstellung
von Dispersionen und Emulsionen unter Verwendung von flüssigkri
stallinen Materialien beschrieben ist.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind mithin solche Disper
sionen und Emulsionen, welche unter Verwendung der erfindungsge
mäßen polymerisierbaren flüssigkristallinen Zusammensetzungen
hergestellt wurde. Diese Dispersionen und Emulsionen können eben
falls zum Bedrucken und Beschichten von Substraten, wie sie bei
spielhaft zuvor bereits beschrieben wurden, verwendet werden.
Die Verwendung der erfindungsgemäßen polymerisierbaren flüssig
kristallinen Zusammensetzungen zur Herstellung von Filmen ist
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Unter solchen
Filmen sind insbesondere selbsttragende Schichten zu verstehen,
wie sie durch Polymerisation der Zusammensetzungen erhalten wer
den. Diese Filme können sich auf Substraten bzw. Unterlagen be
finden, welche so beschaffen sind, dass deren leichte Ablösung
und Übertragung auf andere Substrate oder Unterlagen zum perma
nenten Verbleib durch geeignete Maßnahmen möglich ist. Solche
Filme sind beispielsweise im Bereich der Folienbeschichtung und
in Kaschierverfahren verwendbar.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind dementsprechend auch
solche Filme, welche unter Verwendung der erfindungsgemäßen poly
merisierbaren flüssigkristallinen Zusammensetzungen hergestellt
worden sind.
Weiter wird die Verwendung der erfindungsgemäßen polymerisierba
ren flüssigkristallinen Zusammensetzungen zur Herstellung von
Pigmenten beansprucht.
Die Herstellung solcher Pigmente ist bekannt und beispielsweise
ausführlich in der Schrift WO 99/11733 beschrieben. Darüber hin
aus lassen sich aber auch in Form und Größe voreingestellte Pig
mente unter Verwendung von Drucktechniken oder mit Hilfe von Net
zen, in deren Zwischenräumen sich die polymerisierbare Zusammen
setzung befindet, herstellen. Der nachfolgenden Polymerisation
oder Kondensation der flüssigkristallinen Zusammensetzung
schließt sich hierbei das Ab- bzw. Herauslösen vom Substrat bzw.
aus dem Netz an. Diese Vorgehensweisen sind in den Schriften WO 96/02597,
WO 97/27251, WO 97/27252 und EP 0 931 110 ausführlich
beschrieben.
Die polymerisierbaren flüssigkristallinen Zusammensetzungen wer
den mit Hilfe ihrer reaktiven Gruppen und abhängig von deren che
mischer Natur durch Kondensation oder radikalische oder ionische
Polymerisationsverfahren, welche durch photochemische Reaktionen
gestartet werden können, in Polymere mit eingefrorener flüssig
kristalliner Ordnungsstruktur überführt werden.
Diese Pigmente können einschichtig (homogen) sein oder einen
Mehrschichtaufbau aufweisen. Letztere Pigmente sind jedoch übli
cherweise nur herstellbar, wenn Beschichtungsverfahren zur Anwen
dung kommen, in welchen sukzessive mehrere Schichten übereinander
erzeugt und abschließend einer mechanischen Zerkleinerung unter
worfen werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind somit auch aus solchen
erfindungsgemäßen polymerisierbaren flüssigkristallinen Zusammen
setzungen hergestellte Pigmente.
Eine Mischung aus 10,0 g D-Galactose (55,5 mmol), 9,1 ml Benzal
dehyddimethylacetal (61,0 mmol) und 12 mg p-Toluolsulfonsäure in
40 ml Dimethylformamid wird bei 60°C intensiv gerührt, wobei man
zur Entfernung des entstehenden Methanols einen konstanten Druck
von 140 mbar einstellt. Nach etwa 25 min ist die Galactose kom
plett gelöst. Man unterbricht die Reaktion durch Abkühlen und Zu
gabe von 0,3 ml Triethylamin. Der Ansatz wird unter vermindertem
Druck eingeengt und säulenchromatographisch gereinigt (Laufmit
tel: Ethylacetat +0,1 Gew.-% Triethylamin). Ausbeute: 7,7 g (52%
d. Th.)
Zu einer Lösung von 12,60 g Natriummetaperiodat (60 mmol) und 2,4 g
Natriumhydrogencarbonat (30 mmol) in 200 ml Wasser werden 6,7 g
4,6-O-Benzyliden-D-galactopyranose (25 mmol) gegeben. Nach 0,5 h
wird der Ansatz unter vermindertem Druck eingeengt, der erhaltene
Rückstand mit 200 ml Ethanol versetzt, erneut eingeengt und fünf
mal mit je 200 ml warmen Ethylacetat extrahiert. Die vereinigten
organischen Phasen werden mit Wasser gewaschen, über Natriumsul
fat getrocknet und schließlich bei vermindertem Druck eingeengt.
Das erhaltene Produkt wird sofort weiterverarbeitet. Ausbeute:
3,56 g (68% d. Th.)
Zu einer Lösung von 3,56 g 2,4-O-Benzyliden-D-threose (17,1 mmol)
in 75 ml Ethanol wird bei Raumtempertatur eine Lösung von 726 mg
Natriumborhydrid (19,2 mmol) in 7,5 ml Wasser gegeben. Nach 2 h
wird die Lösung unter vermindertem Druck eingeengt, der Rückstand
in 100 ml Ethylacetat aufgenommen, zweimal mit 10 ml 10%iger Na
triumsulfatlösung gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und
schließlich unter vermindertem Druck eingeengt. Ausbeute: 3,06 g
(85% d. Th.)
1H-NMR (400 MHz, CDCl3): δ = 7,51 (mc, 2H, HAr-2, HAr-6), 7,38 (mc,
3H, HAr-3, HAr-4, HAr-5), 5,60 (s, 1H, H-2), 4,22 (dd, 1H, H-6a),
4,07 (dd, 1H, H-6b), 4,02 (ddd, 1H, H-4), 3,92 (dd, 1H, CHAHBOH),
3,83 (dd, 1H, CHAHBOH), 3,68 (ddd, 1H, H-5).
3JH-4,H-5 = 1,3, 3JH-4,H-A = 6,7k 3JH-4,H-B = 5,2, 3JH-5,H-6a = 1,7,
3JH-5,H-6b = 1,3, 2JH-A,H-B = 11,6, 2JH-6a,H-6b = 12,0 Hz.
13C-NMR (100 MHz, CDCl3): δ = 137,52 (CAr-1), 129,24 (CAr-4),
128,48 (CAr-3, CAr-5), 126,02 (CAr-2, CAr-6), 101,57 (OCHO), 79,60
(C-4), 72,59 (C-6), 64,55 (C-5), 62,89 (CH2OH).
Zu einer Lösung von 6,90 g 4-Hydroxybenzoesäure (50 mmol) in 100 ml
1 N Natronlauge wird bei 0°C unter Rühren eine Lösung von 11,1 ml
4-Hexyloxybenzoesäurechlorid (50 mmol) in 50 ml Aceton gege
ben. Die milchig-trübe Lösung wird mit 6 N Salzsäure auf pH 2-3
eingestellt und filtriert. Man löst den erhaltenen Feststoff in
Dioxan und erhitzt für 4 h unter Rückfluß. Die Lösung wird
schließlich unter vermindertem Druck eingeengt und der erhaltene
Rückstand aus Aceton umkristallisiert. Ausbeute: 3,08 g (18%
d. Th.)
1H-NMR (400 MHz, CDCl3): δ = 8,20 (d, 2H, HAr-2', HAr-6'), 8,18 (d,
2H, HAr-2, HAr-6), 7,34 (d, 2H, HAr-3', HAr-5'), 6,98 (d, 2H, HAr-3,
HAr-5), 4,05 (t, 2H, OCH2C5H11), 1,83 (mc, 2H, OCH2CH2C4H9),
1,53-1,30 (m, 6H, 3 × CH2), 0,92 (t, 3H, CH3).
3JAr = 9,1, 3JOCH2 = 6,6, 3JCH2CH3 = 7,1 Hz.
13C-NMR (100 MHz, CDCl3): δ = 170,92 (COOH), 164,34, 163,83
(CAr-4, COO), 155,55 (CAr-4'), 132,43 (CAr-2', CAr-6'), 131, 89
(CAr-2, CAr-6), 126,62 (CAr-1'), 122,01 (CAr-3', CAr-5'), 120,96
(CAr-1), 114,28 (CAr-3, CAr-5), 68,40 (OCH2), 31,70, 29,47, 26,08,
23,01 (CH2), 14,45 (CH3).
Zusammensetzung: C51H54O12, Molmasse: 859,0 g/mol, Feststoff
MALDI-TOF (m/z) = 881 [MNa+]
Elementaranalyse:
berechnet:
C 71,31 Gew.-%, H 6,34 Gew.-%;
gefunden:
C 69,95 Gew.-%, H 6,21 Gew.-%.
Phasenverhalten: K 123 I
Elementaranalyse:
berechnet:
C 71,31 Gew.-%, H 6,34 Gew.-%;
gefunden:
C 69,95 Gew.-%, H 6,21 Gew.-%.
Phasenverhalten: K 123 I
Eine Lösung aus 4-Hexyloxybenzoyl-4'-oxybenzoesäure (2 mmol),
N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid (2,2 mmol), 2,4-O-Benzyliden-
D-threitol (1,1 mmol) und dem Katalysator 4-N,N-Dimethylaminopy
ridin (4-DMAP; 0,1 mmol) in Dichlormethan (5 ml) wird bei Raum
temperatur bis zur vollständigen Umsetzung gerührt. Der gebildete
N,N'-Dicyclohyexylharnstoff wird abfiltriert und das Lösungsmit
tel im Vakuum entfernt. Der Rückstand wird säulenchromatogra
phisch gereinigt (Laufmittel: Petrolether 60/70: Ethylacetat
8 : 1) und aus Ethanol umkristallisiert. Ausbeute: 0,48 g (56%
d. Th.)
1H-NMR (400 MHz, CDCl3): δ = [8,23 (d, 2H), 8,13 (d, 2H), 8,12 (d,
2H), 8,09 (d, 2H), HAr-2, HAr-6, HAr-2', HAr-6', HAr-2", HAr-6",
HAr-2", HAr-6'''], 7,58 (mc, 2H, HBz-2, HBz-6), 7,41 (mc, 3H,
HBz-3, HBz-4, HBz-5), [7,32 (d, 2H), 7,28 (d, 2H), HAr-3, HAr-5,
HAr-3", HAr-5"], 6,97 (mc, 4H, HAr-3', HAr-5', HAr-3''', HAr-3, HAr-5'''),
5,73 (s, 1H, OCHO), 5,20 (ddd, 1H, H-5), 4,66 (dd, 1H, CHAHBOOC),
4,58 (ddd, 1H, H-4), 4,53 (dd, 1H, CHAHBOOC), 4,51 (dd, 1H, H-6a),
4,26 (dd, 1H, H-6b), 4,04 (t, 4H, OCH2C5H11), 1,81 (mc, 4H,
OCH2CH2C4H9), 1,53-1,30 (m, 12H, 6 × CH2), 0,92 (t, 6H, CH3).
3JAr = 9,1, 3JH-4,H-5 = 1,5, 3JH-4,Ha = 6,2, 3JH-4,Hb = 5,6, 3JH-5,
H-6a = 1,5, 3JH-5,H-6b = 1,5, 2JHa,Hb = 10,7, 2JH-6a,H-6b = 13,2,
3JOCH2 = 6,6 Hz.
13C-NMR (100 MHz, CDCl3): δ = 165,53, 165,39, 164,32, 164,31,
163,76 (4 × COO, CAr-4', CAr-4'''), 155,25, 155,06 (CAr-4, CAr-4"),
137,57 (CBz-1), 132,41, 132,38 (CAr-2', CAr-6', CAr-6', CAr-2''', CAr-6'''),
131,55, 131,35 (CAr-2, CAr-6, CAr-2", CAr-6"), 129,26 (CBz-4),
128,39 (CBz-3, CBz-5), 126,98, 126,97 (CAr-1, CAr-1"), 126,22
(CBz-2, CBz-6), 122,03, 121,93 (CAr-3, CAr-5, CAr-3", CAr-5"),
121,02, 121,00 (CAr-1', CAr-1'''), 114, 38 (CAr-3', CAr-5', CAr-3''',
CAr-5'''), 101,39 (C-2), 75,61 (C-4), 69,37 (C-6), 68,36 (OCH2),
65,87 (C-5), 63,40 (CH2OOC), 31,54, 29,04, 25,64, 22,58 (CH2),
14,02 (CH3).
Eine Lösung aus 4-(Acryloxybutyloxycarbonyloxy)-benzoesäure (2 mmol),
N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid (2,2 mmol), 2,4-O-Benzyliden-
D-threitol (1, 1 mmol; s. Beispiel 1c) und dem Katalysator 4-DMAP
(0,1 mmol) in Dichlormethan (5 ml) wird bei Raumtemperatur bis
zur vollständigen Umsetzung gerührt, der gebildete N,N'-Dicyclo
hexylharnstoff abfiltriert und das Lösungsmittel im Vakuum ent
fernt. Schließlich wird der Rückstand säulenchromatographisch ge
reinigt und aus Ethanol umkristallisiert.
Es wird eine cholesterische Mischung zubereitet, welche die ge
zeigten Verbindungen als chiralen Dotierstoff bzw. flüssigkri
stalline Wirtsverbindung enthält. Die unverdünnte cholesterische
Mischung enthält 94,2 Gew.-% der nematischen Wirtsverbindung, 5,8 Gew.-%
des chiralen Dotierstoffs und als Photoinitiator 2 Gew.-%,
bezogen auf die cholesterische Mischung, 1-Hydroxycyclohexylphe
nylketon, das unter der Bezeichnung Irgacure 184 (Fa. Ciba) ver
trieben wird. Die Mischung zeigt ein Maximum der Reflektion bei
einer Wellenlänge von λmax 352 nm.
Zur Filmherstellung wird diese Mischung in Methylethylketon ge
löst und als dünne Schicht auf eine Polyethylenterephthalatfolie
aufgerakelt. Die Nassfilmdicke der Schicht beträgt hierbei etwa 3 µm.
Nach dem Abdampfen des Lösungsmittels bei 75°C wird die
Schicht durch UV-Bestrahlung ausgehärtet. Die erhaltene polymeri
sierte bzw. vernetzte cholesterische Schicht lässt sich mecha
nisch vom Träger ablösen. Sofern gewünscht können die so erhalte
nen Flitter mittels gängiger Mahlmethoden auf die gewünschte
Größe zerkleinert und beispielsweise als Pigmente verwendet wer
den.
Claims (19)
1. Chirale Verbindungen der allgemeinen Formel I
und deren Diastereomere, in welchen bedeuten
R1 eine Gruppierung [P-Y1-(A1)m-Y2-]qM-Y3-(A2)n-Y4- und
R2 und R3 unabhängig voneinander und unabhängig von R1 Grup pierungen [P-Y1-(A1)m-Y2]qM-y3-(A2)n-Y4'- mit
A1, A2 Spacer mit ein bis 30 Kohlenstoffatomen,
M mesogene Gruppe,
Y1, Y2, Y3, Y4 chemische Einfachbindung, -O-, -S-, -CO-, -CO-O-, -O-CO-, -CO-N(R)-, -(R)N-CO-, -O-CO-O-, -O-CO-N(R)-, -(R)N-CO-O- oder -(R)N-CO-N(R)-,
Y4' -O-, -O-CO-, -O-CO-O- oder -O-CO-N(R)-,
R Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl,
P Wasserstoff, C1-C12-Alkyl, eine polymerisierbare oder zur Polymerisation geeignete Gruppe oder ein Rest, welcher eine polymerisierbare oder zur Polymerisation geeignete Gruppe trägt,
m, n Werte von 0 oder 1 und
q Werte von 1, 2 oder 3,
wobei die Reste A1, A2, Y1, Y2, Y3, Y4, Y4', M und P und die Indices m, n und q der Reste R1 bis R3 gleich oder verschieden sein können und die Reste R2 und R3 über das Sauerstoffatom des Restes Y4' an das 1,3-Dioxangerüst angebunden sind, mit der Maßgabe, dass für den Fall, dass einer oder beide der In dices m und n gleich 0 sind, mindestens einer der jeweils von A benachbarten Reste Y eine chemische Bindung bedeutet.
und deren Diastereomere, in welchen bedeuten
R1 eine Gruppierung [P-Y1-(A1)m-Y2-]qM-Y3-(A2)n-Y4- und
R2 und R3 unabhängig voneinander und unabhängig von R1 Grup pierungen [P-Y1-(A1)m-Y2]qM-y3-(A2)n-Y4'- mit
A1, A2 Spacer mit ein bis 30 Kohlenstoffatomen,
M mesogene Gruppe,
Y1, Y2, Y3, Y4 chemische Einfachbindung, -O-, -S-, -CO-, -CO-O-, -O-CO-, -CO-N(R)-, -(R)N-CO-, -O-CO-O-, -O-CO-N(R)-, -(R)N-CO-O- oder -(R)N-CO-N(R)-,
Y4' -O-, -O-CO-, -O-CO-O- oder -O-CO-N(R)-,
R Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl,
P Wasserstoff, C1-C12-Alkyl, eine polymerisierbare oder zur Polymerisation geeignete Gruppe oder ein Rest, welcher eine polymerisierbare oder zur Polymerisation geeignete Gruppe trägt,
m, n Werte von 0 oder 1 und
q Werte von 1, 2 oder 3,
wobei die Reste A1, A2, Y1, Y2, Y3, Y4, Y4', M und P und die Indices m, n und q der Reste R1 bis R3 gleich oder verschieden sein können und die Reste R2 und R3 über das Sauerstoffatom des Restes Y4' an das 1,3-Dioxangerüst angebunden sind, mit der Maßgabe, dass für den Fall, dass einer oder beide der In dices m und n gleich 0 sind, mindestens einer der jeweils von A benachbarten Reste Y eine chemische Bindung bedeutet.
2. Verbindungen nach Anspruch 1, in welchen die mesogene Gruppe
M der Formel Ia
(-T-Y5)r-T- Ia
entspricht, worin die Variablen bedeuten
T zweiwertige gesättigte oder ungesättigte carbo- oder he terocyclische Reste
Y5 -chemische Einfachbindung, -O-, -S-, -CO-, -CO-O-, -O-CO-, -CO-N(R)-, -(R)N-CO-, -O-CO-O-, -CO-N(R)-, -(R)N-CO-O- oder -(R)N-CO-N(R)- und
r Werte von 0, 1, 2 oder 3, wobei für r < 0 sowohl die Reste T als auch die Gruppen Y5 untereinander gleich oder verschieden sein können.
(-T-Y5)r-T- Ia
entspricht, worin die Variablen bedeuten
T zweiwertige gesättigte oder ungesättigte carbo- oder he terocyclische Reste
Y5 -chemische Einfachbindung, -O-, -S-, -CO-, -CO-O-, -O-CO-, -CO-N(R)-, -(R)N-CO-, -O-CO-O-, -CO-N(R)-, -(R)N-CO-O- oder -(R)N-CO-N(R)- und
r Werte von 0, 1, 2 oder 3, wobei für r < 0 sowohl die Reste T als auch die Gruppen Y5 untereinander gleich oder verschieden sein können.
3. Verbindungen nach Anspruch 2, in welchen in der mesogenen
Gruppe der Formel Ia für den Rest R1 der Index r den Wert 0
und für die Reste R2 und R3 unabhängig voneinander die Werte 0
oder 1 annimmt.
4. Verbindungen nach Anspruch 2 oder 3, in welchen T ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus
5. Verbindungen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
in welchen im Rest R1 die Einheit P-Yt-(A1)m-Y2- Wasserstoff
(P Wasserstoff, Y1 und Y2 chemische Einfachbindung und m
gleich 0) bedeutet und in mindestens einer der Einheiten
P-Y1-(A1)m-Y2- der beiden Reste R2 und R3 m verschiedenen von
0 ist.
6. Verbindungen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
in welchen q in den beiden Resten R2 und R3 den Wert 1 an
nimmt.
7. Verwendung von Verbindungen nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 6 als chirale Dotierstoffe für flüssigkristal
line Systeme.
8. Flüssigkristalline Zusammensetzungen, enthaltend mindestens
eine chirale Verbindung der allgemeinen Formel I gemäß einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6.
9. Polymerisierbare flüssigkristalline Zusammensetzungen, ent
haltend mindestens eine chirale Verbindung der allgemeinen
Formel I gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6.
10. Verwendung von Zusammensetzungen gemäß Anspruch 8 oder 9 für
die Herstellung optischer Bauelemente.
11. Optische Bauelemente, welche unter Verwendung von Zusammen
setzungen gemäß Anspruch 8 oder 9 hergestellt worden sind.
12. Verwendung von Zusammensetzungen gemäß Anspruch 9 zum Bedruc
ken oder Beschichten von Substraten.
13. Bedruckte oder beschichtete Substrate, welche unter Verwen
dung von Zusammensetzungen gemäß Anspruch 9 hergestellt wor
den sind.
14. Verwendung von Zusammensetzungen gemäß Anspruch 9 zur Her
stellung von Dispersionen und Emulsionen.
15. Dispersionen und Emulsionen, welche unter Verwendung von Zu
sammensetzungen gemäß Anspruch 9 hergestellt worden sind.
16. Verwendung von Zusammensetzungen gemäß Anspruch 9 zur Her
stellung von Filmen.
17. Filme, welche unter Verwendung von Zusammensetzungen gemäß
Anspruch 9 hergestellt worden sind.
18. Verwendung von Zusammensetzungen gemäß Anspruch 9 zur Her
stellung von Pigmenten.
19. Pigmente, welche unter Verwendung von Zusammensetzungen gemäß
Anspruch 9 hergestellt worden sind.
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EP01105734A EP1136478B1 (de) | 2000-03-20 | 2001-03-08 | Chirale 1,3-Dioxanverbindungen |
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