DE1243066B - Schwenkplatte fuer Sicherheits-Skibindungen - Google Patents

Description

DEUTSCHES 4mWWS PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

DeutscheKl.: 77 b-9/08

Nummer: 1243 066

Aktenzeichen: B 611451 c/77 b

^ 243 066 Anmeldetag: 6. Februar 1961

Auslegetag: 22. Juni 1967

Die Erfindung betrifft eine Schwenkplatte für eine Sicherheits-Skibindung, die um eine zur Skioberfläche senkrechte Achse im Fersenbereich schwenkbar und am vorderen Ende mittels einer bei Überschreitung eines vorzugsweise einstellbaren Drehmomentes auslösenden Rastvorrichtung in der Mittelstellung gehalten ist und im vorderen Teil eine Seitenbacken tragende Backenplatte trägt.

Bei bekannten Schwenkplatten der eingangs geschilderten Art wirkt die Schwenkplatte an ihrem vorderen Ende mit einer Rastvorrichtung mit vorzugsweise einstellbarem Rastmoment zusammen, die bei Auftreten einer unzulässig hohen Drehkraft, wie sie bei Drehstürzen auftritt, die Schwenkbewegung der Schwenkplatte um ihre im Fersenbereich liegende Achse zuläßt. Die Backenplatte ist mit der Schwenkplatte starr verbunden und macht deren Schwenkbewegung mit. Solche Sicherheits-Skibindungen sind auch schon so ausgebildet worden, daß beim Ausschwenken der Schwenkplatte nicht nur eine Drehbewegung um die Drehachse im Fersenbereich, sondern gleichzeitig eine Vorwärtsbewegung stattfindet, wobei das Drehlager im Fersenbereich mit einer Langlochführung der Schwenkplatte zusammenwirkt. Dadurch wird erreicht, daß der Schuh auch dann zuverlässig von der Zugkraft einer mit einem Vorderstrammer zusammenwirkenden Kabelschlaufe entlastet wird, wenn er im Vorderteil der Schwenkplatte gegen Seitenbacken fest anliegt, sich also nicht relativ zu der Schwenkplatte nach vorn verschieben kann.

Es hat sich aber herausgestellt, daß die Schwenkbarkeit dieser Schwenkplatte allein nicht ausreicht, um alle während eines Drehsturzes möglicherweise auf den Fuß und das Bein einwirkenden Torsionsbeanspruchungen unschädlich zu machen. Zwar liegt die Wirkungsachse der anfänglich auftretenden und zum Auslösen des Rastmechanismus führenden Torsionskraft stets etwa im Fersenbereich, da sie mit der natürlichen Beinachse etwa zusammenfällt, während des Drehsturzes kann sich diese Wirkungsachse aber beliebig verlagern, und dies führt dazu, daß die Schwenkbarkeit der Schwenkplatte um die feste Drehachse im Fersenbereich nicht mehr ausreicht, um den jetzt um andere Achsen herum wirkenden Drehkräften nachzugeben. Es kann deshalb trotz Vorhandenseins der Schwenkplatte zu gefährlichen Beinverletzungen kommen.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Schwenkplatte für Sicherheits-Skibindungen der eingangs erwähnten Art so auszubilden, daß auch bei einer Verlagerung der Drehachse des Beines nach vorn während eines Sturzes eine Verletzung des Schwenkplatte für Sicherheits-Skibindungen

Anmelder:

Ludwig Berchtold, Krailling, Bergstr. 85;
Albert Schuster, Planegg, Münchner Str. 15

Als Erfinder benannt:
Ludwig Berchtold, Krailling;
Albert Schuster, Planegg

Beines des Skiläufers dadurch vermieden wird, daß die Drehbeweglichkeit des Fußes nach der Auslösung der Skibindung nicht auf eine Verschwenkung um die im Fersenbereich liegende Drehachse der Schwenkplatte beschränkt wird.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Backenplatte auf der Schwenkplatte drehbar gelagert und in der Mittelstellung der Schwenkplatte gegen Drehung verriegelt ist, wobei die Verriegelung der Backenplatte beim Ausschwenken der Schwenkplatte aufgehoben wird. Indem die den Fuß seitlich haltende Backenplatte ihrerseits auf der Schwenkplatte drehbar angeordnet ist, wird nach dem Auslösen der Schwenkplatte eine freie Verdrehbarkeit des Fußes nach allen Richtungen und um alle beliebigen Drehachsen ermöglicht. Der Fuß kann deshalb während des Drehsturzes allen auftretenden Torsionskräften folgen, ohne durch Bindungsteile behindert zu werden. Andererseits ist eine unerwünschte Verdrehung der Backenplatte gegenüber der Schwenkplatte beim gewöhnlichen Gebrauch des Skis ausgeschlossen, weil die Backenplatte in der Mittelstellung der Schwenkplatte dieser gegenüber verriegelt ist. Erst durch das Ausschwenken der Schwenkplatte, das nur dann eintritt, wenn die unzulässig große Drehkraft um die Drehachse der Schwenkplatte herum wirkt, wird die Verriegelung der Backenplatte aufgehoben. Eine allein im Bereich der Backenplatte wirksame Drehkraft, wie sie beispielsweise beim Aufstieg mit aus den hinteren Tiefzughaken ausgehängtem Kabelzug möglich ist, führt deshalb nicht zu einem Auslösen der Bindung.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Rastvorrichtung für die Schwenkplatte in an sich bekannter Weise an einem vor der Schwenkplatte auf dem Ski schwenkbar gelagerten Halteglied vorgesehen ist. Die Backenplatte kann erfindungsgemäß mittels einer von

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Claims (6)

ihr nach vorn ragenden Nase und einer entsprechenden Einkerbung des Haltegliedes verriegelbar sein. Ferner ist es vorteilhaft, wenn das Halteglied in an sich bekannter Weise als Vorderbacken ausgebildet ist. Ist nach einer anderen erfinderischen Ausgestaltung die Schwenkplatte in an sich bekannter Weise an ihrem mit dem Ski fest verbundenen Lagerungsteil mit einer Langlochführung nach vorn verschiebbar gelagert, so ergibt sich der Vorteil, daß die Kabelzugspannung beim Auslösen der erfindungsgemäßen Sicherheits-Skibindung schlagartig beseitigt wird. Bei einer derartigen Ausbildung der erfindungsgemäßen Schwenkplatte ist es zweckmäßig, wenn sie mit dem Halteglied durch einen Gelenkbolzen verbunden ist. Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schwenkplatte ist in der nachstehenden Beschreibung an Hand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Schwenkplatte auf einem Ski, F i g. 2 eine Draufsicht auf die Schwenkplatte nach Fig. 1, wobei sie im ausgelösten Zustand strichpunktiert dargestellt ist, und F i g. 3 ebenfalls eine Draufsicht auf eine Schwenkplatte nach der Erfindung, bei welcher der Abstand der Seitenbacken jedoch veränderlich ist. Die Backenplatte 1 ist bei 2 auf der Schwenkplatte 3 drehbar gelagert. 4 ist ein Haltekörper, der gleichzeitig einen Vorderbacken bildet und dessen Ausgestaltung insbesondere aus F i g. 1 ersichtlich ist. 5 ist die Grundplatte zur Befestigung des Haltekörpers 4 auf dem Ski. Zwischen dem Haltekörper und der Grundplatte ist, wie die F i g. 1 zeigt, eine an sich bekannte Rastvorrichtung vorgesehen. Die Schwenkplatte 3 ist mit einer Längsführung bei 6 auf dem Ski 7 drehbar und gleichzeitig nach vorn verschiebbar gelagert. Die Backenplatte 1 greift mit einer Nase 8 in eine entsprechende Ausnehmung des Haltekörpers 4 ein, wodurch sie in der Normalstellung des Haltekörpers verriegelt wird. Die Schwenkplatte 3 ist bei 10 gelenkig mit dem Haltekörper 4 verbunden, wird also bei einem Ausschwenken des Haltekörpers 4 zwangläufig mit nach vorn genommen, was infolge der Langlochlagerung bei 6 möglieh ist. Infolge der Verriegelung der Backenplatte 1 mittels der Nase 8 in der Normalstellung des Haltekörpers 4 kann die Schwenkplatte bei einem Drehmoment in Richtung a oder b um die Drehachse 2, das auf die Backen 9 wirkt, nicht ausgelöst werden. Bei Tourenlauf mit ausgehängtem hinterem Tiefzughaken ist dies erforderlich. Die Schwenkplatte wird nur ausgelöst, wenn eine um ihre Drehachse wirkende Torsionskraft in Richtung c oder d auftritt, wobei der Drehpunkt für die wirkende Kraft in Verlängerung des Beines, also am Skistiefelabsatz bei 6 liegen muß. Ist die Schwenkplatte durch eine solche Kraft ausgelöst, so wird die Verriegelung der Bakkenplatte 1 bei 8 gelöst und diese ist an einer Drehbewegung in Richtung a oder b nicht mehr gehindert. Der Skistiefel kann also, falls er nicht sofort aus der Bindung fallen sollte, weil infolge der Langlochlagerung bei 6 auch der Kabelzug sofort nachgelassen hat, sich ungehindert drehen. Wie die F i g. 3 zeigt, sind die bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 2 fest angeformten Backen 9 hier in der Backenplatte 1 um den Differenzbetrag von e und / verstellbar angeordnet. Durch die Verzahnung können die Backen 9 in verschiedene Abstände zueinander gebracht werden. Die Deckplatte hält die Backen 9 und die Backenplatte 1 lösbar zusammen. Patentansprüche:

1. Schwenkplatte für eine Sicherheits-Skibindung, die um eine zur Skioberfläche senkrechte Achse im Fersenbereich schwenkbar und am vorderen Ende mittels einer bei Überschreitung eines vorzugsweise einstellbaren Drehmomentes auslösenden Rastvorrichtung in der Mittelstellung gehalten ist und im vorderen Teil eine Seitenbacken tragende Backenplatte trägt, dadurch gekennzeichnet, daß die Backenplatte (1) auf der Schwenkplatte (3) drehbar gelagert und in der Mittelstellung der Schwenkplatte gegen Drehung verriegelt ist, wobei die Verriegelung der Backenplatte beim Ausschwenken der Schwenkplatte aufgehoben wird.

2. Schwenkplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastvorrichtung für die Schwenkplatte (3) in an sich bekannter Weise an einem vor der Schwenkplatte auf dem Ski (7) schwenkbar gelagerten Halteglied (4) vorgesehen ist.

3. Schwenkplatte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Backenplatte (1) mittels einer von ihr nach vorn ragenden Nase (8) und einer entsprechenden Einkerbung des Haltegliedes (4) verriegelbar ist.

4. Schwenkplatte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteglied (4) in an sich bekannter Weise als Vorderbacken ausgebildet ist.

5. Schwenkplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie in an sich bekannter Weise an ihrem mit dem Ski (7) fest verbundenen Lagerungsteil mittels einer Langlochführung (6) nach vorn verschiebbar gelagert ist.

6. Schwenkplatte nach Anspruch 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit dem Halteglied (4) durch einen Gelenkbolzen (10) verbunden ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Gebrauchsmuster Nr. 1 812 157,
722 137;

französische Patentschriften Nr. 1 220 819,
887.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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