DE1174273B - Brems- und Trennvorrichtung fuer elektrostatische Scheider - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. Kl.: B 03 c

Deutsche KL: Ib-6

Nummer: 1174 273

Aktenzeichen: W 33339 Via/Ib

Anmeldetag: 15. November 1962

Auslegetag: 23. Juli 1964

Bei der Aufbereitung von Stoffen in elektrostatischen Scheidern, z. B. von Kalirohsalzen, ist es erforderlich, das Aufbereitungsgut, welches durch den freien Fall beschleunigt in die Trennapparatur eintritt, abzubremsen, um eine gute Trennwirkung im elektrostatischen Feld zu erzielen. Gleichzeitig ist es wichtig, das aus dem elektrostatischen Feld austretende Gut durch ein oder mehrere Trennblätter in zwei oder mehr Materialströme zu unterteilen, wenn die durch das elektrostatische Feld hervorgerufene Trennung nicht wieder verlorengehen soll.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Brems- und Trennvorrichtung für den eingangs genannten Zweck zu schaffen, die sich durch Einfachheit, gute Trennschärfe und zuverlässige Wirkungsweise auszeichnet. Die zur Lösung dieser Aufgabe vorgeschlagene Vorrichtung kennzeichnet sich erfindungsgemäß durch einen Einlauftrichter, insbesondere aus Isoliermaterial, wie Kunststoff, mit einem oberen, schrägen und einem unteren, senkrechten Teil mit Bremseinbauten im unteren Teil, die vorzugsweise als offene Halbrohre ausgebildet sind und insbesondere aus keramischem Material, wie z. B. Porzellan, bestehen, sowie durch ein Trennblatt aus keramischem Material, vorzugsweise aus Glas, an welchem eine Facette als stirnseitige Abschrägung vorgesehen ist.

Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, besteht die Vorrichtung aus einem Einlauftrichter mit einem oberen, schrägen, 1, und einem unteren, senkrechten Teil 2. Zur Vermeidung von Überschlägen ist der Einlauftrichter vorzugsweise aus Isoliermaterial, ζ. Β. aus Kunststoff, gefertigt. Zur Abbremsung des Materialstroms enthält der Einlauftrichter Bremseinbauten, die beispielsweise aus nach oben offenen Halbrohren 7 bestehen, die in verschiedenen Reihen, z. B. in zwei Reihen, übereinander auf Lücke angeordnet sind. Die Bremseinbauten bestehen ebenfalls vorzugsweise aus Isoliermaterial, insbesondere aus keramischen Stoffen, wie Porzellan, und sind am unteren Teil des Einlauftrichters zweckmäßig mittels Abdeckleisten 3 befestigt, um eine rasche Anbringung und Auswechselung zu ermöglichen und die Einbauten gegen Verdrehen zu sichern. Die Bremseinbauten bewirken eine Auflockerung des Materialstroms, der hierdurch eine größere Breite erhält, und erzeugen einen dünnen Materialschleier, der sich im kontinuierlichen Betrieb in der nachgeschalteten Trennvorrichtung gut in seine Komponenten aufteilen läßt.

Die Bremseinbauten bewirken durch ihre Muldenform eine gute Verteilung des Materialstroms bei günstigstem Bremseffekt.

Brems- und Trennvorrichtung für
elektrostatische Scheider

Anmelder:

Wintershall Aktiengesellschaft, Celle;
Kassel, August-Rosterg-Haus

Als Erfinder benannt:
Rudolf Knappe, Kassel

Das durch die Bremsvorrichtung aufgelockerte und im elektrostatischen Feld in seine Komponenten bzw. in ein Mittelgut aufgeteilte Material wird durch eine Trennvorrichtung ausgetragen.

Eine Trennvorrichtung in Gestalt eines langgestreckten Trennblattes ist bereits bekannt. Das Trennblatt ist im Abstand und parallel zu den Elektroden angeordnet und an den Enden über ein Zahnradgetriebe mit einer Einstellvorrichtung verbunden. Derartige Trennblätter sind jedoch bisher aus nichtleitenden Kunststoffplatten gefertigt worden, die für eine Trennung im Dauerbetrieb nicht geeignet sind, weil sie bei der erhöhten Temperatur des Aufbereitungsgutes einem erheblichen Verschleiß unterliegen und durch Verwerfung die gleichbleibende Trennung erschweren.

Es wurde nun gefunden, daß diese Nachteile durch ein Trennblatt aus keramischem Material, insbesondere aus Glas, wie Kristallspiegelglas, vermieden werden können. Da an der stumpfen Kante der Glasplatte eine unerwünschte Ablenkung der aufprallenden Bestandteile entsteht, wurde weiter gefunden, daß diese Ablenkung nicht auftritt, wenn die Kante des Trennblattes den Materialstrom durch eine Facette 6 scharfkantig schneidet. Die Facette wird durch eine stirnseitige Abschrägung des Trennblattes gebildet, das nunmehr aus keramischem Werkstoff gefertigt sein kann.

Eine vorteilhafte Anordnung des Trennblattes ist aus F i g. 2 ersichtlich. Das Trennblatt besteht aus anorganischem Glas und ist auf einer drehbaren Welle 4 mittels einer Klemmbefestigung 5 angeordnet und dadurch verstellbar, so daß der Materialstrom durch die Facette des Glases scharf geteilt werden kann.

409 637/87

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Brems- und Trennvorrichtung für elektrostatische Scheider, gekennzeichnet durch einen Einlauftrichter, insbesondere aus Isoliermaterial, wie Kunststoff, mit einem oberen, schrägen (1) und einem unteren, senkrechten (2) Teil mit Bremseinbauten im unteren Teil, die vorzugsweise als offene Halbrohre (7) ausgebildet sind und insbesondere aus keramischem Material, wie z. B. Porzellan, bestehen, sowie durch ein Trennblatt (8) aus keramischem Material, vorzugsweise aus Glas, an welchem eine Facette (6) als stirnseitige Abschrägung vorgesehen ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Brenrseinbauten (7) mittels Abdeckleisten (3) an denjEinlauftrichter befestigt sind.

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremseinbauten (7) in Reihen übereinander, insbesondere in zwei bis drei Reihen, und auf Lücke angeordnet sind.

4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennblatt (8) auf einer drehbaren Welle (4) mittels einer Klemmbefestigung (5) schwenkbar angeordnet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

409 637/87 7.64 © Bundesdruckerei Berlin