DE1161854B - Verfahren zum Herstellen eines kristallinen Koerpers - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines kristallinen KoerpersInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES -007WW PATENTAMT
Internat. Kl.: B Ol d
AUSLEGESCHRIFT
Nummer:
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Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Deutsche Kl.: 12c-2
1 161 854
U 8538 IVc/12 c
15. Dezember 1961
30. Januar 1964
U 8538 IVc/12 c
15. Dezember 1961
30. Januar 1964
Es ist bekannt, Kristalle dadurch herzustellen, daß pulveriges Ausgangsmaterial durch einen zwischen
einer rohrförmigen und einer dazu konzentrischen stabförmigen Elektrode brennenden Lichtbogen hindurch
in Richtung auf einen vertikal verstellbaren Stab, der einen Keimkristall trägt, geführt wird. In
dem Lichtbogen wird das Pulver geschmolzen. Es wächst dann auf den Keim auf. Dabei wird inertes
Gas, ζ. B. Argon, um die Stabelektrode geleitet.
Das Inertgas soll die Aufwachszone abdecken und Verunreinigung des wachsenden heißen Körpers verhindern.
Außerdem bewirkt es eine richtige Wärmeverteilung beim monokristallinen Aufwachsen.
Dabei werden aber in kleinen Mengen im Ausgangsmaterial des Körpers vorhandene, unerwünschte
Oxyde in das Kristallprodukt eingeschlossen. Solche Oxyde beeinträchtigen dessen Qualität.
Es wurde gefunden, daß diese Schwierigkeiten bei einem Verfahren zum Herstellen eines kristallinen
Körpers aus festem Ausgangsmaterial, das in einem elektrischen Lichtbogen zwischen einer nicht abschmelzenden
und einer vertikal verstellbaren Stabelektrode geschmolzen und auf der verstellbaren
Elektrode abgeschieden wird, wobei ein Inertgasstrom in die Aufwachszone der verstellbaren Elektrode
geführt wird, vermieden werden und ein günstigerer Energieverbrauch und das Wachstum
größerer monokristalliner Körper erzielt wird, wenn erfindungsgemäß dem Inertgas Wasserstoff in einer
Menge von 0,5 bis 50 Volumprozent zugeführt wird.
Insbesondere werden 1 bis 10 Volumprozent Wasserstoff angewendet. Die folgende Tabelle zeigt
die Wirkung der Wasserstoffkonzentration in der Gasatmosphäre der Aufwachszone auf die Leistung,
die zur Aufrechterhaltung einer geschmolzenen Kuppe an einem Wolframstab mit 6,5 mm Durchmesser
erforderlich ist.
Verfahren zum Herstellen
eines kristallinen Körpers
eines kristallinen Körpers
Anmelder:
Union Carbide Corporation, New York, N. Y.
(V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. H. Görtz, Patentanwalt,
Frankfurt/M., Schneckenhofstr. 27
Frankfurt/M., Schneckenhofstr. 27
Als Erfinder benannt:
Merle Howard Weatherly, Indianapolis, Ind.
(V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 16. Dezember 1960
(Nr. 76 218)
Erforderliche | Leistungsminderung 40 | 45 | 0 | |
Wasserstoff | Leistung | für eine geschmolzene | 6,2 | |
konzentration | Kuppe desselben | 8,1 | ||
(Watt) | Durchmessers | 15,8 | ||
(Volumprozent) | (Prozent von 1600 Watt) | 14,5 50 | ||
1600 | 17,6 | |||
0 | 1500 | 17,2 | ||
0,5 | 1470 | |||
1,0 | 1348 | |||
2,5 | 1368 | |||
4,5 | 1318 | |||
8,0 | 1325 | |||
40,0 | ||||
Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der beanspruchten Arbeitsweise ergeben
sich aus der Beschreibung der bekannten Vorrichtung und den Beispielen.
Es zeigt
F i g. 1 einen Vertikalschnitt durch eine Vorrichtung,
wobei das feste Ausgangsmaterial in Form eines Stabes in den Lichtbogen eingeführt wird,
F i g. 2 einen Vertikalschnitt durch eine Vorrichtung, wobei das feste Ausgangsmaterial in Form von
Pulver in den Lichtbogen eingeführt wird.
Bei der Vorrichtung nach der Fig. 1 sind eine erste Stabelektrode 10, vorzugsweise aus thoriertem
Wolfram, sowie eine bewegliche zweite Elektrode 11 nahe übereinander koaxial angeordnet. Durch eine
Zahnstange 12, die in ein Zahnrad 13 eingreift, wird die Elektrode auf und ab bewegt. Die Elektrode 11
kann auch, um ein gleichförmiges Wachstum zu erhalten, gedreht werden. Der Keimkristall 14 wird auf
die Elektrode 11 gesetzt, wenn eine besondere kristallographische Ausrichtung verlangt wird.
Die Elektrode 10 ist von einem konzentrisch angeordneten Rohr 15 mit einem dazwischenliegenden
Ringraum für die Einführung eines Gasstromes umgeben, der die Elektrode 10 umhüllt und gegen Verunreinigung
durch das geschmolzene Material des Körpers schützt. Der aus dem Rohr 15 austretende
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Gasstrom hüllt außerdem den freibrennenden Lichtbogen 15 a und den Kristallkeim 14 ein, wodurch der
Wachstumsvorgang gegen atmosphärische Verunreinigungen abgeschirmt wird. Die Elektrode 10 muß
von dem Gasstrom nicht vollständig umhüllt werden. Die Aufwachszone 15 b ist von einer gasdichten
Kammer 16 mit Auslaßöffnung 17 umgeben. Sie soll die Wärmeabfuhr aus der Aufwachszone 15 b möglichst
klein halten und den erforderlichen Temperaturgradienten an der Schmelzkuppe 18 des Körpers 19
aufrechterhalten und einen Betrieb bei Drücken oberhalb oder unterhalb Atmosphärendruck gestatten.
Die Stabelektrode 10 liegt über die Leitung 21 an dem negativen Pol einer Gleichstromquelle 20, während
der positive Pol über die Leitung 22 mit der zweiten Elektrode 11 verbunden ist. Man kann aber
auch mit entgegengesetzter Polung oder mit Wechselstrom arbeiten.
Das drahtförmige Ausgangsmaterial 23 wird mittels Rollen 24 durch die Wand der Kammer 16 in die
Aufwachszone 15 b geführt, wo es geschmolzen und auf dem Körper 19 abgeschieden wird. Er hat
dieselbe kristallographische Orientierung wie der Kristallkeim 14. Die Elektrode 11 wird allmählich
abgesenkt, um die Lichtbogenlänge angemessen konstant zu halten.
In Fig. 2 wird das feste Ausgangsmaterial als Pulver in einem korbförmigen Sieb 128 innerhalb
eines Trichters 129 bereitgehalten und periodisch aus dem Sieb vermittels eines Zapfens 130, der von
der Oberseite des Siebes zur Außenseite des Trichters 129 geht und der von einem rotierenden Nocken
132 betätigten Hammer 131 angeschlagen wird, herausgeklopft. Ein Argon tritt durch die Leitung 133
in den Trichter 129 ein und befördert das Pulver durch die Trichterauslaßleitung 134 in einen Ringraum
135 zwischen der äußeren Wandung des die erste Elektrode 110 enthaltenden Rohres 115 und
eines konzentrisch dazu angeordneten Rohres 136. Das Austragende des Rohres 136 ist eingeschnürt,
um das das Pulver enthaltende Trägergas koaxial zur Aufwachszone 115 b auszurichten. Das in diese
Zone fallende Pulver wird im Lichtbogen 115 a erwärmt, geschmolzen und auf der Schmelzkuppe 118
des Körpers 119 abgeschieden. Der Körper 119 ist bereits auf den auf der Elektrode 111, die mittels
Zahnstange 112 und Zahnrad 113 verstellbar ist, aufgesetzten Keimkristall 114 aufgewachsen.
Durch die Öffnung 137 kann Gas in die Kammer 116 ein- und durch die Öffnung 138 austreten. Die
Elektroden 110, 111 sind über Leitungen 121, 122 mit der Stromquelle 120 verbunden.
Bei beiden beschriebenen Vorrichtungen wird der Wasserstoff zusammen mit dem Schutzgas, das die
ringförmigen Kanäle 15, 115 durchfließt, eingeführt. Er kann auch unmittelbar in die Kammern 16 und
116 oder sogar zusammen mit dem pulvertragenden Gas bei der Vorrichtung nach der F i g. 2 eingeführt
werden.
In einer Vorrichtung entsprechend der F i g. 1 wurde ein freibrennender, nicht eingeschnürter Lichtbogen
bei einer Stromstärke von etwa 15 bis 20 Ampere und bei 18 bis 20 Volt Spannung in einer
Kammer zwischen einer thorierten Wolframstabkathode von 3,2 mm Durchmesser und einer Wolframanode
von 6,5 mm Durchmesser erzeugt. Argon wurde mit 0,283 m:Vh in die Kammer eingeleitet. Ein
Argon-Wasserstoff-Gemisch, das 0,260 m3 Argon und 0,023 m3 Wasserstoff enthielt, wurde längs der
Kathode sowie um die Anode herumgeführt. Das Gasgemisch in der Aufwachszone enthielt somit
etwa 8 Volumprozent Wasserstoff. Wolframdraht mit etwa 1,6 mm Durchmesser wurde der geschmolzenen
Kuppe an der Wolframanode zugeführt. Der Lichtbogenstrom wurde dann allmählich auf 250 Ampere
gesteigert und der Körper abgesenkt. Der entstandene Körper hatte einen Durchmesser von 1,47 cm. Ein
Versuch unter gleichen Bedingungen, aber mit reinem Argon als Inertgas, lieferte einen Wolframkörper mit
einem Durchmesser von 1,27 cm. Der Wasserstoffzusatz ermöglichte es somit, den Körperdurchmesser
bei konstanter Lichtbogenleistung um 16°/o zu vergrößern.
Entsprechend Beispiel 1 wurde Argongas mit 0,2832 m3/h in die Kammer eingeleitet und ein
Argon-Wasserstoff-Gemisch mit 0,2813 m3 Argon und 0,0019 m3 Wasserstoff längs der Kathode und
um die Anode herumgeführt. Das Gasgemisch in der Aufwachszone enthielt somit etwa 0,67 Volumprozent
Wasserstoff. Ein Lichtbogen wurde bei einer Stromstärke von 15 bis 20 Ampere und bei 18 Volt
Spannung gezündet. Die Stromstärke wurde allmählich auf 125 Ampere gesteigert, während ein Wolframdraht
von 1,6 mm Durchmesser in die Schmelzkuppe eingeführt wurde. Der entstandene Körper
hatte einen Durchmesser von 0,95 cm, eine Länge von 5,05 cm und ein Gewicht von 37 g. Seine äußere
Oberfläche war wesentlich reiner als diejenige bei einer Atmosphäre mit Argon allein.
Ähnliche Ergebnisse wurden mit anderen Materialien erzielt. Ein Zusatz von 1,5 bis 3 Volumprozent
Wasserstoff führte bei Titandiboridkörpern zu Verminderung ihres Sauerstoffgehalts von 0,05 Gewichtsprozent
auf 0,007 Gewichtsprozent.
Zugaben von Wasserstoff von nur etwa 0,5 Volumprozent verbessern also die Qualität des hergestellten
Körpers. Wenn der Wasserstoffgehalt bis zu 10 Volumprozent gesteigert wird, nimmt der Körperdurchmesser
bei einem gegebenen Leistungswert zu bzw. die für dieselbe Körpergröße erforderliche
Leistung ab. Bei Wasserstoffkonzentrationen über 50 Volumprozent besteht kein merklicher Gewinn.
Auf Kristallkeimen, deren (HO)- oder (11 ^Richtungen
parallel zur Körperachse liegen, aufgewachsene Kristalle weisen eine verminderte Fehlorientierung
des Kristallbaus auf, wenn bis zu 8 Volumprozent Wasserstoff benutzt wurden.
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen eines kristallinen Körpers aus festem Ausgangsmaterial, das in
einem elektrischen Lichtbogen zwischen einer nicht abschmelzenden und einer vertikal verstellbaren
Stabelektrode geschmolzen und auf der verstellbaren Elektrode abgeschieden wird, wobei
ein Inertgasstrom in die Aufwachszone der verstellbaren Elektrode geführt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Inertgas Wasserstoff in einer Menge von 0,5 bis 50 Volumprozent
zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserstoff mit dem Inertgas
vor der Zuführung gemischt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserstoff der Aufwachszone
der verstellbaren Elektrode gesondert zugeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserstoff der Aufwachszone
der verstellbaren Elektrode zusammen mit dem zu schmelzenden Material zugeführt wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1089 367.
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1089 367.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
309 807/283 1.64 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US7621860A | 1960-12-16 | 1960-12-16 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1161854B true DE1161854B (de) | 1964-01-30 |
Family
ID=22130653
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEU8538A Pending DE1161854B (de) | 1960-12-16 | 1961-12-15 | Verfahren zum Herstellen eines kristallinen Koerpers |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1161854B (de) |
GB (1) | GB932896A (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1089367B (de) * | 1956-12-31 | 1960-09-22 | Union Carbide Corp | Vorrichtung zum Herstellen kristalliner Koerper |
-
1961
- 1961-11-24 GB GB4207561A patent/GB932896A/en not_active Expired
- 1961-12-15 DE DEU8538A patent/DE1161854B/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1089367B (de) * | 1956-12-31 | 1960-09-22 | Union Carbide Corp | Vorrichtung zum Herstellen kristalliner Koerper |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB932896A (en) | 1963-07-31 |
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