-
Verfahren zum nachträglichen Tränken und Stabilisieren von Fußbodenplatten
aus eirner-Lage von Brettern Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum nachträglichen
Tränken mit wasserabstoßenden Mitteln und Stabilisieren von Fußbodenplatten aus
einer Lage von Brettern und die Brettfugen übergreifenden Verbindungsmitteln aus
Blech, die durchgehende Querversteifungen bilden und zwecks Verankerung der Platte
in Mörtel aus der Unterfläche herausragen, wobei die durchgehenden Querversteifungen
durch Reihen schräg über je eine Fuge greifender, zueinander versetzt und einander
überlappend angeordneter Wellblechdübel gebildet sind.
-
Beim Verlegen von Holzfußböden besteht die Schwierigkeit, daß der
Untergrund des Fußbodens im allgemeinen gut ausgetrocknet sein muß, damit das Holz
durch den feuchten Untergrund, z. B. eine Zementunterlage, nicht beeinträchtigt
wird, d. h. z. B. nicht quillt und an seiner Oberseite nicht fleckig wird. Durch
ein Quellen des Holzes könnte zudem ein Binden der Verkittung verhindert werden.
Durch die erforderliche Rücksichtnahme auf die Eigenheiten des Holzbodens ergeben
sich beim Bau eines Hauses bisher nennenswerte Verzögerungen, weil der Zement der
üblichen Böden zu seiner Bindung und Trocknung eine gewisse Zeit braucht, während
der der Holzfußboden noch nicht verlegt werden kann.
-
Zur Vermeidung des vorgenannten Mangels wurden bereits zahlreiche
Wege beschritten, die in erster Linie -ein Imprägnieren des Holzes mit Paraffin,
gegebenenfalls unter Zusatz von Terpentin, Leinöl od. ä., betreifen. Hierdurch soll
ein Eindringen von Feuchtigkeit in die Platten und das Holz verhindert werden. Als
wasserabstoßendes Mittel sind auch schon höhersiedende Erdölfraktionen bekanntgeworden,
mit denen das Holz getränkt wurde, was erfahrungsgemäß einen guten Schutz gegenüber
einem Eindringen von Feuchtigkeit und gegenüber späteren, auf Witterungseinflüsse
zurückzuführenden Rissen im Boden bildet.
-
Bei allen diesen Imprägnierungs- und Tränkungsverfahren ist jedoch
noch nachteilig, daß das Holz in seinem Verhalten trotzdem noch verhältnismäßig
stark witterungsabhängig ist und bei Temperatur- und Feuchtigkeitswechseln stark
arbeitet, weshalb ein einfaches Auflegen des Fußbodens auf einen frisch zementierten
Boden bisher unmöglich war. Selbst wenn man zur Herstellung eines Parkettbodens
Parkettplatten in der eingangs genannten Weise durch eine Lage von Brettern und
die Brettfugen übergreifender Verbindungsmittel aus Blech herstellte und in der
vorgenannten Weise imprägnierte oder tränkte, so war es doch nicht möglich, einen
einwandfreien Fußboden durch einfaches Verlegen solcher Holzplatten auf einen frisch
zementierten Boden zu erhalten. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den vorgenannten
Mangel zu beheben und eine solche Schutzbehandlung der in der vorgenannten Weise
vorbereiteten Platten zu finden, daß die Platten nicht nur wasserabstoßend getränkt,
sondern auch so stabilisiert werden, daß einerseits selbst bei einem unmittelbaren
Verlegen der Platten auf den noch feuchten Zementboden kein Quellen des Holzes und
keine Fleckenbildung ah der Plattenoberseite und andererseits auch bei größeren
Feuchtigkeits- und Temperaturschwankungen kein Arbeiten des Holzes und demgemäß
auch keine Rißbildungen mehr zu befürchten sind.
-
Die gestellte Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
eingangs genannten Platten in einem offenen Behälter in Gasöl von einer Temperatur,
die zwischen etwa 120 und 150° C liegt, getaucht und darin etwa 3 bis 10 Minuten
belassen werden.
-
Durch eine solche Behandlung der bereits vorher vollständig zusammengesetzten
Platten ergibt sich eine thermochemische Stabilisierung der Platten, die einer Andestillation
des Holzes entspricht, bei der die Textur des Holzes im Sinne einer Kristallisierung
der Holzfasern geändert wird. Daraus folgt, daß das Holz nicht nur fleckenfrei und
wasserabstoßend, sondern auch praktisch unempfindlich gegen alle normal vorkommenden
Temperatur- und Witterungseinflüsse wird. Es entfällt auch jegli#,z4(,#s Quellen,
Verziehen
oder sonstiges Arbeiten der einzelnen Leisten einer Bodenplatte,
wenn die Platte unmittelbar in den noch feuchten Zementboden eingebettet und darin
bis zur Bindung und Austrocknung des Zementes belassen wird. Es tritt insbesondere
auch kein Schrumpfen der einzelnen Leisten der Bodenplatte, keine Rißbildung od.
dgl. auf, wenn der Zementboden späterhin bindet und trocknet. Ebenso bleibt der
aus den erfindungsgemäß vorbehandelten Bodenplatten gelegte Boden auch späterhin
völlig-unempfindlich gegenüber allen normalen Witterungs- und Temperatureinflüssen,
so daß er beispielsweise ohne weiteres auch dicht oberhalb einer im Betonboden verlegten
Heizung verlegt werden kann.
-
Es können beliebig lange Bretter durch mehrere parallele Reihen von
auf diese Weise eingelassenen Klammern zusammengesetzt werden. Insbesondere genügt
dieses Zusammensetzen mittels Klammern im Falle von heterogene Poren aufweisenden
Hölzern. Im Falle von Weichholz oder von Holz mit homogenen Poren können die Platten
vor der Eintauchbehandlung durch Leisten oder entsprechend ausgebildete Profileisen
verstärkt werden, die an die entgegengesetzten Plattenländer angepaßt werden und
die vorzugsweise die Veiankerungsansätze tragen, die die Stabilität des Fußbodens
auf der Zementunterlage erhöhen.
-
Eine Warmbehandlung von Holz zu dessen Imprägnierung ist an sich bereits
bekannt. So hat man beispielsweise vorgeschlagen, Holz in einer Lösung von Paraffin
in Benzin bei 5 bis 8 atü zu kochen, was jedoch durch die Notwendigkeit einer Anordnung
des Holzes in einem geschlossenen Druckkessel umständlich ist und in seiner Wirkung
trotzdem lediglich einer Imprägnierung und keiner thermo-chemischen Stabilisierung
entspricht, wie sie erst durch die vorliegende Erfindung geschaffen ist. In ähnlicher
Weise wurde auch schon vorgeschlagen, Holz bei etwa 115
bis 160° C in einem
flüssigen Medium bis zur phenolischen Selbstumwandlung des Holzes zu behandeln,
was jedoch ebenfalls nur in einem entsprechend großen Druckbehälter unter Druck
erfolgen soll, damit die Flüssigkeit möglichst tief in die Holzfasern eindringen
kann. Ein Andestilheren des Holzes unter einer Kristallisierung der Holzfasern tritt
auch bei diesem bekannten Verfahren nicht ein.
-
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht;
es zeigt F i g. 1 eine erfindungsgemäß zusammengesetzte und behandelte Bodenplatte
in einer Ansicht von unten, F i g. 2 dieselbe Bodenplatte in einer Seitenansicht
(gemäß F i g. 1 von links gesehen), F i g. 3 dieselbe, bereits in einem noch ungebundenen
Zementboden verankerte Bodenplatte in einer Stirnansicht (gemäß F i g. 1 von oben
gesehen).
-
Die dargestellte Fußbodenplatte wird vorbereitet, indem die Holzbretter
1 mittels gewellter, schräg angebrachter Klammern 2 verbunden werden, die im Bereich
der anstoßenden Bretter reihenweise, wie aus F i g. 1 ersichtlich, eingelassen werden,
wobei zwei benachbarte Klammern 2 jeweils etwas übereinandergreifen. Diese Klammern
2 nehmen eine schräge Lage ein, um das Holz zusammenzuhalten und ihm dabei die Möglichkeit
zu geben, sich bei der nachstehend erwähnten Warmbehandlung in sich selbst zu verziehen.
Wie aus F i g,.,2 ersichtlich, ragen die Klammern 2 aus der unteren Plattenfläche
heraus, wobei dieser vorspringende Teil der Klammern zur Verankerung der Platten
in der Zementunterlage dient.
-
Dabei wird auf den Endkanten der Platten 1 je ein Profileisen 3 befestigt,
dessen Querschnitt aus F i g. 2 ersichtlich ist. Dieses Profileisen weist einen
Flansch 4 auf, der in die Stirnfläche der Platten eingelassen wird. Dieser Flansch
kann eine geradlinige oder verzahnte Kante aufweisen, um die Festigkeit zu erhöhen,
und sie verhindert jede Verschiebung zwischen den Endteilen der Bretter 1 gegeneinander.
Wie dargestellt, umfaßt der Profilkörper einerseits eine Kante der Platte und mündet
andererseits in gestanzte Verankerungslappen 5 aus. Diese Verankerungslappen 5 sind
dazu bestimmt, in der Zementunterlage 6, wie aus F i g. 3 ersichtlich, eingebettet
zu werden.
-
Nachdem die Bretter zu einer Platte zusammengefügt sind, wird die
so entstandene Platte während 3 bis 10 Minuten in ein Stabilisierungsbad aus Gasöl
einer Temperatur von 120 bis l50' C eingetaucht, um den Anfang der Destillation
der Holzfasern und dadurch deren Kristallisierung und Stabilisierung zu bewirken.
Dann wird die Platte aus diesem Behandlungsbad herausgenommen und auf einige Tage
eingelagert, bevor sie auf die Zementunterlage aufgelegt wird.
-
Der während der Behandlung entstehende Anfang der Holzdestillation
verhindert nicht nur eine erneute Feuchtigkeitsaufnahme des Holzes beim Auflegen
auf die Zementunterlage, sondern bewirkt auch eine hervorragende Stabilisierung
der Platte gegenüber späteren Temperatur- und Witterungseinflüssen. Selbst wenn
die so behandelten Platten auf den noch feuchten Zementböden aufgelegt und darin
verankert werden, entstehen an der Oberseite der Platten rlei Flecken mehr, und
das Holz ;quillt nid@ ,Utd :-behält seine vor dem Einlegen erhaltene Struktur unabhängig
von Witterungs- und Temperatureinflüssen bei. Dabei ist die verlegte Platte infolge
ihrer Verankerung außerordentlich widerstandsfähig gegen Belastungen und Beanspruchungen
jeder praktisch vörkommenden Art. Es liegt auf der Hand, daß damit auch jede größere
Gruppierung solcher Platten zu größeren Fußbodenflächen nach der Verlegung zu keinen
Verschiebungen, Schrumpfungen od. dgl. führen kann.
-
Das beschriebene Verfahren kann gewünschtenfalls noch durch eine Mischung
des Gasöles mit einem Maschinenöl und/oder mit Perchloräthylen ausgestaltet werden,
wobei das Perchloräthylen die Gefahr einer Entzündung des Bades vermindert.