DE1172586B - Sicherheitsskibindung - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: A 63 c
Deutsche Kl.: 77 b -9/20
Nummer: 1172 586
Aktenzeichen: P 255321 c / 77 b
Anmeldetag: 16. August 1960
Auslegetag: 18. Juni 1964
Es sind Sicherheitsskibindungen bekannt, die mit einem Halter ausgestattet sind, welcher normalerweise
durch eine Rastvorrichtung von einstellbarem Widerstand gesichert ist, jedoch freigegeben wird,
wenn z. B. bei einem Sturz des Läufers eine übermäßige Querkraft auf die Bindung ausgeübt ist. Hierbei
ist es bekannt, die Ausweichbewegung der Bindungsteile durch eine Drehbewegung oder mit Hilfe
von Gleitführungen, in den die entsprechenden Haltevorrichtungen verschiebbar sind, zu ermöglichen.
Die Erfindung geht davon aus, daß es für derartige Sicherheitsskibindungen von Wichtigkeit ist, bei der
Auslösebewegung rückwärtige Kräfte auf den Skistiefel zu vermeiden und hat sich zum Ziel gesetzt,
eine besonders einfache und gedrungene Bauart einer derartigen Sicherheitsbindung zu schaffen, welche dem
Skistiefel eine genügende sichere Zentrierung und Halterung bietet und trotzdem ein zuverlässiges Auslösen
der Bindung ohne unzulässig hohe Beanspruchungen gewährleistet.
Im einzelnen betrifft die Erfindung eine Skisicherheitsbindung mit einer auf dem Ski befestigten Unterlage,
mit einem zum Festhalten der Schuhspitze dienenden Backen und mit Verbindungsteilen zwischen
dem Backen und der Unterlage, bestehend aus mindestens einem Drehzapfen, der mit einem dieser beiden
Teile verbunden ist, und aus mindestens einer Gleitführang, mit der er im Eingriff steht und die mit
dem anderen Teil verbunden ist, wobei diese Verbindungsteile ein Gleiten des Backens nach beiden Seiten
gestatten und dieses Gleiten mindestens an seinem Anfang vornehmlich ein seitliches Verschieben des
Backens auf seiner Unterlage hervorbringt und dieses Verschieben durch ein Verdrehen des Backens um
den Drehzapfen als Mittelpunkt vervollständigt wird, sowie schließlich mit einer lösbaren Sperrvorrichtung,
welche den Backen in seiner normalen Gebrauchslage hält, aber dessen seitliches Verschieben beim
Auftreten außerordentlicher Kräfte zuläßt, die den Widerstand der Sperrvorrichtung übersteigen, und besteht
zur Lösung der ihr zugrunde liegenden Aufgabe im wesentlichen darin, daß die Gleitführung mindestens
eines Drehzapfens so eingerichtet ist, daß der Drehzapfen, der jeweils die wirksame Drehachse des
Backens zur Verschwenkung nach der einen oder anderen Seite bildet, mindestens nach dem seitlichen
Verschieben des Backens auf die dieser Verschiebung entgegengesetzten Seite bezüglich der Mittellinie des
Backens zu liegen kommt. Während bei bekannten Sicherheitsbindungen der Drehzapfen auch bei der
Auslösebewegung stets in der Mittelinie des Backens verbleibt, ist bei der Sicherheitsbindung nach der
Sicherheitsskibindung
Anmelder:
Henry de Place, Paris
Vertreter:
Dipl.-Ing. K.-A. Brose, Patentanwalt,
Pullach (Isartal), Wiener Str. 1/2
Als Erfinder benannt:
Henry de Place, Paris
Henry de Place, Paris
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 21. August 1959 (803 284 Seine)
Erfindung die Drehachse gegenüber der Längsmittellinie versetzt, und es liegt der Drehpunkt beim
Schwenken stets seitlich außerhalb der Längsmittelebene des Backens, und zwar immer auf der der
Schwenkrichtung entgegengesetzten Seite. Hierbei können von vornherein zwei Gelenke für das Schwenken
vorgesehen sein, von denen beim Öffnen der Bindung je eines wirksam wird, jedoch kann sich der
Haltebacken auch beim Öffnen der Bindung gegenüber nur einem vorhandenen Drehgelenk so verlagern,
daß er außerhalb der Längsmittellinie des Backens wirksam wird. In allen Fällen kann der Backen so
ausgebildet sein, daß er die Sohle des Skistiefels nach Art einer Schale umfaßt.
Im einzelnen kann nach der Erfindung die Verbindung zwischen dem Backen und der Unterlage durch
zwei an dem Backen befestigte, beiderseits seiner Mittellinie angeordnete Zapfen erfolgen, die jeweils
in Gleitführungen der Unterlage eingreifen, welche derart ausgebildet sind, daß nach einem anfänglichen
Querverschieben der auf der Seite dieser Verschiebung liegende Zapfen sich in seiner Gleitführung weit
nach vorn verschieben kann, während der andere, dann feststehende oder sich nur wenig verschiebende
Zapfen des Backens als Drehzapfen dient. Hierbei ist es zweckmäßig, die Bindung nach der Erfindung derart
auszubilden, daß die Gleitführungen aus gekrümmten Schlitzen bestehen, die in der auf dem Ski
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befestigten Unterlage vorgesehen sind, wobei jeder Schlitz zwei Schenkel aufweist und die äußeren, längeren
Schenkel ein stärkeres Verschieben des entsprechenden Zapfens als die inneren Schenkel gestatten,
und die in der normalen Gebrauchsage befindlichen Zapfen von der Sperrvorrichtung im Bereich
der hinteren, gekrümmten Scheitel der entsprechenden Schlitze festgehalten werden.
Auf der anderen Seite ist es auch möglich, die Die nach unten geknickten Ränder 5 der Unterlage
1 halten die obere Fläche in einem gewissen Abstand vom Ski 2 und bewirken die Abdichtung der
Vorrichtung. In der oberen Flachseite der Unterlage 1 sind zwei Schlitze 6 und 7 vorgesehen, die symmetrisch
zur Längsachse X-X verlaufen und in geeigneter Weise gekrümmt sind. In diesen Schlitzen sind zwei
zylindrische Finger 8 und 9 geführt, die an einer verschwenkbaren Scheibe 10 sitzen, welche das Wider-
Sicherheitsbindung nach der Erfindung in der Weise io lager 13 trägt, das die Fußspitze halten und führen
zu gestalten, daß die Verbindung zwischen dem soll. Dieses glatte und gekrümmte Widerlager wird in
Backen und der Unterlage durch einen einzigen an dieser Unterlage befestigten Zapfen hergestellt wird,
der sich in der normalen Lage in der Mitte einer Gleitführung des Backens befindet, welche mindestens
im mittleren Teil quergerichtet ist, wobei die lösbare Sperrvorrichtung in der normalen Gebrauchslage das
Gleiten des Backens auf dem Zapfen verhindert und dieses Gleiten dann zuläßt, wenn übermäßige Kräfte
der nachfolgenden Beschreibung als »Muschel« bezeichnet.
Die zylindrischen Finger 8 und 9, die beispielsweise in der verschwenkbaren Scheibe 10 festgeschraubt
sein können, sind mit breiten Köpfen 18 und 19 versehen, die auf der Unterseite der Unterlage 1 liegen.
Diese Köpfe, die durch Schulteransätze der Finger 8 und 9 in einem geeigneten Abstand von der Scheibe
den Widerstand der Sperrvorrichtung überwinden, 20 10 gehalten werden, halten selbst ohne starke Reibung
wobei der Zapfen dann durch die Gleitbewegung des Backens nach der entgegengesetzten Seite hin in bezug
auf die Längsachse des Backens versetzt wird. Bei dieser Ausführungsform kann der Backen auf einem
Lagerkörper gleiten, der drehbar auf dem Zapfen gelagert ist und die lösbare Sperrvorrichtung den Backen
in der normalen Gebrauchslage auf dem Lagerkörper festhalten.
die Scheibe 10 und die Muschel 13 auf der Unterlage 1.
Die Unterlage ist ferner mit einem zylindrischen Loch 11 versehen.
Die Scheibe 10 und die Muschel 13, die durch Formen aus einem Stück hergestellt sind, tragen einen
federnden Riegel an sich bekannter Art. Dieser besteht aus einer Kugel 12, die durch eine Feder 20 beeinflußt
wird, welche sich mit dem entgegengesetzten
Die Gleitführungen, welche das anfängliche seitliche Gleiten des Backens freigeben, können dabei 30 Ende gegen eine Einstellschraube 17 stützt. Die Kugel
gerade oder gekrümmte zur Längsachse der Bindung 12 steht in der normalen Arbeitslage mit dem Loch
bzw. des Skis geneigte Teile aufweisen, so daß das 11 der Unterlage 1 im Eingriff und sperrt die Muschel
anfängliche seitliche Gleiten gleichzeitig ein seitliches in der gewünschten Lage.
Verschieben und ein Vorwärtsschieben des Backens Die Scheibe 10 ist mit einem Loch 21 versehen,
ergibt. Zu diesem Zweck können die inneren Sehen- 35 durch das ein Schraubenzieher
kel der Gleitführungen nach vorn geneigte Teile aufweisen,
so daß sich anfangs der als Drehzapfen wirkende Verbindungszapfen gleichzeitig auf dem Ski
nach vorn verschiebt.
zum Festspannen der Schraube 3 der Unterlage 1 eingeführt werden kann.
Die glatte und gekrümmte Muschel ist seitlich durch zwei schräg nach außen gerichtete Schenkel 14
Auf der anderen Seite ist es auch möglich, die in 40 und 15 verlängert, welche die Fußspitze in der Querden
Backen vorgesehenen Gleitführungen mit geraden richtung festhalten. Ein quer verlaufender Wulst 16
oder gekrümmten nach hinten geneigten Teilen auszustatten, so daß das Gleiten des Backens auf dem
Zapfen die erwünschte seitliche und vorwärtsgerich-
45
tete Bewegung bewirkt.
In der Zeichnung ist die Erfindung an einigen Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 und 2 jeweils eine Draufsicht auf eine
Seitenansicht einer ersten Ausführungsart des erfindungsgemäßen Sicherheitswiderlagers in der normalen 50 schieben.
Arbeitslage, Da die äußeren Schenkel 6 a, la der Schlitze länger
Seitenansicht einer ersten Ausführungsart des erfindungsgemäßen Sicherheitswiderlagers in der normalen 50 schieben.
Arbeitslage, Da die äußeren Schenkel 6 a, la der Schlitze länger
Fig. 3 einen lotrechten Schnitt gemäß der Linie sind als die inneren Schenkel 6b, Ib, so verschiebt
greift über die Schuhsohle und verhindert das Anheben der Fußspitze.
Wenn bei einer Torsionsbewegung des Fußes die vordere Sohlenkante auf die Muschel eine Querkraft
ausübt, die größer ist als der Widerstand des federnden Riegels, so gelangt die Kugel 12 außer Eingriff
mit dem Loch 11, und die zylindrischen Finger 8, 9 können sich dann lose in den Schlitzen 6, 7 ver-
IH-III der Fig. 1,
Fig. 4 eine Draufsicht der feststehenden Unterlage,
F i g. 5 eine Draufsicht des Widerlagers in der ausgeschwenkten Lage,
Fig. 6 und 7 jeweils eine Draufsicht und eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsart des erfindungsgemäßen
Widerlagers,
Fig. 8 einen lotrechten Schnitt gemäß der Linie VIII-VIII der Fig. 6 und
F i g. 9 einen waagerechten Schnitt durch das in der ausgeschwenkten Lage befindliche Widerlager.
sich einer der zylindrischen Finger weiter nach vorn als der andere. Es ergibt sich daraus in einem gegebenen
Augenblick eine Schwenkbewegung der Muschel 13, wodurch der Fuß freigegeben wird.
Fig. 5 zeigt die Muschel in der ausgeschwenkten Lage. In diesem Augenblick befinden sich die zylindrischen
Finger 8 und 9 jeweils in den Lagen 8 a und 9a (Fig. 4).
Der Finger 9 kann beispielsweise sein Hubende vor dem Finger 8 erreichen. Das Verschwenken erfolgt
dann durch eine Drehbewegung, um den in der Lage 9 α feststehenden Finger 9. Die Enden der äuße-
Bei der Ausführungsart gemäß den Fig. 1 bis 5 ist 65 ren Schenkel 6a, la der Schlitze sind in diesem Fall
die Unterlage 1 auf dem Ski 2 durch eine vor- kreisbogenförmig und haben als Mittelpunkt die
dere Schraube 3 und zwei hintere Schrauben 4 be- Achse des auf der anderen Seite in der Endlage befestigt,
findlichen Fingers. In den Teilen dieser äußeren kreis-
bogenförmigen Schenkel 6 a, la, deren Mittelpunkt durch den Finger der anderen Seite gebildet ist, der
durch das Ende des entsprechenden inneren Schenkels 6 b, Tb festgehalten wird, kann die äußere Kante
der Schlitze gegebenenfalls fortfallen, weil dann die Führung des Widerlagers in genügender Weise durch
die innere Kante gewährleistet wird.
Die inneren Schenkel 6 b, Tb der Schlitze können
auch rechtwinklig zur Skiachse verlaufen. Zum leichteren Lösen und Freigeben der Fußspitze ist es aber,
wie in F i g. 4 dargestellt, zweckmäßiger, auch die inneren Schenkel der Schlitze schräg nach vorn hin
verlaufen zu lassen und sogar diesen Schenkeln eine solche Gestalt zu geben, daß der in einen der inneren
Schenkel 6b, Ib eingreifende Finger während des
Verschwenkens der Muschel etwas weiter nach vorn verschoben wird. Bei der beschriebenen Ausführungsart befinden sich die Finger 8, 9 in der normalen
Arbeitslage im hinteren Scheitel der gekrümmten Schlitze 6 und 7. In dieser normalen Arbeitslage können
die Finger in bezug auf den Scheitel etwas nach außen hin versetzt sein, um das Auslösen zu erleichtern.
Sie können jedoch auch etwas nach innen hin versetzt sein, um das vorzeitige Auslösen zu erschweren.
Die Schlitze 6 und 7 können ferner insbesondere an der Berührungsstelle mit den Fingern 8, 9 in der
normalen Arbeitslage geradlinige Teile aufweisen. Ganz allgemein können die Schlitze jede geeignete
Gestalt erhalten, welche es dem den Schuh haltenden Teil gestattet, sich durch Verschwenken um einen der
Finger nach einer genügend großen Verschiebung zur Freigabe des Fußes schrägzustellen.
Das Verschwenken der Muschel erfolgt um eine Achse, die in bezug auf die Mitte dieser Muschel versetzt
ist, und da diese Achse sich vorzugsweise nach vorn hin verschiebt, so hat der eine der Muschelschenkel
nicht das Bestreben, in merkbarer Weise auf der Schuhsohle zurückzugleiten. Die Reibungen der
Schuhsohle in der Muschel sind deshalb sehr gering, und die Freigabe des Fußes erfolgt sehr leicht.
Bei der Ausführungsart gemäß den F i g. 6 bis 9 ist eine Grundplatte 57 auf dem Ski durch die Schrauben
4 befestigt. Diese Unterlage trägt an einer Stelle der Längsachse einen Schwenkzapfen 38, auf dem ein
vierkantiger Lagerkörper 56 schwenkbar gelagert ist. Die Muschel 13 dient zum Festhalten der Fußspitze
durch die Hohlseite, und der obere Wulst 16 sitzt fest an einem Gehäuse 54 mit einer querverlaufenden
Gleitführung 55, welche die Querverschiebung des Gehäuses auf dem Lagerkörper 56 gestattet.
Das Gehäuse 54 trägt auf der vorderen Seite die federnde Sperrvorrichtung, die wie beim ersten Ausführungsbeispiel
aus einer Kugel 12 besteht, die von einer sich gegen eine Einstellschraube 17 stützende
Feder 20 beeinflußt wird. Eine gerändelte Gegenmutter 60 dient zum Festklemmen der Sperrvorrichtung.
Die Kugel 12 greift in ein Loch 43 des Lagerkörpers 56 ein und verhindert in der normalen Arbeitslage
das Querverschieben des Gehäuses 54 auf dem Lagerkörper 56 und auf dem Schwenkzapfen 38.
Der Lagerkörper 56 wird durch den Kopf 39 des Schwenkzapfens 38 gehalten, der das Anheben verhindert.
Die über den Schwenkzapfen 56 vorstehenden Flansche 41, 42 verhindern ihrerseits das Anheben
des Gehäuses 54.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel besteht der den Schuh haltende Teil aus der glatten Muschel 13.
Mit einem solchen Halteteil, in Verbindung mit der Sperrvorrichtung, die mit dem Schwenkzapfen 56 zusammenarbeitet,
kann die Muschel 13 sich selbst in der normalen Lage des Gehäuses trotz der Reibung
auf der Unterlage verschwenken, insbesondere wenn der Schuh die Muschel nur unter einem geringen
Druck berührt. Um das unerwünschte Verschwenken der Muschel 13 zu verhindern, solange das Gehäuse
54 sich in der normalen Lage befindet, sowie um das Einsetzen des Schuhes zu erleichtern, sind an der
ίο Muschel 13 zwei kleine Drehzapfen 46, 47 befestigt,
die mit Laufrollen 48, 49 versehen sind. Diese Rollen 48, 49 stoßen gegen die gerundeten Enden 50, 51 der
hinteren Kante der Unterlage 57 und verhindern dadurch das Verschwenken der Muschel 13, des Gehäuses
54 und des Lagerkörpers 56 auf dem Schwenkzapfen 38, solange das Gehäuse 54 durch die Sperrkugel
12 in der normalen Arbeitslage gehalten wird. Ein durch Schrauben 53 auf dem Gehäuse 54 befestigter
Deckel 59 schützt die inneren Teile der Vorrichtung. Dieser Deckel ist in F i g. 6 teilweise aufgeschnitten
dargestellt.
Im Fall einer Torsionsbewegung des Beines, welche auf die Muschel 13 eine die durch die Schraube 17
bewirkte Sperrkraft übersteigende Querkraft ausübt, gelangt die Kugel 12 außer Eingriff mit dem Loch 43.
Das Gehäuse 54 gleitet dann in der Querrichtung auf dem Lagerkörper 56, und eine der Laufrollen 48, 49
verläßt die entsprechende Ecke 50, 51 der Unterlage 57. Nach einer genügend großen Verschiebung des
Schwenkzapfens 38 in bezug auf die Längsachse der Muschel 13 und des Gehäuses 54 kann erstere ohne
weiteres ausschwingen, ohne den Fuß nach hinten zu verdrängen und ohne große Reibungen zu erzeugen.
F i g. 9 zeigt einen waagerechten Schnitt durch das Widerlager nach dem Verschwenken um den versetzten
Schwenkzapfen 38. Die Drehzapfen 46, 47 mit den in der normalen Arbeitslage in F i g. 6 nicht
sichtbaren Laufrollen 48, 49 sind gestrichelt in den Lagen 46 a, 47 α und 48 a, 49 α in F i g. 9 angedeutet.
4u Um das Zurückstellen des Widerlagers in die normale
Arbeitslage zu erleichtern, sind auf dem Lagerkörper 56 in Höhe der Kugel 12 zwei kleine Schrägkanten
58 vorgesehen. Die Kugel ist derart gelagert, daß sie ihre Bohrung nicht verlassen kann.
Wird die glatte Muschel 13 durch eine gezahnte Backe ersetzt, die das Rutschen der Sohle verhindern
soll, so können auch die Sperrteile 46, 47, 48, 49 fortfallen.
Es kann selbstverständlich auch eine sonstige Sperrvorrichtung vorgesehen werden, welche die
Muschel 13 und das Gehäuse 54 in der normalen Gebrauchslage halten soll. Es kann insbesondere eine
Sperrvorrichtung gemäß den Fig. 1 bis 5 vorgesehen werden, welche das Gehäuse 54 unmittelbar auf der
Unterlage 57 festhält, oder eine sonstige Sperrvorrichtung, welche das Gehäuse auf dem mit einem Loch,
einer Kerbe oder einer Abflachung versehenen Schwenkzapfen 38 durch Feststellen einer Kugel oder
eines Schiebers festhält. In diesem Fall können die Sperrteile 46, 47 und 48, 49 gegebenenfalls beseitigt
werden, selbst wenn der Schuh mit einer glatten Muschel zusammenarbeitet.
Bei der Ausführungsart gemäß den F i g. 6 bis 9 ist das Gehäuse 54 mit einer geraden, quergerichteten
Aussparung 55 versehen. Zur Ergänzung der Querbewegung der Muschel 13 und des Gehäuses 54 durch
einen Vorschub, der ein stärkeres Lösen des Schuhes bewirkt, kann die Aussparung derart gekrümmt wer-
den, daß die Enden nach hinten gerichtet sind. Die Gestalt der Aussparung kann beliebig gewählt werden,
wenn der die Muschel tragende Teil die Seiten 64, 65 der Aussparung nur längs einer Linie berührt.
Wenn beispielsweise das Gehäuse 54 unmittelbar auf dem Schwenkzapfen 38 geführt ist, wenn also der
Lagerkörper 56 nicht vorgesehen ist, kann die Aussparung V-förmig gewählt werden. Will man dagegen
große Berührungs- und Gleitflächen erhalten, so wählt man besser eine kreisbogenförmig gekrümmte Aussparung.
Der zusätzliche Vorschub der Muschel 13 und des Gehäuses 54 kann auch dadurch erzielt werden, daß
man beispielsweise in der normalen Arbeitslage zwischen dem Lagerkörper 56 und der hinteren Seite 65
der Aussparung 55 einen genügend großen Spalt freiläßt. In der normalen Arbeitslage kann kein Vorschieben
der Muschel 13 und des Gehäuses 54 stattfinden, weil dann die Laufrollen 48, 49 gegen die
Ecken 50, 51 der feststehenden Unterlage 57 stoßen. Der Lagerkörper 56 wird dabei vom Schwenkzapfen
38 und von der Vorderseite 64 der Aussparung 55 festgehalten. Beim Ausweichen der Sperrvorrichtung
und nach einer geringen Querverschiebung des Gehäuses 54 gelangt eine der Laufrollen 48, 49 außer
Eingriff mit der entsprechenden Ecke 50, 51 der Unterlage, während die andere Laufrolle selbst infolge
der Rundung der Ecken etwas vortreten kann. Das Gehäuse 54 kann sich so weit vorschieben, daß die
hintere Seite 65 der Aussparung 55 den Lagerkörper 56 berührt.
Die Erfindung ist natürlich nicht auf die nur beispielsweise vorbeschriebenen Ausführungsarten beschränkt.
Ohne vom Wesen der Erfindung abzuweichen, kann man weitere Änderungen treffen, vorausgesetzt,
daß das Widerlager sich um einen Schwenkzapfen verschwenken läßt, der zur Freigabe des Fußes
in bezug auf die Längsachse des Widerlagers verschoben wird.
40
Claims (9)
1. Skisicherheitsbindung mit einer auf dem Ski befestigten Unterlage, mit einem zum Festhalten
der Schuhspitze dienenden Backen und mit Verbindungsteilen zwischen dem Backen und der
Unterlage, bestehend aus mindestens einem Drehzapfen, der mit einem dieser beiden Teile verbunden
ist, und aus mindestens einer Gleitführung, mit der er im Eingriff steht und die mit dem
anderen Teil verbunden ist, wobei diese Verbindungsteile ein Gleiten des Backens nach beiden
Seiten gestatten und dieses Gleiten mindestens an seinem Anfang vornehmlich ein seitliches Verschieben
des Backens auf seiner Unterlage hervorbringt und dieses Verschieben durch ein Verdrehen
des Backens um den Drehzapfen als Mittelpunkt vervollständigt wird, sowie schließlich mit
einer lösbaren Sperrvorrichtung, welche den Backen in seiner normalen Gebrauchslage hält,
aber dessen seitliches Verschieben beim Auftreten außerordentlicher Kräfte zuläßt, die den Widerstand
der Sperrvorrichtung übersteigen, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitführung
(6, 7, 55) mindestens eines Drehzapfens (8, 9, 38) so eingerichtet ist, daß der Drehzapfen (8,
9, 38), der jeweils die wirksame Drehachse des Backens (13) zur Verschwenkung nach der einen
oder anderen Seite bildet, mindestens nach dem seitlichen Verschieben des Backens auf die dieser
Verschiebung entgegengesetzten Seite bezüglich der Mittellinie des Backens zu liegen kommt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen dem
Backen (13) und der Unterlage (1) durch zwei an den Backen befestigte, beiderseits seiner Mittellinie
angeordnete Zapfen (8, 9) erfolgt, die jeweils in Gleitführungen (6, 7) der Unterlage (1) eingreifen,
welche derart ausgebildet sind, daß nach einem anfänglichen Querverschieben der auf der
Seite dieser Verschiebung liegende Zapfen sich in seiner Gleitführung weit nach vorn verschieben
kann, während der andere, dann feststehende oder sich nur wenig verschiebende Zapfen des Backens
als Drehzapfen dient (Fig. 1 bis 5).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitführungen aus gekrümmten
Schlitzen (6, 7) bestehen, die in der auf dem Ski befestigten Unterlage (1) vorgesehen sind,
wobei jeder Schlitz zwei Schenkel (6a 6b, la, Ib)
aufweist und die äußeren, längeren Schenkel (6 a, la) ein stärkeres Verschieben des entsprechenden
Zapfens (8, 9) als die inneren Schenkel (6b,Ib) gestatten, und die in der normalen Gebrauchslage
befindlichen Zapfen (8, 9) von der Sperrvorrichtung (11, 12, 17, 20) im Bereich der hinteren, gekrümmten
Scheitel der entsprechenden Schlitze (6, 7) festgehalten werden (F i g. 4).
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen dem
Backen (13) und der Unterlage (57) durch einen einzigen an dieser Unterlage befestigten Zapfen
(38) hergestellt wird, der sich in der normalen Lage in der Mitte einer Gleitführung (55) des
Backens (13) befindet, welche mindestens im mittleren Teil quergerichtet ist, wobei die lösbare
Sperrvorrichtung (43, 12, 20, 17) in der normalen Gebrauchslage das Gleiten dann zuläßt, wenn
übermäßige Kräfte den Widerstand der Sperrvorrichtung überwinden, wobei der Zapfen (38) dann
durch die Gleitbewegung des Backens nach der entgegengesetzten Seite hin in bezug auf die
Längsachse des Backens versetzt wird (Fig. 6 bis 9).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Backen (13) auf einem
Lagerkörper (56) gleitet, der drehbar auf dem Zapfen (38) gelagert ist (Fig. 6 bis 9).
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die lösbare Sperrvorrichtung
(43, 12, 20, 17) den Backen (13) in der normalen Gebrauchslage auf dem Lagerkörper (56) festhält.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitführungen
(6, 7, 55) mit geraden oder gekrümmten, zur Längsachse des Skis geneigten Teilen ausgestattet
sind, so daß mit der seitlichen Verschiebung des Backens gleichzeitig eine Vorwärtsverschiebung
eintritt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
inneren Schenkel (6 b, Ib) der Gleitführungen
(6, 7) nach vorn geneigte Teile aufweisen, so daß sich beim anfänglichen Verschieben des Backens
(13) der als Drehzapfen wirkende Verbindungszapfen auch gleichzeitig nach vorn verschiebt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die in
dem Backen vorgesehene Gleitführung (55) zur Erreichung einer gleichzeitigen Vorwärtsverschie-
10
bung des Backens (13) mit nach hinten geneigten Teilen versehen ist.
In Betracht gezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschrift Nr. 265 226;
USA.-Patentschrift Nr. 2 899 211.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
409 600/26 6.64 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR1172586X | 1959-08-21 |
Publications (1)
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