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Rundstrickmaschinen Die Erfindung bezieht sich auf Zylinder, Platinenringe
oder Rippscheiben von Rundstrickmaschinen, die zum Führen der Nadeln, Stößer und
Platinen beim Stricken dienen.
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Bei neuzeitlichen Rundstrickmaschinen werden im Hinblick auf die hohen
Strickgeschwindigkeiten sowie die Feinheit und Gleichmäßigkeit des Gestrickes an
die Genauigkeit der Ausbildung der Zylinder, Platinenringe und' Rippscheiben sehr
hohe Anforderungen gestellt. So weisen beispielsweise Hochleistungs-Rundstrickmaschinen
zur Herstellung nahtloser Damenstrümpfe bei einem Zylinderdurchmesser von 33/4"
vierhundert und mehr Nadeln auf. Bei solchen Zylindern müssen für die Nadeln Führungsstege
von beispielsweise 0,35 mm Stärke auf den Umfang des Zylinders vollkommen gleichmäßig
verteilt werden. Dies erfordert bei der üblichen Fertigung durch Einarbeiten von
zur Zylinderachse parallelen Nuten in die Oberfläche des Zylinders große Genauigkeit
und hohen Aufwand an Zeit. Auch dann, wenn Stegnuten nur geringer Tiefe zu fräsen
sind, in die Stahlstege eingesetzt und durch Einwalzen oder Einkleben am Zylinder
befestigt werden, sind diese Schwierigkeiten beträchtlich. Dazu kommt, daß das Einarbeiten
der Nuten in die Zylinderoberfläche bei- hohen Nadelzahlen zufolge der zwischen
je zwei benachbarten Nuten verbleibenden, sehr dünnen Zwischenstege und der Raumnot
der beim Fräsen, Hobeln oder Räumen der Nuten sich bildenden Späne ein Verbiegen
der Zwischenstege oder gar ein Beschädigen und Zerstören des Werkzeuges oder des
Arbeitsstückes zur Folge haben kann.
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Es wurde bereits versucht, bei der Herstellung eines Nadelzylinders
auf das Fräsen von Nuten vollkommen zu verzichten. Dabei werden zwei Sorten von
Stahlstegen von in radialer Richtung gesehen kurzer und langer Ausführung abwechselnd
um einen glatten Zylinder so befestigt, daß sich ein Nadelbett ergibt. Die Herstellung
derartiger Nadelzylinder bietet große Schwierigkeiten, da es kaum möglich ist, die
zur Nadelführung notwendigen Stege so genau herzustellen, daß beim fertigen Zylinder
die genaue Teilung eingehalten werden kann und die Stege ohne Zwischenräume fest
aneinanderliegen. Außerdem ist es sehr schwierig, die Stege auf dem glatten Zylindergrundkörper
so aufzusetzen und festzuklemmen, daß sie genau parallel zur Zylinderachse stehen
und durch das Festklemmen nicht gestaucht werden.
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Zweck der Erfindung ist es, diese Schwierigkeiten zu beseitigen und
die Leistung bei der Fertigung solcher Teile zu erhöhen. Dies wird gemäß einem Merkmal
der Erfindung dadurch erreicht, daß der Zylinder, der Platinenring oder die Rippscheibe
aufeinanderfolgende Abschnitte aufweist, auf denen Stegnuten im Abstand der doppelten
oder vielfachen Nadelteilung so angeordnet sind, daß benachbarte Abschnitte jeweils
um die Nadelteilung gegeneinander versetzt sind, wobei die Führungsstege sich über
sämtliche Abschnitte erstrecken und nur in den Bereichen, in denen sie Stegnuten
gegenüberliegen, mit Vorsprüngen versehen sind, die in die entsprechenden Stegnutengruppen
eingreifen. Dabei kann der Zylinder, der Platinenring oder die Rippscheibe aus aneinandergefügten
und zu einer Einheit zusammengeschlossenen Einzelteilen, die jeweils einem Abschnitt
entsprechen, oder aber aus einem einteiligen Grundkörper bestehen, in welchen getrennte
Gruppen von Nuten zum Einsetzen und Befestigen der Führungsstege eingearbeitet sind.
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Die Vorteile der neuartigen Ausbildung dieser Strickmaschinenteile
sind unter anderem: Durch das Anordnen der Stegnuten in größerem Abstand, beispielsweise
im Abstand der doppelten Nadelteilung, ist eine geringere Anzahl, bei doppelter
Nadelteilung lediglich die halbe Anzahl von Stegnuten einzuarbeiten, wobei mehrere
Abschnitte bzw. Einzelteile gemeinsam genutet werden können. Die doppelt breiten
Zwischenstege, die zwischen den Nuten in letzterem Fall verbleiben, ermöglichen
eine höhere Geschwindigkeit beim Fräsen, Hobeln oder Räumen, da sie die sich bei
der Bearbeitung bildende Wärme besser ableiten und nicht zum Verbiegen oder Ausbröckeln
neigen wie die nur halb so starken Zwischenstege bei der bisher üblichen Herstellung
solcher Teile mit Stegnuten im Abstand der einfachen Teilung. Die breiten, kräftigen
Zwischenstege geben den zwischen sie eingesetzten Abschnitten der Führungsstege
verläßlichen Halt. Wird ein Einzelteil eines zusammengesetzten Zylinders bei der
Herstellung oder bei der Verwendung unbrauchbar, dann ist der Ausfall nicht so groß
wie bei langen, aus einem Stück bestehenden Zylindern.
Bei gemäß
der Erfindung ausgebildeten..Zylindern, Platinenringen oder Rippscheiben ist es
leichter möglich, auf kleinere Nadelteilungen zu kommen und so die Nadelzahl auf
beispielsweise 480 und darüber bei einem Zylinderdurchmesser von 3 3/4" zu erhöhen.
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Weitere Vorteile der erfindungsgemäß ausgebildeten Strickmaschinenteile
werden an Hand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele beschrieben.
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F i g. 1 zeigt einen zusammengesetzten Nadelzylinder links in Ansicht,
rechts im Längsschnitt, F i g. 2 ein Paar von Führungsstegen für den Zylinder in
Seitenansicht, F i g. 3 einen zu F i g. 1 gehörenden Teilquerschnitt durch die Zylinderwand
samt Führungsstegen und zwischen diesen geführten Nadeln oder Stößern in vergrößertem
Maßstab; F i g. 4 ist ein teilweiser Längsschnitt durch einen einteiligen Nadelzylinder;
F i g. 5 bis 7 stellen in vergrößertem Maßstab einen Platinenring mit eingearbeiteten
Stegnuten im Schnitt bzw. in Draufsicht dar.
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Der Nadelzylinder gemäß F i g. 1 ist aus aneinandergereihten, je einem
Abschnitt 1, 1I, III und IV entsprechenden Einzelteilen zusammengesetzt. Diese ringförmigen
Einzelteile sind an ihrer Mantelfläche mit zur Zylinderachse parallelen Stegnuten
I', II', III', IV' im Abstand der doppelten Nadelteilung 2 t versehen und in Aufeinanderfolge
gegeneinander jeweils um die Nadelteilung t versetzt. In diese Stegnuten sind Führungsstege
1 (F i g. 2), die sich über die gesamte Zylinderlänge in einem Stück erstrecken,
mit ihren Vorsprüngen 1' eingesetzt und in an sich bekannter Weise z. B. durch Einkleben
oder Einpressen oder Einloten in nicht benachbarten Zylinderabschnitten befestigt.
Die sich zwischen diesen Vorsprüngen 1' erstreckenden Stegteile
1" liegen auf den dazwischenliegenden Zylinderabschnitten ohne Nut auf.
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Wie der Querschnitt F i g. 3 zeigt, findet bei den ohne Nut aufliegenden
Stegteilen 1" ein seitliches Abstützen durch die benachbarten, in Stegnuten
befestigten Stegteile 1' und die zwischen den Führungsstegen geführten Stößer oder
Nadeln 3 statt. Die seitlich im Bereich des Spielraumes zwischen den eingewalzten
Führungsstegen und der Nadel bzw. dem Stößer federnd nachgebenden, nicht eingewalzten
Stegteile können im übrigen seitliche Stöße gegen die Nadel- oder Stößerfüße beim
Auflaufen auf schräge Schloßteile elastisch dämpfend abfangen, wodurch die Möglichkeit
von Nadelbrüchen und Beschädigungen der Führungsstege verringert wird.
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Da die Verteilung der Vorsprünge 1' der Führungsstege jeweils den
ihnen zugewiesenen Stegnuten in den Zylinderabschnitten entsprechen muß, kommen
bei dem in F i g. 1 dargestellten Zylinder mit doppeltem Teilungsabstand der Führungsnuten
zwei verschiedene Führungsstegtypen X, Y (F i g. 1) zur Anwendung, die im
Wechsel in den Zylinder eingesetzt werden. Sofern bei längeren oder größeren Zylindern
die Führungsstege 1 nicht genügen sollten, um die Einzelabschnitte I, 1I, 11l, IV
auf Teilung zu halten, werden Fixierstifte 5 verwendet. Die Zylinderabschnitte I,
II, III, IV werden, nachdem sie zweckmäßig vorher auf einem gemeinsamen Spanndorn
genutet und hierauf gegeneinander versetzt wurden, beispielsweise mittels eines
eingeklebten oder an den Enden umgebördelten oder gestauchten, sich über die ganze
Zylinderlänge erstreckenden Futterrohres 9
oder in einer anderen zweckmäßigen
Weise zu einer Einheit zusammengeschlossen.
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Zur Verbesserung der Führung der beweglichen Teile 3, insbesondere
der Nadeln am oberen Zylinderende, kann bei höhen Umlaufzahlen oder sehr dünnen
Führungsstegen der obere Zylinderabschnitt I entweder über seine ganze Länge oder
nur an seinem freien Ende mit Stegnuten im Abstand der Nadelteilung t versehen sein,
so daß in diesem Zylinderabschnitt jeder Führungssteg befestigt werden kann. In
letzterem Fall genügt auch ein niedriger, aufgesetzter Ring A (F i g. 1) mit Stegnuten
im Abstand der Nadelteilung t. Ebensolche Ringe B können, falls zweckmäßig,
auch zwischen die Abschnitte I, I1, III... zwischengeschaltet werden. Die schmalen
Ringe A, B ... erleichtern das Nuten selbst dann, wenn mehrere solcher
Ringe auf einem gemeinsamen Spanndorn genutet werden, gegenüber dem Bearbeiten langer
Zylinder. Ebenso können bei einem aus Einzelteilen I, Il ... zusammengesetzten
Zylinder gemäß F i g. 1 in jenen Zylinderabschnitten, wo es auf eine starre, genaue
Führung von beweglichen Teilen wie Stößern nicht ankommt, vollkommen glatte, also
nicht genutete Einzelteile, beispielsweise im Bereich des Abschnittes III (F i g.
1), mit genuteten Einzelteilen abwechseln, um die Kosten für das Einarbeiten von
Nuten weiterhin zu senken.
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Das in F i g. 4 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt den Teil eines
Längsschnittes durch einen Nadelzylinder, der aus einem sich über die ganze Zylinderlänge
erstreckenden, rohrähnlichen Grundkörper besteht. Dieser ist durch Ringnuten 7,
die tiefer eingeschnitten sind als die einzuarbeitenden Stegnuten, in Abschnitte
I, 1I, 111 ... unterteilt, deren Nutengruppen 1', II', III'. . . ebenso ausgebildet
und angeordnet sind wie jene des zusammengesetzten Zylinders nach F i g. 1. Diese
Nuten können beispielsweise mittels eines Scheibenfräsers 8 oder mittels eines Stichels
eingeschnitten werden, wobei zum freien Auslauf des Werkzeuges die Ringnuten 7 dienen.
Werden Stegnuten im Abstand der doppelten Nadelteilung eingeschnitten, dann ist
es zweckmäßig, dem Werkzeug oder dem Werkstück jeweils einen seitlichen Vorschub
um den Betrag der Nadelteilung zu geben, sobald die Schneide des Werkzeuges in eine
der Ringnuten 7 ausgelaufen ist und bevor das Bearbeiten des nachfolgenden Abschnittes
einsetzt.
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In analoger Weise können auch Teile mit radialen Stegnuten, wie beispielsweise
Rippscheiben und Platinenringe für Rundstrickmaschinen, ebenso Teile mit parallelen
Stegen, wie beispielsweise Platinenköpfe für Cottonmaschinen, ausgebildet werden.
Ein Ausführungsbeispiel eines Platinenringes ist in F i g. 5, 6 und 7 dargestellt.
Auf dem scheibenförmigen Grundkörper 4 sind konzentrische Ringe I, Il, III befestigt.
Diese Ringe werden zweckmäßig gemäß F i g. 6 im Abstand der doppelten Nadelteilung
t genutet und hierauf gemäß F i g. 7, nachdem die Stegnuten an den Stoßstellen der
Ringe jeweils um die Nadelteilung t gegeneinander versetzt wurden, am Grundkörper
4 befestigt. Die Führungsstege 1, F i g. 5, weisen, ähnlich wie die Führungsstege
für den Zylinder gemäß F i g. 2, Vorsprünge 1' auf, die in die Führungsnuten
eingepreßt werden. Platinenköpfe mit parallelen Nuten, wie sie an Cottonmaschinen
verwendet werden, sind zweckmäßig aus schmaleren parallelen Streifen zusammenzusetzen,
deren Breite der Höhe
der einzelnen Ringabschnitte I, II
... gemäß F i g. 1 entspricht. Solche Platinenköpfe stellen dann eine Abwicklung
der am Zylinderumfang angeordneten Nutengruppen I', II', III'. . . in F i g. 1 dar,
wobei die einzelnen Streifen im Abstand der doppelten oder mehrfachen Nadelteilung
gemeinsam genutet und hierauf um je eine Teilung gegeneinander versetzt werden,
wie beim Ausführungsbeispiel des Zylinders gemäß F i g. 1 beschrieben.
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In Sonderfällen, wo es besonders darauf ankommt, die Führungsstege
und die Einzelteile miteinander starrer zu verankern, so beispielsweise bei Zylindern
von Großrundstrickmaschinen, können sowohl die parallelen als auch die radial verlaufenden
Stegnuten so angeordnet bzw. verlängert werden, daß sie sich an den Stoßstellen
der Nutengruppen I', Il' . . . teilweise übergreifen, wie bei F in F i g. 1 und
7 beispielsweise dargestellt.