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Doppelpolig unterbrechender Installationsselbstschalter Es ist bekannt,
die Installationsselbstschalter mehrpolig, insbesondere zum Schalten von zwei Polen,
einzurichten. In dieser Weise waren bisher nur -die unter dem Namen Sockelautomaten
bekannten Selbstschalter ausgebildet. Um die doppelpolige Schaltung auszuführen,
hatte man auf einem Sockel zwei selbständige , Schaltkammern angeordnet, denen je
eine selbständige Blaseinrichtung und je ein selbständiger Auslösemechanismus zugeordnet
sind. Derartige doppelpolige Selbstschalt@ererfoxdern verhältnismäßig groß Abmessungen.
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Das Ziel der Erfindung ist, einen doppelpolig unterbrechenden Installationsselbstschalter
zu schaffen, der besonders kleine Abmessungen gegenüber den bekannten Selbstschaltern
dieser Art hat.
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Erfindungsgemäß wird dies auf folgende Weise erreicht: Der Selbstschalter
hat zwei dicht nebeneinanderliegende, von einem Isolierköxper gebildete Schaltkammern,
von denen jede einen ortsfesten Schaltkontakt und einen von dem Mechanismus gesteuerten
beweglichen. Schaltkontakt enthält. Diese beiden Schaltkammern stehen unter Wirkung
einer einzigen Blasspule, deren Achse senkrecht zu der von den Schaltkontakten gebildeten
Ebene gerichtet ist. Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, daß
zur Stromzuführung der beweglichen Schaltkontakte in den Schaltkammern gegen Schaltflammen
geschützte Schleiffedern verwendet werden.
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Durch die Erfindung wird der für das Schalten der beiden Pole erforderliche
Raum wesentlich verkleinert, ohne daß die Schaltleistung herabgesetzt wird. Es läßt
sich der doppelpolige Schalter in der Weise .aufbauen, daß in dicht nebeneinanderliegenden
Vertiefungen des Isolierkörpers die Schaltkammern angeordnet werden, darüber der
Auslösemechanismus
aufgesetzt und in einer rückseitigen Vertiefung des Isolierkörpers die Blasspule
eingesetzt wird. Wird dieser Aufbau gewählt, so kann der doppelpolige Selbstschalter
in den .gleichen Abmessungen hergestellt werden -wie die bekannten einpoligen Selbstschalter
in Sockelform. Auch lassen sich die sog. Schalttafel- und Elementautomaten ohne
Vergrößerung ihrer Abmessungen doppelpolig einrichten.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Die Fig. i zeigt eine Aufsicht auf die geöffneten Schaltkammern des Schalters. Die
Fig.2 bis 5 geben Einzelheiten des Aus1ösemechanisinus wieder.
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Mit i ist ein Isolierkörper des Schalters bezeichnet, der zweckmäßig
zugleich den Sockel des Schalters bildet. Der ;Sockel hat zwei dicht nebeneinanderliegende
Vertiefungen 2, 2', die je eine Schaltkammer bilden'. Die Schaltkammern sind durch
eine Trennwand 3 voneinander getrennt. Jede Schaltkammer enthält einen ortsfesten
Schaltkontakt 4 und einen beweglichen Schaltkontakt 5. .
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Die ortsfesten Schaltkontakte 4 sind an einer Verbreiterung der Trennwand
3 angeordnet. Von den ortsfesten Schaltkontakten ist der eine unmittelbar mit der
Anschlußklemme 6 und der andere über eine nicht dargestellte Magnetspule und einem
ebenfalls nicht dargestellten Thermostaten mit der Anschlußklemme 7 verbunden.
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Jeder der beweglichen Schaltkontakte 5 ist an einem weiter unten näher
erläuterten; Schalthebel 8 angelenkt. Zu diesem Zweck ist der Schaltkontakt mit
einem Schlitz 9 versehen, in den der Schalthebel eingreift. Die beiden beweglichen
Schaltkontakte 5 erhalten ihre Stromzuführung erfindungsgemäß in den Schaltkammern
2, 2' durch Schleiffedern i o, die durch geeignete Mittel gegen die in den Schaltkammern
auftretenden Schaltflammen geschützt sind. Als besonders vorteilhaft erweist sich
die in der Zeichnung dargestellte hörnerartige Form der beweglichen Schaltkontakte.
Diese Form verhindert in Verbindung mit den in die Schaltkammer hineinragenden Metallstücken
12 ein Aufschlagen des Lichtbogens, d. h. des Schaltfeuers, auf dib Schleiffedern
io. Die Metallstücke 12 haben an ihren in Isolierkörper liegenden Enden Augen 13,
in die die zur elektrischen Verbindung dienenden Schrauben 14 für die Anschlußklemmen
15 bzw. 16 greifen.
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Die beiden Schaltkammern stehen erfindungsgemäß unter der Wirkung
einer einzigen magnetischen Blasspule 32. Die Blasspule, die zugleich das auf Kurzschlüsse
ansprechende magnetische Auslöseorgan bildet, ist in einer rückseitigen Vertiefung
33 des Isolierkörpers i angeordnet. Die Anordnung der Blasspule ist derart gewählt,
daß - die Ebene, in der die Schaltkontakte .4 und 5 liegen, senkrecht zur Achse
der Blasspule steht. Damit die Schaltflammen beider Pole nicht zusammenschlagen,
ist die Trennwand 3 so hoch, daß ihr Rand in der gleichen Höhe wie die die Schaltkammern
umschließende Außenwand liegt. Auf die Schaltkammern ist eine Isolierplatte 17 aus
einem Baustoff aufgelegt, der die Eigenschaft hat, bei Erwärmung lichtbogenlöschende
Gase auszuscheiden, z. B. aus Fiber. Diese Isolierplatte 17 bildet einen gasdichten
Abschluß der Schaltkammern. Um das magnetische Feld günstig zu verteilen, wird noch
oberhalb der Isolierplatte eine Eisenplatte 18 angeordnet.
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Oberhalb der Schaltkammern wird zweckmäßig der Auslösemechanismus
des Schalters angebracht. In der Fig.2 bis 4 der Zeichnung ist von dem Auslösemechanismus
nur so viel dargestellt, als es zum Verständnis der Steuerung der Schalthebel 8
für die beweglichen Schaltkontakte 5 notwendig ist. i9 und 20 sind die zwei Platinen,
zwischen denen der Auslösemechanismus gelagert ist. Die Platinen i9, 2o sind nebst
den Platten 17, 18 durch Nieten 28, die durch Löcher =9 des Isolierkörpers i gesteckt
sind, am Isolierkörper befestigt. Durch die Platinen ist eine Achse 21 gesteckt,
auf der die Schalthebel 8 drehbar sitzen. Zwischen den Schalthebeln sind zwei Mitnehmer
22 angeordnet, die ebenfalls drehbar auf der Achse 21 sitzen. Die Form des Mitnehmers
ist der Fig.5 zu entnehmen. Jeder Mitnehmer 22 ist mit dem zugehörigen Schalthebel
8 durch Vorsprünge 27 gekuppelt, die sich gegen die Seitenkanten des Schalthebels
legen: Zwischen den beiden Mitnehmern 22 befindet sich auf der Achse ein Lenker
23 eines in der Zeichnung nicht dargestellten Kniehebelgesperres. Der Lenker 23,
der um die Achse 21 drehbar ist, trägt einen Querstift 24 und ist mit dem Glied
3o eines Kniehebelgesperres gekuppelt. Ferner ist auf der Achse 21 für jeden
Schalthebel eine Ausschaltfeder 25 in Form einer Torsionsfeder angeordnet. Das eine
Ende der Feder greift am Schalthebel n und das andere Ende an der Platine an. Die
Ausschaltfedern 25 suchen die Schalthebel 8 in die Ausschaltstellung zu bewegen.
Schließlich ist noch eine Kontaktdruckfeder 26 ebenfalls in Form einer Torsionsfeder
auf der Achse 21 vorhanden. Diese Kontaktdruckfeder greift mit dem einen Ende an
dem einen Schalthebel 8 an, ist um die Achse 21 gewickelt, legt sich dann gegen
den Lenker 23 des Kniehebelgesperres, ist
wieder um die Achse 21
gewickelt und greift mit ihrem anderen Ende an dem anderen Schalthebe18 an. Die
Kontaktdruckfeder 26 sucht die Ivlitnehmer 22, die mit dem Schalthebel 8 gekuppelt
sind, mit den Nasen 31 gegen den Querstift 24 des Lenkers 23 zu bewegen.
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Die Wirkungsweise des Selbstschalters gemäß der Erfindung ist folgende:
Die Fig. i und 3 zeigen den Schalter in der Ausschaltstellung. Beim Einschalten
des Schalters dreht das Glied 3o des Kniehebelgesperres den Lenker 23 im Uhrzeigersinn.
Da die Kontaktdruckfeder 26 stärker als die Ausschaltfedern 25 ist, bewegen sich
unter Spannen der Ausschaltfedern 25 die Mitnehmer 22 und die mit ihnen gekuppelten
Schalthebe128 mit, wobei sich die Nasen.31 gegen den Querstift 24 des Lenkers 23
anlegen. Haben die beweglichen Schaltkontakte 5 die ortsfesten Schaltkontakte 4
berührt, so bewegt sich der Lenker 23 noch etwas weiter, wobei sich die Nasen 31
der Mitnehmer 22 von dem Querstift 24 abheben. Hierdurch wird :ein sicherer Kontaktdruck
an den Schaltkontakten gewahrleistet. Tritt ein Kurzschluß oder eine dauernde überlastung
auf, so hört die von dem Glied 3,o des Kniehebelgesperres ausgeübte Sperrkraft auf.
Die Schalthebe18 können sich unter Wirkung der Ausschaltfedern 25 in die Ausschaltstellung
bewegen. Dabei nehmen die Nasen 31 der Mitnehmer 22 den Querstift 24 des Lenkers
mit und drehen dabei den Lenker 23 entgegen dem Uhrzeigersinn.
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Bei dem in der Zeichnung dargestellten Schalter werden-die beiden
Schaltkontakte 5 durch den Auslösemechanismus gleichzeitig ausgeschaltet. Dies ist
zweckmäßig, wenn keiner der beiden Pole des Schalters als Nulleiter dient. Ist aber
.einer der beiden Pole ein Nulleiter, so ist es erforderlich, daß an dem Nullleiterpol
der bewegliche Schaltkontakt beim Einschalten eine Voreilung und beim Ausschalten
eine Nacheilung erhält. Dies wird dadurch erreich, t, daß die beiden Mitnehmer 22
in ihrem" mit dem Lenker 23 des Kniehebelgesperres gegeneinander versetzt werden,
so daß die beweglichen Schaltkontakte-5 nicht gleichzeitig die beiden Pole des Schalters
unterbrechen.