DE1169914B - Verfahren zur Herstellung von 2, 6-Dichlor-benzonitril - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 2, 6-Dichlor-benzonitrilInfo
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- A01N37/00—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom having three bonds to hetero atoms with at the most two bonds to halogen, e.g. carboxylic acids
- A01N37/34—Nitriles
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C255/00—Carboxylic acid nitriles
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
S 73493 IVb/12 ο
14. April 1961
14. Mai 1964
14. April 1961
14. Mai 1964
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 2,6-Dichlorbenzonitril aus 2,6-Dichlorbenzylamin
durch Wasserstoffabspaltung in Gegenwart eines Wasserstoffakzeptors.
Aus H ο u b e η — W e i 1, Bd. VIII (1952), S. 322,
ist es bekannt, Benzylamindämpfe bei 300 bis 350° C mit Hilfe von feinverteiltem Nickel als Katalysator mit
einer Ausbeute von ungefähr 30% zu Benzonitril zu dehydrieren. Der abgespaltene Wasserstoff reagiert
mit unverändertem Benzylamin unter Bildung von Toluol und Ammoniak.
Der Reaktionsverlauf läßt sich mit folgender allgemeiner Gleichung angeben:
RCH2NH2
Amin
Amin
RCN + 2H2
Nitril
Nitril
(1)
wobei R einen Kohlenwasserstoffrest darstellt. Unter höheren Temperaturbedingungen spielen Neben- und
Folgereaktionen eine bedeutende Rolle. Beim Abbau des Amins oder des gebildeten Nitrils entstehen Olefine
oder andere Nebenprodukte. Andererseits kondensiert das Ausgangsmaterial zu sekundären und tertiären
Aminen, welche ihrerseits abgebaut werden können, gemäß Gleichung (2) und (3):
2RCH2
3 RCH2NH2
3 RCH2NH2
(RCHa)2NH + NH3 (2)
+ 2 NH3 (3)
+ 2 NH3 (3)
Aus den Gleichungen (2) und (3) ist ersichtlich, daß Umsätze und Ausbeuten, wie sie durch Gleichung (1)
angegeben werden, durch eine Anzahl Faktoren beschränkt sind.
Die Temperatur, bei der die Dehydrierung durchgeführt wird, liegt zwischen 150 und 500° C, wobei die
Temperatur von dem Katalysator und dem besonderen Amin, das dehydriert werden soll, abhängt. Um den
Abbau so gering wie möglich zu halten, muß eine relativ niedrige Temperatur gewählt werden, was einen
ungenügenden Umsatz von Amin zum Nitril zur Folge hat. Um diese Schwierigkeiten zu beheben, wird in
der USA.-Patentschrift 2 388 218 vorgeschlagen, daß zur Steigerung des Umsatzes und der Ausbeute
während der ganzen Dehydrierungsreaktion in dem Reaktionsgemisch ein Wasserstoffakzeptor anwesend
sein soll. Als Wasserstoffakzeptoren werden organische Stoffe verwendet, die nicht mit dem Amin oder dem
gebildeten Nirtil reagieren. Auf diese Weise reagiert der vom Amin abgespaltene Wasserstoff mit dem
Wasserstoffakzeptor, wobei das Gleichgewicht gemäß Gleichung (1) nach rechts verschoben wird und bei
niedriger Temperatur ein besserer Umsatz zu erreichen Verfahren zur Herstellung von 2,6-Dichlorbenzonitril
Anmelder:
Shell Internationale Research Maatschappij N.V.,
Den Haag
Vertreter:
Dr.-Ing. F. Wuesthoff, DipL-Ing. G. Puls und
DipL-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann,
Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
DipL-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann,
Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Als Erfinder benannt:
Hans Dieter Scharf, Bad Godesberg,
Friedrich Wilhelm August Gustav Karl Körte,
Bad Godesberg
Hans Dieter Scharf, Bad Godesberg,
Friedrich Wilhelm August Gustav Karl Körte,
Bad Godesberg
ist, was gleichzeitig auf Kosten der durch Gleichungen
(2) und (3) angegebenen Reaktionen geht.
Im allgemeinen kommt man mit organischen Wasserstoffakzeptoren nicht aus, wenn man 2,6-Dichlorbenzylamin
der Dehydrierung unterwirft. Unter den Reaktionsbedingungen findet ein Abbau statt, wobei
Spaltstücke mit den organischen Wasserstoffakzeptoren Nebenreaktionen eingehen.
Es ist nun gefunden worden, daß man 2,6-Dichlorbenzylamin mit gutem Umsatz und Ausbeute zum
entsprechenden Nitril dehydrieren kann, wenn man 2,6-Dichlorbenzylamin bei einer Temperatur zwischen
150 und 500° C unter gleichzeitiger Zufuhr von Sauerstoff oder einem sauerstoffhaltigen Gas über Metalle
der VIII. Nebengruppe des Periodischen Systems, z. B. Nickel und Palladium, leitet.
Als sauerstoffhaltiges Gas wird Luft, welche gegebenenfalls mit Sauerstoff angereichert sein kann,
bevorzugt.
Die Dehydrierung wird entweder chargenweise oder kontinuierlich in der Dampfphase durchgeführt.
Um die Folgereaktionen nach Gleichung (2) und (3) weitgehend zu unterdrücken, kann man das 2,6-Dichlorbenzylamin
mit Ammoniak oder mit einem gasförmigen inerten Verdünnungsmittel mischen.
Die Reaktionstemperatur hängt von dem Ausgangsmaterial und von der Art des Katalysators ab und liegt zwischen 150 und 500° C, vorzugsweise in einem Bereich von 250 bis 375°C.
Die Reaktionstemperatur hängt von dem Ausgangsmaterial und von der Art des Katalysators ab und liegt zwischen 150 und 500° C, vorzugsweise in einem Bereich von 250 bis 375°C.
409 589/448
Als Ausgangsmaterial dient 2,6-Dichlorbenzylamin.
Das daraus erhältliche Nitril besitzt eine starke herbicide Wirkung.
Das 2,6-Dichlorbenzylamin kann auf verschiedenen bekannten Wegen hergestellt werden, z. B. aus 2-Chlor-6-nitrotoluol,
das in 2,6-Dichlortoluol übergeführt, dieses zu 2,6-Dichlorbenzylchlorid chloriert wird,
worauf durch Einwirkung von z. B. flüssigem Ammoniak oder Hexamethylentetramin das 2,6-Dichlorbenzylamin
entsteht.
IO
In einem vertikalen, 20 cm langen Glasrohr von 2 cm Durchmesser werden durch Außenheizung zwei
Temperaturzonen erzeugt. In der obersten Zone von 4 bis 5 cm Länge, enthaltend auf 150° C erwärmte
Glasperlen, wird auf ungefähr 100 bis 15O0C vorgewärmte
gereinigte Luft eingeblasen. Unterhalb der Einblasöffnung werden mit Hilfe einer Dosiereinrichtung
5 g 2,6-Dichlorbenzylamin zugetropft. Das 2,6-Dichlorbenzylamin verdampft sofort und wird
von einem Luftstrom von 12 1 je Stunde in die auf 3250C geheizte 10 cm lange Katalysatorzone getragen.
Der Katalysator besteht aus Eisenwolle, die mit Wasserstoff bei etwa 300° C aktiviert worden war.
Das Reaktionsprodukt wurde in einer Kühlfalle am Ende des Rohres kondensiert. Das Kondensat
(3,3 g) wurde in Äther aufgenommen und die ätherische Lösung mit 50 ecm 2 η-Salzsäure zur Abtrennung
von restlichem Amin behandelt. Die ätherische Lösung wurde abgetrennt, getrocknet, der Äther
abgedampft und der Rückstand durch Sublimation gereinigt. Man erhielt 2,2 g 2,6-Dichlorbenzonitril,
entsprechend 45% der Theorie. F. 139 bis 140° C. Das
Nitril sublimiert oberhalb 8O0C.
Beispiele2bis8
In den Beispielen 2 bis 8 werden, wie im Beispiel 1 beschrieben, je 5 g 2,6-Dichlorbenzylamin zu dem entsprechenden
Nitril umgesetzt. Die Beispiele 4 und 5 wurden ausgeführt, um anzugeben, daß Abwesenheit
von Sauerstoff eine erhebliche Verminderung der Ausbeute zur Folge hat.
Katalysator
Gas | l/h |
Luft | 12 |
Luft | 7 |
N, | 7 |
N2 | 7 |
Luft | 12 |
oa | 12 |
Luft | 12 |
Vorwärmzone 0C Katalysatortempe
ratur 0C
ratur 0C
Menge
Kondensat
Kondensat
Menge Nitril
Ausbeute 7o
Eisen-Nickel a)
reines Nickel b)
reines Nickel b)
Eisen-Nickel a)
Palladium (5%) auf Tierkohle c)
Palladium (5°/0) auf Tierkohle c)
Raney-Kobalt d)
100 bis 100 bis 100 bis 100 bis
100 bis
100 bis 100 bis 325
340
330
330
340
330
330
330
330
330
330
3,8
3,6
1,3
1,0
3,6
1,3
1,0
4,1
3,9
2,5
2,8 2,6 0,3 0,3
4,0
3,5 2,0
57,3
53,2
6,1
6,1
82,0
71,5 40,5
a) Der Eisen-Nickel-Katalysator war wie folgt hergestellt
worden: 25 g Nickelsulfat und 25 g Eisen(II)-sulfat werden mit einer Lösung von 22 g
, Natriumcarbonat in wenig Wasser versetzt, der Niederschlag auf unglasierten Ton gebracht und
getrocknet. Die Hydroxyde werden bei 350° C in einer Wasserstoffatmosphäre zu den Metallen
reduziert.
b) Der Nickel-Katalysator war in gleicher Weise durch Fällen von 25 g Nickelsulfat mit 11 g
Natriumcarbonat in das Hydroxyd umgewandelt und im Wasserstoffstrom bei 3500C reduziert
worden.
c) Der Palladium-Katalysator war auf folgende Weise hergestellt worden: In eine Suspension von
Tierkohle mit 5% Palladium in Äther werden Siedesteinchen gegeben und durch Abdunsten
des Äthers der Katalysator auf den Träger aufgezogen. Der Katalysator wurde vor der Reaktion
im Wasserstoffstrom bei 3000C aktiviert.
d) Der Katalysator war durch Übergießen einer wäßrigen Suspension von Raney-Kobalt auf
Siedesteinchen hergestellt und im Stickstoffstrom bei Normaltemperatur getrocknet worden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von 2,6-Dichlorbenzonitril, dadurch gekennzeichnet,
daß man 2,6-Dichlorbenzylamin durch Überleiten über Metalle der VIII. Nebengruppe des Periodensystems
unter gleichzeitiger Zufuhr von Sauerstoff oder einem sauerstoffhaltigen Gas bei einer Temperatur
zwischen 150 und 5000C dehydriert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als sauerstoffhaltiges Gas Luft
verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator Palladium
verwendet.
In Betracht gezogene Druckschriften: Belgische Patentschriften Nr. 590166, 590 253,
451, 594 573.
409 589/448 5.64 ® Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES73493A DE1169914B (de) | 1961-04-14 | 1961-04-14 | Verfahren zur Herstellung von 2, 6-Dichlor-benzonitril |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES73493A DE1169914B (de) | 1961-04-14 | 1961-04-14 | Verfahren zur Herstellung von 2, 6-Dichlor-benzonitril |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1169914B true DE1169914B (de) | 1964-05-14 |
Family
ID=7503951
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES73493A Pending DE1169914B (de) | 1961-04-14 | 1961-04-14 | Verfahren zur Herstellung von 2, 6-Dichlor-benzonitril |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1169914B (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
BE590253A (de) * | 1959-04-28 | |||
BE590166A (de) * | ||||
BE592451A (de) * | ||||
BE594573A (de) * | 1960-08-13 | 1900-01-01 |
-
1961
- 1961-04-14 DE DES73493A patent/DE1169914B/de active Pending
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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BE590166A (de) * | ||||
BE592451A (de) * | ||||
BE590253A (de) * | 1959-04-28 | |||
BE594573A (de) * | 1960-08-13 | 1900-01-01 |
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