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Die Erfindung betrifft einen ein- oder mehrpoligen elektrischen Umschalter
mit mindestens einer schneidenartig gelagerten Kontaktwippe, die einerseits einen
Mittelkontaktteil und andererseits Kontaktbeläge an den Wippenarmen aufweist, und
mit einer Betätigungswippe, die mit einem Betätigungsfuß jeweils auf die Kontaktwippe
einwirkt.
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Anwendungsgebiet der Erfindung ist die Kraftfahrzeugtechnik, wo eine
einpolige Ausführungsform als Hornumschalter, Lüfterumschalter oder als Umschalter
für ein Relais benutzt werden kann. Eine zweipolige Ausführung der Erfindung ist
insbesondere als Polumschalter für den Antriebsmotor eines Fensterhebers, der Schiebedachverstellung
od. dgl. geeignet. Weiterhin ist die Erfindung als Polumschalter für den Antriebsmotor
einer Rolladenaufzugsvorrichtung oder eines Türhebers brauchbar.
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Ein elektrischer Umschalter der eingangs genannten Art ist allgemein
bekannt und beispielsweise in dem deutschen Gebrauchsmuster 1 742 869 dargestellt.
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Aufgabe der Erfindung ist eine solche Ausbildung eines elektrischen
Umschalters der genannten Art, daß in der Nullstellung der Kontaktbelag an einem
Wippenarm einen Ruhekontakt bildet und daß in den beiden Einschaltstellungen jeweils
der Kontaktbelag eines Wippenarms mit hohem Kontaktdruck an dem betreffenden Gegenkontakt
anliegt.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß ein Mittelgegenkontakt
gegenüber der Schwenkachse der Kontaktwippe in Wippenlängsrichtung versetzt als
Abstützelement für die Kontaktwippe angeordnet ist und daß derBetätigungsfuß ebenfalls
in Wippenlängsrichtung, jedoch in entgegengesetzter Richtung wie der Mittelgegenkontakt
bezogen auf die Schwenkachse an der Kontaktwippe angreift.
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Der auf der Seite des Wippenfußes gelegene Kontaktbelag ist zusammen
mit dem zugehörigen Gegenkontakt als Ruhekontakt ausgebildet. Es ist eine Verschwenkung
des Betätigungsfußes in Richtung des Ruhekonktaktes im Sinne einer Zunahme des Kontaktdruckes
an dem Ruhekontakt möglich. Der Mittelgegenkontakt stellt auch eine Schwenklagerung
für die Kontaktwippe bei Verschwenkung des Betätigungsfußes über den Mittelgegenkontakt
hinaus dar.
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Die Erfindung bringt den Vorteil, daß der Schalter unverändert als
einpoliger oder zweipoliger Schalter Anwendung finden kann. In jedem Fall ist beim
Umlegen der Wippe aus der Ruhestellung in die Arbeitsstellung ein Totpunkt zu überwinden,
was für das Schaltverhalten günstig ist. Infolge des kurzen Hebelarmes des Betätigungsfußes
steht eine hohe Abreißkraft für die jeweils aufeinander befindlichen Kontaktbeläge
zur Verfügung. Ohne Erhöhung der Anzahl der Einzelteile gegenüber einem elektrischen
Umschalter mit wechselweise betätigtem Arbeitskontakt erhält man einen zweipoligen
Umschalter, der gleichzeitig in einer Nullstellung einen der Arbeitskontakte als
Ruhekontakt ausnutzt. Dieser überraschende Vorteil wird durch die wechselweise Versetzung
des Betätigungsfußes und des Mittelgegenkontaktes gegenüber der Schwenkachse der
Kontaktwippe erreicht. Der Umschalter nach der Erfindung hat infolge dieser Konstruktion
eine geringe Bautiefe und ist zur Schaltung hoher Stromstärken geeignet. Der Umschalter
nach der Erfindung kann sowohl als Taster, der jeweils in die Nullstellung zurückfedert,
als auch als Rastschalter ausgebildet sein, dessen Einschaltstellungen jeweils verriegelt
sind.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein zweipoliger
Umschalter als Polumschalter vorgesehen, der in der Nullstellung eine bestimmte
Beziehung der an den Ausgangsklemmen anliegenden Potentiale liefert, die für eine
nachgeschaltete Schaltung erwünscht ist. Dieser zweipolige Umschalter ist nach der
Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß für zwei parallel zueinander angeordnete Kontaktwippen
die Mittelgegenkontakte jeweils auf verschiedenen Seiten der gemeinsamen Wippenschwenkachse
angeordnet sind und daß die beiden Betätigungsfüße einer gemeinsamen B etätigungswippe
auf verschiedenen Seiten der Wippenschwenkachse, jeweils versetzt zu den Mittelgegenkontakten
liegen.
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Für die genannte Funktion als Polumschalter wird vorgeschlagen, daß
die Gegenkontakte der Wippenarme jeweils kreuzweise elektrisch miteinander verbunden
sind.
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Die Erfindung wird in der folgenden Beschreibung unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen an Hand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels erläutert. Es
stellt dar Fig. 1 eine teilweise geschnittene Ansicht eines zweipoligen Umschalters
nach der Erfindung mit aufgebrochener Vorderwand, wobei der Übersichtlichkeit halber
die zweite Schaltwippe weggelassen ist, F i g. 2 einen Grundriß des Umschalters
nach F i g. 1 mit abgenommener Abdeckplatte und Betätigungswippe, Fig. 3 eine Unteransicht
zu Fig. 1, F i g. 4 eine Unteransicht der Betätigungswippe, F i g. 5 eine Unteransicht
der F i g. 1, welche den Umschalter in Nullstellung zeigt, entsprechend der Darstellung
des Umschalters nach der Erfindung in der einen Einschaltstellung und F i g. 6 eine
entsprechende Darstellung in der anderen Einschaltstellung.
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Der Umschalter nach der Erfindung besitzt ein Gehäuse 1 und eine
Abdeckplatte 2. Innerhalb der Bodenwandung 3 des Gehäuses 1 sind Kontaktstifte 4,
5, 6 eingelassen, die im Innern des Gehäuses 1 in Kontaktbeläge endigen. Das Gehäuse
1 nimmt nebeneinander zwei Kontaktwippen 7 und 7' auf. Diese Kontaktwippen sind
in bekannter Weise mit schneidenartigen Ansätzen 8 in Schneidenaufaahmen 9 eingelegt,
so daß die Kontaktwippen 7 und 7' innerhalb dieser Schneidenaufnahmen in der üblichen
Weise verschwenkbar sind. Versetzt gegenüber der Schwenkachse der Kontaktwippen
7 und 7' ist jeweils ein Mittelgegenkontakt 10, 10' angeordnet, auf dem sich die
betreffende Kontaktwippe abstützt. Die Mittelgegenkontakte 10 und 10' sind auf verschiedenen
Seiten der Kontaktwippenschwenkachse angeordnet. Am Ende jedes Wippenarms 11, 12
befindet sich ein Kontaktbelag 13, 13', dem ein Gegenkontakt 14, 14' zugeordnet
ist.
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Innerhalb der Abdeckplatte 2 ist auf Schwenkzapfen 15 eine Betätigungswippe
16 gelagert; Einzelheiten der Lagerung sind nicht dargestellt. Die Betätigungswippe
16 besitzt zwei Betätigungsfüße 17 und 17', vgl. Fig. 4. Jeder Betätigungsfuß besitzt
einen an sich bekannten nachgiebigen Betätigungsstift 18, was im einzelnen aus den
Figuren ersichtlich ist. Die Betätigungsfüße 17 und 17' sind gegenüber der durch
die Schwenkzapfen 15 festgelegten Schwenkachse versetzt, und zwar so, daß der mit
der Kontaktwippe 7 zusammenwirkende Betätigungsfuß 17 mit seinem Angriffspunkt an
der Kontaktwippe auf der dem Angriffspunkt
des Mittelgegenkontakts
10 gegenüberlicgenden Seite bezogen auf die Kontalitwippenschwenkachse liegt. Entsprechendes
gilt für die Versetzung des Betätigungsfußes 17' gegenüber dem Mittelgegenkontakt
10'.
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F i g. 1 zeigt die Nullstellung des Umschalters nach der Erfindung.
In der Fig. 1 ist nur die Kontaktwippe 7 mit dem zugehörigen Betätigungsfuß 17 eingezeichnet,
damit die Zeichnung übersichtlicher bleibt.
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Der Betätigungsfuß 17 wirkt in dieser Nullstellung auf den Wippenarm
11 ein. Da gleichzeitig der Mittelgegenkontakt 10 den Wippenarml2 von unten abstützt,
drückt der Wippenarm 11 seinen Kontaktbelag 13 gegen den Gegenkontakt 14, so daß
diese Kontaktbeläge als Ruhekontakt in der Nullstellung des Umschalters wirksam
sind. Bei der I(ontaktwippe 7' ist die gegenseitige Versetzung des Betätigungsfußes
17' und des Mhtelgegenkontaktes 10' gegenüber der Kontaktwippenschwenkachse umgekehrt,
so daß der Gegenkontakt 14' als Ruhekontakt arbeitet.
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Die Betätigungswippe kann in zwei entgegengesetzte Einschaltstellungen
verschwenkt werden, die in den F i g. 5 und 6 dargestellt sind. In der Einschaltstellung
nach F i g. 5 wird der Betätigungsfuß 17 über den Mittelgegenkontakt 10 hinweg verschwenkt,
so daß die Kontaktwippe 7 um den Mittelgegenkontakt verschwenkt wird. Dabei bringt
der Wippenarm 12 den Kontaktbelagl3' an dem Gegenkontakt14' in Anlage. Die Bewegung
der Kontaktwippe erfolgt dabei ruckartig so daß ein nor--entanes Aufreißen des Ruhekontakts
und ein momentanes Schließen des Arbeitskontakts erfolgt. Beim Loslassen der Betätigungswippe
16 kehrt diese federnd in die Nullstellung nach F i g. 1 zurück.
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F i g. 6 zeigt die Verschwenkung der Betätigungswippe 16 in entgegengesetzter
Richtung in die andere Einschaltstellung. Dabei wandert der Fußteil des Betätigungsstiftes
18 auf dem Wippenarm 11 von der Schwenkachse gegen den Kontaktbelag 13 hin. Damit
nimmt der Kontaktdruck auf den Ruhekontakt zwischen den Kontaktbelägen 13 und 14
zu.
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Die gegenseitige Versetzung von Mittelkontakt und Betätigungsfuß
ist für die Kontaktwippe 7' entgegengesetzt wie für die Kontaktwippe 7, worauf bereits
hingewiesen wurde. Demzufolge führt die Einschaltstellung nach Fig. 5 zu einer Verstärkung
des Kontaktdrucks auf den Ruhekontakt der Kontaktwippe 7'.
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Die Einschaltstellung nach F i g. 6 bedingt ein Umschalten der Kontaktwippe
7' aus der Ruhestellung, so daß mit dem Gegenkontakt 14 ein Kontaktschluß hergestellt
wird.
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In den Zeichnungen ist ein zweipoliger elektrischer Umschalter nach
der Erfindung dargestellt, dessen Einschaltstellungen als Taststellungen ausgebildet
sind. Selbstverständlich kann man für die Einschaltstellungen auch eine Verriegelung
vorsehen, so daß der Umschalter in der jeweiligen Einschaltstellung stehenbleibt
und erst durch eine weiterc Kraftanwen-
dung in die Nullstellung zurückgeführt wird.
Der Umschalter nach der Erfindung kann auch als einpoliger Umschalter ausgebildet
sein. Diese Ausführung des Umschalters hängt weitgehend von dem eweiligen Anwendungszweck
und dem Aufbau der Gnschlußschaltung ab. Es ist beispielsweise möglich, iie Gegenkontakte
14 und 14' jeweils kreuzweise lei-:end miteinander zu verbinden und an gemeinsame
Kontaktstifte herauszuführen. Dieses sind jedoch alles Maßnahmen, die die Erfindung
nicht berühren.
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Patentansprüche: 1. Ein- oder mehrpoliger elektrischer Umschalter
mit mindestens einer schneidenartig gelagerten Kontaktwippe, die einerseits einen
Mittelkontaktteil und andererseits Kontaktbeläge an den Wippenarmen aufweist, und
mit einer Betätigungswippe, die mit einem Betätigungsfuß auf die Kontaktwippe einwirkt,
dadurch gekennz e i c h n e t, daß ein Mittelgegenkontakt (10, 10') gegenüber der
Schwenkachse der Kontaktwippe (7, 7') in Wippenlängsrichtung versetzt als Abstützelement
für die Kontaktwippe angeordnet ist und daß der Betätigungsfuß (17, 17') ebenfalls
in Wippenlängsrichtung, jedoch in entgegengesetzter Richtung wie der betreffende
Mittelgegenkontakt (10, 10'), bezogen auf die Schwenkachse, an der Kontaktwippe
angreift.
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2. Umschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der auf
der Seite des jeweiligen Betätigungsfußes (17) gelegene Kontaktbelag (13) zusammen
mit dem zugehörigen Gegenkontakt (14) als Ruhekontakt ausgebildet ist.
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3. Umschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Verschwenkung des Betätigungsfußes (17) in Richtung des Ruhekontaktes (13,
14) im Sinne einer Zunahme des Kontaktdrucks möglich ist.
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4. Umschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mittelgegenkontakt (10) auch eine Schwenklagerung für die Kontaktwippe (7)
bei Verschwenkung des Betätigungsfußes (17) über den Mittelgegenkontakt hinaus darstellt.
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5. Zweipoliger Umschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß für zwei parallel zueinander angeordnete Kontaktwippen (7, 7')
die Mittelgegenkontakte (10, 10') jeweils auf verschiedenen Seiten der gemeinsamen
Wippenschwenkachse angeordnet sind und daß auch die beiden Betätigungsfüße (17,
17') einer gemeinsamen Betätigungswippe (16) auf verschiedenen Seiten der Wippenschwenkachse
jeweils versetzt zu den Mittelgegenkontakten liegen.