DE1169302B - Luftschaummittel fuer Feuerloeschzwecke - Google Patents

Luftschaummittel fuer Feuerloeschzwecke

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DE1169302B
DE1169302B DEF39026A DEF0039026A DE1169302B DE 1169302 B DE1169302 B DE 1169302B DE F39026 A DEF39026 A DE F39026A DE F0039026 A DEF0039026 A DE F0039026A DE 1169302 B DE1169302 B DE 1169302B
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DE
Germany
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fire extinguishing
thiocarbamide
foam
foaming agent
air
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DEF39026A
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English (en)
Inventor
Dipl-Chem Dr Werner G Erler
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CHEMISCHER PRAEPARATE VON DR R
Original Assignee
CHEMISCHER PRAEPARATE VON DR R
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Publication date
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A62LIFE-SAVING; FIRE-FIGHTING
    • A62DCHEMICAL MEANS FOR EXTINGUISHING FIRES OR FOR COMBATING OR PROTECTING AGAINST HARMFUL CHEMICAL AGENTS; CHEMICAL MATERIALS FOR USE IN BREATHING APPARATUS
    • A62D1/00Fire-extinguishing compositions; Use of chemical substances in extinguishing fires
    • A62D1/0071Foams
    • A62D1/0078Foams containing proteins or protein derivatives

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Description

  • Luftschaummittel für Feuerlöschzwecke-Die Erfindung bezieht sich auf Luftschaummittel für Feuerlöschzwecke, welche im wesentlichen wasserlösliche Proteine oder Eiweißabbauprodukte enthalten, vorzugsweise aus Keratin, wie beispielsweise Hufe und Horn, hergestellt werden, und denen geringe Mengen von Schwermetllsalzen polyvalenter Metallionen als Schaumstabilisator zugesetzt sind.
  • Als derartiger Schaumstabilisator wurde beispielsweise Eisensulfat vorgeschlagen und fand ausgedehnte Verwendung.
  • Die Zugabe der Metallsalze erfolgt zweckmäßig in der niederwertigen Form des Metallions. Der Grund hierfür liegt in der Empfindlichkeit der Polypeptide gegenüber höherwertigen Metallionen, besonders solchen aus abgebautem Keratin, dem bevorzugten Rohstoff für Luftschaummittel für Feuerlöschzwecke. Man muß hier von Metallsalzen der niederen Oxidationsstufen ausgehen, um überhaupt abscheidungsfreie Protein-Metallsalzlösungen zu erhalten.
  • Um aber eine gute Stabilität des Schaumes, d. h. einen steifen gasundurchlässigen Schaum, zu bekommen, muß eine relativ erhebliche Menge an Stabilisierungssalz bereits im Extrakt enthalten sein, der ja nur in etwa 3o/oiger Verdünnung zur Schaumerzeugung verwendet wird.
  • Die Stabilisierung der Schaumlamellen beruht im wesentlichen darauf, daß aus den aus Eiweiß abgebauten Molekülen durch die Komplexaktivität der Metallionen größere zusammenhängende Molekülaggregate entstehen. Zweifellos bilden sich solche Makromoleküle bereits im flüssigen Extrakt. Je besser das Komplexbildungsvermögen ist, um so eher wird dies aber zur Bildung von unlöslichen Abscheidungen führen.
  • Das Komplexbildungsvermögen von Eisen(III) ist bekanntlich größer als das von Eisen(II), also des nichtoxidierten Eisenions.
  • In einen Extrakt abgebauter Proteine, einem Eiweißhydrolysat, dem schaumstabilisierende Salze solcher polyvalenter Metalle im niederen Wertigkeitszustand zugefügt worden sind, wird sich sehr bald ein Gleichgewicht zwischen den möglichen Wertigkeitsstufen einstellen (Redoxsystem), wenn keine reduzierende Kraft eine Oxidation der zugefügten niederwertigen Metallionen verhindert. Die Folge sind eine Erhöhung der Komplexaktivität und die Gefahr einer Präzipitation. Beide Erscheinungen werden noch gefördert, wenn sich z. B. durch Sauerstoffzutritt bei der Fertigung oder Lagerung das Gleichgewicht der Eisen(11)- und Eisen(III)-Anteile weiter 7».m. dreiwertigen Eisen hin verschiebt. Um zu verhindern, daß etwa infolge einer langen Dauer der Speicherung oder infolge anderer ungünstiger Lagerungsbedingungen, wie Temperatureinwirkung und Luftzutrittsmöglichkeit, eine Ausfällung durch das Stabilisierungsmittel stattfindet, die eine Minderung der Qualität des Extraktes und eine Störung der Brauchbarkeit infolge Verstopfung von Düsen mit Präzipitat zur Folge haben würde, wurden bisher Sulfitsalze als reduzierend wirkendes Mittel zugesetzt. Nach einem anderen Vorschlag werden statt dessen Zinksalze in bestimmten Konzentrationen, die höher als die des Eisensalzes liegen sollen, als Reduktionsmittel verwendet.
  • Erfindungsgemäß ist Thiocarbamid als reduzierend wirkender Zusatz bei einem Feuerlöschmittel der eingangs erwähnten Art, das einen Gehalt an Schwermetallsalzen zur Stabilisierung des Schaumes aufweist, vorzüglich geeignet.
  • Harnstoff oder seine wasserlöslichen Derivate wurden zwar schon früher als Zusatz bei einem Verfahren zur Herstellung von Luftschaum für Feuerlöschzwecke durch Verspritzen von Wasser mit Luft in Gegenwart eines Schaummittels in Betracht gezogen. Dieser Zusatz sollte jedoch als Stabilisierungszusatz im Gemisch mit üblichen Schaummitteln, nicht dagegen als reduzierend wirkender Zusatz für als Stabilisierungsmittel verwendete Schwermetallsalze zur Verwendung gelangen.
  • Der Erfindung liegt dagegen die Erkenntnis zugrunde, daß Thiohamstoff als auf das Schwermetallsalz reduzierend wirkendes Chemikal überraschenderweise auch in höheren Konzentrationen den mit einem Zusatz von Schwermetallsalz versehenen Abbauprodukt oder Hydrolysat ohne Nachteile für den Endzweck und die allgemeine Verträglichkeit bereits gleichzeitig mit dem Metallsalz oder auch später zugeführt werden kann. Darüber hinaus besitzt Thiocarbamid noch eine Reihe zusätzlicher Vorzüge, die für den hier zur Rede stehenden Zweck von besonders großer praktischer Bedeutung sind. Thiocarbamid ist nämlich nicht allein ein sicherwirkendes Reduktionsmittel, sondern wirkt zugleich als ein den Gefrierpunkt erniedrigendes Chemikal, auch hat es eine eigene schaumstabilisierende Wirkung, die mit ausgenutzt werden kann. Ferner eignet es sich zur Konservierung.
  • Durch den erfindungsgemäßen Zusatz von Thiocarbamid läßt sich daher die Lagerfähigkeit der Schaummittelextrakte in erheblichem Maße verbessern. Es wird erreicht, daß ein Luftabschluß des Extraktes während seiner Herstellung und bei der Lagerung entbehrlich wird, weil der Sauerstoffzutritt nicht schadet.
  • Außerdem kann Thiocarbamid wegen der besseren Verträglichkeit dem Extrakt in bedeutend größeren Anteilen als die bisher verwendeten Sulfitsalze oder Zinksalze zugesetzt werden. Die Aufnahmefähigkeit des Extraktes für Schwermetallsalze polyvalenter Metallionen wird durch Thiocarbamid erheblich erhöht. Das ist dadurch zu erklären, daß niederwertige Metallsalze in einem Keratinhydrolysat in größerer Menge gelöst werden können als höherwertige. Mit der Erhöhung des der Stabilisierung dienenden Metallsalzanteils läßt sich eine Verbesserung der Beständigkeit des Schaumes erreichen, die an der Erhöhung der Verschäumungszahl sowie an der Verlängerung der Wasserausscheidung (Wasserhalbwert) erkennbar ist.
  • Nachstehend werden einige Beispiele von Zusammensetzungen von Luftschaummitteln in Gewichtsprozent der Bestandteile bei gleichzeitiger Angabe des Gießpunktes in Grad Celsius des Sediments in Volumprozent nach kurzer Zeit und nach 6 Monaten, der Verschäumungszahl VZ und des Wasserhalbwertes WHW in Minuten wiedergegeben.
    Gewichts- Gießpunkt Sediment Sediment WHW
    Volum- nach VZ
    prozent
    ° C prozent 6 Monaten Mimiten
    Beispiel I
    Keratinhydrolysat ............. 98
    Eisen(II)-sulfat ............... 1,0
    Konservierungsmittel . . . . . . . . . . 1,0 -4 < 0.05 1.0 6 18
    Beispiel II
    Keratinhydrolysat ............. 97
    Eisen(II)-sulfat ............... 2,0
    Konservierungsmittel . . . . . . . . . . 1,0 -4 < 0,05 2,0 7 26
    Beispiel III
    Keratinhydrolysat ............. 90
    Eisen(II)-sulfat ............... 2,2
    Thiocarbamid . . . . . . . . . . . . . . . . 7,8 -12 < 0,05 < 0,05 7,6 27
    Wie aus dieser Tabelle zu ersehen ist, ist bei dem einen Zusatz an Thiocarbamid als Reduziermittel gemäß der Erfindung aufweisenden Beispiel III das Ausbleiben einer Zunahme des geringen anfänglichen Sediments in Verbindung mit einer erheblichen Erniedrigung des Gießpunktes und einer Erhöhung der Verschäumungszahl und des Wasserhalbwertes gegenüber den dem Stand der Technik entsprechenden Beispielen I und 1I festzustellen.
  • Während zur Erreichung der reduzierenden Wirkung bereits ein Zusatz von 2% an Thiocarbamid genügt, kann es von Vorteil sein, zur Erreichung eines niedrigen Gefrierpunktes einen Zusatz von 20% Thiocarbamid und mehr zu verwenden. Es genügt aber ein wesentlich kleinerer Zusatz an Thiocarbamid, wenn daneben noch andere an sich bekannte Gefrierpunkterniedrigungs-Chemikalien, wie z. B. Harnstoff, niedere Alkohole, Glykole, Magnesiumchlorid od. dgl.. als Mischungsbestandteile vorgesehen werden.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Luftschaummittel für Feuerlöschzwecke, welches Proteine und/oder Eiweißhydrolysate enthält, die mit einem geringen Zusatz von Schwermetallsalzen polyvalenter Metallionen, vorzugsweise in niedriger Wertigkeitsstufe, z. B. Eisen(II)-sulfat als Schaumstabilisierungsmittel versehen sind mit verbesserter Lagerfähigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß es Thiocarbamid in Mengen von 1,5 bis 50% enthält.
  2. 2. Luftschaummittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es neben Thiocarbamid noch andere, an sich bekannte, der Erniedrigung des Gefrierpunktes dienende Chemikalien enthält.
DEF39026A 1963-02-15 1963-02-15 Luftschaummittel fuer Feuerloeschzwecke Pending DE1169302B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2433346A1 (fr) * 1978-08-17 1980-03-14 Hochiki Co Produit d'extincteur du type a mousse pour liquides combustibles hydrophiles

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