-
Vorrichtung zur mechanischen Steuerung eines Magnettongerätes Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur mechanischen Steuerung eines Magnettongerätes
oder Diktiergerätes, die sich für den Anschluß einer über zwei Bowdenzüge mechanische
Bewegungen übertragenden Fußbetätigung eignet.
-
Ein Tonband ist auf einem Magnettongerät in zwei Richtungen zu bewegen:
vorwärts und rückwärts. In Vorwärtsrichtung sind zwei Geschwindigkeiten einstellbar:
eine langsame Vorwärtsbewegung mit konstanter Geschwindigkeit für die Aufzeichnung
und Wiedergabe - hierbei wird das Tonband mit einer Andruckrolle an eine normalerweise
mit dem Schwungrad fest verbundene Tonrolle gedrückt - und eine schnelle Vorwärtsbewegung
für ein schnelles Aufsuchen von Aufzeichnungsstellen, bei der ebenso wie bei der
Rückwärtsbewegung der Antrieb über die Wickelspulen erfolgt, die direkt oder über
ein Zwischenrad mit dem Schwungrad angetrieben werden.
-
Zur Einschaltung der genannten Bewegungsvorgänge sind eine ganze Reihe
von Betätigungseinrichtungen bekanntgeworden.
-
So ist z. B. eine Betätigungseinrichtung in Form eines Bedienungsknopfes
mit fünf Schaltstellungen bekanntgeworden, bei dem die einzelnen Funktions-und Ruhestellungen
aufeinanderfolgend angeordnet sind, so daß ein schnelles Wechseln der Bewegungsart
oder der Bandgeschwindigkeit nicht möglich ist. Eine Verriegelungseinrichtung für
die Aufzeichnung während der Wiedergabe ist nur unter Schwierigkeiten vorzusehen.
Es gibt keine Möglichkeit, eine mechanische Fußbetätigung einzubauen.
-
Durch ein anderes Gerät ist eine mechanische Betätigungseinrichtung
mit vier Tasten bekanntgeworden. Diese erlaubt ein schnelles Wechseln der Bewegungsart,
doch ist ein Wechsel der Bandgeschwindigkeit nicht möglich. Auch fehlt die Möglichkeit
des kurzzeitigen Stillsetzens der langsamen Bewegung. Die Herstellung und Montage
ist kompliziert und teuer, da die vier Tasten mit einer schwenkbaren Kippvorrichtung
zur Steuerung eines komplizierten und teueren Hebels mit Profilkurven für die Bewegung
der schwenkbaren Wickelteller verbunden sind. Es gibt keine Möglichkeit für den
Anschluß einer einfachen mechanischen Fußbetätigung.
-
Weiter ist eine kombinierte elektromechanische Betätigung bekanntgeworden,
bei der Aufzeichnung und Wiedergabe elektrisch über Tasten eingeschaltet werden
und ein schnelles Vor- oder Zurückspulen durch mechanisches Verschieben eines eine
Reihe von Antriebsrollen tragenden Supports über einen verschiebbaren Bedienungsknopf
eingestellt wird. Zur Bedienung sind fünf Drucktasten und eine Verschiebetaste zu
handhaben. Das ist kompliziert und erfordert ein großes Maß an Aufmerksamkeit und
Gewöhnung für die Bedienungsperson. Die Herstellung ist teuer. Die Anbringung einer
einfachen mechanischen Fußbetätigung. ist nicht möglich.
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur mechanischen Steuerung
des Arbeitsganges und des schnellen Vor- und Rücklaufes für das Tonband eines Magnettongerätes,
bei welcher die Tellerscheibe für die Vorwärtsspule und die Tellerscheibe für die
Aufwickelspule je am Ende eines zweiarmigen in zwei Richtungen verschwenkbaren Hebels
gelagert sind, wodurch der Teller der Aufwickelspule direkt mit einer Schwungscheibe
und der Teller der Abwickelspule direkt mit der Motorrolle, die während des Betriebs
die Schwungscheibe in Bewegung setzt, in Reibungs-Antriebs-Eingriff bringbar ist,
und wobei jede Tellerscheibe mit Bremsen versehen ist, die durch eine Betätigungsvorrichtung
bei jeder Betriebsphase lösbar sind.
-
Die Erfindung will eine bedienungstechnisch einfache und sinnvolle
Steuerung des Tonbandgerätes durch die Verteilung der Steuerung auf zwei Schiebeknöpfe
für eine langsame und eine schnelle Bandbewegung mit einer einfachen Möglichkeit
des Anbaus einer mechanischen Fußsteuerung erreichen. Die Erfindung erreicht dies
dadurch, daß die Steuerung auf die Betätigung zweier verschiebbarer Knöpfe
aufgeteilt
ist, die in ihren Arbeitsstellungen in bekannter Weise durch Sicherungstasten sicherbar
sind und von denen der eine Knopf eine einzige Betriebslage für den Arbeitsgang
des Bandes bei der Aufnahme und Wiedergabe aufweist, und mit einem zweiarmigen Hebel
versehen ist, der eine Andruckrolle für das Tonband trägt und mit der Bremsvorrichtung
für beide Tellerscheiben verbunden ist, und daß dieser Knopf über einen zweiarmigen
Hebel in eine verschiebbare Sperrstange eingreift, welche einen zweiarmigen Hebel
zum Andrücken des Bandes auf die Magnettonköpfe betätigt und deren Ende bei einer
Betätigung des ersten Knopfes die Betätigung des zweiten Knopfes sperrt, während
der zweite Knopf zwei Arbeitslagen aufweist und über eine Sperre mit dem zweiarmigen
Schwenkhebel verbunden ist, der die beiden Tellerscheiben trägt. In Weiterbildung
der Erfindung ist der zweiarmige Hebel, der die Andruckrolle trägt, über eine Druckfeder
mit dem Knopf und mit einer Stoptaste verbunden. Der Knopf weist einen Schlitz auf,
in den das Ende der Sperrstange bei Betätigung des Knopfes einrastet. Die Druckknöpfe
sind über zwei Bowdenzüge mit einem Fußhebel, der in drei Stellungen einstellbar
ist, verbunden.
-
Die Aufteilung der Bedienungsvorgänge auf zwei Schiebeknöpfe auf den
einen, z. B. den rechten, für die langsame Vorwärtsbewegung und eine Stopstellung
auf den anderen für die schnellen Vorwärts-und Rückwärtsbewegungen und eine Stopstellung,
gewährleistet nicht nur eine einfache, handliche, übersichtliche und logisch so
selbstverständliche Bedienung, daß auch der ungeübte Benutzer das Gerät sofort sicher
bedienen kann, sondern sie ermöglicht auch den Anschluß einer einfachen mechanischen
Fußschaltung. Durch die Kopplung der beiden Schiebeknöpfe über einen zweiarmigen
Hebel und eine Verriegelungsstange ist die. gleichzeitige Wahl zweier Bandbewegungen
oder Bandgeschwindigkeiten ausgeschlossen und die Möglichkeit einer spontanen Änderung
der Bandbewegung oder Geschwindigkeit gegeben.
-
Die freie Kopplung des die Andruckrolle tragenden Hebels mit der Vorlaufschiebetaste
oder der gleichzeitig festen Kopplung dieses Hebels mit den Bremsen der Spulen gibt
die Möglichkeit des »Schnellstops«, bei der die Vorlaufschiebetaste in ihrer Arbeitsstellung
verbleibt.
-
Die mechanische Kopplung des Bandandruckhebels, der das Band bei Aufzeichnung
oder bei Wiedergabe gegen die Magnetköpfe drückt, mit der Verriegelungsstange unter
Ausnutzung der Zugstangenzahnung, die während der Wiedergabe die Einschaltmöglichkeit
der Aufsprechtaste verriegelt, gewährleistet eine sichere und eindeutige Wahl der
Betriebsart.
-
Der einfache mechanische Aufbau ohne elektrische Tastensätze, Relais
und Elektromagneten ermöglicht eine einfache und billige Herstellung des Gerätes
und gibt die Gewähr für eine lange Lebensdauer neben einer geringen Störanfälligkeit,
wobei letztere durch den Fortfall vieler elektrischer Kontakte, die in den herkömmlichen
Geräten notwendig sind, noch weiter verringert ist.
-
Die Zeichnung dient der Erläuterung.
-
F i g. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in schematischer Darstellung: F i g. 2- zeigt die Anschlußmöglichkeit eines einfachen
mechanischen Fußschalters.
-
In F i g. 1 ist ein von einer am Umfang angreifenden Reibrolle RM
dauernd in gleichmäßige und gleichsinnige Drehung versetztes Schwungrad S vorgesehen.
Die zur Aufnahme der Vorratsspule LK sowie die zur Aufnahme der Aufwickelspule dienende
Scheibe PK sind je am einen Ende eines derart angeordneten zweiarmigen Hebels KP
gelagert, daß durch entsprechendes Verschwenken dieses Hebels KP die die
Aufwickelspule tragende Scheibe PK mit dem Umfang des Schwungrades S oder die die
Vorratsspule tragende Scheibe LK mit der kleinen Antriebsrolle RM für das Schwungrad
S am Umfang in Reibungsschluß gebracht werden kann oder beide Scheiben frei drehbar
sind. Ein vom Schwungrad S abgeleiteter, über eine gewichtsbelastete Reibungskupplung
II ein- und ausschaltbarer, die Geschwindigkeit untersetzender Riementrieb R ist
für den Antrieb der die Aufwickelspule tragenden Scheibe PK vorgesehen. Ein nach
zwei entgegengesetzten Richtungen federnd verschiebbarer Steuerdruckknopf OKL für
das Verschwenken des zweiarmigen Hebels KP aus der Grundstellung nach der
einen oder anderen Richtung und ein nach einer Richtung federnd verschiebbarer Steuerdruckknopf
OKP zum Lösen der Bremsen der Spulenträger mittels eines eine Andrückrolle PKL tragenden
zweiarmigen Hebels schalten die verschiedenen Bewegungsvorgänge des Gerätes ein.
Die auf dem zweiarmigen Hebel sitzende Rolle PKL drückt dabei das Tonband P an die
Tonrolle TK. Der Steuerknopf OKP betätigt gleichzeitig ein Gestänge zum Andrücken
des Tonbandes P an den Aufnahmekopf MH und den Wiedergabekopf KH. Beide Druckknöpfe
OKP und OKL sind mit je einer Sicherungstaste TV 1 bzw. TV 2 versehen, welche den
betreffenden Druckknopf in der ihm jeweils gegebenen Arbeitsstellung verriegelt.
-
Das Magnettonband P kann auf drei verschiedene im nachfolgenden beschriebene
Weisen angetrieben werden: Langsamer Vorlauf - bei Aufzeichnung oder Wiedergabe
- wird durch den rechts stehenden Steuerknopf OKP dadurch eingeschaltet, daß der
Steuerknopf in Richtung des Pfeiles verschoben wird. Dabei wird der Steuerknopf
in an sich bekannter Weise durch eine Sicherungstaste TV 1 verriegelt.
-
Durch das Verschieben des Steuerknopfes OKP in Pfeilrichtung wird
der die Andruckrolle PK 1 tragende Arm verschwenkt, wodurch das Magnettonband
gegen die Tonrolle TK angedrückt wird. Die Tonrolle ist mit einer Schwungscheibe
S fest verbunden, so daß sie deren gleichmäßige Bewegung mitmacht und das durch
Führungsbolzen VC 1 und VC 2 geführte Magnettonband P in der durch
einen Pfeil angedeuteten Richtung von einer links stehenden Tellerscheibe LK zu
einer rechts stehenden Tellerscheibe PK mitnimmt. Die Schwungscheibe S wird von
einer mit einem Antriebsmotor verbundenen Antriebsrolle RM, die auf dem mit einem
Gummibelag versehenen Umfang der Schwungscheibe anliegt, dauernd in Drehbewegung
versetzt, und zwar ständig in gleicher Drehrichtung.
-
Die rechte Tellerscheibe PK wird durch einen Riemen R, der über eine
mit der Schwungscheibe verbundene Rolle I und über eine gewichtsbelastete Reibungskupplungsrolle
1I läuft, derart angetrieben; daß das Magnettonband auf die Tellerscheibe PK zu
einem festen Wickel aufgespult wird. Bei Ruhelage
des Steuerknopfes
OKP sind die beiden Tellerscheiben PK und LK abgebremst. Erst beim Einschalten einer
bestimmten Arbeitsfunktion des Gerätes werden die Bremsen der Tellerscheiben gleichzeitig
gelöst. Die Anordnung der Bremsen ist der besseren übersichtlichkeit halber nicht
dargestellt.
-
Beim Vorschub des Steuerknopfes OKP in Richtung des dargestellten
Pfeiles wird mittels eines Schwenkhebels OP eine Sperrstange BT nach links verschoben,
wodurch sie einerseits den linken Steuerknopf OKL durch Einrasten in einen in ihm
vorgesehenen Einschnitt sperrt, andererseits auch das Ein-oder Ausschalten einer
für das Auslösen des Aufzeichnungsvorganges vorgesehenen die Tätigkeit des Verstärkers
steuernden Auslösetaste TZ sperrt, so daß diese Auslösetaste TZ noch vor dem Verstellen
des Schaltknopfes OKP gedrückt werden muß, und schließlich auch noch einen Andruckhebel
PP verschwenkt, der das Magnettonband an Magnetköpfe MH und KH andrückt.
-
Falls eine kurze Pause in der Aufzeichnung oder bei der Wiedergabe
erforderlich ist, wird die Bewegung des Tonbandes durch Niederdrücken einer Schnellstoptaste
TS, deren Mechanismus den die Andruckrolle PK 1 tragenden Arm abschwenkt, stillgesetzt.
-
Das Abschalten des langsamen Vorlaufs des Tonbandes erfolgt durch
Niederdrücken einer Sicherungstaste TV 1, wodurch der rechte Steuerknopf
OKP selbsttätig in seine Ruhelage 0 zurückkehrt und die Tellerscheiben des Magnettongerätes
abbremst. Wurde vorher die Auslösetaste TZ gedrückt, dann springt sie zurück und
schaltet das Gerät (den Verstärker) auf die Wiedergabefunktion um.
-
Schneller Rücklauf - z. B. zur Vorbereitung einer nochmaligen Wiedergabe
oder einer neuen Aufzeichnung - wird durch den linken Steuerknopf OKL eingeleitet,
der nach unten verschoben wird. Dabei wird der Steuerknopf durch eine Sicherungstaste
TV 2
verriegelt.
-
Durch den Vorschub des Steuerknopfes OKL wird mittels einer Schubstange
T und eines Schwenkhebels KP die linke Tellerscheibe LK an die Antriebsrolle RM
angedrückt und spult das Tonband schnell zurück. Dabei liegt das Magnettonband an
den Magnetköpfen nicht an, es wird nur durch die beiden Führungsbolzen VC
1 und VC 2 geführt. Die Tellerscheibenbremsen sind dabei gleichzeitig
gelöst.
-
Bei dieser Lage des ersten Steuerknopfes OKL ist die Bewegung des
zweiten Steuerknopfes OKP durch die Sperrstange BT gesperrt, die an dem Steuerknopf
OKL anliegt und keine weitere Bewegungsmöglichkeit hat.
-
Das Stillsetzen des schnellen Rücklaufs erfolgt durch Niederdrücken
der Sicherungstaste TV 2, wodurch der Betätigungsknopf OKL selbsttätig in
seine Ruhelage 0 zurückkehrt und die Tellerscheiben gleichzeitig abbremst.
-
Schneller Vorlauf - z. B. zum Wählen einzelner Abschnitte, die wiedergegeben
werden sollen -wird durch den linken Steuerknopf OKL eingeleitet, der nach oben
verschoben wird. Der Steuerknopf wird dabei durch die Sicherungstaste TV 2 verriegelt.
-
Durch Verschieben des Steuerknopfes OKL wird über die Schubstange
T und den Schwenkhebel KP die linke Tellerscheibe PK zum Umfang der Schwungscheibe
S angedrückt und wickelt dann schnell das in Vorwärtsbewegung begriffene Tonband
auf. Das Tonband liegt dabei an den Magnetköpfen nicht an und wird nur durch die
Führungsbolzen VC 1 und VC 2 geführt. Die Tellerscheibenbremsen sind gleichzeitig
gelöst.
-
Auch hier ist der Vorschub des anderen Steuerknopfes OKP auf die gleiche
Art wie im Falle 2 gesperrt und das Stillsetzen des schnellen Vorlaufs erfolgt auf
gleiche Weise wie im Falle 2.
-
Die beschriebene Anordnung der mechanischen Steuerung mit Hilfe zweier
Steuerknöpfe und dazugehöriger Mechanismen kann auch z. B. durch Bowdenzüge (F i
g. 2) an einen Fußschalter angeschlossen werden. Dem dargestellten Ausführungsbeispiel
zufolge kann das Magnettongerät mit nur einem Fuß durch Fernsteuerung betätigt werden,
und zwar durch Verstellen eines Steuerpedals OS in drei verschiedene Stellungen,
wodurch das Magnettongerät entweder auf den langsamen Vorlauf oder auf die Ruhelage
oder auf den schnellen Rücklauf eingestellt wird.