DE1162513B - Stahlwerk - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. Kl.: B22d

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

Deutsche Kl.: 31 c - 29/02

D36935VIa/31c
1. September 1961
6. Februar 1964

Bisher ist es in Stahlwerken mit Konvertern, Kaldoöfen und Frischöfen üblich, die Kokillenwagen in der Gießhalle, und zwar meist in Querrichtung, in Gruppen aufzustellen und dann durch Quergleise in die Stripperhalle zu überführen. In der Stripperhalle ist dann ein großer Teil der Fläche mit Gleisen für die Kokillenwagen bedeckt und geht damit für das Absetzen der Kokillen nach dem Strippen verloren. Die Blöcke werden in der Regel direkt auf weiteren Transportmitteln am Boden oder mit dem Kran in den Tiefofen weiter befördert. Die große, für das Überführen der Kokillenwagen erforderliche Fläche in der Stripperhalle erfordert einen entsprechend großen Kapitalbedarf einer Halle, die sowohl die große Gleisfläche als auch große Abstellfläche für die Kokillen umfaßt und überdeckt.

Die Erfindung zeigt nun einen Weg, wie man mit wesentlich geringerem Raum auskommt und die Halle entsprechend verkleinern und verbilligen kann. Die Kokillenabstellfläche ist in der Regel gegeben und kann nicht vermindert werden. Dagegen läßt sich nach der Erfindung die Überführung der Kokillenwagen aus der Gießhalle in die Stripperhalle in anderer Weise als bisher durchführen. Die Kokillenwagen werden nun mehr nicht direkt auf Quergleisen von der einen Halle in die andere eingefahren, sondern einzeln von einer Schiebebühne übernommen, welche in dem von den Kranen schwer bzw. nicht zu erfassenden toten Raum zwischen den Stützen angeordnet ist. Mit dieser Schiebebühne werden die Kokillenwagen auf ein oder zwei Gleise in die Stripperhalle gebracht, die insgesamt einen wesentlich geringeren Raum einnehmen als die Gleise in der Gießhalle. Dies ist dadurch möglich, daß einmal weniger Gleise in der Stripperhalle gebraucht werden als in der Gießhalle, und außerdem können die Gleise in der Stripperhalle näher aneinandergerückt werden, da es kaum notwendig ist, daß Bedienungsleute sich in der Nähe der Kokillenwagen in der Stripperhalle aufhalten.

Der Flächengewinn, der durch die Verminderung der Gleiszahl und das nähere Aneinanderrücken der Gleise erzielt wird, beträgt im konkreten Fall 100 %.

Die neue Gestaltung der Gieß- und Stripperhalle bringt den Vorteil mit sich, daß einerseits in der Gießhalle genügend Fläche für die Unterbringung einer größeren Anzahl von Wagen geschaffen ist, so daß das Gießen und Abstehenlassen der gefüllten Kokillen in ausreichend langer Zeit geschehen kann, was insbesondere für beruhigten Stahl von besonderer Bedeutung ist, andererseits gehen in der Stripperhalle das Strippen und der Abtransport von Kokillen und Stahlwerk

Anmelder:

Demag Aktiengesellschaft,

Duisburg, Wolfgang-Reuter-Platz

Als Erfinder benannt:

Walter Berlin, Duisburg-Wanheimerort,

Herbert PaM, Duisburg-Neudorf

¹S Blöcken flott vor sich, und zwar in wesentlich geringerer Zeit, als jeweilig das Gießen und Abstehenlassen erfordert.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel für die Erfindung im Grundriß dargestellt. Die Konverterhalle ist mit A, die Gießhalle mit B und die Stripperhalle mit C bezeichnet. Aus den Konvertern 1 und 2 wird der Stahl in die Gießwagen 3 und 4 auf den Gleisen 5 und 6 vergossen. Die Gießwagen fahren zu diesem Zweck unter die Konverter und werden danach mit Eigenantrieb in die Halle B gefahren. Hier werden die Pf annen vom oben lauf enden Kran in die Kokillen 10 auf den Kokillenwagen 11 vergossen. Die Gleise 12, auf denen die Kokillenwagen 11 verfahrbar sind, werden nicht wie bisher üblich in die Stripperhalle C verlängert, vielmehr an ihren Stirnseiten links und rechts je eine Schiebebühne 13 und 14 angebracht, auf welche die Wagen 11 gezogen oder geschoben werden können, um dann parallel zur Längsrichtung der Halle verfahren zu werden. Auf diese Weise gelangen sie vor die Gleise 15 bis 18 und werden auf diese Gleise abgesetzt.

Da das Vergießen und Erstarrenlassen des Stahles in den Kokillen 10 wesentlich länger dauert als das Verfahren und das Strippen der Kokillen von den Gleisen 12 auf die Gleise 15 bis 18, so kann man mit wesentlich weniger Gleisen in der Stripperhalle C auskommen, im vorliegenden Fall mit je zwei Gleisen, die den vier Gleisen in der Gießhalle entsprechen.

Außerdem sind die Gleise 15 und 16 einerseits und 17 und 18 andererseits näher zusammengerückt als die Gleise 12. In dem strichpunktierten umrahmten Raum D werden die gestrippten Kokillen abgesetzt und gesäubert. Die Blöcke werden mit dem Kran zum Walzwerk oder Tiefofen befördert.

Wie aus dem Grundriß ersichtlich ist, können die Schiebebühnen 13 und 14 in dem toten, von den

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Kranen nicht oder schlecht erfaßten Raum zwischen den Pfeilern 20 untergebracht werden, beanspruchen also praktisch keinen zusätzlichen Raum in den Hallen.

Zweckmäßig werden die Schiebebühnen 13 und 14 mit Vorrichtungen versehen, z. B. mit Stangen, Winden od. dgl., mit denen die Wagen 11 bewegt werden können.

Beim Umsetzen der Wagen 11 von den Gleisen 12 auf die Gleise 15, 16 kann in der Weise verfahren werden, daß zunächst der erste Wagen jeden Paares auf die Schiebebühne herübergeholt wird, wobei er den zweiten Wagen mitnimmt. Sodann wird der erste Wagen abgekuppelt und verfahren, während der zweite Wagen nunmehr an der Stelle des ersten Wagens steht. Auf diese Weise stehen die Wagen immer erfassungsbereit an der Schiebebühne, so daß die Bedienung vereinfacht wird. Beim Wiederabsetzen der Wagen wird sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge verfahren.

In der Konverterhalle A können Bedienungsstände E für die Neuzustellung von Wechselgefäßen 21, 22, vorgesehen werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Stahlwerksanlage mit Gießhalle und Stripperhalle, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Hallen, insbesondere im toten Raum zwischen den Kranen eine oder mehrere Schiebebühnen angeordnet sind, mit deren Hilfe die Kokillenwagen aus mehreren Gleisen der Gießhalle in einzelne, wenige Quergleise der Stripperhalle und zurück übergeführt werden können.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   409 507/332 1.6+ © Bundesdruckerei Berlin