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Bügelpresse mit Bedämpfungsvorrichtung Die Erfindung bezieht sich
auf eine Bügelpresse mit Bedämpfungsvorrichtung, insbesondere für Strickwaren.
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Es ist bekannt, für Konfektionskleidung aus Geweben Bügelpressen zu
verwenden. Diese besitzen im allgemeinen gegossene oder aus stärkerem Walzmaterial
hergestellte Preßflächen, die oben und unten mit einer verhältnismäßig großen Lochung
für den Durchlaß von Dampf versehen sind.
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Die Dampfeinwirkung erfolgt zugleich von oben und unten in die Fläche
des Bügelgutes hinein. Die Absaugung nach beendeter Dämpfung erfolgt im allgemeinen
nur in die untere Fläche hinein, wobei die Kühlluft zwischen den beiden Preßplatten
in Richtung der Gewebeschicht angesaugt wird. Zur Überwindung des infolge des langen
Weges starken Luftwiderstandes durch das Gewebe ist ein starkes Vakuum notwendig.
Trotzdem ist die Kühlwirkung nur mäßig. Um ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen,
müssen mehrstufige Sauggebläse mit einem Leistungsbedarf von 3 bis 4 PS vorgesehen
werden, obwohl dabei nur eine meistens verhältnismäßig kleine Arbeitsfläche benutzt
wird. Die Schwierigkeiten steigen mit der Größe der Arbeitsfläche und mit der Höhe
des erforderlichen Vakuums.
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Bekannt ist es ferner, durch dampfgeheizte Druckflächen erhitzte Luft
durch die eine Seite des zwischen zwei durchlässigen Druckflächen liegenden Wäschestückes
hindurchzudrücken und nach dem Durchgang durch das Wäschestück ins Freie zu leiten,
worauf dann nach Abhebung der einen Druckfläche von dem Wäschestück atmosphärische
Luft zwecks Kühlung und Trocknung durch die andere Druckfläche gesaugt wird, auf
welcher das Wäschestück liegt. Bei einer Abwandlung dieses Verfahrens wird während
der Druckerzeugung auf der einen Seite des Wäschestückes gleichzeitig ein Unterdruck
auf der anderen Seite des Wäschestückes erzeugt, um die erhitzte Luft, nachdem sie
verdichtet und erwärmt worden ist, zwangläufig in einem ununterbrochenen Kreislauf
durch das Wäschestück hindurchzubefördern und dieses durch die heiße Luft zu trocknen.
Auch in diesen bekannten Fällen werden dickwandige Körper mit gewölbten Preßflächen
verwendet, um die nötige Festigkeit zu erhalten. Die Erhitzungstemperaturen sind
dabei aber begrenzt und auch der Durchgang durch die Ware nicht übermäßig gut, weil
der Vergrößerung der Öffnungen durch die Festigkeitsanforderungen ein Hindernis
gesetzt ist. Auch die Wärmekapazität solcher schwerer Körper wirkt sich, noch dazu
bei kleinen Öffnungen, ungünstig aus.
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Bekannt ist es ferner, Preßplatten abnehmbar mit einer besonderen
abnehmbaren Belagplatte zu versehen, wobei die Verbindung gewöhnlich durch Schrauben
erfolgt.
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Bekannt ist es auch, Belagplatten über exzentrisch gelagerte Hebelarme
oder Druckrollen anzudrücken. In allen bekannten Fällen war trotz Anwendung der
gewölbten Ausführung die Arbeitsfläche verhältnismäßig klein.
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Zur Behandlung von Strickwaren ist jedoch eine größere Arbeitsfläche
notwendig, da das ganze Kleidungsstück auf einmal behandelt werden soll. Strickwaren,
die gepreßt werden müssen, haben gewöhnlich einen unsymmetrischen Maschenverband,
in dem innere Spannungen auftreten, welche eine starke Rollneigung in der Fläche
hervorrufen. Diese Rollneigung ist bei der Verarbeitung der Ware, wie Zuschneiden
und Zusammennähen, sehr hinderlich.
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Aufgabe eines Bügelvorganges ist es daher, neben dem Egalisierungs-
und Glättungsvorgang auch die Rollneigung weitgehend zu beseitigen und die Strickware
in einen bleibenden ebenen Zustand zu bringen. Eine weitgehende Fixierung wird erreicht,
wenn die Strickware in gestrecktem Zustand möglichst hoch erhitzt und anschließend
sofort abgekühlt wird.
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Es sind zwar Maschinen für diesen Zweck bekannt, bei denen die Strickware
durch ein sehr starkes Sauggebläse auf der Arbeitsfläche ausgebreitet und anschließend
mit einem Drahtgewebe abgedeckt, dann gedämpft und abgekühlt wird. Es fehlt bei
diesen Anlagen
jedoch ein eigentlicher Preßdruck mittels Platte
insbesondere mit Heizung, und zwar ersichtlich aus dem Grunde, weil es bisher nicht
möglich war, bei Pressung mit Preßplatten eine genügend vollständige r'? bkählung
der Strickware zu erzielen.
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D:e vorliegende Erfindung betrifft eine Bügelpresse mit Bedämpfungseinrichtung,
insbesondere für Strickwaren, unter Verwendung von Preßplatten mit je einer Belagplatte,
welche abnehmbar an der zugehörigen Preßplatte befestigt ist und welche auf ihrer
Bügelfläche eine Brückenlochung mit Durchtrittsschlitzen für den Dampf- bzw. Luftstrom
aufweist, insbesondere für größere ebene Bügelflächen. Die Erfindung besteht darin,
daß die Belagplatte von einer Vielzahl von Stützschienen abgestützt und gehalten
ist, die jeweils mit einer Vielzahl von hakenartigen Stützfingern in die Durchtrittsschlitze
der Brückenlochung eingreifen.
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Durch diese Ausbildung kann die gelochte Preßplatte auch bei größeren
und ebenen Bügelflächen bei etwaigen Wärmedehnungen weitgehend nachgeben, ohne ihre
ebene oder sonstige Form zu verlieren.
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Es werden aber dennoch zur Pressung dünne Platten mit Brückenlochung
verwendet, durch welche Dampf in einer Richtung quer zur Arbeitsfläche und zum Bügelgut,
vorzugsweise von unten her, hindurchgeschickt und anschließend zwecks Abkühlung
wieder abgesaugt und Kühlluft z. B. von oben nach unten durchgesaugt wird. Die dünnen
Platten weisen einerseits eine sehr geringe Wärmekapazität auf, welche die schnelle
Abkühlung ermöglicht, sie sind andererseits infolge der Brückenlochung so gut dampfdurchlässig,
daß der Dampf ohne großen Widerstand quer durch die Ware hindurchgeschickt werden
kann. Die dünnen Platten mit Brückenlochung besitzen ferner durch ihre Gestalt bereits
eine verhältnismäßig gute Starrheit, die noch durch die Stützschienen, die mit hakenartigen
Stützfingern in die Zwischenräume der Brücken bzw. bis unter die Brücken eingreifen,
erhöht wird.
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Dennoch ist in der Druckrichtung eine starre Druckübertragung über
die zwischengeschalteten Stützfinger gegeben, und zwar sowohl in als auch entgegen
der Andrückrichtung.
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Die Platte kann sich daher weder in die Ware hinein, noch von ihr
weg auswölben, so daß ein überall gleichmäßig gutes Andrücken sichergestellt wird.
Die dünnen Platten weisen einerseits auch nur geringe Wärmekapazität auf, welche
die schnelle Abkühlung ermöglicht, sie sind andererseits infolge der Brückenlochung
so gut dampfdurchlässig, daß der Dampf ohne großen Widerstand quer durch die Ware
hindurchgeschickt und vor allem auch umgekehrt Kühlluft, für die nur ein Vakuum
bis höchstens einer Atmosphäre zur Verfügung steht, hindurchgesaugt werden kann.
Werden die Stützschienen in genügender Anzahl. z. B. quer zur Längsrichtung der
Preßplatten angeordnet, so können selbst größte Drücke ohne- Verformung der Platten
aufgenommen werden, zumal die getrennten Stützschienen eine freie Wärmedehnung erlauben.
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Das geringe Gewicht der Preßplatte gestattet eine sparsame Ausgestaltung
des Traggerüstes und insbesondere die Konstruktion eines leichten und damit leicht
zu handhabenden Preßdeckels.
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Zwar ist es bereits bekannt, in Heißdampfbügelpressen bei Verwendung
von gelochten oberen und unteren Druckplatten bei gegebenenfalls nicht abgehobener
oberer Druckplatte nachAbschluß des Dämpfvorgangs Luft durch die Ware hindurch abzusaugen.
Die Durchsaugung hat im bekannten Fall jedoch lediglich den Zweck, die vorbehandelte
Ware zu trocknen, nicht aber zu kühlen. Aus diesem Grunde wird vielfach heiße oder
auf dem Zuflußwege durch Berührung mit heißen Pressenteilen vorzugsweise den Preßflächen
selbst gewollt oder ungewollt heiß gemachte Luft zur Durchsaugung oder Durchpressung
verwendet. Eine Fixierung durch schnelles Kühlen wurde nicht angestrebt und nicht
erreicht.
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Die bekannten Konstruktionen sind schon aus Festigkeitsgründen relativ
arm an Durchtrittsquerschnitten bei reichlichem Materialaufwand mit entsprechend
großer Wärmekapazität. Infolge der kleinen Durchtrittslöcher in größeren Abständen
hat die Luft längere enge Wege in Richtung der Stoffbahn zwischen heißen Platten
zu machen. Dies bedeutet Widerstand und Erwärmung der Luft, während die Erfindung
geringeren Luftwiderstand und reichlichen Kühlluftdurchsatz in kürzester Zeit erstrebt
und erzielt.
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Der geringe Luftwiderstand erlaubt die Anwendung eines einstufigen
Sauggebläses mit einem Vakuum von nur etwa 50 mm Wassersäule bei einem Kraftbedarf
von etwa 0,75 PS je Quadratmeter Arbeitsfläche. Die Abkühlung erfolgt unter voll
aufrechterhaltenem Preßdruck in kürzester Zeit bis auf die notwendige Temperatur.
Das geringe Wärmespeichervermögen der Metallmassen ist sowohl beim Dämpfen als auch
beim Abkühlen im Sinne einer Beschleunigung sehr günstig.
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Die Erfindung wird an Hand der Figuren, welche einige Einzelheiten
der Erfindung darstellen, noch näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 einen Querschnitt
durch eine Preßplatte mit Brückenlochung.
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F i g. 2 eine Draufsicht auf die Anordnung nach F i g. 1, F i g. 3
eine Stützschiene, F i g. 4 einen Ausschnitt aus einer Platte mit Brükkenlochung
im vergrößerten Maßstab, F i g. 5 in perspektivischer Darstellung die Einrichtung
zur Kupplung des Preßdeckels mit dem Kipprahmen, F i g. 6 eine Einzelheit der Preßwelle.
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In den Figuren ist 1 eine verhältnismäßig dünne Preßplatte
im Schnitt dargestellt, aus der auf der der Pressungsfläche abgewendeten Seite einige
durch Einschnitte gebildete Streifen herausgedrückt sind, so daß brückenartige Teile
2 entstehen, welche öffnungen 3 bilden, durch die der Dampf ein- und austreten kann,
für dessen Erzeugung ein nicht dargestellter, z. B. unterhalb der Maschine angeordneter
Dampfgenerator vorgesehen ist. Die Brückenlochungen sind, wie aus den F i g. 2 und
4 ersichtlich, gegeneinander versetzt, so daß eine möglichst gleichmäßige Verteilung
der Lochungen über die ganze Fläche erzielt wird. Zwischen zwei derartigen Platten
wird die Ware gepreßt und Dampf in nicht näher dargestellter Weise von unten nach
oben hindurchgeschickt. Jeder Platte sind in Abständen quer zur Längsrichtung der
Platte vorgesehene Stützschienen 4 zugeordnet, die an der Stützseite hakenartige
Stützfinger 5 aufweisen, die .so geformt und verteilt sind, daß sie in die Zwischenräume
zwischen zwei benachbarten Brücken eingebracht und mit ihren Fortsätzen bis über
die zugehörigen t3ffnungen hinaus verschoben werden können
und die
Preßplatte gegen die Ware drücken. Da die Fortsätze 5 leicht konisch auslaufen,
können sie fest unter die Brücken gestoßen werden, so daß diese und damit auch die
Platte weder nach oben noch nach unten ausweichen können, ohne jedoch den Wärme-.
dehnungsausgleich zwischen den einzelnen Teilen der Preßplattenanordnung zu verhindern.
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Zweckmäßigerweise wird die Dämpfformpresse so ausgebildet, daß der
Druck insbesondere mittels Kipprahmen wahlweise maschinell oder von Hand erzeugt
werden kann.
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Es ist angebracht, den Preßdeckel von dem Kipprahmen, der den Preßdeckel
an seinem ganzen Umfang umschließt, lösbar zu machen. Dies kann gemäß F i g. 5 in
der Weise erfolgen, daß der Kipprahmen 6, der in denjenigen Teilen, welche den Preßdruck
übertragen, verstärkt ist, eine Gewindemutter 7 enthält, die nach unten hin mit
einem Ausschnitt 8 von solcher Größe versehen ist, daß das Ende der zur Lagerung
des Preßdeckels 9 dienenden Preßwelle 10 von unten her eintreten kann. Auf das Wellenende
10 wird dann die Bohrung 11 einer Schraubbuchse 12 geschoben, während diese in das
Gewinde der geschlitzten Mutter 7 des Kipprahmens eingeschraubt wird. In diesem
Zustand kann der Preßdeckel 9 maschinell oder von Hand über den Kipprahmen in noch
zu beschreibender Weise angedrückt werden. Wird dagegen die Schraubmutter 12 entfernt,
so kann der Kipprahmen weggeschwenkt werden, wonach der Preßdeckel lose auf der
nicht dargestellten Unterplatte ruht und bei Bedarf mühelos abgenommen werden kann.
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Das Anpressen des Preßdeckels erfolgt dadurch, daß die Welle 10 mit
einer Anzahl von Exzentern 13 versehen ist, von denen jeweils ein Paar jeder Andrückschiene
4 zugeordnet ist (vgl. F i g. 6). Die Exzenter 13 bewegen sich zwischen zwei durch
Winkelschienen 14 und 15 gebildeten Anschlägen der Schienen 4, die mit letzteren
durch Schrauben 16 verbunden sind. Wird die Welle also um ihre Achse gedreht, so
werden alle Andrückschienen 4 und dadurch die ganze Preßplatte senkrecht zur Welle
10 verschoben und angedrückt oder wieder freigegeben. Die Schienen 4 sind aus Gründen
der Herstellung und Festigkeit noch durch kräftige Joche 18 verstärkt, die mit Hilfe
von Schrauben 19 verbunden sind. Die Gesamtheit der Preßplatte mit Stützschienen
4 und Verstärkungsjochen 18 ist durch ein bei 20 angedeutetes Gehäuse umschlossen,
das mit Öffnungen 21 versehen ist, durch welche der Dampf nach dem Durchtritt durch
die Ware austreten kann, wodurch gleichzeitig angezeigt wird, daß der Dämpfvorgang
sich vollzogen hat.
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Das Drehen der Welle 10 erfolgt zweckmäßig mit Hilfe eines abgegebenen
Handgriffes 22, der durch den Preßdeckel und die Abdeckung 20 bzw. einen entsprechenden
Schlitz nach außen ragt. Da für das Andrücken der Preßplatte nur ein kleiner Hub
erforderlich ist, genügt auch für die Drehung der Welle ein Winkel von rund 90°'.
Damit während des Anpreßvorgangs beim Drehen der Welle 10 der Rahmen 6 nicht ausweichen
kann, ist dieser in nicht dargestellter Weise durch eine Sperrklinke verriegelt,
die z. B. beim Schwenken des Rahmens 6 von selbst einrastet, aber nach Aufheben
des Preßdruckes durch z. B. axiales Verschieben der Rahmenteile 6 wieder gelöst
werden kann.
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Der Preßdeckel ist gegen eine Dämpfhaube austauschbar, so daß die
gleiche Maschine außer zum Formen auch noch zum reinen Dämpfen verwendet werden
kann.