DE116655C - - Google Patents

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DE116655C
DE116655C DENDAT116655D DE116655DA DE116655C DE 116655 C DE116655 C DE 116655C DE NDAT116655 D DENDAT116655 D DE NDAT116655D DE 116655D A DE116655D A DE 116655DA DE 116655 C DE116655 C DE 116655C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B49/00Sulfur dyes
    • C09B49/12Sulfur dyes from other compounds, e.g. other heterocyclic compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Wie in den Patentschriften 113195, 113332, 113333, Il;3334 un<i dem Zusatz vom 10. Dezember 1898 zum französischen Patent 269233 beschrieben ist, werden blaue Baumwollfarbstoffe erhalten, wenn man ax a4 -,Amidonaphtolsulfosäuren, die aus Diazoverbindungen und den letztgenannten Säuren erhältlichen Azofarbstoffe, ferner Ct1 a4-Dioxynaphtalinsulfosäuren, U1 Ct4-Chlornaphtolsulfosäuren, a,a4-Amidonaphtol bezw. A1 a4 - Dioxynaphtalin mit Schwefel und Schwefelalkali, oder mit Alkalipolysulfiden, oder Gemengen von Schwefel und Alkali bezw. analog wirkenden Substanzen erhitzt, die so gewonnenen Rohschmelzen mit heifsem Wasser extrahirt, bis die in ihnen enthaltenen leichter löslichen blauen Producte vollkommen in Lösung gegangen sind, und schliefslich aus den vereinigten Filtraten die Farbstoffe, ζ. Β. durch Fällen mittelst Kochsalz, Chlorzink u. s. w., isolirt. Diese Farbstoffe erzeugen auf Baumwolle in kochenden, mit reducirenden Substanzen (wie . Traubenzucker und Soda, Schwefelalkali u. s. w.) versetzten Bädern, sowie in kalten Bädern unter Zusatz von Schwefelalkali zunächst braune Färbungen, die aber langsam beim Hängenlassen der gefärbten feuchten Waare an der Luft, momentan beim Spülen in blaue übergehen, während die beim Auslaugen u. s. w. infolge ihrer Schwerlöslichkeit hinterbleibenden Nebenproducte in schwefelalkalischem Bade die Baumwolle braun färben.
Es wurde jetzt die überraschende Beobachtung gemacht, dafs man auf weit einfacherem Wege zu neuen technisch werthvollen blauen Farbstoffen gelangt, wenn man Ci1Ci4-AiIUdO-naphtol, Ci1 a4 - Dioxynaphtalin, deren Sulfosäuren, die oben genannten Azofarbstoffe oder die CL1 a4-Chlornaphtolsulfosäuren mit Schwefel und Schwefelalkali u. s. w. unter Zusatz von Zink oder Zinkverbindungen erhitzt.
In diesem Falle werden Rohschmelzen gewonnen, welche als solche bereits direct Baumwolle licht- und alkaliecht blau anzufärben vermögen. Der durch dies Verfahren erzielte technische Fortschritt besteht somit darin, dafs die bei den Verfahren der obigen Patentschriften behufs Gewinnung der blauen Farbstoffe anzuwendenden, immerhin zeitraubenden und kostspieligen Operationen, nämlich das Auslaugen der Rohschmelzen, Filtriren der Laugen und Isoliren der Farbstoffe, hier nicht erforderlich sind. Die Bildung der braunfärbenden Nebenproducte wird durch den oben erwähnten Zusatz von Zink bezw; Zinkverbindungen vollständig vermieden.
Zur Erläuterung des Verfahrens diene zunächst das folgende
Beispiel I.
20 kg gepulvertes Chlorzink (wasserfrei) werden in eine Auflösung von 132 kg einer 38procentigen H1 a4-Amidonaphtol a2 ßj - disulfosäurepaste in 46 1. Natronlauge (1:3) eingerührt und dann 87 kg trockenes Schwefelnatrium und 82 kg Schwefelblumen hinzugesetzt. Die Mischung wird in einem eisernen Kessel unter fortwährendem Rühren mittelst Metallbad langsam auf 2oo° (Temperatur im Metall) und so lange bei dieser Temperatur erhitzt, bis die anfangs dünnflüssige Schmelze fest wird und sich leicht zu einem trockenen Pulver zer-
stofsen läfst. Nachdem der Kessel verschlossen ist, wird die Temperatur auf 240° gesteigert und die Schmelze weitere 4 Stunden bei 240 ° gehalten. Die so erhaltene blauschwarze pulverige Masse färbt, am besten in kochenden Bädern unter Zusatz von Kochsalz oder von Kochsalz und Soda, Baumwolle direct in blauen indigoähnlichen alkali- und lichtechten Tönen an.
In analoger Weise werden ähnliche blaue Farbstoffe erhalten, wenn man in obigem Beispiele statt der ax Ct4 - Amidonaphtol 2β1-disulfosäure andere H1 a4-Amidonaphtolsulfosäuren, das Ci1 a4-Amidonaphtol oder die Ct1 c^-Chlornaphtolsulfosäuren verwendet.
Die Herstellung der blauen Farbstoffe aus U.J c<4 - Dioxynaphtalin bezw. Ci1 a4 - Dioxynaphtalinsulfosäuren kann z. B. folgendermafsen ausgeführt werden:
Beispiel II.
50 kg Ci1 Ci4-Dioxynaphtalin-α2 β x - disulfosäure werden mit 46 kg Natronlauge gut verrieben und nach Zusatz von 20 kg Chlorzink (wasserfrei) 81 kg Schwefelnatrium (trocken) und 75 kg Schwefelblumen hinzugefügt. Die Mischung wird unter ständigem Rühren langsam auf 200° bezw. so lange bei 2000 erhitzt, bis sie trocken geworden ist und sich in ein Pulver verwandelt hat. Das Gefäfs wird dann bedeckt, die Temperatur auf 240° gebracht und etwa 4 Stunden bei 240 ° gehalten, bis beim Auflösen von Proben in heifsem Wasser eine Zunahme der blauen Färbung nicht mehr zu constatiren ist.
Der so erhaltene Farbstoff färbt ungeheizte Baumwolle in kochendem Bade unter Zusatz von Kochsalz und Soda röthlich blau.
Wird die Ct1 ct4-Dioxynaphtalin - ct2 ßj-disulfosäure durch andere Ct1 ct4-Dioxynaphtalinsulfosäuren oder durch das H1 et 4-Dioxynaphtalin selbst ersetzt, so gelangt man in gleicher Weise zu analogen Farbstoffen.
Bei Verwendung von Azofarbstoffe der O1 ct4 - Amidonaphtolsulfosäuren kann man folgendermafsen verfahren:
Beispiel III.
50 kg des in sodaalkalischer Lösung aus Diazobenzol und Ci1 ct4-Amidonaphtol-a2 ß1 -disulfosäure hergestellten Farbstoffs werden in 100 1 heifsem Wasser suspendirt und nach dem Erkalten 30 1 Ammoniak oder eine äquivalente Menge Sodalösung hinzugesetzt. Dann werden 12 kg Zinkoxyd und hierauf 90 kg Schwefelnatrium (trocken) und 84 kg Schwefelblumen eingerührt. Das Gemisch wird unter Rühren langsam auf 200 ° und so lange bei 200 ° erhitzt, bis das bei der Reduction des Azofarbstoffs gebildete Anilin vollständig verdampft ist und die Masse in ein trockenes Pulver sich verwandelt hat. Nachdem der Kessel verschlossen ist, wird die Temperatur auf 240 ° gebracht und circa 3 bis 4 Stunden bei 240 ° gehalten.
Auf ungeheizter Baumwolle erzeugt der so gewonnene Farbstoff in kochenden, mit Soda und Kochsalz versetzten Bädern blaue Nuancen.
Aehnliche Farbstoffe entstehen, wenn man im letzten Beispiele andere Azofarbstoffe der U1 «4- Amidonaphtolsulfosäuren benutzt.
Zur Charakteristik dieser neuen Farbstoffklasse sind in nachstehender Tabelle die wichtigsten Eigenschaften einiger typischer Vertreter angegeben. \
Farbstoff erhalten durch
Verschmelzen mit Schwefelnatrium
und Schwefel aus:
Färb
heifsem
Wasser
e der L
ver
dünnter
Natron
lauge
ö s u η g e
ver
dünntem
Am
moniak
η in:
Schwefel
säure
Färbt in kochenden
Bädern unter Zusatz von
Soda und Kochsalz
U1 Ci1- Amidonaphtol -a2 ßi - disulfosäure
unter Zusatz von Chlorzink
blau blau blau corinth-
farben
indigblau
ax Ci1 - Amidonaphtol - a2 P3-disulfosäure
unter Zusatz von Zinksulfat
blau blau blau corinth-
farben
graublau
B1 £t4 - Amidonaphtol - a2 - sulfosäure
unter Zusatz von Zinkoxyd
blau blau blau corinth-
farben
blau
Ci1 a4 - Dioxynaphtalin - «2 - sulfosäure
unter Zusatz von Chlorzink
graublau blau grünlich
blau
blauroth graublau
Ci1 K4- Dioxynaphtalin - a2 P1- disulfosäure
unter Zusatz von Chlorzink
röthlich-
blau
blau blau blauroth röthlichbläu
Farbstoff erhalten durch
Verschmelzen mit Schwefelnatrium
und Schwefel aus:
Färb
heifsem
Wasser
e d e r L
ver
dünnter
Natron
lauge
ö s u ng e
ver
dünntem
Am
moniak
η in:
Schwefel
säure
Färbt in kochenden
Bädern unter Zusatz von
Soda und Kochsalz
Benzolazo --I1 a4-Amidonaphtol-
ct% P1 - disulfosäure unter Zusatz von
Zinkoxyd
blau röthlich-
blau
blau braun-
roth
blau
«j ct4-Amidonaphtol unter Zusatz von
Chlorzink
grünlich-
blau
grünblau blaugrün blauroth blau
Ct1 a4 - Dioxynaphtalin unter Zusatz von
Chlorzink
röthlich-
blau
blau röthlich-
blau
blauroth röthlichblau
Ct1 a4 - Chlomaphtol - «2 ßl - disulfosäure
unter Zusatz von Chlorzink
blau blau blau blauroth blau.
An Stelle von Chlorzink und Zinkoxyd können in gleicher Weise auch andere Zinkverbindungen, wie Zinksulfat, Zinkcarbonat u. s. w., selbst metallisches Zink, zweckmäfsig in Form von Zinkstaub, benutzt ,werden.
Die in obigen Beispielen angegebenen Gewichtsmengen und Temperaturen können innerhalb weiter Grenzen variirt werden. In allen Fällen erhält man Rohschmelzen, welche Baumwolle direct blau anfärben.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung neuer blauer Baumwollfarbstoffe, darin bestehend, dafs man Ci1 a4-Amidonaphtol, O1 a4-Dioxynaphtalin , deren Sulfosäuren oder die Ct1 a4 - Chlornaphtolsulfosäuren bezw. die aus Diazoverbindungen und O1 a4-Amidonaphtolsulfosäuren erhältlichen Azofarbstoffe mit Schwefel und Schwefelalkali, oder mit Alkalisulfiden, oder Gemengen von Schwefel und Alkali bezw. mit analog wirkenden Substanzen in Gegenwart von Zink oder Zinkverbindungen auf höhere Temperaturen erhitzt.
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