DE1169357B - Verfahren zur Herstellung von Estrich und/oder Plattenmasse aus Ziegelkoernung und Saegemehl mit Zementbindung - Google Patents

Description

• Verfahren>zur Herstellung :von atrich- f : . ! und/oder Plattenmasse aus Ziegelkörnung und Sägemehl mit Zementbindung Die Herstellung von fugenlosen Böden iri' begrenzten Größenausdehnungen und die Herstellung von Platten aus Ziegelmehl und/oder Ziegelkörnung und Sägemehl mit Zementbindung ist bekannt. Es sind auch die sogenannten Ziegel-Terrazzo-Böden und Platten bekannt, bei welchen das als Füllstoff dienende Sägemehl vorher mineralisiert wird mit einer Mischung aus Zement und feinstgemahlenem Ziegelmehl - etwa in einer Korngröße von 0 bis 0,5 mm -unter Zugabe einer Kunstharzsuspension, insbesondere einer wäßrigen Suspension von Polyvinylacetat. Hierbei wurde die Kunstharzsuspension, sowohl bei der vorweggehenden Mineralisierung des Sägemehls als auch bei der späteren Herstellung der fugenlosen Böden oder Platten der ganzen Masse - auch im zweischichtigen Arbeitsverfahren - beigegeben, insbesondere um Volumenveränderungen, d. h. Schwundrisse oder Werfungen möglichst weitgehendst zu vermeiden (s. deutsche Patentschrift Nr. 1061690).
• Es hat sich im Laufe der Zeit jedoch gezeigt, daß bei der Mineralisierung des Sägemehls die Kunststoffsuspension in Verbindung mit dem Zement hin und wieder zu Verklebungen zwischen den einzelnen Sägemehlteilchen führt, d. h. zu Sägemehlballungen bzw. kleineren und größeren Klumpen, sofern nicht das frisch mineralisierte Sägemehl oft und gründlich genug umgeworfen wurde. Es war vielfach, selbst durch öfteres Umwerfen des in einem Haufen liegenden frisch mineralisierten Sägemehls nicht möglich, diese Sägemehlklumpen ganz zu vermeiden, und das Sägemehl mußte während und/oder nach dem Mineralisierungsvorgang gesiebt werden, da diese Sägemehlklumpen im fugenlosen Boden oder Platten an der Oberfläche nicht tragbar sind.
• Dies erforderte zusätzliche Arbeitsvorgänge, und es konnte vorkommen, daß solche Sägemehlklumpen an der zu schleifenden Oberfläche zu liegen kamen, die dann einen häßlichen Fleck ergaben, nicht verschleißfest und nur durch zusätzliches Spachteln (auch wieder ein Arbeitsvorgang) zu beseitigen waren. Wenn , jedes einzelne Sägemehlkorn für sich mineralisiert ist, dann darf und soll dies an der geschliffenen Oberfläche der Böden oder Platten erscheinen, . aber nur fein verteilt zwischen der übrigen Boden- oder Plattenmischung.
• Die Erfindung betrifft den ganzen oder teilweisen Austausch der für die Minerahsierung bislang verwendeten Kunstharzsuspension durch ein an sich bekanntes Netzmittel, z. B. ein Netzmittel auf anorganischer Basis unter Beigabe von Calciumchlorid, sulfurierten Cetylalkohols oder sulfurierter Pflanzenöle, sowohl für den Mineralisierungsvorgang des Sägemehls als auch für die Anmachung der Gesamtmischung mit dem gleichen Ziel und Zweck wie bei dem obenerwähnten Ziegel-Terrazzo (deutsche Patentschrift 1061690), für welches bisher in Verbindung mit Zement und Ziegelmehl eine Kunstharzsuspension eingesetzt wurde.
• Dieser Austausch soll auch deswegen vorgenommen werden, weil eine Kunstharzsuspension verhältnismäßig teuer ist, ein Netzmittel der vorbeschriebenen Art jedoch erheblich billiger ist und bei gleicher Menge nur etwa ein Fünftel und weniger als dieses kostet, andererseits aber überraschenderweise das gleiche erreicht wird. Bei den zur Anwendung kommenden erheblichen Mengen macht sich dies wirtschaftlich im endgültigen Preis für die Platten oder den fugenlosen Boden stark bemerkbar.
• Die Erfindung besteht in der Maßnahme, die organischen Füllstoffe (Sägemehl) mit einer Mischung aus Zementmilch, Ziegelmehl (0 bis 0,5 mm Korngröße) und dem vorbeschnebenen Netzmittel zu behandeln, wobei besonderer Wert auf die Beigabe des Ziegelmehls gelegt wird.
• Der Gesamtmischung für die Platten- und/oder Bodenmasse wird zur Erhärtungsbesehleunigung das gleiche Mittel als plastifizierendes Mittel beigegeben. Welche Mengen beigegeben werden müssen, läßt sich an Hand von Versuchen ohne weiteres feststellen.
• Durch die Vorbehandlung des als Füllstoff dienenden Sägemehls mit dem Netzmittel in Verbindung mit dem Ziegelmehl und dem Zement gelingt es, die einzelnen Füllstoffteilehen so zu mineralisieren, daß alle Poren verschlossen werden und gleichzeitig die mineralisierten Füllstofteilchen mit einer Zement-Ziegelmehl-Haut zu überziehen, so daß die einzelnen Sägemehlteilchen nicht miteinander verkleben und Klumpen bilden. Hierdurch wird eine gute materialgerechte Verbindung, d. h. ein homogener Verbund der Füllstoffteile. mit den übrigen Platten- und/oder Bodenmassen erreicht. Diese echte Bindung der organischen Füllstoffe mit den übrigen Massebestandteilen bewirkt eine Erhöhung der Biegezugfähigkeit der erhärteten Massen bei gleichzeitiger Erhöhung der Elastizität, so daß die Bildung von Rissen oder Werfungen weitgehendst verhindert wird, ohne die teuere Kunststoffsuspension anwenden zu müssen. Eine Verklebung der Füllstoffteilchen während dem Mineralisierungsvorgang wird weitgehendst ausgeschaltet.
• In wenigen Ausnahmefällen ist es angebracht, außer dem vorgenannten Netzmittel geringfügige Mengen Kunststoffsuspension beizugeben.

Claims (1)

1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Estrich- und/ oder Plattenmasse aus Ziegelkörnung und Sägemehl mit Zementbindung, wobei bei Mineralisierung des Sägemehls Ziegelmehl (Korngröße 0 bis 0,5 mm) und Zement Verwendung finden, d adurch gekennzeichnet, daß das als Füllstoff dienende möglichst vorgetrocknete Sägemehl und/oder -späne - vorzugsweise Nadelholzsägemehl - außer mit einer an sich bekannten Mischung aus Zement und feinstgemahlenem Ziegelmehl mit einem Netzmittel vorbehandelt wird, bevor es mit der an sich bekannten Estrich-oder Plattenmasse, die ebenfalls einen Zusatz des gleichen Netzmittels erhalten hat, weiterverarbeitet wird. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß außer dem Netzmittel geringfügige Mengen Kunststoffsuspension diesem beigegeben werden.