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Fangeinrichtung für Heckfischereifahrzeuge Die Erfindung betrifft
eine Fangeinrichtung für Heckfischereifahrzeuge. Es sind bereits eine Reihe derartiger
Einrichtungen bekannt oder vorgeschlagen worden. Sie haben ein gemeinsames Merkmal,
daß sich im Heck des Fahrzeuges ein Ausschnitt befindet, welcher mit einer Aufschleppe
oder einer fahrstuhlähnlichen Hebevorrichtung zum Einholen des Netzes versehen ist.
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Die bekannten Einrichtungen besitzen eine Reihe von Nachteilen. Das
Fangdeck muß eine enorme Länge besitzen, da sonst eine Verstauung des an Bord genommenen
Fanges nicht möglich ist. Während des Fischens befindet sich auf dem Deck ein großes
Leinengewirr, welches stets zu Unfällen Anlaß gibt. Außerdem treten ständig Fischverluste
beim Einholen des Netzes oder Entleeren des Steertes auf, da hierbei der Fisch teilweise
sehr schwer beschädigt und unbrauchbar wird.
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Hinzu kommt, daß außer den oben beschriebenen Fangeinrichtungen noch
Zusatzeinrichtungen oder -vorrichtungen erforderlich sind, wie z. B. Vorrichtungen,
welche ein Auflaufen der Seen über die Aufschleppe vermeiden, und solche, welche
die Schraube gegen das Netz abschirmen sollen. Vielfach sind die Zusatzeinrichtungen
oder -vorrichtungen zwar mit den Fangeinrichtungen gekoppelt, d. h., sie
dienen auch gleichzeitig zum Einholen des gefüllten Netzes, aber trotzdem werden
die angeführten Nachteile dadurch nicht beseitigt.
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Die Erfindung dagegen vermeidet diese Mängel und führt zu einer Mechanisierung
des gesamten Einholvorganges. Sie sieht einen sich im Heck des Fahrzeuges befindenden
drehbaren Aufbau vor, welcher mit einer sich über seine ganze Länge erstreckenden,
vom Fangdeck zur KWL geneigten und vorzugsweise mit einer mit einem Schlitz versehenen
Plattform abgedeckten muldenförmigen Aufschleppe versehen ist. Die lichte Höhe der
Aufschleppe zwischen Fangdeck und die zum Netzmanöver notwendigen Vorrichtungen
und Apparate, vorzugsweise Kurrleinengalgen, Kurrleinenwinden, Scherbrettlagerungen
sowie einer muldenförinigen Schüttrinne, tragenden Plattform gestattet ein gutes
Einholen des Netzes. Der Aufbau kann dabei derart gedreht werden, daß nur jeweils
die Vorrichtungen und Apparate in Arbeitsstellung stehen, welche für den jeweiligen
Arbeitsgang erforderlich sind. Die muldenförmige Schüttrinne ist dabei in ihrer
Arbeitsstellung zur Eingabeluke auf dem Fangdeck ausgebildet.
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Ein von einem an einem zum Heck geneigten vorzugsweise Zweibeinmast
befestigten Steertblock gefälltes Lot liegt vor dem Drehpunkt des drehbaren Aufbaues,
so daß bei Öffnung des Steerts der Fang in die Schüttrinne fällt.
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Die Einholwinden befinden sich in der Nähe des Mastes und sind vorzugsweise
auf an demselben vorgesehenen Podesten angeordnet.
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Die Scherbrettlagerung ist mit einer automatischen Scherbrettgreifvorrichtung
versehen.
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Die Lagenmg und Drehung des Aufbaues erfolgt in an sich bekannter
Weise wie bei Geschütztärmen von Kriegsschiffen oder Bordkränen.
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Zur Bedienung der gesamten Fangemrichtung kann ein zentraler Steuerstand,
am Ma-st vorgesehen werden.
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An Hand der Zeichnung wird die Erfindung erläutert.
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F i g. 1 zeigt die Seitenansicht eines mit der erfindungsgemäßen
Fangeinrichtung verschenen Heckfischereifahrzeuges während des Fischens, F i
g. 2 eine Draufsicht desselben und F i g. 3 eine Ansicht auf das Heck
des Fahrzeuges; F i g. 4 und 5 zeigen das Fahrzeug in verschiedenen
Ansichten bei eingeholtem Netz, F i g. 6 und 7 beim Hieven des gefüllten
Steerts und F i g. 8 beim Aussetzen des entleerten Steerts.
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1 ist das Fangdeck des Heckfischereifahrzeuges 2,
3 ein im Heck 4 desselben drehbar gelagerter Aufbau, auf dessen mit einem
Schlitz 5 versehener Plattform 6
auf der Steuerbord- und Backbordseite
je ein Kurrleinengalgen 7; 7'# ein Kurrleinenblock 8; 8', eine
Kurrleinenwinde 9; 9' sowie eine mit einer automatischen Scherbrettgreifvorrichtung
10; 10' versehene
Scherbrettlagerung 11; ll', vorgesehen
sind. 12; 12' sind in der Scherbrettlagerung 11; 11' befindliche Scherbretter.
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Der drehbare Aufbau 3 besitzt außerdem eine muldenförmige Aufschleppe
13 und eine rnuldenförmige Schüttrinne 14. 15 ist ein mit einer Traverse
16 versehener Zweibeinmast, an welchem sich ein Steertblock 17 sowie
ein Block 18 befinden. 19; 19'
sind zwei auf einem Windenpodest 20
des Zweibeinmastes 15 angeordnete Einholwinden, 21 ein von der Einholwinde
19' über den Steertblock 17 laufender Aufholer und 22 ein von der
Einholwinde 19 über den Block 18 laufender Steert-Aussetz-Stander.
23; 23" sind auf dem Fangdeck 1 befindliche Umlenkrollen für die von
den Einholwinden 19; 19' zu den Jagem 24; 24' führenden Beihieverleinen
25; 25. Mit 26; 26* sind die Kurrleinen und mit 27; 27' die
Hahnepoten bezeichnet. 28 ist das Netz, 29 der gefüllte Steert,
30 der entleerte Steert des Netzes 28,
31 das Vornetz,
32 am Netz 28 befindliche Grundtaurollen, 33 der Beihiever
und 34 der Steertknoten. Schließlich ist 35 noch eine mit einer Rutsche versehene
Eingabeluke für den Fisch und 36 die lichte Höhe der Aufschleppe
13 zwischen Fangdeck 1 und Plattform 6.
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Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Fangeinrichtung ist folgende:
Während des Fischens (F i g. 1, 2 und 3) ist der Aufbau
3 derart gedreht, daß die Kurrleinengalgen 7; T', die Kurrleinenwinden
9; 9' und die Scherbrettlagerungen 11; 11' nach achtem zeigen. Dies
bedeutet gjeichzeitig, daß die Aufschleppe 13 weggedreht ist und keine Gefahr
der Überspülung des Fangdecks 1
durch achterliche Seen besteht.
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Die Darstellung in den F i g. 1, 2 und 3 zeigt, daß
die Kurrleinen 26; 26' bereits mittels der Kurrleinenwinden 9; 9'
eingeholt wurden und die Scherbretter 12; 12' in den automatischen Scherbrettgreifvorrichtungen
10; 10' der Scherbrettlagerungen 11; 11' gehaltert sind. Der Vorgang
des Netzschleppens ist also beendet, und das gefüllte Netz 28 soll eingeholt
werden. Jetzt werden die über die Umlenkrollen 23; 23' geführten Beihieverleinen
25; 25' in den Schlitz 5 der Plattform 6 eingelegt, so daß
sie in die muldenfönnige Aufschleppe 13 zu liegen kommen, von wo aus sie
so an die beiden Kurrleinengalgen 7; 7'
herangeführt werden, # daß ein einwandfreies
Einschäkeln der Jager 24; 24' gewährleistet wird.
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Nach dem Einschäkeln der Beihieverleinen 25; 25'
an den Jagern
24; 24' werden die Hahnepoten 27; 27'
von den Jagem 24; 2W gelöst und der
Aufbau 3 um 900 gedreht, so daß die Kurrleinengalgen 7; 7',
die Kurrleinenwinden 9; 9" und die in den Scherbrettlagerungen
11; 11' gehaltenen Scherbretter 12; 12' zur Backbordseite zeigen und die
muldenförmige Aufschleppe 13 in Arbeitsstellung kommt, so daß das an den
Jagern 24; 24' und den Beihieverleinen 25; 25'
hängende Netz 28 über
die Aufschleppe 13 eingeholt werden kann (F i g. 4 und 5).
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Nachdem das Netz 28 so weit eingeholt wurde, daß sich das Vornetz
31 auf dem Fangdeck 1, das gefüllte Netz 28 sich aber noch
im Wasser schwimmend befindet, wird der Aufholer 21 am Beihiever 33
befestigt.
Hierauf wird der Aufbau 3 um weitere 90'
gedreht, so daß das Netz
28 aus dem Schraubenbereich kommt, und gleichzeitig wird der gefüllte Steert
29 mittels des- am Beihiever 33 befestigten A, ufholers 21
durch die Einholwinde 19' gehievt, wobei er über die zur Eingabeluke
35 weisende muldenförinige Schüttrinne 14 zu hängen kommt (F i
g. 6 und 7). Gleichzeitig wird durch die Drehung des Aufbaues
3 das über der Eingabeluke 35 liegende Vometz 31 zur Steuerbordseite
geschwenkt, so daß die Eingabeluke 35 frei ist. Jetzt kann der Steertknoten
34 geöffnet werden, wodurch der aus dem Steert 29 fallende Fisch über die
Schüttrinne 14 in die Eingabeluke 35 fällt.
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Der entleerte Steert 30 kann nun durch den Steert-Aussetz-Starider
22 mit Hilfe der Einholwinde 19
wieder ins Wasser gelassen werden (Fig.
8), der Aufbau 3 gedreht und nach dem Einschäkeln der Hahnepoten
8; 8' und Entfernen der Beihieverleinen 25; 25' das Netz
28 wieder ausgesetzt werden, um erneut mit dem Fischen zu beginnen.
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Handelt es sich jedoch um einen größeren Fang, so daß er nicht durch
einmaliges Hieven an Bord gebracht werden kann, so kann nach dem Aussetzen des entleerten
Steertes 30 der Aufholer 21 erneut am Beihiever 33 befestigt werden
und der restliche im Netz 28 befindliche Fang auf die beschriebene Art an
Bord geholt bzw. der Vorgang so oft wiederholt werden, bis der gesamte Fang an Bord
ist.
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Zur Bedienung der gesamten Apparate kann am Mast 15 ein nicht
gezeichneter zentraler Steuerstand vorgesehen werden.
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Bei Marschfahrt wird der Aufbau 3 ebenfalls derart gedreht,
daß kein Auflaufen achterlicher Seen möglich ist.