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Wippenschalter mit drei Schaltstellungen Wippenschalter in ihrer einfachsten
Form sind ein- oder mehrpolige Schalter mit zwei Schaltstellungen, entweder ein-
oder aus- oder umschaltend. Die Betätigungswippe ist nach der einen oder anderen
Seite geneigt, und durch Druck auf ihr höherliegendes Ende wird die Schaltung eingeleitet.
Solche Wippenschalter werden wegen ihres einfachen und stabilen Aufbaues und der
dadurch erzielten Betriebssicherheit und langen Lebensdauer, darüber hinaus wegen
ihrer geräuscharmen Arbeitsweise als Installations- und Geräteschalter vielfach
gegenüber Drehschaltern bevorzugt. Ein Nachteil dieser Schalter ist, daß nur ein
einziger Schaltvorgang mit einem Einzelwippenschalter durchgeführt werden kann.
Sind beispielsweise bei einer mehrflammigen Lampe zwei Stromkreise zu schalten oder
arbeitet ein motorgetriebenes Küchengerät mit zwei Geschwindigkeiten, so werden
zwei einzelne Wippenschalter benötigt, die fast immer zu einer Einheit zusammengefaßt
sind. Wippenschalter für Elektrogeräte sind deshalb entweder paketierbar, oder sie
sind für ganz bestimmte Verwendungszwecke konstruiert, wobei ein gemeinsamer Sockel
mehrere einzeln zu bedienende Schaltkontakte mit den dazugehörenden Betätigungswippen
aufnimmt. So benötigt z. B. ein Schalter für einen Heizlüfter mit zwei Luftgeschwindigkeiten
und zwei zuschaltbaren Heizungen vier Betätigungswippen und vier, bei zweipoliger
Schaltung sogar fünf Schaltkontakte, wobei der Betätigungswippe, die als Ein-Aus-Schalter
des gesamten Gerätes dient, zwei Schaltkontakte zugeordnet sind.
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Die Anzahl der Betätigungswippen läßt sich bei Schaltern, die mehrere
Funktionen zu bewältigen haben, verringern, indem man die .Schalter so ausbildet,
daß sie außer ihren beiden Endstellungen noch eine Mittelstellung haben. In der
Regel ist die Mittelstellung die Ausschaltstellung, und das Verschwenken der Betätigungswippe
nach der einen oder anderen Seite schaltet einen von zwei möglichen Betriebszuständen
ein. Im Falle des oben beschriebenen Heizlüfters kommt man mit zwei derartigen Wippenschaltern
aus, bei einem Gerät mit zwei Motorgeschwindigkeiten, z. B. einem Mixgerät, mit
einem Schalter. Derartige Wippenschalter sind bekannt. Vielfach arbeiten sie zweipolig,
denn ohne den zweiten Schaltkontakt wäre es nicht möglich, zu einer Heizung eine
zweite zuzuschalten. Zum Ausschalten drückt man das hochstehende Wippenende so weit
herab, daß die Betätigungswippe in ihre Mittelstellung durch geeignete Mittel einrastet.
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Der Nachteil eines derartigen Wippenschalters ist, daß er bei unvorsichtiger
Betätigung unter überspringen der Ausschaltstellung von einer Einschaltstellung
in die andere gebracht werden kann.
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Die Erfindung betrifft einen Wippenschalter mit zwei Einschaltstellungen
und einer Ausschaltstellung, wobei die Einschaltstellungen durch .die nach der einen
oder anderen Seite geneigte Betätigungswippe, die Ausschaltstellung durch die parallel
zur Gehäuseoberfläche liegende Betätigungswippe kenntlich ist. Im Gegensatz zu bisher
bekannten Schaltern ist die Betätigungswippe so gelagert, daß sie sich sowohl durch
Druck auf eines ihrer Enden verschwenken als auch durch Druck auf ihre Mitte zur
Kontaktwippe hin verschieben läßt. Bei dieser Schiebebewegung wird sie durch geeignete
Mittel, beispielsweise die geneigten Kanten einer Zwischenwand im Schaltergehäuse,
geführt und so verschwenkt, daß sie zwangläufig ihre Mittelstellung einnimmt, in
diese einrastet und beim Loslassen verbleibt.
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Das im nachfolgenden beschriebene und an Hand von F i g. 1 bis 10
erläuterte Beispiel eines Wippen-Schalters gemäß der Erfindung zeigt, daß ein solcher
Wippenschalter keinerlei Mehraufwand erfordert gegenüber einem Schalter bekannter
Bauart.
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F i g. 1 zeigt einen Wippenschalter in einer Einschaltstellung. Das
Schaltergehäuse l nimmt zwei Seitenkontakte 9 und einen Mittelkontakt 7 auf, die
alle zu Anschlußklemmen ausgebildet sind. Die Betätigungswippe 2 schwenkt um den
Lagerbolzen 4. Dieser liegt in Schlitzen 5 der Gehäuseaußenwände 1 a verschiebbar
in seiner oberen Lage.
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F i g. 2 zeigt den gleichen Schalter geöffnet unter Fortfall der vorderen
Gehäuseaußenwand. Auf dem Mittelkontakt 7 und einem Außenkontakt 9 liegt die Kontaktwippe
3 auf und verbindet beide elektrisch. Im Unterteil 2a der aufgeschnitten gezeichneten
Betätigungswippe 2 ist ein durch eine Feder 6 belasteter Druckbolzen 8 gleitend
angeordet. Durch die Kraft der Feder 6 wird der notwendige Kontaktdruck erzeugt.
Das
Schaltergehäuse 1 besitzt eine Zwischenwand 1 b, an deren einer Kante das Unterteil
2 a anliegt, wodurch einmal die Schwenkbewegung der Betätigungswippe 2 genau begrenzt
und weiter verhindert wird, daß der Druckbolzen 8 infolge des Druckes der Feder
6 auf der Kontaktwippe nach außen gleitet.
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Drückt man auf die Mitte der in einer Einschaltstellung befindlichen
Betätigungswippe 2, so bewegt sie sich, durch den Lagerbolzen 4 in den Schlitzen
5 geführt, zur Kontaktwippe hin. Ihr Unterteil 2 a gleitet an der schrägen Kante
der Zwischenwand 1 b entlang und wird dabei zur Schaltermitte hingeführt. Der Druckbolzen
8 gleitet auf der Kontaktwippe 3 zur Mitte hin, verschwenkt diese bei überschreitung
ihres Drehpunktes spontan in die Ausschaltstellung und rastet in eine Vertiefung
oder einen Durchbruch 3 a (F i g. 4) ein.
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F i g. 3 zeigt einen geöffneten Schalter, bei dem die Betätigungswippe
vollständig eingedrückt ist. Wird der Druck auf das Mittelteil aufgehoben, so wird
die Betätigungswippe durch die Kraft der Feder 6 in ihre obere Stellung zurückgedrückt.
Der eingerastete Druckbolzen 8 verhindert in Verbindung mit der flächenartigen Auflage
der Kontaktwippe 3 auf dem Mittelkontakt 7, daß die Betätigungswippe 2 unbeabsichtigt
verschwenkt wird.
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Der Mittelkontakt 7 besitzt zwei hochgezogene dreieckige Lappen 7a,
die in seitliche Aussparungen der Kontaktwippe 3 eingreifen und verhindern, daß
die Kontaktwippe durch den auf ihr gleitenden Druckbolzen verschoben wird.
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F i g. 5 bis 8 zeigen einige typische Anwendungsbeispiele von erfindungsgemäßen
Wippenschaltern mit je zwei Kontaktwippen, die gemeinsam durch die ; Betätigungswippe
geschaltet werden.
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In F i g. 5 ist die Schaltung eines Kollektormotors gezeigt. Der zweipolige
Wippenschalter dient zur Drehrichtungsumkehrung und zur Ausschaltung.
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F i g. 6 zeigt die Schaltung einer zweiflammigen Leuchte. Mit dem
Wippenschalter werden in Stellung 1 der eine, in Stellung II beide Leuchtkörper
geschaltet.
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F i g. 7 stellt die Schaltung eines Heizlüfters mit zwei Luftgeschwindigkeiten
und zwei zuschaltbaren Heizspiralen F und G dar. Da die Heizspiralen niemals ohne
laufenden Ventilatormotor eingeschaltet werden dürfen, besitzt der Motorschalter
B einen Hauptschalterkontakt, der zweckmäßigerweise zur zweipoligen Abschaltung
des gesamten Gerätes herangezogen wird. Die zweite Kontaktwippe schaltet die beiden
Geschwindigkeiten des Lüftermotors C, der zwei Wicklungen hat. Der Heizungsschalter
A entspricht in seiner Schaltweise dem Wippenschalter in F i g. 6.
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F i g. 8 zeigt eine ähnliche Schaltung wie F i g. 7. Die Abschaltung
erfolgt hier nur einpolig, und statt des Motors mit zwei Wicklungen ist der Motor
D mit Vorwiderstand E gezeichnet.
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In den Schaltbildern F i g. 6 bis 8 ist zu erkennen, daß vielfach
die von einer Kontaktwippe wechselweise beschalteten Seitenklemmen miteinander verbunden
sind. Das gleiche gilt für die beiden Mittelklemmen des zweipoligen Wippenschalters.
Es liegt daher nahe, die Konstruktion des erfindungsgemäßen Schalters so einzurichten,
daß derartige Verbindungen bereits bei seiner Montage angebracht werden können.
Dadurch entfällt die Anbringung äußerer Verbindungen im Elektrogerät. Im Beispiel
der F i g. 6 können zwei, in F i g. 7 drei und in F i g. 8 vier äußere Klemmverbindungen
dadurch eingespart werden.
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F i g. 9 zeigt einen aufgeschnittenen Wippenschalter, bei dem die
beiden Seitenkontakte 9 durch einen Bügel 9 a miteinander verbunden sind. Seitenkontakte
9 und Bügel 9 a bestehen zweckmäßigerweise aus einem Stück.
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F i g. 10 zeigt einen Schnitt durch einen Schalter mit zwei Kontaktbrücken
entlang seiner Mittellinie. Die beiden Mittelkontakte sind hierbei durch eine Brücke
10 miteinander elektrisch leitend verbunden. Die Zwischenwand 1 b besitzt auf beiden
Seiten Profile zum Einsetzen der Kontakte. In Höhe der Mittelkontakte ist ein Druchbruch,
in den bei Bedarf die Brücke 10 eingesetzt wird. Beiderseitige Schränklappen 10
a treten durch die Mittelkontakte 7 und bewirken nach dem Verschränken eine elektrisch
leitende Verbindung der Mittelkontakte untereinander.