DE1171923B - Verfahren zur Herstellung von heterocyclischen N-Aminoverbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von heterocyclischen N-AminoverbindungenInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D295/00—Heterocyclic compounds containing polymethylene-imine rings with at least five ring members, 3-azabicyclo [3.2.2] nonane, piperazine, morpholine or thiomorpholine rings, having only hydrogen atoms directly attached to the ring carbon atoms
- C07D295/22—Heterocyclic compounds containing polymethylene-imine rings with at least five ring members, 3-azabicyclo [3.2.2] nonane, piperazine, morpholine or thiomorpholine rings, having only hydrogen atoms directly attached to the ring carbon atoms with hetero atoms directly attached to ring nitrogen atoms
- C07D295/28—Nitrogen atoms
- C07D295/30—Nitrogen atoms non-acylated
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- C07D279/10—1,4-Thiazines; Hydrogenated 1,4-thiazines
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: C 07 d
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Deutsche Kl.: 12 ρ - 6
F 33025 IVd/12 ρ
20. Januar 1961
11.Juni 1964
20. Januar 1961
11.Juni 1964
Es ist bekannt, heterocyclische N-Aminoverbindungen durch Umsetzung von Stickstoff-Heterocyclen
mit Monochloramin herzustellen. Wegen der von der Raschig-Synthese des Hydrazins her bekannten Unbeständigkeit
des Chloramins ist die Durchführung dieses Verfahrens mit beträchtlichen Schwierigkeiten verbunden,
die sich unter anderem in den durchweg geringen Ausbeuten zu erkennen geben. Eine weitere
Erschwerung liegt in der Abtrennung der gebildeten N-Aminoverbindung von der unsubstituierten Base,
die bei der Reaktion im Verhältnis zum Chloramin in großem Überschuß vorliegen muß.
In einer Reihe von Fällen gelingt die Synthese einer speziellen heterocyclischen N-Aminoverbindung durch
eine Kondensationsreaktion (beispielsweise einer Dihalogenverbindung) mit Hydrazin, wobei dieses wegen
seines im Hinblick auf die beabsichtigte Reaktion bifunktionellen Charakters im Überschuß eingesetzt
werden muß, um die Bildung eines bicyclischen Nebenproduktes zu unterdrücken. Die Abtrennung des gewünschten
Produktes [von dem überschüssigen Hydrazin und dem zwangläufig anfallenden zweiten
Kondensationsprodukt (beispielsweise einem halogenwasserstoffsauren Salz) ist mit beträchtlichen technischen
Schwierigkeiten verbunden.
Eine allgemeine anwendbare Methode zur Gewinnung von N-Aminoverbindungen besteht in der Reduktion
von N-Nitrosoverbindungen. Im Falle heterocyclischer N-Nitrosoverbindungen ist es bekannt, die
Reduktion mit Zink und Essigsäure durchzuführen. Das Verfahren verbraucht wertvolle Rohstoffe und
benötigt weitere Hilfsstoffe, wenn das Reduktionsprodukt aus der sauren Lösung isoliert und das eingesetzte
Metall zurückgewonnen werden soll.
Als weitere Reduktionsmethode ist die Verwendung von Lithiumaluminiumhydrid in wasserfreiem Äther
beschrieben worden, die aber mit einer Vielzahl technischer Nachteile belastet ist, nämlich
a) dem Zwang, wasserfreie Ausgangsstoffe zu verwenden (Nitrosamine werden in wäßriger Lösung
hergestellt),
b) dem großen Zeitbedarf der Synthese wegen der bekannten geringen Lösungsgeschwindigkeit des
Hydrids in Äther,
c) der Notwendigkeit, nach der Reaktion die Undefinierten Umsetzungsprodukte des Lithiumaluminiumhydrids
und überschüssiges Hydrid selbst durch Zugabe von Wasser zu zersetzen (Explosionsgefahr),
d) der Schwierigkeit, das oft in schleimiger Form anfallende Aluminiumhydroxyd von der die
Verfahren zur Herstellung von
heterocyclischen N-Aminoverbindungen
heterocyclischen N-Aminoverbindungen
Zusatz zum Patent: 1 130 821
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
Leverkusen
Als Erfinder benannt:
Dr. Hans-Joachim Abendroth,
Dr. Heinz Jonas, Leverkusen,
Dr. Heinz Herlinger, Pleidelsheim (Württ.)
N-Aminoverbindung enthaltenden Lösung abzutrennen.
Gegenstand des Patents 1 130 821 ist ein Verfahren zur Herstellung von unsymmetrischen Dialkylhydrazinen
durch Reduktion der entsprechenden N-Nitrosodialkylamine bei dem man die Reduktion mit
Natriumamalgam in Gegenwart eines Wasserstoffdonators durchführt.
Es wurde nun in Abänderung dieses Verfahrens gefunden, daß man heterocyclische N-Aminoverbindüngen
erhält, wenn man heterocyclische N-Nitrosoamine, die außer dem die Nitrosogruppe tragenden
Stickstoffatom noch ein Sauerstoffatom oder ein Stickstoffatom oder ein Schwefelatom im Ring enthalten,
reduziert. So lassen sich z. B. N-Aminomorpholin, N-Aminopiperazin und N-Aminothiomorpholin auf
diesem Wege bequem herstellen. Heterocyclische N-Aminoverbindungen, die ein weiteres Stickstoffatom
aufweisen, können auch an diesem Stickstoffatom Substituenten tragen. So konnte beispielsweise
N-(|ß-Hydroxyäthyi)-N'-aminopiperazin mit guter Ausbeute
erhalten werden.
Das Natriumamalgam soll im Verhältnis zur Nitrosoverbindung stets im Überschuß vorliegen. Man gibt
dazu die Lösung der Nitrosoverbindung zu vorgelegtem Amalgam, wobei nur mäßiges Rühren angebracht
ist. Maßnahmen zur Erzeugung einer großen Amalgamoberfiäche haben sich als schädlich erwiesen.
Bei Einhaltung dieser Reaktionsbedingungen werden auf die eingesetzte Nitrosoverbindung bezogene Ausbeuten
bis zu 90 °/0 erhalten.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die gebildeten heterocyclischen N-Aminoverbindungen
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in leicht aufzuarbeitender Form anfallen. Bei der Verwendung von Wasser als Reduktionsmedium gelingt
im allgemeinen ihre Isolierung aus der wäßrig-alkalischen Lösung durch Erhöhung des Ätzalkaligehaltes
der Lösung bis zur Entmischung. Eine andere Möglichkeit besteht darin, das Reduktionsprodukt aus der
wäßrigen Lösung durch ein mit Wasser nicht mischbares Lösungsmittel zu extrahieren und aus dem
Extrakt die reine N-Aminoverbindung durch Destillation zu gewinnen. Die letztgenannte Verfahrensausführung
kann gemäß Patent 1 130 821 mit dem Reduktionsprozeß kombiniert werden.
Die verwendeten heterocyclischen N-Nitrosoamine können in bekannter Weise aus den entsprechenden
Stickstoff-Heterocyclen, Natriumnitrit und Mineralsäure hergestellt werden.
Die durch Reduktion aus ihnen entstehenden heterocyclischen N-Aminoverbindungen finden als Zwischenprodukte
bei organischen Synthesen, z. B. in der Heilmittelchemie, Verwendung.
In einem Rührgefäß tropft man zu 2,25 kg Amalgam mit 0,5 Gewichtsprozent Natrium im Laufe von
30 Minuten eine Lösung von 11,6g N-Nitrosomorpholin
in 125 ml Wasser. Durch Kühlen des Gefäßes hält man die Reduktionstemperatur bei +2O0C.
Nach beendetem Zulauf ist der Gehalt des Amalgams auf 0,05 Gewichtsprozent Natrium abgesunken. Die
wäßrige natronalkalische Lösung enthält auf Grund einer jodometrischen Titration 8,9 g N-Aminomorpholin
in einer Konzentration von etwa 6 Gewichtsprozent. Die Ausbeute der Reduktion beträgt, auf die eingesetzte
Nitrosoverbindung bezogen, 87,2%, auf das verbrauchte Natrium bezogen 79,0%. Zur Isolierung
des Reduktionsproduktes wird der Ätznatrongehalt der wäßrigen Lösung durch Zusatz von 30 g Ätznatron
auf etwa 30 Gewichtsprozent erhöht. Aus dieser Lösung extrahiert man das N-Aminomorpholin mit Benzol,
entwässert den Extrakt durch azeotrope Destillation und destilliert den nach dem Abtreiben des Benzols
verbleibenden Rückstand im Vakuum. Man erhält 7,5 g N-Aminomorpholin entsprechend einer auf die
eingesetzte Nitrosoverbindung bezogenen Ausbeute von 73,5%. Kp.u56 bis 59oC;ii? = 1,4789; F. 14,50C.
Durch ein Rührgefäß fließen in etwa 30 Minuten 18,5 kg Amalgam in der Weise, daß ein vorgeschriebenes
Niveau aufrechterhalten bleibt. Dazu wird in der gleichen Zeit eine Lösung von 11,5g N-Nitrosomorpholin
in 125 ml Wasser getropft. Die Reaktionstemperatur beträgt +2O0C. Das eintretende Amalgam
hat einen Gehalt von 0,5, das ausfließende von 0,45 Gewichtsprozent Natrium. Nach beendetem Zulauf enthält
die wäßrige Lösung 9,1 g N-Aminomorpholin. Die Ausbeute der Reduktion beträgt, auf die eingesetzte
Nitrosoverbindung bezogen, 90,3 %> auf das verbrauchte Natrium bezogen, 85,7%. Die Isolierung
des Reduktionsproduktes wird in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise vorgenommen. Man erhält 7,7 g
N-Aminomorpholin, entsprechend einer Ausbeute von 76.5%.
In einem Rührgefäß tropft man zu 2,25 kg Amalgam mit 0,53 Gewichtsprozent Natrium in etwa 30 Minuten
eine Lösung von 10,1 g N-Nitrosopiperazin in 90 ml Wasser. Die Reaktionstemperatur beträgt +1O0C.
Nach beendetem Zulauf enthält das Amalgam noch 0,14 Gewichtsprozent Natrium. In der wäßrigen
Lösung sind 8,35 g N-Aminopiperazin enthalten. Die Ausbeute der Reduktion beträgt, auf das eingesetzte
Nitrosopiperazin bezogen, 94,3 %, auf das verbrauchte Natrium bezogen, 91,0%· Die Isolierung des Reduktionsproduktes
wird nach Zugabe von 20 g Ätznatron zu der wäßrigen Lösung in der im Beispiel 1 beschriebenen
Weise vorgenommen. Man erhält 7,0 g N-Aminopiperazin, entsprechend einer Ausbeute von 79,0%.
Kp.1290bis95°C.
In einem Rührgefäß tropft man zu 2,25 kg Amalgam mit 0,49 Gewichtsprozent Natrium in etwa 30 Minuten
eine Lösung von 13,2 g N-Nitrosothiomorpholin in 150 ml Äthylalkohol. Dabei hält man eine Reaktionstemperatur von +100C ein. Nach beendetem Zulauf
beträgt die Amalgamkonzentration noch 0,06 Gewichtsprozent. Die alkoholische Lösung enthält 9,05 g
N-Aminothiomorpholin. Die Ausbeute der Reduktion beträgt, auf die Nitrosoverbindung bezogen, 76,7%,
auf das verbrauchte Natrium bezogen, 72,6 %· Zur Isolierung des Reduktionsproduktes versetzt man die
alkoholische Lösung mit 100 g 20°/oiger Natronlauge
und extrahiert das N-Aminothiomorpholin in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise. Man erhält 7,6 g, entsprechend
einer Ausbeute von 64,2%. Kp.H 75 bis 780C.
In einem Rührgefäß tropft man zu 3 kg Amalgam mit 0,42 Gewichtsprozent Natrium in 30 Minuten eine
Lösung von 16,1 g N-(/?-Hydroxyäthyl)-N'-nitrosopiperazin
in 90 ml Wasser. Durch Kühlen des Gefäßes hält man die Reaktionstemperatur bei +1O0C. Nach
Beendigung des Zulaufs ist der Gehalt des Amalgams auf 0,13 Gewichtsprozent Natrium abgesunken. Die
wäßrige natronalkalische Lösung enthält 11,8g
N-((S-Hydroxyäthyl)-N'-aminopiperazin. Die Ausbeute der Reduktion beträgt, auf die eingesetzte Nitrosoverbindung
bezogen, 80,3%, au? das verbrauchte Natrium
bezogen, 84,4%· Zur Isolierung des Reduktionsproduktes wird die wäßrige Lösung mit so viel festem
Ätznatron versetzt, daß sich das oberhalb 1000C unter
Zersetzung schmelzende N-(/J-Hydroxyäthyl)-N'-aminopiperazin
fest abscheidet. Man erhält 10 g, entsprechend einer auf die eingesetzte Nitrosoverbindung
bezogenen Ausbeute von 68,2%.
Claims (1)
- Patentanspruch:Abänderung des Verfahrens zur Herstellung von unsymmetrisch substituierten Hydrazinen durch Reduktion der entsprechenden N-Nitrosoamine mit Natriumamalgam in Gegenwart eines Wasserstoffdonators gemäß Patent 1 130 821, d a d u r c h gekennzeichnet, daß man zur Herstellung von heterocyclischen N-Aminoverbindungen heterocyclische N-Nitrosoamine, die außer dem die Nitrosogruppe tragenden Stickstoffatom noch ein Sauerstoffatom oder ein Stickstoffatom oder ein Schwefelatom im Ring enthalten, reduziert.In Betracht gezogene Druckschriften: österreichische Patentschrift Nr. 211 307.409 599/312 6.64 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF33025A DE1171923B (de) | 1961-01-20 | 1961-01-20 | Verfahren zur Herstellung von heterocyclischen N-Aminoverbindungen |
BE612838A BE612838R (fr) | 1961-01-20 | 1962-01-19 | Procédé de fabrication de dialkylhydrazines asymétriques. |
GB206662A GB957635A (en) | 1961-01-20 | 1962-01-19 | A process for the production of n-heterocyclic n-amino compounds |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF33025A DE1171923B (de) | 1961-01-20 | 1961-01-20 | Verfahren zur Herstellung von heterocyclischen N-Aminoverbindungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1171923B true DE1171923B (de) | 1964-06-11 |
Family
ID=7094907
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF33025A Pending DE1171923B (de) | 1961-01-20 | 1961-01-20 | Verfahren zur Herstellung von heterocyclischen N-Aminoverbindungen |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE612838R (de) |
DE (1) | DE1171923B (de) |
GB (1) | GB957635A (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT211307B (de) * | 1958-11-17 | 1960-10-10 | Norwich Pharma Co | Verfahren zur Herstellung von neuen N-(5-Nitro-2-furfuryliden)-amino- heterocyclen |
-
1961
- 1961-01-20 DE DEF33025A patent/DE1171923B/de active Pending
-
1962
- 1962-01-19 BE BE612838A patent/BE612838R/fr active
- 1962-01-19 GB GB206662A patent/GB957635A/en not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT211307B (de) * | 1958-11-17 | 1960-10-10 | Norwich Pharma Co | Verfahren zur Herstellung von neuen N-(5-Nitro-2-furfuryliden)-amino- heterocyclen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB957635A (en) | 1964-05-06 |
BE612838R (fr) | 1962-05-16 |
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