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Rotations-Offsetvervielfältiger Die Erfindung bezieht sich auf Rotationsvervielfältiger,
die nach dem Offsetverfahren arbeiten, und betrifft eine automatische Steuerung
dieser Maschine.
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Es ist bekannt, bei Rotations-Offsetvervielfältigern, die mit einem
Druckzylinder und einer Gummidruckwalze arbeiten, Einrichtungen vorzusehen, die
das Feuchtwerk, das Farbwerk, die Gummidruckwalze und die Bogenzuführung bei Inbetriebnahme
der Maschine einschalten. Es ist ferner bekannt, solche Maschinen mit einem auf
eine bestimmte Blattzahl einstellbaren Zählwerk zu versehen. Weiter ist bekannt,
die Schalteinrichtungen dieser Maschinen durch Elektromagnete zu betätigen.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Ausgestaltung der Steuerung, die
dadurch gekennzeichnet ist, daß bei der Betätigung der Schalteinrichtungen mittels
Elektromagneten zur selbsttätigen Steuerung des Beginns ihrer Erregung das Zählwerk
aus einem elektrischen Stufenschalter mit einzelnen, dem Feuchtwerk, dem Farbwerk,
der Druckwalze und der Papierzuführungseinrichtung zugeordneten Kontaktarmen besteht,
die beim Arbeitsbeginn des Vervielfältigers schrittweise in Abhängigkeit von der
Druckzylinderdrehung über Kontaktreihen weiter schaltbar sind, und daß ferner die
Stellungen der Kontaktarme über den Kontaktreihen, in denen die Kontaktarme die
Stromkreise der Elektromagnete schließen, fest oder wahlweise mit Hilfe von Wählschaltern
einstellbar sind.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist aus der Beschreibung und
den Zeichnungen ersichtlich. In diesen ist: F i g. 1 eine Ansicht auf eine Seitenplatte
einer Vervielfältigungsmaschine nach der Erfindung, F i g. 2 eine Ansicht auf die
gegenüberliegende Seitenplatte der Maschine und F i g. 3 eine Ansicht des Stufenschalters.
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Die Teile der Vervielfältigungsmaschine nach der Erfindung werden
von zwei Seitenplatten 10 und 12 getragen, die z. B. durch mehrere Verbindungsstangen
in festem Abstand zueinander gehalten werden. Der in F i g. 1 durch gestrichelte
Linien dargestellte Druckzylinder 14 ist um die Welle 29 drehbar zwischen den Seitenplatten
10 und 12 gelagert und enthält ein. Plattensegment und ein Abdrucksegment. Das Plattensegment
trägt die lithographische Ausgangsplatte, während auf das Abdrucksegment in fortlaufender
Folge einzelne Papierblätter geklemmt werden, mit ihm umlaufen und dabei in der
Maschine bedruckt werden.
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Dem Druckzylinder 14 gegenüber ist eine Druckwalze 13 drehbar gelagert,
die eine Gummioberfläche hat. Sie berührt abrollend die zuvor befeuchtete und geschwärzte
lithographische Ausgangsplatte, wodurch das Druckbild auf die Gummidruckwalze übertragen
wird, und dann das Papier auf dem Abdrucksegment des Druckzylinders 14, wodurch
das Druckbild auf das Papier übertragen wird. Die Druckwalze 13 und der Druckzylinder
14 sind miteinander durch ein Getriebe verbunden, so daß sie sich mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit
drehen.
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Die Maschine ist mit einem üblichen Zuführtisch für den Papierstapel,
mit einer Zuführeinrichtung, mit einem Blattzuführer und mit einer Blattzuführungsrolle
versehen, die hier nicht gezeichnet sind.
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F i g. 1 zeigt ein Ventil 39, das die Blattzuführung steuert, und
eine Zuführungsrolle für die Druckerschwärze, deren Welle 20 in der Figur
gezeichnet ist. Die Welle 22 trägt eine Rolle zum Verreiben der Druckerschwärze.
Beide Rollen lassen sich in die und aus der Arbeitsstellung schwenken.
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Zum Auftragen von Feuchtigkeit auf die Ethographische Platte dient
die Feuchtigkeitszuführungsrolle mit der Welle 24 und eine Rolle mit der Welle 26
zum Verreiben der Feuchtigkeit auf dieser Platte.
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Ein Elektromotor dient als Antrieb für die verschiedenen Teile der
Maschine, und treibt auch eine kombinierte Druck- und Saugluftpumpe üblicher Bauart
an, die in einem pneumatischen System liegt, das bestimmte Teile in der Maschine
betätigt.
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Ferner enthält die Maschine eine automatische Ein- und Ausschalteinrichtung
28 (F i g. 1), die bei Unterbrechung der Blattzufuhr die Einrichtungen der Maschine
abstellt, um ein. überschüssiges Auftragen von Druckerschwärze und Feuchtigkeit
zu verhindern. Die Ein- und Ausschalteinrichtung schwenkt ferner die Gummidruckwalze
13 in die Stellungen
in und außer Betrieb und enthält eine Einrichtung,
die den Druck zwischen der Druckwalze 13 und dem Plattensegment bzw. zwischen der
Druckwalze 13 und dem Drucksegment auf dem Druckzylinder regelt. Hierdurch wird
die Benutzung von Druckplatten verschiedener Stärke und verschieden dicker Papierblätter
ermöglicht.
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Diese Teile der Maschine werden, soweit es für den Erfindungsgegenstand
erforderlich ist, weiter unten eingehender besprochen.
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Bei Vervielfältigungsmaschinen dieser Art muß man bei Inbetriebnahme,
insbesondere nach längerer Ruhezeit, z. B. nach einer Nacht, zuerst die Feuchtigkeitszuführung
in Gang setzen, um Feuchtigkeit auf die lithographische Platte zu übertragen. Dann
muß man die Zuführung der Druckerschwärze einschalten, so daß die Druckerschwärze
auf die Platte übertragen wird. Dabei ist dafür zu sorgen, daß zuerst die Feuchtigkeitszufuhr
und -zuführungsrolle und die Zufuhr für Druckerschwärze und die entsprechende Zuführungsrolle
wirksam werden, bevor die Formrollen dieser beiden Vorrichtungen eingeschaltet werden.
Um eine gute Arbeit der Maschine zu erhalten, muß man die Feuchtigkeitsformrolle
mehrere Zylinderumdrehungen vor der Formrolle für Druckerschwärze in Gang setzen.
Für diese Vorgänge benutzt man bei den bekannten Maschinen Handregler.
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Der Ablaufregler nach der Erfindung führt nun alle diese Vorgänge
automatisch durch. Dabei werden, sobald der Druckzylinder sich zu drehen beginnt,
die Zuführung und die Auftragerollen für die Feuchtigkeit eingeschaltet, um die
lithographische Platte bei einer oder mehreren Umdrehungen des Druckzylinders zu
befeuchten. Dann werden die Zuführung, die Führungsrollen und die Auftragerollen
für die Druckerschwärze in Gang gesetzt, um die Platte für wenigstens eine Umdrehung
zu schwärzen. Dann wird die Druckwalze eingeschaltet und für mehrere Umdrehungen
mit der lithographischen Platte in Berührung gebracht, ohne schon mit dem Drucksegment
des Druckzylinders in Berührung zu kommen. Nachdem so ein Bild auf die Druckwalze
aufgebracht ist, wird die Papierzuführung in Betrieb genommen und fördert jeweils
ein Blatt auf das Drucksegment des Druckzylinders. Dort kommt es beim Weiterlauf
in Rollberührung mit der Druckwalze, wird von dem auf dieser sich befindenden geschwärzten
Druckbild bedruckt und dann ausgeworfen. Beim Weiterlauf des Druckzylinders wird
wieder Druckerschwärze und Feuchtigkeit auf die lithographische Platte aufgebracht,
um die Druckerschwärze und Feuchtigkeit zu ersetzen, die auf die bedruckten Blätter
übertragen wird. Wenn die Zufuhr von Blättern unterbrochen wird, wird die Druckwalze
aus der Berührung mit dem Drucksegment abgehoben. Zweckmäßig wird gleichzeitig die
Zufuhr von Drukkerschwärze und Feuchtigkeit zu der Druckwalze unterbrochen. Es ist
auch möglich, die Zufuhr von Druckerschwärze abzustellen, kurz bevor die letzten
Blätter der Auflage in die Maschine eingeführt werden. Durch dieses »Auslaufen der
Druckerschwärze« entfernt man die restliche Druckerschwärze von der Druckwalze und
der Ausgangsplatte, die dann ohne Verschmierung abgelegt werden kann.
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Alle diese Arbeitsvorgänge werden nach der Erfindung automatisch nach
einem vorher bestimmten Schema ausgeführt, das entsprechend der Zahl der Abzüge,
die jeweils gedruckt werden sollen, aus der Umlaufzahl des Druckzylinders abgeleitet
wird. Dabei werden elektromagnetisch betätigte Klinken benutzt, die verhältnismäßig
einfach und billig sind und nur wenig Strom verbrauchen, weil sie nur den Steuervorgang
einleiten, während die Kraft zum Schwenken der Rollen durch Nocken oder Kurvenscheiben
geliefert wird, die durch den Hauptantriebsmotor angetrieben werden. Die Ausgestaltung
dieser Steuereinrichtungen ist nicht Gegenstand der Erfindung. Sie sollen deshalb
hier ohne Erörterung ihrer Gestaltung im einzelnen kurz beschrieben werden.
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Wie F i g. 1 zeigt, wird die Klinke 30 der Feuchtigkeitszuführungsrolle
durch den Elektromagneten 31 so gesteuert, daß der Arm 33 um den Zapfen 34 schwingen
kann, um die um die Welle 24 sich drehende Feuchtigkeitszuführungsrolle in
die und aus der Berührung mit der Feuchtigkeitszuführung zu bewegen. Die Klinke
35, die von dem Elektromagneten 32 gesteuert wird, regelt die Bewegung der
Welle 26 der Feuchtigkeitsauflagerolle.
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Die Klinke 36 ist der Zuführungsrolle für Druckerschwärze zugeordnet
und regelt die Bewegung der Welle 20 dieser Rolle; sie wird selbst durch den Elektromagneten
51 gesteuert. Die Stellung der Welle 22
der Auflagerolle für die Druckerschwärze
wird durch die Klinke 37 dieser Rolle geregelt, wobei die Klinke von dem Elektromagneten
52 gesteuert wird.
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Die Stellung des Ventilarms 38 des pneumatischen Ventils zur Regelung
der Papierzufuhr 39 wird durch die Klinke 40 gesteuert, die ihrerseits
von dem Elektromagneten 91 gesteuert wird. Eine Nocke 41
schwenkt den
Ventilarm 38 während je einer Umdrehung des Druckzylinders und öffnet das
Ventil. Wenn der Elektromagnet 91 nicht erregt ist, kommt die Klinke
40 in eine solche Lage, daß sie die Rückkehr des Ventilarms 38 in die geschlossene
Stellung verhindert. Dagegen kann der Arm 38 sich frei schließen, wenn der
Elektromagnet 91 erregt ist.
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In der Ein- und Ausschaltvorrichtung 28, deren Einzelheiten
bekannt und nicht Gegenstand der Erfindung sind, wird die Klinke 42 durch
den Elektromagneten 71 gesteuert und hindert den Schalthebel 43 daran, nach unten
zu schwingen, wenn der Elektromagnet nicht erregt ist. Die Klinke 44 steuert
die Bewegung des Arms 45, der an der Ein- und Ausschaltvorichtung angelenkt
ist, wenn der Elektromagnet 72 nicht erregt ist; sie läßt aber eine Bewegung des
Armes 45 gegenüber den übrigen Teilen der Ein-und Ausschaltvorrichtung zu,
wenn der Elektromagnet 72 erregt ist.
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Wie F i g. 2 zeigt, sind auf der Seitenplatte 12 Elektromagnete
48 bzw. 49 mit den Klinken 53 bzw. 54 angeordnet, die
den Elektromagneten 32 bzw. 52
entsprechen und mit diesen zusammen
die Auftragerollen für Feuchtigkeit bzw. Druckerschwärze steuern.
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Zur Steuerung der vorstehend beschriebenen Elektromagnete ist nun
erfindungsgemäß das Zählwerk mit einem elektrischen Stufenschalter versehen, der
in F i g. 3 schematisch dargestellt ist. Er ist unter Benutzung der in der Elektrotechnik
üblichen Schaltgeräte so geschaltet, daß er den betreffenden Elektromagneten nach
einer vorher bestimmten Zahl von Umläufen der Druckwalze 14 schaltet.
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Dazu sind auf der Welle 112 des Stufenschalters Kontaktarme angeordnet,
von denen in F i g. 3 nur die Kontaktarme A und B gezeichnet sind.
Den Kontaktarmen
wird der Strom von der Leitung 114 über die auf
der Welle 112 gleitende Bürste 113 zugeführt.
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Jedem Kontaktarm ist eine Reihe von Kontakten zugeordnet, und zwar
dem Kontaktarm A in F i g. 3 die Kontakte a bis z. Der Kontaktarm
B in F i g. 3 berührt eine andere Reihe von Kontakten, die in F i g. 3 nicht
dargestellt sind und in einer zur Zeichenebene parallelen Ebene liegen. In entsprechenden
Ebenen liegen weitere Kontaktarme und Kontaktreihen, so daß je ein Kontaktarm mit
seiner Kontaktreihe einem der Magneten in dem Feuchtwerk, dem Farbwerk, der Gegendruckwalze
und der Papierzuführung zugeordnet sind. Für alle sonstigen Schaltvorgänge, z. B.
zum Einschalten des Motors, können weitere Kontaktarme vorgesehen werden.
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Auf der Welle 112 des Stufenschalters ist ein Klinkenrad 106 befestigt,
das durch eine Sperrklinke 104 im Uhrzeigersinn gedreht wird. Die Sperrklinke 104
ist an einem Hebel 102 befestigt, der um den Punkt 103 schwingt, wenn sein als Anker
ausgebildeter Arm 109 von dem zugeordneten Elektromagneten 100 angezogen wird. Dieser
erhält bei jedem Umlauf der Druckwalze einen Stromimpuls durch den Schalter 110
(F i g. 2), der durch die Nockenscheibe 111 betätigt wird. In dem Stromkreis des
Elektromagneten 100 liegt ein Unterbrechungsschalter 107, der normalerweise durch
Federwirkung geschlossen ist. Der Schwinghebel 102 trägt einen Finger 105, der den
Schalter 107 öffnet und den Elektromagneten 100 abschaltet, nachdem der Anker 101
angezogen wurde. Dann wird der Schwinghebel 102 durch eine Feder 108 zurückgezogen
und dreht dabei das Klinkenrad 106 weiter. Der Ausschlag der Sperrklinke 104 ist
durch einen Anschlag 109 begrenzt.
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Auf der Welle 112 ist ferner eine Nase 116 befestigt, die den Schalter
115 öffnen kann, wenn der Stufenschalter seine Endstellung erreicht hat. Er liegt
in dem Stromkreis eines Relais, das auf den Elektromagneten 100 wirkt, dessen Schaltung
aber nicht Gegenstand dieses Patentes ist.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf die Anordnung eines weiteren Kontaktarmes
auf dem Stufenschalter, der den Stromkreis des das Anschalten des Farbwerks bewirkenden
Elektromagneten vor dem Durchgang der letzten Bogen einer Auflage unterbricht.
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Im Sinne der Erfindung gehört zu jeder Kontaktreihe ein Wählschalter,
der einen oder eine Gruppe der Kontakte einer Kontaktreihe auf den dieser Kontaktreihe
zugeordneten Elektromagneten schaltet. Berührt dann der schrittweise weitergeschaltete
Kontaktarm diese Kontakte, so wird der Stromkreis geschlossen und der betreffende
Elektromagnet erregt. Auf diese Weise können alle Schaltorgane in dem Schaltschema
des Geräts nach einer vorher festgelegten Zahl von Umdrehungen der Druckwalze betätigt
werden. Dabei kann das Schaltschema allen Anforderungen an das Gerät angepaßt und
beliebig gestaltet sein.
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Die Wählschalter werden zweckmäßig nebeneinander auf einer Schalttafel
angeordnet, die mit dem Gerät zusammengebaut sein kann. Einzelne der Wählschalter
können fest auf eine bestimmte Stellung eingestellt sein, während andere der gerade
vorliegenden Druckaufgabe, z. B. der Höhe der Auflage, entsprechend verstellt werden.
Die Erfindung bringt somit eine Vervielfältigungsmaschine, die automatisch das An-
und Auslaufen des Druckvorganges steuert und allen besonderen Anforderungen angepaßt
werden kann.