-
Einrichtung zur zwangläufigen Einstellung fotografischer Apparate
Einrichtungen an fotografischen Apparaten, die Aufnahmen mit künstlichen Lichtquellen,
insbesondere Blitzlichtquellen, erleichtern, sind bekannt. Bei solchen Aufnahmen
wird gewöhnlich die künstliche Lichtquelle gemeinsam mit dem Apparat gegenüber dem
Aufnahmegegenstand in die gewünschte Entfernung gebracht. Während das Objektiv des
Apparates auf die richtige Entfernung eingestellt wird, wird durch die Einrichtung
die Blendeneinstellung des Objektivs zwangläufig in der Weise geändert, daß das
Aufnahmematerial bei allen Einstellungen gleich stark belichtet wird. Zu diesem
Zweck sind bereits Kupplungen zwischen den Einstellorganen für Blende und Entfernung
bekannt.
-
Es wurde in diesem Zusammenhang bereits vorgeschlagen, bei Verwendung
einer Blendenskala mit logarithmischer Teilung den Blendeneinstellring mit dem Entfernungseinstellring
direkt oder über nur linear wirkende Glieder kuppelbar zu machen und die auf das
Objektiv einwirkende Vorschubeinrichtung so auszubilden, däß sich eine Entfernungseinstellskala
von logarithmischem Charakter ergibt. Ferner können der Blendeneinstellring und
der Entfernungseinstellring in an sich bekannter Weise in verschiedenen gegenseitigen
Winkelstellungen gemäß einer Leitzahlskala von logarithmischem Charakter miteinander
gekuppelt werden. Die logarithmische Entfernungsskala ergibt sich durch eine geeignete
Kurvenführung zwischen dem Entfernungseinstellring und dem das Objektiv gegenüber
dem Aufnahmematerial verschiebenden Teil des fotografischen Apparates.
-
Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit einer Abwandlung dieser
Einrichtung gemäß dem älteren Vorschlag für solche Kameras, bei welchen das Objektiv
eine Fix-Focus-Einstellung besitzt oder dank seiner kurzen Brennweite für grobe
Scharfeinstellung (Zwei- oder Dxeipunkteinstellung für Aufnahmen auf kurze, mittlere
oder große Entfernungen) geeignet ist.
-
Gemäß der Erfindung ist auch bei derartigen Kameras ein Einstellorgan
mit logarithmischer Entfernungsskala vorgesehen, welches mit dem logarithmisch geteilten
Blendeneinstellorgan direkt oder durch ein linear arbeitendes Getriebe kuppelbar
ist. Dadurch wird erreicht, daß auf Grund der jeweiligen Entfernung des Objekts
durch Einstellung des die Entfernungsskala tragenden Einstellorgans auch die Blendeneinstellung
in der richtigen Weise geändert wird, obwohl das Objektiv selbst nicht axial verschoben
wird.
-
Zweckmäßigerweise kann außerdem entsprechend dem älteren Vorschlag
ein Belichtungszeiteinstellorgan vorgesehen sein, dessen Skala in an sich bekannter
Weise logarithmischen Verlauf hat und das mit dem die Entfernungsskala tragenden
Einstellorgan direkt oder indirekt kuppelbar ist, so daß nach Kupplung der Einstellorgane
das Zeiteinstellorgan bei kürzer werdenden Entfernungswerten und kleiner werdender
Blende zwangläufig auf entsprechend längere Zeitwerte eingestellt wird und umgekehrt.
-
Besonders vorteilhaft ist die Anwendung der Erfindung bei einer mit
einem Entfernungsmesser ausgestatteten Kamera. In diesem Fall wird gemäß der Erfindung
das bewegliche Organ des Entfernungsmessers von dem die Entfernungsskala tragenden
Einstellorgan über ein Getriebe gesteuert, welches so ausgebildet ist, daß sich
die gewünschte logarithmische Teilung der Entfernungsskala ergibt.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend an Hand der
Zeichnung beschrieben, wobei F i g. 1 einen Längsschnitt durch eine Objektiveinstellvorrichtung
und F i g. 2 eine teilweise Vorderansicht derselben zeigt.
-
Gemäß F i g. 1 ist die Objektivfassung 3 in den Tubus eines Einstellorgans
4 eingeschraubt, welches seinerseits in einem in das Kameragehäuse 1 eingeschraubten
Objektivtragring 2 drehbar gelagert ist. Zu diesem Zweck greift ein in dem Objektivtragring
sitzender Stift 2' durch einen in dem Tubus des Teiles 4 vorgesehenen Schlitz s
hindurch in einen Längsschlitz 3' der Objektivfassung 3, so daß diese an einer Drehung
gehindert ist. Der Schlitz s verläuft bei Verwendung eines Objektivs mit Fix-Focus-Einstellung
in einer senkrecht zur Objektivachse
liegenden Ebene, so daß bei
Drehung des Einstellorgans 4 kein oder nur ein durch die Verschraubung bedingter,
sehr geringer axialer Vorschub stattfindet, der für die Wirkungsweise des Fix-Focus-Objektivs
unerheblich ist. Bei Verwendung eines für Dreipunkteinstellung bestimmten Objektivs
ist der Schlitz s derart stufenförmig ausgebildet, daß sich ein entsprechender Vorschub
des Objektivs ergibt.
-
Die logarithmisch geteilte Entfernungsskala ist zweckmäßig an der
Ringfläche 6 des drehbaren Einstellorgans 4 angebracht. Diese Skala arbeitet mit
einer an dem Teil 2" des Ob jektivtragringes 2 sitzenden Einstellmarke zusammen.
-
In dem Objektiv ist eine durch einen Blendeneinstellring 5 angedeutete
Irisblende eingebaut, welche in an sich bekannter Weise so ausgebildet ist, daß
den Blendenwerten 2, 2,8, 4, 5,6, 8, 11, 16, 22 gleiche Winkelabstände der Blendenskala
entsprechen, d. h., daß die Blendenskala ebenfalls logarithmischen Verlauf hat.
Außerdem ist die Blendenskala gegenläufig zur Entfernungsskala angeordnet, d. h.,
daß bei gleichsinniger Drehung der Einstellringe 4 und 5 größer werdender Entfernung
abnehmende Blendenzahlen, d. h. größere Blendenöffnungen, entsprechen.
-
Es ist vorgesehen, daß der Blendenring 5 mit dem Entfernungsring 4
mechanisch gekuppelt werden kann. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist hierzu
ein an dem Blendenring 5 herausziehbar angebrachter Kupplungsstift 7 vorgesehen,
durch den der Ring 5 mit dem Ring 4 mittels an der Stirnseite des Ringes 4 vorgesehener
Bohrungen wahlweise in verschiedenen Winkelstellungen, die verschiedenen Leitzahlen
entsprechen, gekuppelt werden kann. Die stirnseitigen Bohrungen auf dem Ring 4,
mit welchen der Stift 7 zusammenwirkt, sind mit den zugehörigen Leitzahlen bezeichnet.
Durch Herausziehen des Kupplungsstiftes 7 kann gegebenenfalls die Kupplung für eine
andere Leitzahl eingestellt bzw. die Kupplung ,zwischen der Entfernungs- und der
Blendeneinstellung ganz gelöst werden. Die den Leitzahlen entsprechenden stirnseitigen
Bohrungen am Ring 4 sind dabei vorzugsweise ebenfalls in gleichen Winkelabständen
angeordnet, so daß sich -eine gleichfalls logarithmische Leitzahlskala ergibt, die,
wie in F i g. 2 gezeigt, zusätzlich am Entfernungseinstellring 4 angeordnet sein
kann.
-
Nach einer zweckmäßigen Ausführungsform ist die beschriebene Kamera
mit einem Entfernungsmesser an sich bekannter Bauart ausgestattet, dessen bewegliches
Organ durch einen an der rückseitigen Stirnfläche des Einstellorgans 4 anliegenden
Fühler, der in F i g. 1 durch eine mit »EM« bezeichnete Fühlrolle angedeutet
ist, gesteuert wird. Die rückseitige Stirnfläche des drehbaren Organs 4 besitzt
zu diesem Zweck eine Steuerfläche 4', deren Formgebung so gewählt ist, daß die an
dem Drehring 4 vorgesehene Entfernungsskala die gewünschte logarithmische Teilung
aufweist.